Überforderung – Was kann ich tun, wenn es meinem Kind zu viel wird und ich mehr Entlastung hätte?
Shownotes
Ricarda* hat uns geschrieben und gefragt, wie es ihr gelingt, nach ihrem eigenen Wohl zu schauen und gleichzeitig für ihr Kind da zu sein.
Wie gehe ich damit um, wenn mein Kind viel Aufmerksamkeit benötigt und ich eigentlich gern mehr Entlastung hätte? Wie schaffe ich für meinen Sohn in einer neuer Betreuung eine angenehme Eingewöhnungssituation? Wie schaffe ich einen angenehmen Ort für mein Kind, wenn ich nicht an seiner Seite sein kann?
*Name geändert
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Transkript anzeigen
00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrat Podcast.
00:00:08: Ich bin Katja Saalfrank, Diplom-Pädagogin und Musik-Therapeutin und Mutter von vier Söhnen.
00:00:13: Und ich bin Matsihischa, Gründer von Mitvergnügen, Familienvater und Fragensteller.
00:00:17: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung Und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.
00:00:26: Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag?
00:00:30: Was brauchen unsere Kinder wirklich?
00:00:31: Und wie gelingt es, Gleichgewicht im Familienleben zu finden?
00:00:35: Das ist der Familienrat mit Katja Seilfrank, ein Podcast von Mitvergnügen.
00:00:47: Hallo und guten Tag, lieber Matze.
00:00:49: Hallo und guten Tag, liebe Katja.
00:00:51: Ihr habt beide, ich höre es schon an deiner Stimme, auch heute noch nicht, so viel geredet.
00:00:56: Wir sind Early-Birds heute und so ganz...
00:01:00: Wir sind auch Team Early Bird.
00:01:04: Also eigentlich so früh ist es ja gar nicht jetzt, also wir haben es schon ein bisschen gequatscht vorher und uns ein bisschen eingekwatscht, aber tatsächlich ist es so, dass ich noch nicht so viel geredet habe und ich glaube, ich werde krank ehrlich gesagt.
00:01:15: Oh nein.
00:01:16: Doch ich habe irgendwie so gestern, jetzt denke ich so drüber nach, weil mein Halskratz so ein bisschen kratzt, aber ich mache ja auch jeden Tag irgendwelche Tests, wenn ich in die Praxis gehe.
00:01:26: Ich bin aber heute nicht in der Praxis, sondern sitze remote.
00:01:29: im Homeoffice sozusagen mit dir.
00:01:31: Deswegen habe ich noch keinen gemacht, aber es ist eigentlich auch, ich gehe auch nicht raus heute.
00:01:36: Das ist heute auf jeden Fall ein Tag.
00:01:38: Wir nehmen das am neunten Elften auf.
00:01:40: Das ist ein sehr, sehr besonderer Tag auch.
00:01:45: Wenn es diesen Tag... Uns würden wir miteinander sprechen, hätte es diesen Tag nicht gegeben.
00:01:49: Große Frage.
00:01:51: Aber es ist wirklich so ein Tag, wo man einfach sagt, so.
00:01:54: Jetzt aufnehmen und danach abwieder auf Sofa.
00:01:57: Eigentlich schon.
00:01:57: Es ist Schütte draußen.
00:01:59: Und es ist wirklich
00:01:59: so ein richtiger Novembertag.
00:02:01: Und gestern war es so schön.
00:02:03: Gestern war das Wetter so toll.
00:02:08: Es klingt immer so, als ob das Wetter jetzt schlecht ist.
00:02:12: Ich mag das auch ganz gerne, aber mir fällt es dann morgens ein bisschen schwerer in die ... Aktivität zu kommen.
00:02:19: In die Aktivität.
00:02:20: Ich habe aber was, was dich vielleicht nach oben.
00:02:23: Also
00:02:23: mal gucken, wir gucken mal.
00:02:25: Also wir sind ja so Zirkuspferde.
00:02:28: Und wenn es was gibt, dann...
00:02:30: Kommen wir von der Waagrechten in die
00:02:32: Senkrechte.
00:02:32: Ach so, wir können uns aber etwas kümmern.
00:02:35: Wunderbar.
00:02:37: Und es hat nichts mit uns zu tun.
00:02:38: Wir müssen uns nicht um uns selbst kümmern, sondern um andere.
00:02:41: Wunderbar.
00:02:42: Ich habe nämlich eine Frage bekommen, oder wir haben eine Frage bekommen.
00:02:47: Und ich würde mal vorschlagen, die lese ich mal vor.
00:02:49: Das ist eine längere Frage.
00:02:54: Also, Ricardo schreibt, liebe Katja, vielen Dank für euren Podcast, den ich so gern höre.
00:03:00: Ich habe eine Frage zu unserem Sohn, der zwei Jahre alt ist, zwei Jahre und zwei Monate.
00:03:05: Vom Wesen her ist er seit Beginn hochsensible, hört und merkt Dinge, die andere gar nicht wahrnehmen.
00:03:11: Schnell wird es ihm zu viel und zu laut, zum Beispiel zu viele Leute, zu laut, hören wir oft von ihm.
00:03:17: Außerdem ist er schon immer eher ängstlich, was fremde Leute und Situationen angeht und braucht lange, um Vertrauen zu anderen aufzubauen.
00:03:26: Aktuell ist er einmal die Woche für circa sechs, sieben Stunden bei einer Freundin slash inoffizielle Tagesmutter zusammen mit einer achtzehn Monate alten Tochter, die ihn auch nicht öfters nehmen kann oder will.
00:03:39: Vor dem Sommerferien ging es nach langer Eingewöhnung super, keine Tränen beim Abschied.
00:03:43: Seit den Herbstferien weint er wohl sehr oft, während wir weg sind und vermisst uns sehr, bis wir wieder da sind.
00:03:49: Er lässt sich wohl von ihr Trösten sich sehr feinfühlig und voll für ihn da, ist mein Gefühl.
00:03:54: Dennoch hoffe ich natürlich, dass es ihm dort besser geht.
00:03:56: Ansonsten kann ich ihn, wenn er dort immer weinen muss, während wir nicht da sind, nicht nur mit gutem Gewissen hingeben.
00:04:02: Die Lösung für eine bessere Eingewöhnung wäre sicherlich, ihn öfter die Woche hinzugeben, aber das kann unsere Freunde lassen.
00:04:08: nicht leisten.
00:04:09: Im Januar kommt unser zweites Kind und ich merke jetzt in der Schwangerschaft, dass ich mehr Zeit für mich brauche.
