Aggressiver Umgang mit Kindern – Was kann ich tun, wenn ich Eltern dabei beobachte?
Shownotes
Hanna* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie sich verhalten kann, wenn sie Eltern beobachtet, die laut und aggressiv mit ihrem Kind umgehen.
Wie kann ich damit umgehen, wenn ich bei anderen Eltern einen aggressiven Umgang mit ihrem Kind beobachte? Wie kann ich mit den anderen Eltern in Verbindung treten? Was bedeutet Gaslighting?
*Name geändert
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Transkript anzeigen
00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrat Podcast.
00:00:08: Ich bin Katja Saalfrank, Diplom-Pädagogin und Musik-Therapeutin und Mutter von vier Söhnen.
00:00:13: Und ich bin Matsihischa, Gründer von Mitvergnügen, Familienvater und Fragensteller.
00:00:17: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.
00:00:26: Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag?
00:00:30: Was brauchen unsere Kinder wirklich und wie gelingt das Gleichgewicht im Familienleben zu finden?
00:00:35: Das ist der Vermehenrat mit Katja Seilfrank, ein Podcast von Mit.
00:00:38: Vergnügen.
00:00:47: Hallo lieber Manze.
00:00:48: Hallo
00:00:48: liebe Katja.
00:00:49: Herzlich willkommen in meiner Praxis.
00:00:51: Du bist wieder da, ich freue mich.
00:00:52: Ich bin wieder da und vor allen Dingen auf dem Platz, wo alles angefangen hat, nämlich auf deiner Couch.
00:00:56: Richtig.
00:00:57: In diesem Raum waren wir ewig nicht mehr und ich habe dich noch nicht gefahren, weil ich dachte, ich frage dich jetzt.
00:01:02: Und da ist nämlich eine Schokolade von der Firma Kinder und ich finde es so lustig, dass da drunter jemand geklebt hat, Kinder und dann drunter besser verstehen.
00:01:10: Und ich habe mich natürlich gefragt, warum gibt es das noch nicht?
00:01:13: Warum hast du noch keine Kooperation mit Kinderschokolade?
00:01:16: Vielleicht hört ihr jetzt auch zu.
00:01:18: Und dann gibt es die Kinder besser verstehenden Edition.
00:01:20: Wie
00:01:21: schön das wäre.
00:01:22: Besser, ob wir machen Folgendes.
00:01:24: Darf man das?
00:01:24: Ich kenne mich auch überhaupt nicht aus.
00:01:26: Jetzt fotografieren und dann einmal.
00:01:28: Wir fotografieren das.
00:01:29: Wir fotografieren das und machen das Story und sagen, Kinder, ich weiß nicht, wahrscheinlich Jeff Bezos steckt wahrscheinlich dahinter.
00:01:35: Kinder schon keine Ahnung.
00:01:36: Ich weiß es nicht.
00:01:37: Und dann schicken wir das und dann können die das mal machen, weil ich finde das toll.
00:01:40: Ich finde es auch super.
00:01:41: Dann wäre nicht der Weihnachtsmann drauf, wie jetzt auf dieser Schokolade, Entschuldigung liebe Zuhörende, sondern einfach ein Bit von dir.
00:01:47: Ja.
00:01:47: Herrlich.
00:01:48: Ja.
00:01:49: Das fände ich toll.
00:01:49: Das macht man doch.
00:01:50: Das finde ich eine gute Idee.
00:01:51: Ja.
00:01:51: Aber ist das ein Süß, ne?
00:01:53: Es ist wahnsinn süß.
00:01:53: Die
00:01:53: Kinder besser verstehen.
00:01:54: Ja.
00:01:55: Dann geht es süß, die Süße da drunter.
00:01:57: Ja, herrlich.
00:01:58: Also ihr lieben Menschen da draußen, also falls irgendjemand hier bei Kinder arbeitet, man sollte sich ja Sachen wünschen.
00:02:03: Wünschen darf man sich alles.
00:02:04: ich finde das ist ganz wichtig habe ich neulich gelernt wieder von jemanden der gesagt hat man muss Sachen sich wirklich aktiv wünschen.
00:02:11: Und dann haben sie überhaupt erst die Möglichkeit dass sie wahr werden können.
00:02:13: ja und wünsche und anliegen sind getrennte Sachen.
00:02:17: ich habe kein anliegen dorthin zu kommen
00:02:19: ja
00:02:20: aber ich habe einen großen wunsch.
00:02:22: das stimmt der unterschied zwischen anliegen und wunsch und an sich sollte man sich sowieso mit anliegen.
00:02:28: Fast schon ein bisschen finde ich zurückhalten.
00:02:32: Wir kommen ein bisschen drauf an, in welchem Kontext.
00:02:34: also ich bin ja schon mitten in unserem Thema und wir haben ja ganz häufig diese.
00:02:41: Verwechslung und das Missverständnis, dass wir denken, wir müssten alle Wünsche unserer Kinder erfüllen.
00:02:46: Ja
00:02:46: und dem ist ja nicht so.
00:02:48: und wir brauchen auch gar nicht unter Druck geraten, denn die Kinder tragen über ihre Wünsche ihre Bedürfnisse vor.
00:02:54: Ja.
00:02:54: So, das ist der Link dahin.
00:02:56: Und deswegen hast du natürlich recht, wenn wir erwachsen sind, dann gucken wir weniger nach unseren Wünschen insofern.
00:03:03: Man verliert das so ein bisschen.
00:03:05: Und ich muss auch sagen, ich habe versucht, einen Vater zu sein, der so Wünsche erfüllt und dann so ein bisschen traurig war darüber, dass das ja gar nicht immer geht.
00:03:15: Und unser Sohn hat dann irgendwann gesagt, ich hab mir das doch nur gewünscht.
00:03:18: Ach ja, süß.
00:03:19: Und das fand ich, das so, ah ja, stimmt.
00:03:22: Gut, ich kann mir auch ganz viel wünschen.
00:03:24: Das ist dann wirklich ein Wunschwunsch.
00:03:26: Während manchmal ist es ja so, dass die Kinder klein sind und dann eben sagen, ja, ich will jetzt, weiß ich nicht, ich will jetzt ein Eis oder sowas.
