Blöder Papa! – Wie kann ich mit der Ablehnung meines Kindes umgehen?
Shownotes
Ole* hat uns geschrieben und gefragt, wie er mit der Ablehnung seiner Tochter umgehen kann.
Wie kann ich meiner Tochter altersgerecht vermitteln, dass sie mich verletzt? Wie gehe ich mit Eifersucht unter Geschwistern und dem Kampf um Zuwendung um? Wie schaffen wir es, als Eltern unseren Kindern Struktur und Mitgefühl zu geben?
*Name geändert
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Transkript anzeigen
00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrat Podcast.
00:00:08: Ich bin Katja Saalfrank, Diplompedagogin und Musiktherapeutin und Mutter von vier Söhnen.
00:00:13: Und ich bin Matsihischa, Gründer von Mitvergnügen, Familienvater und Fragensteller.
00:00:17: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung Und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.
00:00:26: Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag?
00:00:30: Was brauchen unsere Kinder wirklich?
00:00:31: Und wie gelingt das Gleichgewicht, im Familienleben zu finden?
00:00:35: Das ist der Familienrat mit Katja Seifrank, ein Podcast von Mitvergnügen.
00:00:47: Hallo, lieber Matz.
00:00:48: Schön, dass du wieder da bist.
00:00:49: Schönen guten Morgen.
00:00:50: Guten Tag.
00:00:51: Guck mal, die Vögel zwitschern.
00:00:53: Draußen weht ein kleiner Wind hinein.
00:00:56: Das könnte jetzt schon Frühling sein.
00:00:58: Bist du unter die Pöten gegangen?
00:01:01: Zufällig.
00:01:02: Nein, das ist gerade so... Zufällig.
00:01:04: Zufällig, zufälligerweise.
00:01:05: Ja, nun ja.
00:01:08: Was soll ich sagen?
00:01:08: Nein, das ist so eine ganz friedliche Stimmung.
00:01:11: Wenn man nicht wüsste, dass es draußen gerade anders zugeht, wäre es doch irgendwie...
00:01:16: Weißt du, was mir gerade in den Sinn kommt für ein Gedanke?
00:01:18: Weil du sagst, die Vögel, und das stimmt.
00:01:20: Ich höre hier in der Stadt ganz oft Vögleinzwitschern, obwohl es ja jetzt schon auf den Winter irgendwie zugeht und deutlich Herbst ist.
00:01:27: Und ich war aber dann jetzt neulich mal für ein paar Tage tatsächlich außerhalb von Berlin.
00:01:32: Glückwunsch.
00:01:32: Danke.
00:01:33: In der Uckermark.
00:01:34: Und es war im Wald totenstill, auch morgens.
00:01:38: Also das war unglaublich.
00:01:41: Ich dachte, okay, das ist stille.
00:01:43: Es ist wirklich still.
00:01:44: Und in der Stadt höre ich die Vögel vor meinem Fenster in der Kastanie.
00:01:49: Und wenn ich dann in die Uckermark fahre und das Dachfenster aufmache, dann ist es still gewesen.
00:01:55: Also das fand ich irgendwie nochmal... Ja, da muss
00:01:57: ich immer darauf achten.
00:01:58: Also ich kenn's aus dem Wald natürlich immer eher andersrum.
00:02:01: Ja, ich kenn's eigentlich auch andersrum.
00:02:03: Deswegen war ich auch so irritiert, dass es so still war irgendwie.
00:02:07: Ich find's interessant, dass Vögel ja immer auch... Also das ist Vögel auf eine so angenehme Art und Weise... Daedon give a fuck.
00:02:15: Also den ist wirklich alles egal.
00:02:17: Die Zwitschern und Tüttelü.
00:02:20: Das finde ich so toll anfügeln.
00:02:23: Und jetzt raus, machen sie nochmal richtig extra Konzert.
00:02:26: Den ist alles egal, ist herrlich.
00:02:28: Aber hat sich vielleicht auch viel verändert.
00:02:29: Und vielleicht war das jetzt auch... Ach so, jetzt weiß ich es natürlich.
00:02:33: Fällt es mir gerade ein.
00:02:34: Es war natürlich dunkel.
00:02:35: Ja gut.
00:02:37: Du gehst in dunkel in Wald, Katja Saarfrank.
00:02:38: Nein, aber ich hänste da auf im Dunkel.
00:02:40: Ach so.
00:02:41: Ich hab da ja nicht im Feld übernachtet.
00:02:43: Ich bin
00:02:43: im Dunkel durch den Wald gelaufen, in der Okamark.
00:02:47: Da ist natürlich dann tot und still im Wald nachts.
00:02:50: Da ist ja richtig dunkel.
00:02:51: In der Stadt wird es ja gar nicht mehr so richtig dunkel.
00:02:52: Stimmt, dann sind die da da unser Weg sehr.
00:02:54: Das ist mir jetzt nochmal so.
00:02:55: Okay, aber... Gut,
00:02:57: haben wir das geklärt, der kleine Ausflug in die Natur.
00:03:00: Liebe Menschen da draußen, wir sind kein Natur-Podcast, sondern der Familienrat.
00:03:03: Ihr habt geschrieben, Familienrat et mit Völkner... Und heute gibt es eine E-Mail von Ole und Ole schreibt.
00:03:12: Hallo Katja, hallo Matze.
00:03:13: Mittlerweile höre ich euch fast seit drei Jahren.
00:03:16: Sehr gut.
00:03:17: Nach der Geburt unserer ersten Tochter hat eine Arbeitskollege mir den Tipp gegeben mit dem Hinweis, es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist mit seinen Themen und ich muss sagen, sie hat recht behalten.
00:03:27: Wie schön.
00:03:29: Mittlerweile haben wir unser zweites Kind bekommen.
00:03:31: Er ist nun fast zehn Monate alt.
00:03:34: Wie bei der Großen habe ich nun auch wieder Elternzeit genommen.
00:03:37: Mit dem Unterschied, die sechs bzw.
00:03:39: sieben Monate dieses Mal gebündelt am Stück zu haben, es war mir immer wichtig, nah dran zu sein und einen aktiven Part in der Erziehung einzunehmen.
00:03:48: Ich hole soweit aus, weil es zu meiner aktuellen Herausforderung hinführt.
00:03:52: Ich erlebe in meinem Alltag zurzeit viel Ablehnung durch meine Tochter.