00:04:15: Die Oma kann alle zwei Wochen einmal für zwei Stunden einspringen, ansonsten haben wir keine zusätzliche Entlastung.
00:04:21: Da unser Sohn sehr viel Aufmerksamkeit braucht und super wenig schläft, von zwanzig Uhr bis sieben Uhr meist ohne Mittagsschlaf, habe ich wirklich Angst davor, wie ich es alles mit zwei Kindern allein wuppen soll, ohne mich einmal ausruhen zu können, wenn das Baby schläft, da ich einerseits mehr als einmal pro Woche Entlastung brauche und andererseits eh nicht sicher bin, ob er bei ihr bleiben kann oder will.
00:04:42: Wenn er sich nicht mehr wohlfühlt, denken wir über einen Wechsel nach.
00:04:46: Einerseits sagt mein Bauchgefühl, es ist immer noch nicht an der Zeit in eine Kita zu gehen, da wir bisher keine gute gefunden haben mit festen Bezugspersonen in der Nähe.
00:04:56: Denke, Kita wäre für ihn der Mega Stress emotional.
00:05:00: Wir suchen auch noch Tagesmitteln und haben noch keine gefunden, die passt.
00:05:03: Mein Freund sieht es so wie ich.
00:05:04: Wir haben dieselben Zweifel, dass es ihm egal, wo wir ihn hingeben, sehr schwer fallen wird.
00:05:09: Meine Herzensfragen sind, ich habe Angst, dass... Wenn wir ihn jetzt zu kurz vor oder nach der Geburt der Geschwisterchens eingewinnen, alles zu viel für ihn auf einmal wird.
00:05:20: Manchmal denke ich aber auch, dass ich ihn unterschätze und ihm vielleicht mehr zutrauen sollte.
00:05:24: Vielleicht bin ich wirklich überprotektiv und er spürt meine Unsicherheiten da.
00:05:29: Vielleicht würde er auch viel Freude haben, da er wenig Kontakt zu anderen Kindern hat.
00:05:34: Und vor allem ältere Kinder schon sehr spannend findet.
00:05:37: Außerdem muss ich auch irgendwie nach meinem Wohl schauen und meinen Kräften.
00:05:41: Bin schon recht am Anschlag.
00:05:42: Was denkst du?
00:05:43: Ist eine Eingewöhnung in eine neue Betreuung in der Situation mit Geburt vom Geschwisterchen und einem beilegen Umzug in den nächsten Monaten nicht zu viel für so ein sehr zart beseitetes Kind?
00:05:56: Hast du einen Ratschlag für mich?
00:05:58: Wie würdest du umgehen mit der aktuellen Situation bei seiner aktuellen Tagesmutter?
00:06:02: Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
00:06:04: Vielen herzlichen Dank, Riccada.
00:06:07: Puh, du Armer.
00:06:10: Das war jetzt lang, ne?
00:06:11: Riccada macht sich viele Gedanken.
00:06:14: Ich habe auch ein paar Sachen mitgeschrieben und schon während du die Frage vorgelesen hast, bin ich teilweise schon hängen geblieben an bestimmten Gedanken und hab dann musste dann wieder so ein bisschen reinkommen.
00:06:25: Also vielleicht geht es unseren Hörerinnen und Hörern auch so, dass man gerade bei den langen Fragen man ja auch schon fast so ein bisschen Gedanken entwickelt, weil so viele verschiedene Aspekte auch oft sind.
00:06:37: Wie so ein Baum irgendwie, ne?
00:06:39: So ein, also Ricada stellt eine Frage und dann verästelt sich das nach links und dann wieder nach rechts und dann so und dann irgendwann wird ein Baum draus.
00:06:47: Das kennt man ja von sich selber auch, wenn man einfach so anfängt, sich Gedanken zu machen, dann ist die Spirale manchmal nicht so weit, ne?
00:06:52: Genau, genau.
00:06:54: Also und ich würde das jetzt gerne so ein bisschen, ein bisschen entzerren oder ein bisschen zizieren, sozusagen ganz liebevoll.
00:07:01: aber um es zu sortieren.
00:07:03: Es gibt zwei Bereiche.
00:07:05: Der eine Bereich ist, was ist jetzt aktuell mit der Tagesmutter?
00:07:10: Wie schätze ich das ein?
00:07:11: Das war ja die Frage, wie kann man mit der aktuellen Situation umgehen?
00:07:15: Was ist da?
00:07:16: wäre da gut, weil er da so viel weint und Riccardo sich Sorgen macht in Bezug auf das Trösten und die Überforderung vielleicht an diesem einen Tag?
00:07:26: Und das zweite ist dann sozusagen ... Die Frage, wie kann ich in der Zukunft mit meiner, so verstehe ich die Frage erstmal, mit meiner Sorge umgehen, beiden Kindern nicht gerecht zu werden plus noch selbst.
00:07:43: für mich Sorgen zu können, also Entlastung zu haben.
00:07:46: Und da hat sie schon für sich sozusagen eine Idee entwickelt, nämlich zu überlegen, gibt es nicht die Möglichkeit, dann auch perspektivisch ihren Sohn mit zwei Jahren doch schon auch einzugewöhnen in einen Regelkindergarten, in eine Kita, beziehungsweise also in die Krippe und da vielleicht Entlastung zu finden.
00:08:07: Das sind so die beiden Sachen.
00:08:10: Genau.
00:08:11: Also ich würde erst mal einzeln, vielleicht so den Sachen was sagen und dann versuchen wir es mal ein bisschen zu verknüpfen auch.
00:08:17: Und das ist ja jetzt nicht eine Antwort, Ricardo, sondern du kennst unseren Podcast schon.
00:08:21: Vielen Dank auch für die Lieberückmeldung.
00:08:23: Und wir versuchen einfach so ein paar Aspekte jetzt mal aufzugreifen und Antworten zu finden.
00:08:29: Vorläufige Antworten, es sind immer vorläufige Antworten, weil wir wissen nicht und das ist ja... auch was, was Riccardo beschäftigt.
00:08:37: Wir wissen ja nicht, wie sich die Dinge entwickeln.
00:08:39: Und wir beide, also du und ich, wir kennen ja auch den Kleinen gar nicht.
00:08:43: Und letztlich kennt Riccardo ihn am besten.
00:08:47: Erst mal und gleichzeitig entwickelt er sich ja auch noch.
00:08:50: Also es ist ja auch keine feste Größe, wenn man einen Eindruck hat von einem Kind.
00:08:54: Und auch da, finde ich, erst mal ist es sehr umfassend auch schon antizipiert und ertastet und gefühlt so.