00:03:34: Das
00:03:35: ist dann eher so, ich will, das ist kein Wunsch, schon fast.
00:03:38: Ja,
00:03:39: genau.
00:03:40: Und wir denken dann, wir müssen den Wunsch nach diesem Eis erfüllen.
00:03:43: Und letztendlich geht es vielleicht darum, dass das Kind sagt, ich will aber jetzt einfach mal entscheiden, weil du entscheidest den ganzen Tag.
00:03:49: Und dann sind wir nämlich bei dem Bedürfnis von Autonomie.
00:03:52: Man müsste das eigentlich dann auch wirklich verändern, weil vielleicht ist das jetzt schon mal das erste, was wir heute machen.
00:03:57: Wir trennen Wünsche und das eine ist der Wunsch und der darf erfüllt werden, kann erfüllt werden und das andere ist ein Ich will.
00:04:06: Und das, was
00:04:08: wir nennen, ich will, ich will.
00:04:09: Es sind zusammengeschrieben ein neues Wort, ein ich will.
00:04:13: Und das ist dann eher so ein ich will Eis, ich will, ich will, dass du machst, was ich sage, ich will.
00:04:18: Wobei, das ist ja eher, also ich finde Wund und Anliegen auch, auch zu trennen.
00:04:23: Das auf jeden Fall,
00:04:24: genau.
00:04:26: Und
00:04:26: würdest du aber
00:04:26: ein, aber
00:04:27: ist ein ich will, ist das ein Anliegen?
00:04:30: Schon auch, ne?
00:04:32: Ich will Eis.
00:04:33: Da bin ich ja schon entschieden.
00:04:35: Ein Anliegen trage ich erst mal vor.
00:04:37: Ich weiß es nicht.
00:04:38: Jetzt wird es vielleicht ein bisschen zu für den Montag und meinen Gehirn.
00:04:41: Ja,
00:04:41: für mich auch.
00:04:42: Katja, es ist aber gar nicht schlimm, weil wir können auch einfach eine Frage bearbeiten.
00:04:46: Danke.
00:04:47: Ich schalte oben.
00:04:48: Wir haben ganz schnell hier abgebogen.
00:04:50: Aber liebe Menschen draußen, also A. Kinder, wenn jemand da arbeitet, noch mal schreiben und B. B. Schokolade.
00:04:58: B. Schokolade uns schicken.
00:04:59: Das finde ich auch gut.
00:05:01: Wir haben eine Frage bekommen, die an familienratetmit-vergnügen.com.
00:05:05: geschrieben wurde.
00:05:06: Halla schreibt, liebe Katja, lieber Matze, ich schreibe euch ganz spontan, wenn ich hier im Sportverein meine Sohne auf ihn warte.
00:05:14: Schön.
00:05:15: Eben passierte hier eine Situation, die ich leider schon oft erlebt habe, seitdem ich Mutter geworden bin.
00:05:20: Ich habe mit erlebt, wie direkt neben mir ein Vater sehr aggressiv mit seinem noch sehr kleinen Kind umgegangen ist.
00:05:27: Es kam vom Kindertouren und sollte nun umgezogen werden, um wieder nach Hause zu gehen.
00:05:32: Es war sichtlich müde und sagte mehrmals, es habe Hunger.
00:05:35: Der Vater hörte zunächst gar nicht hin, sondern guckte auf sein Telefon.
00:05:39: Sein Sohn wurde immer quengeliger, woraufhin der Mann ihn mehrmals sehr grob angefasst hat und ihn auch möglichst unauffällig gekniffen hat.
00:05:48: Immer wenn das Kind darauf hinweinte und sagte, er habe ihm weh getan, sagte er, Siehst du, jetzt hast du dir wehgetan, sodass er für das umstehende Publikum unschuldig aussah.
00:05:59: Er vertrete dann auch noch total die Situation und sagt zu dem Jung immer, er würde den Papa ganz traurig machen.
00:06:06: Das war nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch Gaslighting.
00:06:09: Das ist nur ein Beispiel von vielen.
00:06:11: Leider erlebt Man ähnliche Situation auf Spielplätzen, beim Schwimmen oder in der Bahn.
00:06:15: Jedes Mal koche ich vor Wut und bin gleichzeitig total hilflos und gelähmt.
00:06:19: Vor allem weil ich häufig fürchte, wenn ich die Eltern öffentlich bloß stelle, bekommt das Kind hinter verschlossenen Türen das Doppelte ab.
00:06:27: Würde jemand sein Kind sichtbar schlagen, würde ich selbstverständlich einschreiten und auch die Polizei rufen.
00:06:33: Aber wenn es so heimlich und immer an der Grenze geschieht, weiß ich nicht, was ich tun kann.
00:06:38: Hab die Erfahrung mit ähnlichen Situationen, hab die Ratschläge oder einen Tipp.
00:06:42: Denn beim nächsten Mal kann ich für nichts garantieren.
00:06:45: Vielen lieben Dank und herzliche Grüße, Hannah.
00:06:48: Was heißt das?
00:06:50: Diesmal kann ich für nichts garantieren.
00:06:53: Ist
00:06:54: das eine Drohung?
00:06:56: Ich glaube es ist eine Drohung und ich glaube auch dadurch, dass die Hannah das ja wirklich in dem Moment geschrieben hat.
00:07:01: Also sie schreibt ja gerade, das ist jetzt gerade passiert jetzt in dem Moment.
00:07:05: Also es gibt einfach keinen Abstand, keinen ich reflektiere, sondern losgeschickt.
00:07:10: Man merkt man schon und ich kenne dieses Gefühl.
00:07:14: Ich kenne dieses man denkt so, das kann doch.
00:07:18: Und dann ist man so ein bisschen... bisschen Abstand wird es auch ein bisschen müller.
00:07:21: Deswegen finde ich es eigentlich super, dass wir mal so eine E-Mail bekommen haben, so ein Direkt dabei.
00:07:24: Also meistens kriegen wir Mails und Zuschriften, die irgendwie so ein bisschen, da köchelt schon was, man hat so ein bisschen Abstand dazu, aber das ist jetzt richtig, richtig von der Front.
00:07:35: Ja, also das heißt, wir haben hier eine Situation, wo wir mehrere Themen drin haben.