00:03:56: Blöder Papa, du bist bekloppt, die Mama soll, nicht du Papa, sind sehr präsente Formulierung.
00:04:01: Sie ist drei Jahre und acht Monate und voll in der Autonomiefase.
00:04:05: Dessen bin ich mir bewusst und ich habe auch meinen Umgang mit den für mich zum Teil sehr verletzten Aussagen gefunden.
00:04:11: Ich werde nun nicht mehr sauer, sondern teile ihr mit, dass ich ihr Aussage höre und sie wahrnehme, sie mich aber auch verletzen, dass ich mir einen liebevollen Umgang wünsche und mich auf die Zeit mit ihr freue, aber traurig bin und nicht so gerne spielen mag, wenn sie so mit mir spricht.
00:04:28: Ich bin nicht nachtragend und sage ihr auch, dass ich verstanden habe, dass ihr die Mama fehlt.
00:04:32: Die Situation wird aus meiner Sicht noch verstärkt dadurch, dass meine Frau überwiegend von zu Hause arbeitet und ihr die Trennung von den Kindern schwerer fällt, als wir gedacht haben.
00:04:41: Dadurch ist sie eben oft doch greifbar für die Kleinen.
00:04:46: Als wären die Themen nicht genug, spielt natürlich auch Eifersucht der Großen auf den Kleinen eine Rolle, auch jetzt nachdem abgestillt wurde.
00:04:54: Meine Frau geht sehr verständnisvoll damit um und widmen sich täglich auch ganz bewusst nur der Tochter, so viel sogar, dass wir beide auch mal das Gefühl haben, der Kleine kommt zu kurz.
00:05:04: Und er beginnt aus meiner Sicht auch schon die Mama für sich einzufordern.
00:05:08: Das Thema Eifersucht Und in Anführungsstrichen Kampf um Aufmerksamkeit der Mama wird also unter Umständen noch stärker.
00:05:15: Wie kann ich mit der Ablehnung umgehen?
00:05:17: Wie kann ich meiner Tochter altersgerecht vermitteln, dass sie mich verletzt, immer einfach dran bleiben oder ihr den Raum geben und meine Papa Ideale loslassen, wobei letzteres eigentlich keine Option ist und ihr sicherlich ein paar Empfehlungen zu dem Thema habt, die den Bereich dazwischen ausloten.
00:05:35: Ich würde mich sehr freuen.
00:05:36: Wenn ihr euch die Zeit für diese lange Frage nehmen würdet, viele Papas und Klammern, die stillen Zuhörer, würden sich hier wahrscheinlich freuen.
00:05:45: Liebe Grüße, Ole.
00:05:47: Vielen Dank, lieber Ole, für die Email.
00:05:49: Ja,
00:05:49: ein nicht stillbleibender Zuhörer.
00:05:53: Nichts, ein nicht stillbleibender Zuhörer, ja.
00:05:54: Ja,
00:05:55: schön, danke.
00:05:57: Also, die Frage ist nicht nur lang, sondern pickpacke voll.
00:06:02: mit lauter Aspekten, die ich gerne hier bewege.
00:06:06: Wir haben es also zu tun mit der Frage, was steckt eigentlich hinter dieser Ablehnung, dieser gefühlten Ablehnung?
00:06:12: Das ist ein Phänomen, was ich ganz oft auch in der Praxis habe oder öfter habe.
00:06:17: Dann die Frage Struktur zu Hause, Lieblingsessen, Papa.
00:06:22: Mama.
00:06:23: und dann haben wir noch, wie es auch so schön formuliert ist, als ob die Themen nicht genug wären, auch dann noch die Frage nach dem Geschwisterkonflikt.
00:06:30: und wie können wir da so ein Gleichgewicht reinbringen.
00:06:34: Ja, es ist ordentlich voll.
00:06:36: Also ich guck mal, womit fange ich jetzt an.
00:06:39: Wir müssen jetzt immer zurecht uns rechnen.
00:06:41: Wie alt ist denn jetzt die große?
00:06:42: Die große geht
00:06:44: es.
00:06:44: Die große
00:06:44: ist knapp vier Jahre.
00:06:48: Ich sag mal anders, wenn Ole jetzt hier sitzen würde, wenn du jetzt hier sitzen würdest, würde ich dich noch mal nachfragen, weil das habe ich noch nicht so ganz verstanden, um mich besser einfühlen zu können in deine Tochter.
00:06:57: Seit wann ist die Mama sozusagen nicht mehr die Hauptansprechpartnerin und hast du den Part übernommen, das Hauptansprechpartners?
00:07:05: Und wie lange war vorher die Mama-ansprechpartnerin?
00:07:11: Warum spielt das eine Rolle?
00:07:12: Weil das was mit der Intensität zu tun hat der Sehnsucht nach dem Lieblingsessen.
00:07:17: Okay, also je länger ich Pizza gegessen habe, desto länger will ich Pizza haben, bevor ich auf Nudeln komplett umschwinge.
00:07:22: Ja desto länger bin ich gebunden sozusagen, also werden wir jetzt mal dieses Bild auflösen.
00:07:26: Also die erste Bindungspersonen scheint die Mama zu sein.
00:07:30: Und jetzt haben die beiden aber beschlossen, die erste Bindungspersonen wechselt und es wird jetzt der Papa.
00:07:36: Und jetzt wäre für mich einfach so ein Hinweis gut, seit wann ist das denn jetzt so?
00:07:40: Also ist das jetzt schon seit, keine Ahnung, ist das jetzt eher das Ende der Elternzeit oder der Anfang der Elternzeit so?
00:07:47: Also hat es was mit dem Übergang jetzt zu tun oder ist es jetzt fast zu Ende?
00:07:51: Wir sind ja unter Umständen die Hinweise nochmal anders, ja.
00:07:54: Deswegen hätte ich das jetzt nochmal interessant gefunden.
00:07:58: Aber wir können das ja einfach abstrakt besprechen.
00:07:59: Also das heißt, das ist ja vielleicht schon mal ein wichtiger Hinweis auf die Problematik, dass wir die Idee haben, dass die Bindungspersonen austauschbar sind und einfach wechseln können.
00:08:11: Und auch wenn wahrscheinlich Ole, wenn er jetzt hier sitzen würde, das so nicht sagen würde.