00:09:03: Also er ist ... ein ganz hoch sensibles Kind, sagt sie.
00:09:08: Also das höre ich so raus, der schnell überfordert wirkt, sagen wir mal so.
00:09:13: Also er hört Dinge, merkt sich Dinge, die andere Menschen vielleicht gar nicht wahrnehmen, sagt sie.
00:09:18: Das ist ganz spannend, Ricana, weil im Grunde kann ich das total nachvollziehen, was du sagst.
00:09:23: Und wenn ich jetzt so in meine eigene Mutterschaft zurückdenke und fühle, dann habe ich eigentlich das bei allen Kindern immer so erlebt.
00:09:32: Aber wenn dann die Zweiten kommen, hat man ja schon einen Vergleich zum Ersten.
00:09:37: Also so dieses Gefühl, dass die Ersten, wenn man keinen Vergleich hat, Dinge hören oder Dinge merken, die andere nicht wahrnehmen, das ist sowas, was ich auch immer hatte bei meinem ersten Kind.
00:09:48: Und man dann aber anfängt, irgendwie, wenn dann Geschwister kommen, weil Rika da kriegt er jetzt auch ein zweites Kind, dann relativiert sich das irgendwie so ein bisschen.
00:09:58: Also dann hat man nochmal einen anderen ... Also ein anderes Verhältnis dazu.
00:10:03: Weil im Verhältnis zu was hören oder merken die Kinder denn anders als andere.
00:10:10: Das ist ja bei einem Kind erst mal gar nicht so so greifbar.
00:10:13: Im Verhältnis zu welchen anderen Kindern denn?
00:10:15: Im Verhältnis zu welchen anderen Menschen denn?
00:10:17: Weißt du was ich meine?
00:10:19: Ich weiß total, was du meinst.
00:10:20: Ich habe mich nämlich auch schon hoch sensibel angestrichen als Rückfrage an dich.
00:10:25: Sagt das mal ein bisschen Kek.
00:10:27: Ich glaube sehr viele Eltern meinen, also Eltern, ich bin ja in Brenzlauer Berg, wie du weißt, meinen, dass ihre Kinder hoch sensibel sind.
00:10:34: Und ich meine da auch manchmal so eine Diagnose rauszuhören, die sie dann so selber geben.
00:10:40: Und dazu wollte ich dich nicht fragen, also hoch sensibel, woher weiß.
00:10:43: Also das ist so ein... Wort, was ich oft höre, ähnlich wie man jetzt seit ein paar Jahren oft das Wort toxisch hört oder Nazismus und so weiter und so fort.
00:10:52: Und ich habe manchmal das Gefühl, weiß man denn eigentlich, was das genau bedeutet?
00:10:55: und wer hat die Diagnose gegeben?
00:10:59: Jetzt hast du aber auch wieder viele Sachen gefragt.
00:11:01: Also diesen Zweig hatte ich jetzt gar nicht im Baum.
00:11:05: Aber ist überhaupt gar kein Problem.
00:11:06: Wir bauen den dahin.
00:11:07: Wir lassen den wachsen.
00:11:08: Also erstmal hier steht Hochsensibilität.
00:11:12: Und ich habe ja vorhin auch gesagt Hochsensibel.
00:11:15: Also eine hohe Sensibilität für die Welt zu haben.
00:11:19: So kommen wir erstmal.
00:11:20: alle, glaube ich, auf die Welt.
00:11:22: Und dann gibt es sozusagen nochmal Wahrnehmungen und dieses Phänomen der Hochsensibilität.
00:11:29: Es ist eins, was nochmal über diese Hochsensibilität, also über etwas Hochsensibles hinausgeht.
00:11:36: Also das gibt es.
00:11:38: Klar, wir müssen ein bisschen aufpassen, dass wir nicht so inflationär mit diesen Begriffen umgehen und damit umher schmeißen.
00:11:46: Ich glaube, was wir jetzt hier erst mal, was hier, also wir sind ja eh keine Ärzte, wir müssen gar keine Diagnosen stellen und auch Hochsensibilität ist auch keine Diagnose, sondern es ist ein Phänomen eher mit verschiedenen Symptomen, die man dann einordnen kann.
00:11:59: Und ich finde es schon ganz hilfreich.
00:12:01: Wir haben auch schon mal ein Podcast dazu gemacht.
00:12:03: Genau.
00:12:03: Ich finde es ganz hilfreich, wenn man das halt weiß.
00:12:06: Also wenn zum Beispiel, also ist dann die Haut sehr sensibel, das bestimmte Stoffe oder auch Nähte oder sowas einfach.
00:12:14: wehtun oder ja eben unangenehm sind.
00:12:17: Und jemand, der das nicht nachempfinden kann, der sagt vielleicht stelle ich nicht so an.
00:12:22: Und wenn wir aber jetzt wissen, dass es dieses Phänomen gibt und uns informieren können, wie können wir sozusagen besser damit umgehen, dann kann das noch mal eine Unterstützung sein zu sowieso schon einem hoffentlich feinfühligen Umgang mit Eigenheiten, mit Eigenarten der kleinen Menschen, die wir zu betreuen haben.
00:12:42: Also ohne jetzt irgendwelche Diagnosen zu haben, finde ich, ist es gut, wenn man so ein bisschen Orientierung hat.
00:12:49: Und das, was wir jetzt hier haben von Ricarda, würde ich erst mal, also hier steht schnell wird ihm alles zu viel und so laut, zum Beispiel zu viele Leute, zu laut und so, das hören wir oft von ihm.
00:13:01: Und das empfinde ich zum Beispiel als einen wichtigen Hinweis, unabhängig davon ist er jetzt, hat er eine Hochsensibilität in dem Sinne.
00:13:08: wie ich gerade formuliert habe oder ist das einfach erstmal so?
00:13:12: Weil unsere Welt ist einfach mit sehr vielen Leuten sehr schnell und sehr laut oft.
00:13:20: Das eben wahrzunehmen, dass das für das Nervensystem von unseren Kindern, für die Nervensysteme, die ja noch nicht so ausgereift sind, noch nicht adaptiv sind, die das noch nicht gut verarbeiten können und so schnell verarbeiten können, dass wir da eben oft die Kinder überfordern.
00:13:37: Und das finde ich schon einen wichtigen Hinweis und ich finde das gut, dass Ricardo das merkt, dass sie sagt, da wird es einfach schnell zu viel zu laut.
00:13:46: und dann kann man gucken, können wir die Welt, das ist ja das Schöne, dass wir auch Rückzugsräume haben, dass wir auch die Welt für uns und unsere Kinder gestalten können.