00:07:40: Das Thema Gewalt, körperliche Gewalt, psychisch-emotionale Gewalt, emotionaler Missbrauch ist auch mit dabei, Gaslighting.
00:07:50: Also das Ganze eben in der Beziehung im Abhängigkeitsbehältnis, nämlich zu Kindern, zwischen Erwachsenen und Kindern.
00:07:56: Und mit der Frage, wie kann man darauf reagieren?
00:07:59: So, das ist erst mal die Ausgangslage.
00:08:04: Ja, also die Frage ist ja, habt ihr Ratschläge oder Tipps?
00:08:07: Nein.
00:08:08: Ganz klar, ich habe keinen Ratschlag für was auch, also damit umzugehen oder das Kind zu retten oder also es gibt ganz viele, glaube ich, verschiedene Ebenen, auf dem man jetzt diese Themen, die ich gerade zusammengefasst habe, diskutieren kann.
00:08:24: und dann ich habe auch keinen Tipp.
00:08:27: irgendwie, sondern ich habe nur Erfahrungen und ich habe nur wirklich Impulse und Gedanken dazu geben, weil ich glaube, dass es das immer geben wird.
00:08:35: Ich glaube, es wird es immer geben in Abhängigkeitsverhältnissen, ob das unter Erwachsenen ist zwischen ihr Leuten, gibt es auch sozusagen Gaslight, den gucken wir uns gleich nochmal genauer an, was das ist.
00:08:46: In Beziehungen gibt es das, in nahen Beziehungen und es wird es auch immer zwischen Eltern und Kindern geben oder zwischen Erwachsenen und Kindern geben.
00:08:53: Das ist total traurig, ich finde es auch ganz Ja, ich bin das auch ganz erschütternd, diese Erkenntnis.
00:08:59: Aber das ist ja auch mit ein Grund, weshalb wir hier sitzen und eben auf die Bedürfnisse und die Abhängigkeit von Kindern hinweisen, weil Kinder haben ja keine Lobby.
00:09:07: Die haben keine Lobby, die sind auf uns Erwachsene angewiesen, dass wir bedingungslos für ihre Rechte aufstehen, einstehen und uns stark machen, weil sie aus sich heraus gar nicht die Möglichkeit haben.
00:09:20: Und das ist die einzige Randgruppe sozusagen.
00:09:24: die das nicht aus sich heraus selbst leisten kann.
00:09:30: Du hast dir ganz viele Notizen gemacht.
00:09:31: Gibt es irgendwas?
00:09:33: Es gibt ja... Wo wir einsteigen
00:09:35: können.
00:09:35: Wo
00:09:35: wir einsteigen können, genau.
00:09:37: Ich glaube, ich würde es mal auf eine andere Ebene bringen, nämlich auf die Ebene, die ich neulich gedacht habe, als wir Eis essen waren, du und ich.
00:09:47: Und du erinnerst dich daran, weil wir nicht so oft in unserem Leben Eis gemeinsam gegessen haben.
00:09:52: Und da gab es eine Situation, da war eine junge Mutter mit einem Kind.
00:09:57: Und du hast diese Situation sofort kommentiert wie ein Fußballkommentator.
00:10:01: Das
00:10:02: ist der Moment.
00:10:03: Es war erstmal so, dass ich aus dem Gespräch mit dir und Maxi aussteigen musste, weil ich leider mich nicht konzentrieren kann, wenn Kinder in der Nähe sind.
00:10:10: Ich sage das auch allen Kurs teilnehmen.
00:10:12: Wenn ihre Kinder mitbringen, wir müssen dann Pause machen, wenn die zum Stillen kommen oder irgendwie dabei.
00:10:16: Ich bin einfach immer sehr
00:10:19: verbunden
00:10:19: mit meiner Aufmerksamkeit.
00:10:21: Und ich habe gesehen... Und
00:10:22: dann hast du gefragt, was dazu?
00:10:24: Und da habe ich dich gefragt, weil letztendlich habe ich gesagt, wie ist das, wenn Katja Saarfrank über einen Spielplatz geht und ja eigentlich die ganze Zeit irgendwas sieht und auch sieht, wo vielleicht um wie Sachen... die man vielleicht optimieren könnte, was anders machen könnte.
00:10:39: Effizienter.
00:10:40: Effizienter in der Erziehung sein könnte.
00:10:42: Und letzten Endes ist das bei dir, glaube ich, natürlich was ganz Extremes, weil es so dein, das ist dein Job, das ist deine Berufung, das ist, das ist so deins.
00:10:51: Aber dieses Eingreifen in das Fremde, so würde ich das jetzt mal so sagen, das ist ja ein Vater mit einem kleinen Sohn.
00:11:00: Und ich kenne das natürlich auch, aber du kennst es ja.
00:11:03: Ich glaube, ich im Extrem.
00:11:04: Deswegen würde ich es gerne auf diese Ebene mal bringen.
00:11:06: Wie ist das eigentlich?
00:11:07: Was kann ich da machen, als darf ich da was machen?
00:11:11: Würdest du was machen?
00:11:12: Wann gehst du rein?
00:11:18: Mir fallen ganz viele Situationen jetzt ein.
00:11:20: Ich freue mich immer, auch noch mal auf die Mutter im Prenzelberg zu sprechen, zu kommen.
00:11:26: Das war ja wunderschön irgendwie.
00:11:28: Das war auch total schön.
00:11:28: Das war für die Mutter vielleicht nicht so, weil das Kind hat geweint, aber das war ja so warm und so irgendwie verständnisvoll.
00:11:33: Und so ist es eben.
00:11:35: Und dann auch das Gesichtchen völlig mit Schokolade beschmiert und war, glaube ich, auch einer der letzten
00:11:41: richtigen Sommertage.
00:11:43: Genau.
00:11:44: Ich sag mal so, du hast gesagt, das ist mein Job und meine Berufung.
00:11:46: ist ja letztlich unser aller Leben.
00:11:49: Wenn wir durch die Welt gehen, dass wir auch wahrnehmen, das sind andere Menschen und wie geht es denen eigentlich?
00:11:54: Und hier steht Einsatz, der mich ein bisschen nachdenklich macht, nämlich würde jemand sein Kind sichtbar schlagen, würde ich selbstverständlich einschreiten und auch die Polizei rufen.