00:08:15: Trotzdem ist es ja letztlich ein Stück die Erwartung, dass die Väter in der Elternzeit dann übernehmen.
00:08:23: Dann ist das ganz toll.
00:08:24: Ja, das ist ja auch toll.
00:08:25: Ne, aber dann soll das Kind das auch bitte so, bestenfalls, also genauso wie wir Erwachsenen dann auch sagen, auch wenn der Vater übernimmt, das ist wie toll.
00:08:33: Soll dann auch die Kinder das auch so sehen.
00:08:36: Ja, und da gibt es, finde ich, so im, also im Deutschen würde man sagen, die Eltern teilen sich die Versorgung und die Betreuung.
00:08:44: Und im Englischen gibt es dieses Wort Care.
00:08:47: Ja.
00:08:47: Also Carearbeit, sagt man auch manchmal so.
00:08:51: Mischung.
00:08:51: Und ich finde so dieses Care about, da steckt es so drin, dass es mehr ist, als nur in Anführungsstrichen Versorgung und Betreuung und Ansprechpartner zu sein.
00:09:02: Also wir brauchen ganz viele Worte dafür.
00:09:05: Und in dieser Care Arbeit ist irgendwie so drin dieses Ich sorge mich um dich, also Fürsorge und Fürsorge geben ist das eine Fürsorge annehmen bedeutet auch, dass der andere sozusagen auch in meinem System als jemand, der auch mir Fürsorge geben kann, die ankommt, auch verankert sein muss.
00:09:26: Und das ist, glaube ich, nicht so einfach, weil das eine ist eine sachliche, wir teilen die Zeit auf und ich entlaste natürlich auch von Beziehungsarbeit.
00:09:36: und stelle mich zur Verfügung, ich übernehme, ich will nah dran sein, sagt Ole, finde ich auch wunderbar, dass das überhaupt geht.
00:09:43: Das ist ja immer auch bis heute nicht so einfach.
00:09:46: und die Schwierigkeit daran, das sich frei zu machen.
00:09:50: Und dann ist es aber eben nicht nur eine Organisation und nicht nur ich kümmere mich, sondern kümmern.
00:09:56: Wir stellen dann fest, dass die Kinder auch den anderen vermissen.
00:10:00: Noch mal anders als umgekehrt.
00:10:02: Ja.
00:10:03: Du bist jetzt, damit ich das richtig verstehe, Wir sind jetzt gerade Lieblingsmama slash Papa, also Lieblingsessen.
00:10:11: Also es ist noch nicht, wir sind nicht, woher kommt die Ablehnung, das machen wir sozusagen danach.
00:10:14: Also wir sind quasi in der Mitte, damit ich das selber für mich gut.
00:10:17: Sehr
00:10:18: gut.
00:10:18: Wir sind noch nicht dabei, wo kommt die Ablehnung her?
00:10:21: Sondern wir sind eigentlich bei der Frage, warum ist das so das?
00:10:23: Ja, wir sind eigentlich erst nochmal dabei zu verstehen, dass... Unsere Rechnung, die wir haben, nämlich wir teilen das Leben auf.
00:10:31: Wir sind gegenseitig für einander da.
00:10:34: Wir haben eine gleichwertige, gleichberechtigte Partnerschaft.
00:10:38: Nicht aufteilbar ist auf die Emotion der Kinder unter Umständen.
00:10:42: Und da diese Rechnung nicht hundert Prozent aufgeht.
00:10:46: Das finde ich erstmal total wichtig.
00:10:49: Und dann kommt noch dazu.
00:10:51: Und das fände ich auch einen entscheidenden Punkt und da danke ich dir, Ole, dass du es so klar gesagt hast, weil das wäre jetzt für uns im Dunkeln geblieben, dass das Lieblingsessen das Haus nicht verlässt, den Tisch nicht verlässt sozusagen.
00:11:03: Das liegt die ganze Zeit genau.
00:11:04: Du hast da, du wirst ja voll, du darfst keinen Donuts mehr essen.
00:11:08: Also man soll ein bisschen auf die schlanke Linie achten und dann stehen die ganze Zeit da Donuts drauf.
00:11:12: Das ist auch echt, das ist auch ganz schön.
00:11:15: Also, da denke ich selber gerade, ja, wenn du jetzt mir sagen würdest, du darfst nie wieder Keks essen und hier liegen jetzt gerade ein paar, das ist schon schwierig.
00:11:22: Der Vergleich hinkt natürlich so ein bisschen, weil ja, also ich bin ja gerne so mit Lieblingsessen so Pizza und Nudeln so, weil das sind sozusagen beides vollwertige.
00:11:33: Ja.
00:11:34: Verstehe ich.
00:11:34: Malzeiten oder Umständen.
00:11:36: Ja,
00:11:37: Kekse sind auch Kekse, das ist doch auch voll Kekse gemalt.
00:11:40: Ja, in dem Vergleich klingt so ein bisschen, als ob dann der andere irgendwie das gesunde Gemüse wäre.
00:11:44: Ja,
00:11:44: ja, ja, ja, verstehe.
00:11:45: Du hast total
00:11:45: recht.
00:11:46: Ja, also deswegen und wenn ich mich sozusagen von der Emotion her immer nur unterscheide, also wenn ich entscheiden müsste, dann würde ich immer mein Lieblingsessen nehmen.
00:11:54: Ja, wenn ich die Nudeln mag, dann würde ich immer die Nudeln essen.
00:11:57: Da kann ich die Pizza daneben stehen.
00:11:58: Na klar, würde ich auch mal die Pizza nehmen, aber das... wird ja auch deutlich in der Beschreibung mal, ist es ja auch so, ne?
00:12:05: Das heißt, mein erster Hinweis wäre tatsächlich, Homeoffice woanders hinzulegen.
00:12:11: Abschiedsritual finden und wirklich Trennung vollziehen, weil das können die Kinder noch nicht.
00:12:17: Kinder können das nicht abstrahieren.
00:12:21: Also dieses, die Mama ist da, also du darfst sie jetzt nicht stören, ist für die Kinder nicht nachvollziehbar.
00:12:28: Ich
00:12:28: habe eine Frage zu dem Thema, Liebling.
00:12:31: Ja, warte ganz kurz.
00:12:32: Und das ist natürlich dann beschissen für Ole.
00:12:37: Weil Ole sowieso schon in der Situation hat, wo er erst mal emotional einen Zugang braucht und aber eigentlich dann das alles abkriegt.