00:13:55: Da haben wir ja Möglichkeiten.
00:13:57: Und das eben auch mit zu bedenken, wenn es um die Frage geht, welcher Ort ist denn für mein Kind gut?
00:14:05: wenn ich nicht da sein kann, weil das wäre ja dann gut, wenn es nicht ein Ort ist, wo viele Leute sind und wo es schnell zu laut und zu viel wird und wo er dann überflutet ist und wo dann vielleicht auch noch nicht jemand ist, der sozusagen ihn beruhigen kann.
00:14:20: Also das wäre ja der schlechteste Ort dann, wenn wir das alles wissen.
00:14:25: Also das ist dann auch bei der Suche für... eine Grippe oder Kita natürlich einen Ausschlag geben zu gucken.
00:14:29: Ist das eher eine kleinere Einrichtung?
00:14:32: Ist da was für eine Art Betreuungsschlüssel gibt es da?
00:14:35: Genau.
00:14:35: Und auch immer zu gucken, wann passiert das?
00:14:38: Weil das ist jetzt eine Momentaufnahme.
00:14:40: Im Moment können wir das einfach oder stellt Riccardo das fest, dass das so ist.
00:14:44: Das kann sich auch verändern.
00:14:47: Weil hier steht jetzt ja immer schon eher ängstlich, was fremde Leute und Situationen angeht.
00:14:53: Er braucht lange, um Vertrauen zu anderen aufzubauen.
00:14:56: Das ist vielleicht erst mal ein Wesenszug, der jetzt vielleicht resultiert darauf, dass er manchmal sich überfordert fühlt und dann eher in den Rückzug geht.
00:15:05: Vielleicht ist es auch eine Wesensart, die zu ihm gehört.
00:15:08: Eine Charaktereigenschaft, das wissen wir nicht, die Persönlichkeit entwickelt sich erst.
00:15:12: Aber das erst mal wahrzunehmen und da feinfühlig mit umzugehen, ihm nicht zusätzlich Angst zu machen, aber ihn eben auch nicht.
00:15:20: Dinge bewusster auszusetzen, sondern eben in seinem Tempo die Welt mit ihm gemeinsam zu erobern, das oder an seiner Seite oder ihn zu ermutigen.
00:15:30: Das sind eben dann so Sachen, die kann man gut berücksichtigen.
00:15:35: Also das ist erstmal so das erste.
00:15:37: Und wenn wir jetzt mal zu dieser Frage mit der Tagesmutter kommen, da habe ich mir jetzt erstmal notiert, Das ist eigentlich, also für mich hört es sich erst mal so an, als ob gar nicht der Ort an sich das Problem ist, sondern vielleicht einmal die Woche für sechs, sieben Stunden ist schon sehr, sehr lang.
00:15:59: Du findest das sehr lang?
00:16:01: Ich finde, wenn das einmal, also ja, ich finde das sehr lang.
00:16:05: Also die Idee jetzt von Riccardo war ja lieber öfter.
00:16:11: Um sozusagen so eine Art
00:16:13: Gewöhnung,
00:16:14: ja genau, dass man sich dran gewöhnt und im wahrsten Sinne und sagt, da gibt es jetzt eine Routine und okay.
00:16:20: Genau,
00:16:20: und es kann schon sein, dass das sozusagen auch helfen würde, dass sozusagen da mehr Selbstverständlichkeit reinkommt.
00:16:27: Also, dass es nicht so außergewöhnlich ist, ja, einmal in der Woche, weil für uns ist einmal in der Woche etwas, was wir in unserer Möglichkeit mit der Übersicht über die Woche gut antizipieren und einordnen können.
00:16:40: Für so einen kleinen Menschen, für ein zweijähriges Kind ist es nicht unbedingt so absehbar.
00:16:47: Wann ist das und wie lange ist das dann?
00:16:50: Und deswegen meine ich, es könnte einfach auch sein, also wenn das einmal in der Woche aber eben für drei Stunden wäre, dann ist es noch mal was anderes, weil das ist einfach eine Zeit, in der er sich vielleicht auch noch mal besser selbst regulieren kann, mithilfe der Tagesmutter, die er ja jetzt auch kennt und wo er auch sozusagen sich eigentlich trösten lässt.
00:17:12: Und ich höre das irgendwie so raus, dass es schon damit zu tun hat, also dass es über so einen langen Zeitraum ist und dass es dann schwierig wird.
00:17:21: Weil im Grunde, so lese ich das, vielleicht kannst du auch noch mal sagen, wie du es liest, Im Grunde ist er ganz gut eingewöhnt da.
00:17:29: Im Grunde ist auch diese Freundin in offizielle Tagesmutter, wie auch immer, eine Bezugsperson, von der er sich auch trösten lässt.
00:17:36: Und gleichzeitig gibt es jetzt Momente, wo er dann doch auch lange weint.
00:17:42: Und das würde ich mal beobachten, wann das so ist.
00:17:45: Weil meine Erfahrung ist, dass das die erste Zeit eigentlich ganz gut geht.
00:17:49: So die ersten zwei, vielleicht auch drei Stunden.
00:17:51: Und dann irgendwann, das ist wie so eine psychische Kraft, die dann weggeht, dann können die Kinder nicht mehr.
00:17:56: Und dann ist irgendwie alles zu viel und dann wird geweint und dann ist auch nicht mehr, dann kann man auch nicht mehr trösten.
00:18:01: Da kann die beste Freundin nicht mehr trösten.
00:18:05: Also, was ich jetzt so raushöre, ich habe jetzt so einen ganz, ganz merkwürdigen Vergleich gehabt.
00:18:11: Na gut, ich mach's jetzt einfach.
00:18:13: Also für mich der größte Horror ist, wenn ich einmal im Jahr Steuererklärung machen muss, weil das dann ganz viel ist.
00:18:22: Und dann will ich das, dann schiebe ich das vor mir her und so weiter, das ist ganz, ganz fürchterlich.
00:18:26: Und was ich jetzt mache, ich mache das jetzt im Grunde einmal die Woche ganz wenig.
00:18:30: Und dadurch ist es für mich aber viel, viel einfacher.
00:18:33: Und ich habe gerade so, ich musste gerade daran denken, dass der Kleine am Grunde, für den es ist ja, wenn es sechs, sieben Stunden sind, ist es eben was ganz Großes jede Woche.