00:12:05: Da bin ich mir nicht so sicher.
00:12:06: Auch das erlebe ich öfter.
00:12:09: Ich sag mal so, ich glaube, es ist schon bei vielen angekommen, dass es nicht okay ist, Kinder zu schlagen.
00:12:14: Es ist aber gekommen immer mal wieder vor und ich habe das eigentlich noch nie erlebt, dass jemand in der Öffentlichkeit dann die Polizei gerufen hat.
00:12:21: Ich weiß es nicht, ob es dir geht, so geht.
00:12:22: Aber ich erlebe immer wieder, dass Menschen weggucken, dass vielleicht mal hier und da auch was im Hördes irgendwie entsteht.
00:12:30: Und auch die Frage hinter geschlossenen Türen, man hört ja auch manchmal, dass Kinder geschlagen werden oder dass da sozusagen Körperlichkeiten oder man hört das hinter geschlossenen Türen.
00:12:39: Ich kriege das öfter die Anfrage, dass meine Nachbarskinder oder mein Nachbarsfamilie oder im Hinterhof oder so.
00:12:45: Oder wir wissen es auch.
00:12:46: Also Kinder erzählen es ja auch.
00:12:48: Also insofern finde ich so diese Frage, wenn es offensichtlich ist, wie gehen wir damit um.
00:12:53: Da hat das, finde ich, ganz viel mit Zivilcourage zu tun und halt auch ganz viel damit zu tun, wie entschlossen sind.
00:12:58: Wir aber auch mit welchem Ziel machen wir das?
00:13:00: Weil was passiert, wenn wir die Polizei rufen?
00:13:04: Also die Polizei ist dafür da, um Menschen zum Einhalten von Gesetzen zu bringen und das zu ahnen.
00:13:13: Also meine Erfahrung ist eben dann häufig, dass das ja weitergeht dann.
00:13:17: Also vielleicht kommt dann das Jugendamt vorbei.
00:13:21: Also deswegen auch da finde ich jetzt nur noch mal zu Hannah, ist es nicht so offensichtlich.
00:13:26: Da ist es vielleicht ein kurzer Impuls.
00:13:28: Ich rufe die Polizei und dann entsteht Kurzgerechtigkeit und Fokus.
00:13:31: Wenn
00:13:31: die dann kommen.
00:13:32: Wenn die dann kommen, ja.
00:13:35: Und wie muss das für ein Kind sein?
00:13:36: Das denke ich ja auch immer, ne?
00:13:39: Die haben ja nicht dieses Werteempfinden sozusagen, was wir haben.
00:13:42: Das ist ja ein erwachsenes Werteempfinden auch.
00:13:46: Das heißt, die erleben ja dann, der starke Papa wird von der Polizei angehalten, ich hab was falsch gemacht.
00:13:52: Ja, das ist dann, ich hab was falsch gemacht, ich hab was verkehrt gemacht.
00:13:57: Also deswegen, ich finde, das ist halt alles super, super schwierig.
00:14:00: Also damit konstruktiv umzugehen.
00:14:03: Deswegen hab ich auch vorhin so deutlich gesagt, ich hab da gar nicht so wirklich einen Ratschlag, sondern ich glaube, dass wir offen durch die Welt gehen müssen.
00:14:10: Und meine Erfahrung, und zwar bei dem einen, also bei körperlicher Gewalt und auch bei seelischer oder ja, bei nicht so offensichtlicher Gewalt, ja, hier sind ja jetzt noch ganz viele andere Sachen auch mit drin, ist, dass der erste Schritt immer erst mal ist, in Kontakt zu gehen.
00:14:28: Mit?
00:14:29: Ja, mit den Erwachsenen.
00:14:32: Ich weiß gar nicht, ob ich das hier schon mal erzählt habe, aber ich glaub, ich hab's schon mal erzählt, dass ich auf dem Kuhdamm auch mal jemanden getroffen habe.
00:14:38: Und dabei war ich noch beim Kinder- und Jugendpsychiatr tätig und habe eine junge Mutter mit drei Kindern getroffen, die er dann an dem Tag auch Geburtstag hatte und so.
00:14:46: Und diese sehr ungeduldig mit ihren Kindern war irgendwie.
00:14:50: Und ich bin hinter ihr hergegangen.
00:14:54: Also nicht, weil ich hinter ihr hergehen wollte, sondern weil ich den gleichen Weg hatte.
00:14:58: Und hab das dann gesehen und hab ihre Not gesehen und bin dann eben zu ihr hin und hab sie angesprochen und gefragt, ob ich sie irgendwie helfen, ob ich ihr irgendwie helfen kann.
00:15:08: Und dann brach die eben in Tränen aus und sagte, sie hat heute Geburtstag und ihr Mann hat keine Zeit und sie ist mit den Kindern alleine und alles schrecklich irgendwie.
00:15:16: Und dann sind wir so ein bisschen aus dem Strom der Menschen gegangen an die Seite und sind in so ein Stehkaffee, war meine Pause und hab sie auf den Kaffee eingeladen und ... Dann haben wir die Kinder so ein bisschen mit einbezogen und haben daher Mama ist ganz schön gestresst.
00:15:31: So ist alles so viel so viele Leute so schwere Einkaufstaschen und Kinder mit so großen Augen.
00:15:36: Also super liebe hübsche Kinder einfach.
00:15:41: Ja und das und das war irgendwie so eine gute Erfahrung, weil ich da die Möglichkeit hatte, aber das hängt natürlich nicht nur von von sozusagen demjenigen, der in Kontakt geht.
00:15:51: sondern auch von demjenigen, der den Kontakt annimmt oder eben auch nicht.
00:15:56: Die war sehr nahbar über diesen Kontakt.
00:16:00: Kann ich sie irgendwie unterstützen.
00:16:03: Und deswegen ist so meine Erfahrung, dass so eine Empörung oft eben eher dazu führt, dass der andere sich angegriffen fühlt und dass es eben nicht konstruktiv ist und dass man dann zwar so eine kurze Unterbrechung vielleicht der Futen Situation hat.
00:16:22: Aber letztlich, ja, es eigentlich nicht.