00:12:48: Ja.
00:12:49: Ja, die ganze Frustration, die ganze Irritation.
00:12:52: Mama ist da, aber ich darf nicht hin.
00:12:54: Ich bin sauer auf Mama.
00:12:55: Ja, blöder Papa.
00:12:57: Ja.
00:12:58: So, weil Mama ist ja nicht greifbar.
00:13:00: Und nee, Mama soll.
00:13:02: Also das ist sozusagen, glaube ich, eigentlich der Kern, wobei wir zu der Ablehnung dann auch insgesamt noch mal kommen können, weil das auch noch mal gesondert ist.
00:13:11: Aber ich finde, hier ist es so zugespitzt und so deutlich.
00:13:14: So, jetzt dein Aspekt noch mal.
00:13:17: Lieblings ist ja so ein bisschen suggeriert, auch wo man sagt, das Kind hat einen Elternteil lieber als den anderen.
00:13:24: Und das ist ja auch etwas, was man so als ... der andere Elternteil nicht unbedingt hören will, wo man sagt, du magst jetzt die Mama lieber als mich, also so.
00:13:36: Ist das so?
00:13:37: Also würdest du aus deiner Erfahrung sagen, das ist natürlich auch schwierig zu messen, aber gibt es das wirklich, dass Kinder sagen, wenn das eine gewisse Gleichberechtigung hat, dass Kinder wirklich sagen, hier gibt es einen Favoriten, eine Favoriten?
00:13:53: Auch da finde ich, ist es... vor allen Dingen sprachlich.
00:13:56: Also erst mal ist es so, dass Kinder sich an eine Person binden.
00:14:03: Und das ist in der Regel die Mutter, weil das sozusagen das Bonding nach der Geburt über die Mutter stattfindet.
00:14:10: Ich weiß, das fühlt sich für die Männer nicht so gut an.
00:14:14: Nicht immer.
00:14:15: Das fühlt sich im Übrigen, deswegen kann sich hier Ole vielleicht auch ganz gut mit der Großen verbinden.
00:14:21: Die ja auch die Erfahrung macht, da kommt ein kleines nach.
00:14:24: Und jetzt bin ich abgemeldet, auch wenn die Mama sich kümmert.
00:14:26: Jetzt springe ich ein bisschen zu diesem Geschwisterkonflikt.
00:14:29: Aber die Erfahrung hat Ole unter Umständen auch schon, nämlich so dieses.
00:14:32: Ich bin auf Platz eins meiner Frau.
00:14:35: Und dann kommen Kinder und ich rutsche ungefähr auf Platz zehn nach hinten.
00:14:39: Und dann auch noch gefühlt bei den Kindern eben, kann ich auch nicht in jeder Situation landen.
00:14:45: Ich glaube, es geht eher um Bedeutung.
00:14:47: Also, dass man eigentlich Liebling aus tauschen könnte, weil es ja so eine Wertung hat oder auch so ein...
00:14:54: Ja, Lieblingsessen mit Lieblingsessen meine ich, dass man da die Vorstellung hat, dass es sozusagen vollumfänglich mich satt macht auf allen Ebenen.
00:15:04: Und das ist sozusagen diese Bedeutung habe ich sehr früh schon erfahren, nämlich als ich auf die Welt kam, bin ich vollumfänglich satt gemacht worden von Mama.
00:15:13: Und das hat diese Bedeutung, diese emotionale Bedeutung.
00:15:16: Und das heißt nicht, dass ich die Mama lieber habe oder den Papa lieber habe oder mehr oder weniger lieb habe, sondern das hat was mit Bedeutungszusammenhängen zu tun.
00:15:25: Verstehe, ja.
00:15:27: Papa hat eine andere Bedeutung.
00:15:29: Ja, und diese Bedeutung hat was mit Wertvoll zu tun.
00:15:31: Also wie wertvoll bin ich?
00:15:34: Und das ist ja das, wo auch jetzt Ole so ein bisschen reinkippt, dass er so das Gefühl hat, ich hab nicht die Bedeutung und ich bin nicht so wertvoll für meine Tochter.
00:15:42: Und das macht ihn traurig.
00:15:44: Und das führt auch dazu, dass die Worte, die dann die dreijährige sagt, fast vierjährige sagt, im Beklopter Papa oder in Mama lieber, so in Mama soll kommen, dass das zu einer Kränkung führt.
00:15:57: Das ist ein unter Umständen auch ein kindlicher Anteil, den wir dann in uns haben, weil die ist ja noch nicht mal vier.
00:16:02: Also die Kanas sein, dass wir uns von einem vierjährigen Kind so gekränkt fühlen.
00:16:08: Sagt das jetzt mal so ein bisschen provokativ.
00:16:10: Ich weiß natürlich auch, dass das schmerzhaft sein kann.
00:16:13: Und trotzdem begegnen wir einem Schmerz, der schon vorher da war.
00:16:17: Also einen Schmerz, der eigentlich eher was damit zu tun hat, wie wertvoll bin ich und auch vielleicht mit einer Erinnerung zu tun hat, dass ich mich irgendwann in einer Zeit, wo ich abhängig war von jemandem, nicht wertvoll gefühlt habe.
00:16:30: Und heute sind wir ja dafür zuständig uns aus uns selbst heraus wertvoll.
00:16:35: zu fühlen.
00:16:36: Das heißt, da sollten wir in so einen Moment, wenn wir das fühlen, einfach sagen, okay, und fragen, sind wir nicht vielleicht, benehmen wir uns jetzt nicht vielleicht ein bisschen zu kindisch?
00:16:46: Kindisch nicht, sondern kindlich.
00:16:47: Kindlich.
00:16:48: Also es ist ein kindlicher Anteil in uns, der auch zu uns gehört.
00:16:51: Und mit diesem kindlichen Anteil meine ich einen Anteil, der Ja, der eben sehr verletzlich, sehr zart ist, auch abhängig war damals und der zu uns gehört als Erinnerung und als, wo wir sozusagen die Erfahrungen unserer Kindheit mit uns tragen, der aber heute auch in Korrespondenz mit dem Erwachsenen und Reifen ich sein darf.
00:17:14: Also Ole ist heute nicht abhängig davon, dass seine Tochter sagt, ich hab dich lieb.
00:17:18: Ja.