00:18:41: Und deswegen, so ein bisschen die Erkenntnis jetzt daran, dass es eben zu hoher Berg ist, den er dazu bewältigen hat, wenn das jetzt irgendwie... kleinere Belegewerte hier einmal die Woche weg sortiert, dann wäre das vermutlich alles ein bisschen einfacher und nicht eben der weiß ja jetzt, wenn ich da hingehe zur Tagesmutter.
00:19:02: Das ist dann richtig, richtig viel.
00:19:03: Wahrscheinlich fällt es dann auch so schwer.
00:19:06: Also ich weiß nicht, ob der Vergleich, also der Vergleich kam mir jetzt gerade, ist ein bisschen weit her vielleicht, aber ich habe es jetzt mal so ein bisschen, ich weiß nicht, ob man das auf so einen jungen Menschen übertragen kann.
00:19:15: Ja, also ich glaube die Überforderung, die du dort, diese Aspekte, Überforderung, dass es sozusagen dann einmal im Jahr so eine Woche ist, wo du halt alles suchen muss, alles einsortieren muss und so und natürlich, dass dann auch vor dir hergeschoben hast, lange und so, gesagt hast, mach ich später, aber dann eben über diesen langen Zeitraum, wo du dich dann konzentrieren musst, auch in der schnellen Beforderung gerätst.
00:19:39: Man kann das schon ein bisschen vergleichen, dass die Betreuung funktioniert ja vor allen Dingen, weil die Kinder auch kooperieren.
00:19:47: Ja.
00:19:47: Und mein Gefühl ist, das steht da jetzt nicht mehr.
00:19:51: Da steht jetzt nur, seit den Herbstfern weint er wohl sehr oft, aber nicht wann, sondern nur während wir weg sind und vermisst uns sehr.
00:19:58: Und das hört sich für mich eben nicht so an wie.
00:20:02: er hat jetzt Abschiedsschmerz und er bräuchte eine Bezugsperson, die ihm irgendwie diese Brücke erleichtert, was wir schon oft beschrieben haben und auch mit der Sicherheit und so, dass er sich da sicher fühlt.
00:20:12: Sondern mein Gefühl ist, dass sich das hört sich so an, als ob es für ihn irgendwann einen Punkt gibt, wo er nicht mehr kann.
00:20:19: Also, wo er wie so psychisch einfach nicht mehr die Kraft hat, sich auf jemand andern einzulassen und so sagt, ich will jetzt einfach nur nach Hause.
00:20:26: Ich will einfach zu Mama und mir ist das jetzt alles zu viel hier.
00:20:30: Zu lang.
00:20:30: Ich kann das nicht absehen, wann meine Mama kommt und ich vermisse die jetzt.
00:20:35: Ich kenne das zum Beispiel auch.
00:20:36: Ich bin ja auch im Freundin.
00:20:39: Neben Mutter bin ich auch Freundin und dadurch, dass ich so früh Kinder bekommen habe und meine Freundinnen alle eher später dran waren, ja, habe ich so oder auch meine Geschwister, habe ich so die Erfahrung, dass und ich mag Kinder und Kinder mögen mich, das ist gar keine Frage, nur es gibt irgendwann einen Punkt, da kann der beste Vertreter, der beste Bezugsperson da sein, da brauchen die Kinder... Das Lieblingsessen, das geht dann nicht mehr anders.
00:21:07: und da kann ich jetzt gekränkt sein und da kann ich hin und her wippen und da kann ich sagen ja ja die Mama kommt gleich, aber wenn ich dann auf die Uhr gucke und denke so Gott, ich habe noch drei Stunden, wir haben noch drei Stunden ausgemacht und ich merke, das Kind ist so in der Überkooperation und das hat nichts mit mir zu tun, sondern es hat einfach was damit zu tun, dass jetzt die Kooperation nicht mehr aufgebracht werden kann.
00:21:29: Und dann ist es das, was wir hier lesen, dass er eben einfach oft weint, während sie weg sind, sehr vermisst und sich auch nicht mehr trösten lässt.
00:21:38: Also er lässt sich wohl trösten, aber sie weint dann eben doch wieder.
00:21:43: Das heißt also, um sozusagen die Ableitung, was man da so machen kann, wirklich nochmal zu gucken, wann in welchen Momenten ist das und daraus vielleicht zu schließen, okay, wie viel Zeit.
00:21:54: ist okay quasi, also wenn man merkt irgendwie, er fängt an nach drei Stunden, dann weiß man okay, eigentlich bei drei Stunden ist es so die Grenze erreicht und ich höre heraus eben zu sagen, lieber kürzer das zu machen und nicht so lang, was dann gleich, dann müssen wir gleich über das, das wird dann gleich eine Rolle spielen.
00:22:11: im zweiten Punkt, aber eben nicht diesen Einberg jede Woche besteigen zu lassen, sondern zu gucken, dass dieser Berg kleiner wird und bei der Einrichtung, was so Kita und Grippe betrifft, darauf zu achten, dass es eben ein Ort ist, wo es eben nicht zu viel werden kann.
00:22:30: Ja, also ich weiß natürlich oder wir wissen jetzt nicht, warum Ricarda sozusagen sich für sechs bis sieben Stunden einmal in die Woche entschieden hat.
00:22:37: Also ob da jetzt eine Arbeit stattfindet, eine Parallele oder so.
00:22:40: Also da wird ja irgendwas auch stattfinden, weshalb dann der kleine betreut ist.
00:22:46: Also deswegen, wir können natürlich das Leben nicht neu strukturieren, aber ich finde auch da noch mal drauf zu achten und eben zu gucken, wann ist das.
00:22:53: muss das so lang sein und auch mal zu vielleicht kann man auch ein bisschen experimentieren tatsächlich dann mal zu gucken wie ist es wenn er nur drei Stunden da ist oder nur vier?
00:23:01: und vielleicht ist es auch so jetzt steht ja hier auch kann und will ihn nicht öfter nehmen.
00:23:05: manchmal ist es ja auch besser irgendwie zweimal sechs zweimal drei stunden als eben einmal sieben.
00:23:11: ja so also das so wie du halt auch sagst ne viele jede woche irgendwie was abgeheftet hilft er sozusagen am bei der abschlussabrechnung.
00:23:20: also das das ist so noch mal mein gefühl.
00:23:22: einfach als Impuls nochmal.
00:23:24: Weil ich hab das Gefühl, er ist da gut eingewöhnt, da ist eine Sicherheit da, er lässt sich auch trösten und es gibt einfach Momente, wo das nicht geht oder wo das zu viel ist.
00:23:33: Und das muss ja jetzt auch dann trotzdem nicht die Lösung sein, dass sie ihn dann abholt.