00:16:24: Also man hat dann zwar seinen Werten, ist man gefolgt und hat gesagt, das geht so nicht.
00:16:29: Aber letztlich ist, glaube ich, für die Kinder wenig gewonnen.
00:16:32: Das ist so mein...
00:16:33: Das finde ich total einen guten Hinweis.
00:16:34: Ja,
00:16:36: meine Erfahrung auch.
00:16:38: Ja, ich finde das total gut.
00:16:40: Ich bin erst noch überrascht darüber, über deine Äußerung, die du erst getätigt hast, dass eben du dir gar nicht sicher bist, ob sie wirklich die Polizei gerufen hätte.
00:16:49: eben aus einer Erfahrung mit den anderen Situationen.
00:16:53: Da muss man nur an sich selbst, glaube ich, noch mal denken.
00:16:55: Was hat man gesehen?
00:16:56: Wo hat man gedacht, oh, jetzt auch weiter geht's so.
00:16:59: Oder vielleicht habe ich mich verguckt.
00:17:01: Man findet ja auch gute Ausreden dafür.
00:17:04: Das Gehirn findet gute Ausreden.
00:17:05: Genau, das soll jetzt nicht blöd klingen, Hannah, sondern... Das kann halt sein, das überrascht mich sozusagen, aber kann dem total zustimmen, wenn du das so sagst, weil ich das auch von mir kenne.
00:17:18: Und ich glaube auch, dass in dieser Situation, was machen Sie da mit Ihrem Kind?
00:17:24: Bei mir wahrscheinlich eher sagen würde, es geht Sie gar nichts an.
00:17:28: Sie Arschlochen.
00:17:31: Und das dann eher eine Kontaktaufnahme.
00:17:34: Und die kann ja irgendwie ganz ... Entschuldigung, wie spitt ist das eigentlich?
00:17:38: Und hinten rum und auch so, was machst du denn hier und so?
00:17:41: Also, den muss ja gar nicht in Bezugnahme auf.
00:17:44: Der Papa hat irgendwas oder die Mama was sowas gemacht.
00:17:47: Aber diese Situation, letzten Endes zu unterbrechen.
00:17:51: Also, finde ich gut.
00:17:53: Aber natürlich lässt einen das auch hilflos zurück, weil man sich natürlich dann vorstellt und das merkt man ja diese Ebene von Hannah an.
00:18:01: Wie geht das dann wohl hinter verschlossenen Türen zu?
00:18:04: Also ich hab jetzt auch gerade überlegt, wie könnte man damit umgehen?
00:18:07: oder auch jetzt weiterführend aus deinen Gedanken nochmal, worum es mir eigentlich geht, es unter Umständen den emotionalen Halt zu geben, den der Mensch gerade selbst nicht aus sich herausherstellen kann.
00:18:18: Und was ich oft erinnere, ist, dass ich zum Beispiel in solchen Situationen die Eltern anlöchle.
00:18:27: Also so nach dem Motto, ich verstehe, dass es gerade super anstrengend ist und merke dann schon so ein bisschen, wo Wo es hingeht.
00:18:35: und ich jetzt vielleicht sagen jetzt einige so ja gut bei dir ist ja klar, dass die Leute sich dann zurückhalten.
00:18:40: Nee, es erkennen mich jetzt durchaus nicht alle und schon lange nicht mehr.
00:18:44: Manchmal gibt es so Spots, wo das dann öfter passiert.
00:18:48: Aber in der Regel, also das möchte ich, wenn man dieses Argument einfach rausnehmen und damit sagen, das könnt ihr auch machen.
00:18:54: Also.
00:18:55: Menschen, die in Not sind und die Eltern sind auch in emotionaler Not, was nicht heißt, dass ich das befürworte und das gut finde, dass sie so mit ihren Kindern umgehen.
00:19:04: Und gleichzeitig sie in der Not zu unterstützen, indem man erst mal einen Kontakt macht und sagt, ich sehe das und dann mache ich ihnen oft, das klingt jetzt vielleicht total absurd, aber ich mache ihnen dann Komplimente für die Kinder.
00:19:18: Sie sagen, Mensch, der ist ja süß und so müde gerade.
00:19:22: Aber das ist auch, ich meine, das fühle ich sehr, sehr smart, dass du das machst, weil dann unter Umständen, bestenfalls logischerweise, sieht der Vater oder die Mutter oder Onkel Tante, was auch immer, die Begleitperson, ach so, ja stimmt, ja klar, es ist ein süßes Kind.
00:19:38: Ja,
00:19:39: es geht um Perspektivwechsel, das man sozusagen und... Es kennt jeder von uns, jeder von uns als Vater, als Mutter, als jemand, der mit Kindern und kleinen Kindern zusammen ist und den Alltag irgendwie von A nach B schaffen muss, von zu Hause zum Kindertun und wieder zurück geschaffen muss, dass man in so einem Tunnel manchmal ist und aus der Situation nicht rauskommt, diesen Perspektivwechsel nicht hinkriegt.
00:20:04: Man von sich selber von Kollegen von allen also genau diesen ach die macht das immer so oder der oder
00:20:08: man ist so bei sich irgendwie und man denkt verdammt noch mal und wir wissen auch nicht was vorher noch war.
00:20:13: und klar jetzt hat er auf sein händi geguckt und das finde ich ich kann das alles furchtbar finden.
00:20:17: ja nur wenn ich wirklich glaube ich was verändern möchte wenn ich nachhaltig eindruck Im meisten Sinne des Wortes mit Nachdruck, sozusagen.
00:20:25: Was Eindrücken möchte?
00:20:26: Ja,
00:20:27: wenn ich das hinterlassen möchte, in dem emotionalen System des anderen, dann glaube ich, schaffen wir das, indem wir erst mal uns an die Seite stellen und den da abholen.
00:20:36: Es geht natürlich nicht in jeder Situation, ist mir auch klar, ich will es nur vom Prinzip her sagen.
00:20:42: Wenn ich sowieso da sitze und was habe, irgendwie vielleicht ein Brötchen habe oder irgendein Keks habe oder so, dass ich das auch anbiete.
00:20:51: Ich habe gerade gehört, ihr Kind hat Hunger, vielleicht geht es damit besser.