00:17:20: Also das wäre sehr schlimm und ich denke auch, das würde er selbst sagen, dass er das nicht ist.
00:17:23: Das es schmerzt, ja, und die Art und Weise, wie sehr er das zulässt, dass das schmerzt und auch die Frage, wie er damit umgeht, damit kann er, also er hat ja sich erst jetzt mal von uns Austausch gewünscht und das ist auch gut und ich würde auch gleich gerne noch was zu sagen.
00:17:39: Und mein Ziel ja jetzt mit dem, was wir hier machen, ist, dass Ole eigentlich wieder ein bisschen ins Gleichgewicht kommt.
00:17:44: Also, dass er aus diesem kindlichen Anteil so ein bisschen rauskommt, dieses gekränkte und dieses, das tut mir weh und die hat mich ja gar nicht lieb rauszukommen.
00:17:53: Zumal, dass die Große ja auch schon hat.
00:17:55: Nämlich mit der Mama, die hat mich ja gar nicht mehr so lieb.
00:17:59: Also da begegnen sich zwei kindliche
00:18:01: Anteile.
00:18:02: Der eine ist sozusagen entwicklungsgerecht bei der Tochter und der andere ist aber ein Teil, in den wir zurückfallen.
00:18:10: Hoffentlich wird es jetzt nicht zu...
00:18:12: Nee, also ich merke, jetzt verstehe ich diesen zweiten Part mit dem Liebling auf jeden Fall besser.
00:18:20: Das heißt eigentlich könnte Ola ein bisschen loslassen.
00:18:25: Also er könnte ein bisschen sich unabhängig machen, davon, dass seine Tochter ihn bejubelt und sagt, du bist der Beste, du bist der Tollste, es ist doch, ich überspitze es, doch jetzt wurscht, ob man mal da ist oder nicht.
00:18:34: Wir beide, wir sind jetzt hier, wir gehen durch dick und dünn und sind total verbunden.
00:18:40: Es macht ihn nicht zum besseren oder schlechteren Vater, wenn das ist oder wenn es nicht
00:18:44: ist.
00:18:45: Es ist egal, Applaus oder nicht, sondern es wird gekocht.
00:18:48: Seine
00:18:48: Liebe ist entscheidend.
00:18:50: seine Zuwendung, seine Haltung ist entscheidend.
00:18:52: Und der ist nach wie vor ein ganz, ganz wertvoller Bezugspartner und hat eine Bedeutung für seinen Kind.
00:18:59: Also man könnte es ja auch so deuten, das Kind traut sich ja auch,
00:19:03: das Gefühl
00:19:05: voll in die Richtung zu schicken, die Frustration, die mit dem Papa gar nicht so viel zu tun hat, sondern eher was damit zu tun hat, dass die Mama greifbar ist, aber sie nicht dran darf.
00:19:15: Und vielleicht auch mit dem Übergang, also mit dem Unverständnis.
00:19:19: Also mit so einer Verwirrung noch mal.
00:19:21: Und mit dem Gefühl, was einfach sehr stark ist.
00:19:24: Weil in der Autonomiefase, Ola hat schon gut vorgearbeitet hier.
00:19:28: Autonomiefase, kennzeichnend, dafür ist Frustration an jeder Ecke und starke Gefühle.
00:19:35: Die äußern sich darin.
00:19:38: Würdest du sagen, dass für diesen Lieblingsmama, Papa ... Teil haben und wir könnten zu denen, woher kommt die Ablehnung?
00:19:46: Da haben wir einfach so ein bisschen reingetapst kommen können.
00:19:50: Woher kommt die Ablehnung?
00:19:52: Also erstmal ist es ja eigentlich so, dass wir können die Perspektive drehen.
00:19:55: Das Kind lehnt nicht den Papa ab, sondern der Papa fühlt sich abgelehnt.
00:20:00: Sag ich mal ganz ketscherisch.
00:20:02: Das, was eigentlich passiert ist, dass das Kind etwas über die Liebe zu seiner Mutter erzählt.
00:20:08: Das verstehe ich nicht.
00:20:09: Also ich
00:20:09: will die Mama
00:20:10: haben.
00:20:11: Ja.
00:20:11: Bekloppter Papa.
00:20:12: Ja.
00:20:13: Ich will die Mama haben.
00:20:14: Also, sie erzählt eigentlich etwas über die Liebe zu ihrer Mutter.
00:20:18: Ah, okay.
00:20:19: Die Ablehnung kommt daher, dass ich sage, nicht sage, ich finde dich doof, Katja, sondern ich will einfach die Kekse haben.
00:20:27: Ja.
00:20:28: Ja.
00:20:28: Genau.
00:20:29: Und ich bin sozusagen der Keksverhinderer
00:20:31: an dem
00:20:31: Punkt.
00:20:32: Ja.
00:20:33: Und ich will eine Geschichte erzählen, die ich jetzt neulich auch gerade wieder in der Ausbildung erzählt habe.
00:20:37: Da habe ich sie gar nicht mehr zusammen gekriegt, weil ich sie schon tatsächlich lange nicht mehr erzählt habe.
00:20:41: Ich habe sie aber in einem meiner Bücher geschrieben und dann konnte sogar eine Teilnehmerin das zitieren, da war ich auch ganz happy.
00:20:46: Und zwar bin ich vor vielen Jahren, das ist tatsächlich schon ein bisschen her, hier mit dem Bus gefahren und habe einen kleinen Jungen mit seinen Eltern gesehen, die saßen vor mir und es war oben im Bus.
00:21:01: Und da sitzen, sind ja immer zwei, zwei, ne?
00:21:04: So zwei, zweier Sitze.
00:21:06: Und die Mutter saß mit dem Kleinen in einer Reihe und der Vater saß so dahinter.
00:21:12: Und ich saß noch eins dahinter.
00:21:14: Und ich konnte also ganz das ganze, guck mal, konnte gut hören, der kleine, redete und unterhielt den ganzen Bus.
00:21:19: Und dann drehte er sich zur Mutter um und schaute sie total verliebt an und sagte, Mama, ich hab dich so lieb.
00:21:28: und der ganze Busschmolz so hin, also zwar auch wirklich entzückend.
00:21:32: Und die Mutter umarmte ihn und satt dann so gesagt und der Vater saß dahinter, Ole im Klammern, saß dahinter und wurde immer kleiner.