00:23:37: Aber ich finde, man muss dann einfach wissen, dass er sehr in die Überkooperation gerät und man muss eben gucken, wie weit man das auch in Kauf nimmt einfach.
00:23:47: Genau.
00:23:47: Und grundsätzlich zur Eingewöhnung für eine andere Einrichtung finde ich auch noch mal wichtig, da ein Link dahin zu gucken, wie lange geht er dahin?
00:23:55: Was sind das für Gruppengrößen und so weiter?
00:23:58: Aber da kommen wir auch gleich zu der zweiten Bereich, nämlich zu der Frage, ist es sinnvoll und zu welchem Zeitpunkt ist es sinnvoll?
00:24:05: Weil da ja jetzt das Geschwisterchen kommt, dann ein Umzug, der jetzt irgendwie dann ansteht im nächsten wahrscheinlich auch, weil die Familie sich vergrößert.
00:24:13: Und er ist ein sensibles Kind.
00:24:16: Also wir reden ja gerade darüber, dass oft alles zu schnell, zu viel, zu laut ist.
00:24:22: Das sind so drei Aspekte, die Ricardo auch in den Mittelpunkt stellt und dann sagt, Mensch, ist es nicht ein bisschen viel.
00:24:28: Und
00:24:29: da sage ich jetzt gleich mal dazu, ja, kann sein.
00:24:32: Also das kann sein.
00:24:36: Und ich finde auch die Gedanken gut, nur die Frage ist ja dann auch, was wäre denn da dann die Alternative?
00:24:42: Ja, weil ich finde eben auch tendenziell ist es schon so, dass wir oft den Kindern einfach zu viel zumuten.
00:24:50: Natürlich haben wir dann auch die Sorge, dass wir überbehüten, also überprotekt.
00:24:56: Tief sind.
00:24:56: ja das ist ja hier auch noch mal die frage gewesen.
00:24:59: ja spürt er vielleicht die unsicherheit von rikada und ist das dann so ein pingpong dass er dann auch nicht gehen will weil sie unsicher ist?
00:25:06: ich glaube auch dass es wichtig ist dass wir entschieden sind wenn wir uns für ein weg entscheiden erst mal und nicht zögerlich den dann gehen und.
00:25:15: Angst voll sind, weil wenn wir so einen Waldweg... Genau, wenn wir uns so einen Waldweg vorstellen und wir entscheiden mit den Kindern, wir gehen jetzt in diese Richtung, es wird ein bisschen steiniger oder wie auch immer oder auch die Sonne scheint und alles ist gut, aber wir gehen irgendwie vorsichtig so, als ob da die Ecke der nächste Säbelzahntiger sitzt, dann sind die Kinder natürlich auch in der Anspannung.
00:25:34: Also insofern, das ist schon wichtig, dass wir das gut überlegen und man kann Wege auch.
00:25:40: wieder rückgängig machen.
00:25:41: also man kann es ja auch wieder verändern.
00:25:42: insofern finde ich darf man auch erst mal entschlossen sein
00:25:47: und habe ich ganz kurz eine zwischenfrage.
00:25:49: und zwar ist es ja wenn wir sagen wir sind entschlossen da gibt es ja auch einen zeitfenster das bei jedem und jeder unterschiedlich ist.
00:25:56: also so ich.
00:25:57: Denn da manchmal entschlossen für ein halbes Jahr und dann sagt meine Frau, entschlossen für ein halbes Jahr ist ganz schön lang.
00:26:03: Was würdest du empfehlen, an der Stelle zu sagen, okay, wenn die jetzt sagen, die wollen diesen Weg gehen, sie wollen das probieren, sie wollen das entschlossen machen, wann wäre ein guter Moment, das ist schwer zu sagen, ich weiß, das dann nochmal auf dem Prüfstand zu stellen.
00:26:15: Also ist das drei Monate oder sind das eher sechs Monate oder ist das oder nur ein Monat, um da vielleicht so eine zeitliche Gefühl zu geben?
00:26:25: Ich glaube, das kann man, wie du sagst, es ist schwer zu sagen.
00:26:29: Also ein halbes Jahr ist ja, wie soll ich sagen, erst mal auch immer nur lang oder kurz im Verhältnis zu.
00:26:35: Ja, so.
00:26:36: Das
00:26:36: sind wir wieder.
00:26:37: Ja, genau.
00:26:38: Also deswegen, ich finde, ein halbes Jahr und wenn dann deine Frau sagt, ja, das ist aber ganz schön lang, dann habt ihr erst mal ganz unterschiedliche Empfindungen.
00:26:45: Und trotzdem kannst du sagen, halbes Jahr.
00:26:47: und vielleicht sagt Stefan, ja, aber machen wir drei Monate.
00:26:52: So und vielleicht sagt euer Sohn aber nach drei Wochen schon irgendwie, das war es.
00:26:57: Und ihr merkt, es ist völlig unrealistisch.
00:26:59: Dein Zeitfenster und deine Frau merkt, ihr ist es auch nicht realistisch.
00:27:04: ja immer auch damit zu tun, wie dann Kinder auch Überforderungen äußern.
00:27:09: Also, dass ihr nicht sofort zusammenrecht, sondern ihr werdet, glaube ich, ein gutes Gefühl dafür entwickeln, wann ist wirklich ernstes und wann dann das Zeitfenster, so zu sagen, wenn wir halten jetzt durch nur, weil wir das Zeitfenster ausgemacht haben.
00:27:22: Also, insofern, ein halbes Jahr ist für Kinder schon sehr, sehr viel, also auch für die Entwicklung.
00:27:28: Aber drei Monate oder eben auch wir gehen jetzt erst mal los.
00:27:31: Also ich finde gar nicht so dieses Wegeen entschlossen bis zu einem halben Jahr, sondern ich finde, wir gehen einfach entschlossen erst mal los.
00:27:39: So, das ist ja erst mal.
00:27:40: Wir gehen erst mal los und du willst jetzt schon wissen, wo ist in die nächste Ecke.
00:27:45: Aber manchmal hat man ja auch Waldwege, da muss man erst mal ein Stück gehen, um dann die nächste Ecke zu sehen.
00:27:50: So, weißt
00:27:52: du?
00:27:53: Ich merke nur an der E-Mail und der Fragestellung, dass da schon sehr viele Gedanken gemacht werden.
00:27:59: Und das so ein bisschen vorzubeugen, was ist denn jetzt genug?