00:20:56: Du hast was falsch gemacht, dein Kind ist doof, du bist doof.
00:20:59: Sondern ich höre zu und ich unterstütze eigentlich einen Bergretter bei seiner Arbeit.
00:21:06: Weil das Kind ist in Not und hängt quasi an der emotionalen Steilwand.
00:21:09: Der Vater, der es eigentlich retten müsste, kann es gerade nicht und gerät in der Rettungsaktion eigentlich auf Abwege.
00:21:15: Und ich bin dann derjenige, der sozusagen da die Möglichkeit hat zu sagen, ich kann euch beide für einen kurzen Moment absichern oder was reingeben.
00:21:26: Voll super.
00:21:27: Ich überlege gerade, also eigentlich ist das doch ein bisschen mehr Tipp, als ich vermutet habe, du geben wirst.
00:21:34: Ja, es sind ja weniger jetzt sozusagen Tipps, sondern eher so tatsächlich Impulse, weil ich glaube, dass es uns ins Nachdenken dringt.
00:21:43: Und jeder wird jetzt überlegen, wo habe ich schon mal so eine Situation erlebt, wie ging es mir?
00:21:47: Was hätte ich mir vielleicht gewünscht, als ich in einer Situation war?
00:21:50: Wir haben also die größte... Scham-Situation von Eltern ist, wenn sie in der Öffentlichkeit mit ihren Kindern sind und das Gefühl haben sie verlieren die Kontrolle über das Verhalten der Kinder.
00:22:02: Ja, klar.
00:22:04: Das kennen wir als Bahnfahrten und so weiter.
00:22:06: Und wenn dann noch jemand sagt, Sie haben es ja gar nicht im Griff.
00:22:10: Oder ihr Kind ist ja so lauter, denkt man so.
00:22:11: Oder Sie machen ja alles falsch.
00:22:14: Also Sie machen alles falsch.
00:22:15: Sie erzählen, Sie kneifen jetzt auch noch ihr Kind und so.
00:22:18: Das ist alles nicht nur nicht schön, sondern das ist natürlich alles auch furchtbar schlimm und das ist auch schwer auszuhalten.
00:22:23: Das ist ganz klar.
00:22:25: Ich finde hier auch das noch mal schwierig, das Gaslight, dieses, die Welt des anderen sozusagen, fehl da zu stellen.
00:22:35: Also was zu suggerieren, was gar nicht da ist und damit noch dem anderen die Perspektive völlig zu verdrehen.
00:22:41: Ja, das ist, also das ist Fin, Fin, Fin.
00:22:44: Für Erwachsenen natürlich schon auch super schwierig, man kennt das ja aus Liebesbeziehungen.
00:22:50: Aber sozusagen in dieser Art Abhängigkeitsverhältnis zwischen erziehungsberechtigter Person und... Kind ist das natürlich superheftig, also ganz, ganz klar.
00:22:59: Ja, und ich meine, das führt jetzt zu weit.
00:23:02: Aber natürlich, wenn man sowas erlebt bei Kindern, dann ist das ja eine Strategie, die Menschen anwenden, wenn sie in Not sind oder wenn sie ihre Vorteile durchsetzen wollen.
00:23:12: Und das ist dann offensichtlich eine Strategie, die nicht nur beim Kind angewandt wird, sondern vermutlich auch in anderen Beziehungen auch stattfindet.
00:23:20: Also das nur noch mal am Rande, weil das ja etwas ist, was jetzt nicht... nur auf das Kind bezogen ist, sondern ja eine Strategie des Erwachsenen ist.
00:23:29: Also heißt eigentlich im Grunde, wenn jetzt die Hannah schreibt, habt ihr Erfahrung mit ihnen die Situation?
00:23:34: Ja, habt ihr Ratsteck oder Tipps?
00:23:35: Irgendwie dann doch schon.
00:23:37: Denn beim nächsten Mal kann ich für nichts garantieren.
00:23:39: Heißt eigentlich im Grunde... Denk ich zumindest natürlich an sofort Terminator, Maschinenbistole und Let's Go.
00:23:47: Aber es könnte eher eigentlich das komplette Gegenteil, nämlich nicht irgendwie Polizeikopfnuss, sondern eigentlich ab in die Verbindung.
00:23:56: Und ich garantiere eher Wärme als Schusswaffen.
00:24:00: Ja, das heißt natürlich auch, dass man... Komische
00:24:03: Bilder jetzt zurück.
00:24:03: Nee, aber ich weiß, was du meinst.
00:24:05: Das heißt aber, dass man natürlich sehr mit sich auch in der Situation reguliert sein muss.
00:24:10: Ja, unbedingt.
00:24:11: Ja, ja, natürlich.
00:24:12: Klar, wenn du, wie beim Berlinsagen, einen Kaffee aufhast, dann ist es natürlich schwierig.
00:24:18: Und ich weiß das aber auch mit diesen, man sieht so jemanden aufs Handy gucken und all diese Bilder, die man so im Kopf hat.
00:24:25: Und man weiß aber gar nicht, was in dieser, was da gerade eigentlich los ist, wie du hast erzählt hast, ne, von der Kuhdamm-Situation.
00:24:31: Wo steckt die Person gerade?
00:24:32: und vielleicht ... will ich den Vater nicht in Schutz nehmen und wahrscheinlich ist das nicht so ein ...
00:24:38: Also ich will nur auch noch mal sagen, dass auch ich mich dahin entwickelt habe.
00:24:42: Es ist jetzt nicht so, dass ich irgendwie auf die Welt kam und dann immer super entspannt war mit all meinen Kindern und jeder Situation.
00:24:48: Und dann auch, wenn mir Menschen begegnet sind in dieser Form, dass ich dann gedacht habe, jetzt gehe ich mal in Verbindung.
00:24:54: Sondern ich habe Erfahrungen gemacht, mir fällt jetzt gerade noch einer ein.
00:24:57: Und das sind auch Sachen, die ich in meinen Büchern beschrieben habe.
00:24:59: Im Übrigen, in dem ersten BC-Unstatt Erziehung, wo es auch um körperliche Gewalt geht und wo ich erinnere, dass wir in Friedrichsheim damals lebend Weil ich am Fenster hab ich gestanden und gegenüber lief eine Mutter mit einem Kinderwagen und dann ganz klein, also ich glaub, anderthalb Jahre oder so war das Kind und das Kind zog sich bei so einem Wetter, wie jetzt gerade ist, so, Übergang, Herbst, Winter, die Mütze so runter.