00:21:42: Also die Menschen im Bus sahen das auch so ein bisschen und ich dachte mal interessant, mal gucken was jetzt passiert.
00:21:46: und dann sagt die Mutter so, das ist so schön, dass du mich so lieb hast.
00:21:50: Magst du das dem Papa auch mal sagen?
00:21:52: Und er dreht der Kleine sich um mit glänzenden Augen.
00:21:57: Schaut den Papa an, mit einer Riesenbegeisterung und sagt, Papa, ich hab die Mama so
00:22:03: lieb.
00:22:03: Oh, wow.
00:22:06: So.
00:22:07: Und das ist genau das, was ich meine.
00:22:09: Ja, wow.
00:22:12: Es ist nicht in Zürich.
00:22:12: Oh,
00:22:13: toll.
00:22:14: Also, es hat mich so bewegt auch.
00:22:17: Ich konnte gar nicht vorstellen, warum ich nicht mehr zusammengekriegt habe, aber jetzt kann ich es hier erzählen, weil ich mich noch mal damit beschäftigt habe.
00:22:23: Und kann das auch hochholen, weil das war wirklich ein... Also manchmal sind ja solche Geschichten viel ausflussbariger als aller Erklärung noch mal dahinter.
00:22:33: Ja, absolut.
00:22:34: Ja, also verstanden.
00:22:37: Ja, und was folgt da jetzt raus?
00:22:39: Was würdest du jetzt sagen?
00:22:39: Was folgt da draus?
00:22:42: Als Vater?
00:22:43: Als Vater ist das erst mal eben nichts Persönliches.
00:22:47: gegen dich.
00:22:47: Gegen mich.
00:22:48: Von sehr persönlich, der Kleiner.
00:22:49: Genau.
00:22:49: Das ist etwas ganz persönliches.
00:22:50: Aber es hat nichts, eigentlich im Grunde nichts mit ihm zu tun, sondern eher was mit der Mama zu tun.
00:22:57: Und in dem Fall kann ich sagen, ich kenne das sozusagen auch von meiner Beziehung mit meiner Frau, dass ich manchmal meinen Rückzug brauche.
00:23:06: Dieser Rückzug ist nichts gegen sie.
00:23:08: Sondern was für mich.
00:23:10: Und das aber am Anfang hat das ein bisschen gedauert, damit sie das verstanden hat, warum ich dann ab und zu mal irgendwie einfach verschwinden muss.
00:23:15: Ich sag vorher Bescheid, aber... Und dann ist das jetzt absolut wunderbar.
00:23:19: Das ist gar kein Problem.
00:23:20: Und die freut sich, wenn ich wegfahre.
00:23:22: Genau.
00:23:22: Und dieses Mitfreuen.
00:23:24: Mitfreuen, genau.
00:23:25: Das ist ein Teil der Antwort für Ole.
00:23:27: Wie kann man mit der Abregung umgehen?
00:23:29: Mitfreuen und...
00:23:30: Mitfreuen, weil das, was jetzt ja passiert, passieren könnte.
00:23:35: Das ist da nicht passiert, aber... Im Grunde könnte der Vater sagen, ja, das stimmt.
00:23:41: Du hast ja so eine tolle Mama, weil ich meine, er hat sie sich auch ausgesucht.
00:23:45: Ja, voll guter Geschmack.
00:23:46: Ja,
00:23:47: ja.
00:23:48: Und die beiden könnten sich High Five geben.
00:23:49: Ich meine, super, ja.
00:23:52: Gut, ich weiß, dass da folgt dann auch noch, also ich hab auch schon wirklich sehr viele lustige Geschichten gehört, dass dann auch irgendwann, wenn dann die Kinder mitkriegen, der Papa ist verheiratet mit der Mama, dann ist natürlich Land unter.
00:24:04: Der war früher da.
00:24:05: Aber das jetzt eher mit so einem Augenzwinkern.
00:24:07: Aber erst mal kann man ja wirklich sagen, ich versteh dich.
00:24:10: Und das stimmt.
00:24:11: Die Mama ist ganz toll.
00:24:12: Und wenn ich hier nochmal in die Mail reingucke, wenn wir da nochmal reingehen.
00:24:17: Dann sagt Ola auch, ja, ich bin nicht nachtragend und ich sage meiner Tochter auch, dass ich verstanden habe, dass die Mama fehlt.
00:24:25: Und das ist, glaube ich, nicht die Ebene, um die es geht.
00:24:29: Es geht um Verständnis als Bindeglied zu der Emotion und nicht um den Verstand.
00:24:35: Um den Verstand im Kopf, zeigst du gerade her.
00:24:37: Auf den
00:24:37: Kopf, genau.
00:24:38: Es geht nicht um den Kopf, sondern es geht ums Herz.
00:24:40: Und das heißt, er kann im Grunde mitleiden mit ihr.
00:24:44: Mit, mit fühlen.
00:24:45: Mit fühlen sogar, ja.
00:24:47: Also
00:24:47: nicht mit leiden, im Sinne von ins Leid gehen, sondern ihr Leid fühlen.
00:24:51: Nachvollziehen.
00:24:53: Und mit fühlen.
00:24:54: Und wirklich ihr auch sagen, ja, das ist schwer, dass die Mama jetzt so lange weg ist.
00:25:01: Und wenn wir ganz ehrlich sind, fänden wir es ja auch super, wenn der andere mal da wäre und man zu zweit irgendwie mit zwei Kindern ist und nicht nur alleine.
00:25:09: So, haben wir das?
00:25:11: Sag ich jetzt mal so, wir haben ja drei Sachen.
00:25:14: Und jetzt gibt es eine harte Aufgabe für dich.
00:25:17: Pass auf.
00:25:18: Und zwar habe ich jetzt für den, wie löst man das Thema Ablehnung?
00:25:22: Das haben wir mitführen.
00:25:23: Wie löst man das Thema Liebling Mama loslassen?
00:25:27: Jetzt brauchen wir auch wieder ein Wort.
00:25:29: Soll ich das noch mal vorlesen?
00:25:31: mit der Eifersucht?
00:25:32: Als wären die Themen nicht groß genug, spielt natürlich auch Eifersucht der Großen auf den Kleinen eine Rolle, auch jetzt nachdem abgestellt wurde.