00:28:02: und so weiter, das war eher mein... Genau,
00:28:04: aber ich finde es ja auch alles total wichtig, dass man... also ich finde auch diese Frage, welche Zeiträume sind da gut, wie kann man abwarten, weil wir werden nicht auf die Idee gekommen, zu sagen, geht erst mal entschlossen los.
00:28:14: Also es gibt bestimmte... Aspekte, die bei Riccada und ihrem Freund dazu führen werden, dass sie die oder die Entscheidung treffen und dass sie sich da erst mal für entscheiden und dann aber eben auch, das ist genau das, wenn sie sich jetzt zum Beispiel dafür entscheidet, ihnen nicht in eine Betreuung zu geben, dann finde ich eben auch, sollte sie gucken und darüber würde ich jetzt gleich gerne noch sprechen, wie kann sie es denn zu Hause stemmen, weil wenn sie das halbherzig macht.
00:28:41: und eben sagt, ja, ist halt so sensibel und ich möchte das nicht und ich tue das für ihn und ich kann ihm das nicht zumuten, aber eigentlich keinen guten Plan hat, wie dies macht und nicht voll entschlossen ist, dann wird sie immer so ein bisschen das auf ihn.
00:28:58: so abwälzen.
00:29:00: Ja, verstehe ich.
00:29:01: Ich
00:29:01: finde wichtig, dass wenn, wenn sie sich entscheidet, er geht in die Kita, dass sie dann auch entschieden ist und eine gute Kita hat, ein gutes Gefühl hat.
00:29:09: Oder wenn sie sagt, nee, es ist mir jetzt einfach wirklich, es ist mir, mir auch zu viel, das jetzt zu begleiten, irgendwie mit Umzug und mit dem Geschwisterchen und auch mit seiner Sensibilität.
00:29:21: Ich spüre da einfach in meiner Verantwortung als Mutter, als Eltern, spüren wir, dass das dass das eigentlich vielleicht eine kurzfristige zeitliche Entlastung bringt, aber langfristig für uns eine emotionale Begleitung bedeutet, die ihn überfordert und die uns eigentlich auch nicht glücklich macht.
00:29:39: Und dann eben auch zu gucken, wie kann ich es zu Hause noch mal noch für mich regeln.
00:29:45: Und da möchte ich jetzt noch mal sagen, weil hier wieder dieser Satz steht, dass er ein Kind ist, was viel Aufmerksamkeit braucht.
00:29:56: Und ja, Kinder brauchen Kontakt.
00:29:59: Also ich will noch mal sagen, ich werde ja auch nicht müde zu sagen, Kinder suchen keine Aufmerksamkeit, sondern sie erregen Aufmerksamkeit bei uns, dadurch, dass sie immer Verbindung suchen.
00:30:11: Den Satz habe ich schon mal gehört von dir, aber es ist super.
00:30:15: Genau, und wir denken dann, der sucht ja nur Aufmerksamkeit.
00:30:20: Und das ist so ein bisschen, ich sage das deshalb, weil es ein Trugschluss ist, zum einen, dass es eben um Aufmerksamkeit geht, weil das klingt so, als ob wir nur kurz irgendwie ein bisschen Aufmerksamkeit schenken müssten, weil der sucht ja nur Aufmerksamkeit und dann wieder aus der Aufmerksamkeit rausgehen könnten.
00:30:38: Und wenn wir uns nochmal verdeutlichen, dass es wirklich um Kontakt und Verbindung geht, dann habe ich die Erfahrung, dass Wir als Eltern, wenn wir zu Hause sind mit den Kindern, ganz häufig, gerade auch in diesem Alter, also dass die Intensität des Kontakts oft von unserer Seite so intensiv und aktiv gestaltet ist, dass wir nach wenigen Stunden einfach, es kann ja kein Mensch durchhalten, permanent in einem hundert Prozent eins zu eins Kontakt mit dem Kind, also mit jemand anderem in Verbindung zu sein und dass wir da oft ganz viel Kraft verlieren.
00:31:18: Weil das so permanent sein soll, meinst du?
00:31:20: Ja, weil wir das Gefühl haben, also mein Kind braucht viel Aufmerksamkeit und dann versuchen wir eben unserem Kind viel Aufmerksamkeit zu geben.
00:31:31: Und dadurch
00:31:31: hat man wir, habe ich dann wiederum, Rekada zu wenig Zeit für mich.
00:31:36: Genau.
00:31:37: Und?
00:31:38: Und?
00:31:38: Also ich stelle mir das immer so vor, oder so hört es sich jetzt an, vielleicht ist es bei Ricarda anders oder bei anderen Hörerinnen und Hörern, aber ich stelle mir das oft so vor und so beschreibendes Eltern oder ich erlebe es auch im Kontakt, wenn ich Eltern und Kinder erlebe, auch bei Hausbesuchen oder so, Coaching, dass es quasi wie so eine Lampe ist, wie so ein Spot on.
00:31:58: Also das Kind ist da und dann geht der Spot on und der ist ganz heiß und ganz hell gerichtet auf dieses Kind.
00:32:06: Damit der so hell sein kann, geben wir ja Energie rein.
00:32:09: Also wir bringen den quasi zum Leuchten.
00:32:12: Und das ist aber eine Intensität, die weder für denjenigen, der den Strom gibt, sozusagen, die Energie da rein gibt, nicht lange haltbar.
00:32:22: Und auch für das Kind, was in dieser Dauerbeleuchtung ist, ist es nicht gut, weil es wird heiß, es ist hell, es ist zu viel, zu viel einfach.
00:32:32: Und da würde ich jetzt Rikada...
00:32:35: Also für das Kind ist es auch zu viel.
00:32:37: Es ist für beide zu viel.
00:32:38: Und es ist eben auch ein Irrtum, dass es gebraucht wird.
00:32:41: Also ich glaube, dass die Lampe... Es ist einfach gut, wenn dieser Spot da ist.
00:32:45: Und die Frage ist nur, man kann den dimmen.
00:32:49: Also es gibt sozusagen einen Schalter, wo man sozusagen von dieser kompletten heißen Beleuchtung, direkten Beleuchtung runterdimmen kann ein bisschen.
00:33:00: Und ich glaube, das ist sozusagen eine Kunst, weil Riccata gefragt hat, wie kann ich für mich gleichzeitig sorgen.
00:33:07: Und ich glaube, das ist das Wichtige, dass sie nicht permanent diesen dimmenden, also diese, die Möglichkeit zu dimm übergeht und immer nur auf den Knopf drückt und damit sozusagen Spot on hat, sondern dass sie Spot setzt, ja, zum Vorlesen, zum, keine Ahnung, weiß gar nicht, was ist noch, wir bauen Lego
00:33:30: oder
00:33:30: wir spielen am Puppenhaus oder keine Ahnung, also ein direkter Kontakt, der wirklich eins zu eins und ich kann nichts anderes machen, ja.