00:25:20: Und die Mutter hat immer wieder, die wurde immer ungeduldiger und konnte dann auch nicht verschieben, blieb sie irgendwann stehen und zog also mit Nachdruck diese Mütze wieder, diesen kleinen Köpfchen, das war auch schon mal, also merkte man schon, dass sie da sehr ungeduldig war.
00:25:32: Und dann, als das Kind sich wieder wehrte und die Mütze wieder runter zog, nahm sie die kleine Hand und haute dann dem kleinen Mädchen auf die Finger.
00:25:42: Und da bin ich auch in Hannah-Manier quasi.
00:25:47: Hanna-Gefühl bin ich fast aus dem Fenster gesprungen und hab irgendwie gesagt, ja, aber sie wissen schon, dass das verboten ist und so.
00:25:53: Hast du geschrieben?
00:25:54: Hab ich
00:25:54: rübergeschrien, aber das, was passiert ist, ist eben, dass die Mutter noch wütender wurde und sie sozusagen noch ungeduldiger natürlich auch mit dem Kind wurde und dann weggelaufen ist.
00:26:03: Ja.
00:26:03: Und da hab ich hinterher gedacht, was hab ich denn jetzt gewonnen?
00:26:05: Gar nichts.
00:26:06: Ich hab mal kurz meine Empörung rübergeschrien, ja, und was hab ich denn jetzt erwartet, dass die Frau sagt so, ah, ja, gut, dass
00:26:12: sie es
00:26:12: mir gesagt haben, so, ich komm mal kurz rum, ja.
00:26:16: Oh nee, die war natürlich, hat sich total ertappt gefühlt und das war halt null konstruktiv.
00:26:21: Ja,
00:26:21: kennen wir ja auch von uns selber.
00:26:23: Man ist irgendwie gerade nicht so der, die beste Version von sich selbst und dann sagt, er weiß jemand, aber doch richtig drauf hin, dass man heute ja richtig kacke aussieht.
00:26:32: und dann ist man natürlich so, ach nee, die Danke Feedback ist ein Geschenk, herrlich.
00:26:36: Ich will noch einen Aspekt und zwar, je nachdem wie alt das Kind ist.
00:26:42: Das Erleben des Kindes, wenn die Eltern angesprochen werden, ist bei der Variante, die reguliert ist und in Verbindung gehend ist, natürlich auch nochmal viel vorsichtiger.
00:26:52: Das Kind erlebt nicht einen Anprangen der eigenen Eltern und wir wissen, Kinder sind hochkooperativ.
00:26:58: Das heißt, wenn ich die Eltern angehe sozusagen, auch wenn ich rein rechtlich und emotional und so weiter im Recht bin, erleben die Kinder das als einen Angriff auf ihre Eltern.
00:27:11: unter Umständen als einen Angriff auch auf sich selbst.
00:27:14: Welche Rolle spielt ich da?
00:27:15: Ich hab mich nicht gut benommen.
00:27:18: Ich war Stein des Anstoßes.
00:27:20: Der Papa war wütend auf mich.
00:27:21: Und vielleicht geht's auch so weiter dann noch zu Hause.
00:27:24: Also, das finde ich auch noch mal wichtig zu bedenken, weil wir wollen ja was für Kinder erreichen.
00:27:32: Und das zweite noch mal auch in Bezug auf das Kind ist, weil wir hier auch das Gaslighting drin haben.
00:27:40: Was übrigens daher kommt, dass es ein Theaterstück gibt, ich erinnere das nicht, es ist ein ganz frühes Theaterstück, glaube ich, auf dem Dreißigerjahr, wo es darum geht, dass ein Mann seiner Frau immer wieder suggeriert, dass Lichter an oder aus sind, Gaslichter, und die damit in den Wahnsinn treiben möchte.
00:27:54: Daher kommt der Begriff Gaslighting.
00:27:55: Danke.
00:27:56: Ich bin gerade in einem anderen Zusammenhang damit beschäftigt, deswegen weiß ich das.
00:28:00: Was ich da so wichtig finde, ist, dass ja die Kinder eine Botschaft erhalten über ihre Welt, die nicht stimmt, aber ein Gefühl noch haben, was ja richtig ist.
00:28:08: Ja.
00:28:10: Also als Erwachsener wird man in den Wahnsinn getrieben, weil man sieht, die Lampe ist aus und man kommt wieder und die Lampe ist an und man denkt, das kann doch nicht sein, die war doch eben aus.
00:28:19: Aber ich hab ja einen Verstand.
00:28:21: sozusagen, man wird quasi um den Verstand gebracht und wenn man das mit Kindern macht, dann wird man nicht nur um den Verstand gebracht, sondern ja erstmal ums Gefühl, weil die Kinder haben ja...
00:28:30: Man wird ums Gefühl gebracht, ja.
00:28:33: Da finde ich nochmal entscheidend, dass es auch Situationen geben kann, wo es wichtig ist, auch nochmal dem Kind zu sagen, also irgendwie die Situation einzuordnen.
00:28:46: Also zum Beispiel, ich überspitze jetzt mal, ich weiß nicht, ob ich das in der Situation gemacht hätte, aber ich sage mal das Prinzip, was ich meine, dass man dem Kind zum Beispiel sagen könnte, Der Papa hat dich geärgert, ne?
00:28:58: Der Papa hat dich gekniffen, theoretisch, könnte man das sagen.
00:29:01: Und sozusagen ein Zeuge zu sein von dem, was da passiert und zu sagen, dein Gefühl stimmt, das ist nicht richtig.
00:29:08: Weißt du, was ich finde?
00:29:09: Ja voll, ja.
00:29:10: Ich glaube, dafür müsste das Kind ein bisschen älter sein, um das auch einordnen zu können, weil es da nicht mehr nur ums Gefühl geht, sondern auch um eine gewisse Form von Abstraktion.
00:29:19: Aber dieses ... So ein Gefühl zu verstärken, dass was da gerade passiert ist nicht richtig.