00:25:40: Meine Frau geht sehr verständnisfrei damit um und widmen sich täglich auch ganz bewusst, nur der Tochter, so viel sogar, dass wir beide auch mal das Gefühl haben, der Kleine kommt zu kurz und er beginnt aus meiner Sicht auch schon, die Mama für sich einzufordern, das Thema Eifersucht.
00:25:55: Und in Anführungsstrichen der Kampf um Aufmerksamkeit der Mama wird also unter Umständen noch stärker.
00:25:59: Also die Mama schon sehr beliebt.
00:26:01: Ja, na ja, sagen wir mal so, die Mama ist halt auch nicht greifbar, ne?
00:26:04: Also die Mama ist scheinbar.
00:26:06: Da aber nicht greifbar.
00:26:06: Genau.
00:26:07: Also das verstärkt die Thematik noch.
00:26:09: Aber Fakt ist ja auch, dass die Mama, die halt vorher da war und greifbar war und wegengeben Wehwähchen und wegengeben Blümchen und wegengeben Staubkern, was da irgendwo rum lag.
00:26:21: zur Verfügung stand.
00:26:23: Und jetzt eben nicht mehr.
00:26:24: Und ich finde, da dürfen die Kinder auch, dürfen die auch ausdrücken.
00:26:28: Und natürlich unterweise ich zum Beispiel nicht, also ob das ausreicht, sich ganz bewusst täglich zu widmen.
00:26:36: Sondern da geht es auch wieder um Bedeutung.
00:26:38: Da geht es wieder nicht um den Kopf, sondern um zu sagen, wir widmen uns, machen hier einen Termin schön.
00:26:44: Da geht es auch wieder ums Herz, so höre ich es ein bisschen raus.
00:26:47: Ja,
00:26:47: es geht mir darum, dass wir auch dem eine Bedeutung geben.
00:26:49: Also ich kann ganz viel, ich mache immer gerne dieses Bild von Gabi.
00:26:54: Ja, du kennst das mittlerweile.
00:26:55: Ja, ich
00:26:55: kenne es, den und aus, wenn ich das Bild.
00:26:57: Ich kenne es mir immer mit Tränen gegenüber.
00:26:58: Beim ersten Mal.
00:26:59: Genau.
00:27:00: Also dieses Bild, wir nehmen mal die Zuhörer und Hörerinnen mit, dieses Bild, das wir in der Dreierkonzellation sind.
00:27:06: Also entweder kommt ein zweiter Mann dazu oder es kommt eine zweite Frau dazu, kann sich jeder mal einfühlen, wie das ist.
00:27:12: So.
00:27:12: Und jetzt sind wir zu dritt.
00:27:14: Und jetzt würde, weiß ich nicht, was du sagen würdest, wenn Stefanie sagen würde, ja, wir waren doch jetzt die ganze Zeit zusammen und dem Ganzen gar nicht so eine Bedeutung gibt, sondern es muss ja die Möglichkeit da sein, die in die Augen zu gucken.
00:27:27: Es muss... sozusagen auch angekündigt sein, damit du dich drauf freuen kannst, du dich drauf einstellen kannst.
00:27:32: Ja, es müssen Dinge sein, die ihr damit einander macht, die auch für dich eine Bedeutung haben.
00:27:37: Und es geht nicht nur darum, Zeit zu teilen und zu sagen, ich habe jetzt Zeit investiert.
00:27:41: Und damit, ich überspitze jetzt mal so einen Haken dran zu machen.
00:27:44: Ja, weil Liebe ist eben nicht aufteilbar und auch Bedeutung ist nicht aufteilbar wie eine Getorte, sondern das wird spürbar dadurch, dass ich Bedeutung, also ich kann ganz... Also von der Zeit her begrenzt sein, aber eine ganz tiefe Bedeutung und das ganz wundervoll erleben.
00:28:03: Und auf der anderen Seite kann ich ganz viel Zeit mit ihm verbringen und das kann ganz bedeutungslos
00:28:09: sein.
00:28:10: Also das finde ich noch mal wichtig.
00:28:12: Was macht ihr da?
00:28:13: Feiert ihr das?
00:28:14: Gibt das irgendwie ein Schild?
00:28:17: Mama, Tochter?
00:28:18: Ich weiß den Namen nicht, Schild.
00:28:20: Gibt es ein Selfie, was sozusagen diese Zeit noch krönt?
00:28:23: Gibt es ein Buch, was nur die beiden lesen?
00:28:26: Gehen
00:28:26: die irgendwo zusammen hin?
00:28:27: Machen die ihnen was Speziales?
00:28:30: Und gibt es auch zwischendurch diese, ich sag ja immer, emotionale Vitaminenpillen mit der Prowirkung dieses Du bist wichtig und wertvoll für mich, ohne dass du was tust?
00:28:40: Und eben auch nicht, ja, ich leh's hier so ein bisschen raus, dass die eben, also dass die Eltern das Gefühl haben, sie geben ganz viel.
00:28:48: Und ich glaube, die Bedeutung ist aber auch, ich bekomme auch.
00:28:51: Also ich meine, klar, ich verstehe das, das Bedürfnis auch ist, nach Luft holen und Rückzug vielleicht auch bei den Erwachsenen da ist.
00:28:59: Und gleichzeitig dieses Jahr trotzdem auch toll, die Zeit mit den Kindern zu genießen.
00:29:02: Und vielleicht die Königsklasse ist ja letztlich, das alles hinzubekommen, ohne dass man ständig das Gefühl hat, man verausgabt sich und man gibt etwas.
00:29:11: Ich denke so ein bisschen, je länger wir darüber reden, dass es eigentlich ganz zusammenfassen, eigentlich auf alle Punkte wirklich irgendwie dieser Punkt ist, ein bisschen raus aus dem Kopf zu kommen, ein bisschen mehr zum Herzen zu kommen mehr und das mehr wirklich zu fühlen und alle auch zu zeigen, dass man fühlt und das nicht ganz so... Hier haben wir die Zeit, hier haben wir das.
00:29:31: Jetzt ist der Papa da, die Mama ist jetzt in dem anderen Zimmer und die Tür ist zu.
00:29:35: Das ist sehr formell, alles sehr doll, glaube ich, fühlt sich zumindest ein bisschen so an.
00:29:39: Verstehen auch ja Autonomiefase, alles verstehen, klar, klar, klar.
00:29:43: Aber eben vielleicht fehlt da so ein bisschen dieses, wir gehen mal ins Gefühl rein.