00:29:25: Und ich bin eigentlich gerade gekränkt und klein und fühle mich gedemütigt und das sieht jemand.
00:29:29: Also es ist quasi ein Zeugen gibt, der deine Welt in irgendeiner Form und das könnte nur ein Satz sein oder manchmal ist es auch nur ein Blick bestätigen.
00:29:40: Super schwer natürlich.
00:29:42: Super schwer, genau deswegen habe ich auch überlegt ob ich jetzt ja in dem Alter geht es gar nicht und Kinder sind ja auch meine ich wir alle sind ja haben wir neulich mal ohne Mikrofon drüber geredet wie wir heute noch in die.
00:29:56: Emotionale Abhängigkeit gefühlt manchmal zurückfallen in Bezug auf unsere Eltern wie schwer das ist da erwachsen zu bleiben und zu sagen möchte ich nicht oder mache ich nicht mehr.
00:30:07: Deswegen, also ich will damit nur sagen, wir sind bis ins hohe Alter kooperativ mit unseren Eltern.
00:30:11: Und trotzdem, deswegen, es geht nicht darum, zu sagen, deine Eltern sind schlecht und du bist gut, sondern zu sagen, ich sehe deine Sicht.
00:30:19: Ich sehe dich.
00:30:20: Und dein Gefühl stimmt.
00:30:21: Ja, dein Gefühl stimmt.
00:30:24: Super Katja, also ich fand es total gut, dass du das nochmal gesagt hast, weil es eben auch nochmal eine andere Möglichkeit gibt.
00:30:31: Das eine, die eine Strategie und danach fragt der Hanne am Grunde auch, ist, man geht in die Verbindung.
00:30:37: mit dem Vater oder der Mutter und guckt eher, geht nicht auf Ablehnung.
00:30:42: Das ist die eine, das macht man ja so ein bisschen auch.
00:30:45: Das macht man natürlich auch fürs Kind, aber das macht man auch für die Person.
00:30:48: Und das andere ist aber nochmal der andere Blick, wirklich zu sagen, okay, vielleicht wenn der Vater oder die Mutter sich beruhigt oder gerade beim Rücken dazu steht, dass man dem Kind nochmal Signal gibt, ich hab das jetzt, du hast recht, das war eine komische Situation.
00:31:02: Ich hab's gesehen, also dass man das Kind.
00:31:04: Dass man dem Kind auch noch mal eine Pille gibt und sagt, du bist nicht, dein Gefühl stimmt.
00:31:09: Das finde ich super, dass du es noch gesagt hast.
00:31:12: Letztendlich ist es auch nichts anderes als den Eisberg bei Erwachsenen in Stresssituationen anzuwenden oder zu sehen, weil wir finden ein Verhalten nicht in Ordnung und wir sprechen über das Verhalten und sagen zu dem anderen, es ist nicht in Ordnung, du weißt, dass es strafbar.
00:31:25: und bleiben damit an der Oberfläche.
00:31:27: Aber zu wissen, dass das entsteht, weil ein Mensch gerade in Not ist und das nicht anders kann, starke Gefühle hat, Ärgerwut, Schmerz, Angst.
00:31:36: Angst entsteht aus Hilflosigkeit.
00:31:38: Das heißt, die Sicherheit ist weg.
00:31:39: Und dann zu gucken, kann ich in Verbindung gehen, kann ich ein bisschen Sicherheit geben, in dem ich vielleicht ganz dezent da bin und eben nicht ausschließlich werte.
00:31:49: Und damit meine ich nicht, dass wir alle Erwachsenen ... Also ich meine, es gibt ganz klare Sachen und der Unterschied ist ja auch zwischen Erwachsenen ... und Kindern, dass die Erwachsenen eigentlich Verantwortung tragen.
00:31:59: Dafür nicht eigentlich, sondern sie tragen Verantwortung für ihr Handeln.
00:32:03: Insofern... Und trotzdem geht es ja hier um zwischenmenschlichen Kontakt.
00:32:06: Wir stehen nicht vor Gericht und klammern noch nicht.
00:32:11: Katja, ich würde sagen, wir packen es, ne?
00:32:13: Ja.
00:32:14: Schade, Sascha, wir sind zu schön drin jetzt.
00:32:16: Wir sind zu
00:32:16: schön drin.
00:32:17: Hannah, vielen, vielen herzlichen Dank für die Frage.
00:32:19: Ich hoffe, du kannst was damit anfangen und... Ich hoffe, du kannst uns weiterhin garantieren, dass du weiterhin
00:32:30: für
00:32:30: Verbindung garantierst sozusagen.
00:32:33: finde ich gut.
00:32:34: Weißt du was?
00:32:35: Das ist ein Grund.
00:32:36: Übrigens in solchen Situationen, dass ich früher eigentlich immer mal sowas wie eine Prätzel dabei hatte, eine Laungprätzel oder so.
00:32:42: Oder auch mein Keks oder auch wenn es nur ein Taschentuch ist oder ein kleines Bombon oder irgend sowas, dass man irgendwas hat.
00:32:49: Das hat ja auch für meine Kinder mit dabei, aber dass man sozusagen in so einer Notsituation was anbieten kann.
00:32:55: Das ist natürlich
00:32:57: ein toller Tipp.
00:32:58: Ich würde natürlich sagen, du nimmst auf gar keinen Fall was von dieser
00:33:03: Frau.
00:33:03: Ich
00:33:06: habe hier ein Stück Schokolade.
00:33:09: Herzlich Grüße an Kinder.
00:33:11: Bitte melden Sie sich.
00:33:13: Da haben wir doch jetzt schön abgeschlossen, ja, in einem wunderbaren Bogen geschlagen.
00:33:19: Dann würde ich sagen bis nächste Woche.
00:33:21: Tschüss.
00:33:21: Bis nächste Woche.
00:33:22: Ciao.
00:33:22: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Züren.
00:33:24: Wir freuen uns, wenn ihr den Familienrat abonniert und bewertet und kommentiert.
00:33:29: Da lässt unnatürlich besonders, wenn ihr uns Fragen schickt, an familienratatmitvergnügen.com.
00:33:34: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:33:40: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.
00:33:46: Wir freuen uns auf
00:34:06: euch.
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