00:29:47: Und die Struktur, also... Was
00:29:49: meinst du mit Struktur?
00:29:50: Räume.
00:29:51: Also es ist für die Kinder schwierig, wenn die Mama zu Hause ist und die Tür ist nur zu.
00:29:56: Ja, genau.
00:29:57: Das ist schwierig und auch eben Räume für diese Bedeutung zu finden.
00:30:01: Also, dass Mama und Tochterzeit heißt nicht nur, ich wird mit ihr Zeit, sondern wie ist dieser Raum beschaffen?
00:30:08: Wie du halt sagst, wo gehen wir hin oder haben wir dann auch diese exklusive Zeit in einem bestimmten Zimmer?
00:30:15: Also eine Struktur zu finden für diese Gefühle, damit sie auch einen Fokus bekommen können.
00:30:23: Und ich will noch mal sagen, dass ja hier gerade so ein Maß formuliert wurde.
00:30:27: Also wir widmen uns täglich so bewusst der Tochter, so viel sogar, dass wir beide das Gefühl haben, der Kleine kommt zu kurz.
00:30:36: Also auch da noch mal, es geht nicht darum,
00:30:40: Zeiteinteilung.
00:30:41: Ja,
00:30:41: sondern es geht wirklich um was Emotionales und natürlich fordern Kinder immer ein.
00:30:46: Also das ist für mich kein Maß.
00:30:48: irgendwie, wenn der kleine jetzt beginnt die Mama einzufordern, so ist das.
00:30:53: möchte auch mein Essen haben.
00:30:55: Die wissen ja auch nicht, die wissen ja auch noch nicht, ja, aber das ist jetzt eine Stunde oder eine halbe Stunde, die sagen ja nicht, cool, ein Moment mal.
00:31:01: Genau, die gucken nicht auf die Uhr und sagen, wir haben noch eigentlich zehn Minuten, sondern die sind sozusagen emotional.
00:31:08: Und da ist es halt ganz schwer, weil wir Eltern oft das Gefühl haben, gerade wenn wir auch berufstätig sind und da auch Sachen verbinden müssen, dass wir in so ein Mangel geraten und dann, dass wir diesen Mangel ständig stillen müssen.
00:31:21: Und ich will noch mal sagen, Thema Eifersucht und der Kampf um Aufmerksamkeit, es geht eben nicht um Aufmerksamkeit.
00:31:27: Es geht um Zuwendung.
00:31:29: Und da sind wir wieder bei Bedeutung.
00:31:32: Also wir haben mitführen, loslassen.
00:31:37: Und Bedeutung geben.
00:31:38: Ja, und Struktur.
00:31:39: Also es ist mir wirklich, weil das ist, wie wenn ihr euch selbst ein Bein stellt, Ole und die dazugehörige Partnerin, dass wenn ihr den Kindern über den Kopf sagt, Mama ist jetzt nicht ansprechbar, aber sie ist ja da.
00:31:52: Und da gibt's jetzt klar, könnt ihr jetzt gucken, man kann keine Wohnung anmieten.
00:31:55: Das ist mir auch klar, vielleicht findet ihr irgendeine Zwischenlösung für euch oder ich weiß noch, dass wir das auch so gemacht haben, dass wir uns wirklich verabschiedet haben.
00:32:02: Wir hatten zum Glück eine Wohnung, wo das ging und ich hab dann wirklich Jacke angezogen.
00:32:06: und habe mich verabschiedet von den Kindern und bin gegangen.
00:32:09: Und dann wusste ich, jetzt sind die im Wohnzimmer und dann mich ins Arbeitszimmer wieder reingeschlichen.
00:32:14: Ja, es ist natürlich, die Kinder haben das aber verstanden.
00:32:18: Jetzt kann man sagen, ja, das ist nicht offen und nicht ehrlich.
00:32:20: Ja, aber alles andere wäre so verwirrend für die Kinder gewesen.
00:32:25: Und insofern haben wir wirklich diesen, also wir haben den Abschied einfach vollzogen.
00:32:29: Ja.
00:32:30: Und das Schwierige war eigentlich für mich oder auch für meinen Mann damals dann, was ist mit einem Kaffee oder mit auf Klo gehen.
00:32:36: Ja, ich wollte gerade sagen, bei mir geht die Pragmatik, kommt bei mir so vor durch, aber dann einfach beim nächsten Baumarkt einen Nachthopf kaufen und ...
00:32:44: Wir hatten tatsächlich Glück
00:32:45: mit unserer Wohnung.
00:32:46: Das ging ganz gut, weil das tatsächlich so ein Abgetrennt ist.
00:32:49: Da hatten wir irgendwie echt Glück.
00:32:51: Ja, das war das Arbeitszimmer und das war irgendwie mit so einer Flur-Töhe abgetrennt.
00:32:55: Manchmal gibt es ja eine, es gibt eine Co-Working-Space.
00:32:59: Möglichkeiten oder manchmal ist es auch der Keller oder was auch immer.
00:33:01: Es ist ja auch eine Übergangszeit und so, also es ist ja nicht für immer.
00:33:04: Und ab
00:33:04: und zu sich übrigens im Homeoffice auch ein Kaffee um die Ecke zu holen, ist auch nicht verkehrt.
00:33:09: Da muss man nur aufpassen mit der Tür, weil die Kinder haben Ohren wie ein Spitz.
00:33:13: Vielen, vielen Dank fürs Zuhören, lieber Ole.
00:33:16: Hoffentlich hat ihr das helfen können und auch alle anderen, die zugehört haben.
00:33:20: Und liebe Väter, bleibt nicht still.
00:33:21: Bleibt nicht still, ja.
00:33:23: Sondern
00:33:23: zwitschert uns eure Fragen.
00:33:25: Sehr, sehr gerne.
00:33:26: Wir freuen uns drauf.
00:33:27: Habt eine schöne Woche und du auch, liebe Katja.
00:33:29: Danke schön.
00:33:29: Tschüss, tschüss.
00:33:30: Ciao.
00:33:32: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Züren.
00:33:33: Wir freuen uns, wenn ihr den Familienrat abonniert und bewertet und kommentiert.
00:33:38: Da lässt es unnatürlich besonders, wenn ihr uns Fragen schickt an familienratetmitvergnügen.com.
00:33:44: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:33:49: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.
00:33:55: Wir freuen uns auf
00:34:06: euch.
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