00:33:39: der da mal auch abwechseln darf mit.
00:33:41: Wir gehen jetzt in die Küche und holen was zu trinken, was ja mit kleinen Kindern schon ewig dauert.
00:33:46: Was sozusagen bei uns, wenn wir ohne Kinder unterwegs sind, zwei Handgriffe sind die völlig unbewusst ablaufen.
00:33:52: Aber wenn man Kindern ist, dann steht man auf, man nimmt das Händchen, man geht durch den Flur, man geht in die Küche, man holt ein Stülchen, man guckt, welchen Becher nehm ich.
00:34:03: Also das ist ja schon, da ist ja schon das Leben prall gefüllt sozusagen.
00:34:08: einer Minitätigkeit.
00:34:10: Und da ist eben nicht Spot hundert Prozent.
00:34:13: Ja, sondern da bin ich in der Küche, da bin ich im Leben, da nehme ich das Kind mit in etwas, was ich jetzt gerade möchte.
00:34:19: Ja.
00:34:21: Also ich hab mich natürlich gefragt, wie man das für sie auch lösen kann, also die eigene Insel sozusagen zu haben.
00:34:27: Aber und ich hab dann auch gedacht, was können wir denn mitgeben?
00:34:31: Aber letzten Endes ist es eigentlich ein Konzentrieren da auch wiederum.
00:34:36: Also so und auch ähnlich wie bei dem anderen, nämlich nicht irgendwie sieben Stunden, sondern eher drei Stunden, also ein bisschen runterfahren.
00:34:44: Genau, also das ist eigentlich das, was ich hier total mitnehmen und ich glaube auch, wenn ich das so sagen darf.
00:34:50: Ich hoffe, du kannst ja sagen, Matze das geht nicht.
00:34:53: Ich hab auch das Gefühl, dass sie sich sehr, sehr viele Gedanken macht, Mitstunden.
00:34:56: Und das war jetzt sehr detailliert, was Schönes für uns, um das nachzuverziehen.
00:34:59: Aber das sind schon ganz, ganz viele Gedanken.
00:35:02: Und ich glaube, vielleicht so ein bisschen runterfahren, vielleicht auch bei den Gedanken, so ein bisschen zu sagen, das wird schon.
00:35:09: Und man guckt sich dann an, hast du ja auch gesagt, Sachen verändern sich auch.
00:35:13: Das wissen wir.
00:35:15: Also ich hab jetzt sozusagen die Bedienungsleitung für mein Sohn.
00:35:19: Nach zehn Jahren ist eine ganz, ganz andere.
00:35:24: Und da ist nichts mehr von meiner angenommenen Hochsensibilität, sondern da würde jetzt meine Freund auf jeden Fall sagen, der Hochsensibel, der geht doch gerade aus und der will doch Action haben und nicht Rückzug und so weiter.
00:35:39: Ja, und gleichzeitig ist es ja so... Das Riccardo jetzt gerade am Anfang ist auch mit den Kindern.
00:35:45: Der kleine ist zwei und sie hat das nächste Baby jetzt im Bauch und es kommt jetzt und so.
00:35:49: Insofern kann ich die Gedanken auch gut verstehen.
00:35:52: Und wenn ich mich reinversetze so in unseren Anfang oder du dich noch mal reinversetzt auch in euren Anfang, da ist man einfach mit so vielen Fragen beschäftigt.
00:36:00: Und ich glaube, was wichtig ist, ist, dass die Gedanken nicht so rumkreisen.
00:36:04: Also ist man nicht immer zu sozusagen im Kopf ist und irgendwie denkt, das und das und an einem Schluss hat, stellt man wieder die gleiche Frage und dann geht das Gedankenkarussell wieder los.
00:36:13: Weil das ist nicht konstruktiv.
00:36:16: Also ich glaube, das ist ein guter Hinweis von dir, dass es nicht im Kopf bleiben.
00:36:20: darf, sondern, aber so, wie ich jetzt Riccada verstehe, bewegt sie es mit ihrer Freundin, bewegt sie es auch mit ihrem Freund, ja?
00:36:27: Und dann wäre es auch gut, eben das Kind nicht so, ich glaube, das ist auch noch mal was, was du meinst, nicht so sorgenvoll anzuschauen, sondern so in die Zuversicht zu gehen und eben ja auch sozusagen zuzutrauen und dabei zu gucken, wann wird das, ich traue ihm das zu, zu einer Zumutung.
00:36:46: So, und ich glaube, das... Das ist ein ganz guter ... Und es ist auch nicht schlimm, wenn wir Kindern mal was zumuten.
00:36:53: Also kein Kind wird dann fürs Leben geschädigt, sondern man kann immer ... Ja, und wir können ja nur zurück, wenn wir merken, es ist zu viel.
00:37:01: Also mal über die Grenze zu gehen.
00:37:04: Und nur wenn wir über Grenzen gehen, dann wird es auch sozusagen beweglich.
00:37:09: Also dann kann man sich auch entwickeln.
00:37:11: Also das adaptive Nervensystem zum Beispiel wird dadurch adaptiv, dass wir ... sozusagen in eine Erregung kommen, in eine hohe Erregung, ob wir Freude und über Angst, was nicht heißt, dass wir ständig die Kinder in eine Übererregung bringen müssen.
00:37:26: Aber sie, es braucht schon sozusagen auch den Grenzgang.
00:37:30: Ja, so.
00:37:30: Und das, nur dann spüren wir uns, nur dann spüren wir auch, wo ist überhaupt eine Grenze?
00:37:35: Und dann können wir auch wieder zurückgehen.
00:37:37: Also deswegen ängstlich müssen wir nicht sein, sondern wir dürfen schon gucken, wo kann ich was ... Wo kann ich was zu trauen und wo
00:37:46: zu trauen statt zumuten?
00:37:47: Genau.
00:37:48: Genau.
00:37:48: Und wo komme ich in die Zumutung?
00:37:51: Super.
00:37:52: Ja.
00:37:52: Also.
00:37:53: Das sind wir doch wieder ein bisschen wacher als am Anfang, würde ich sagen.
00:37:56: Also ich zumindest.
00:37:57: Ich hoffe, dir geht's auch so, Katja.
00:37:58: Ja, auf jeden Fall.
00:37:59: Also ich finde es immer so spannend mit dir diesen Weg zu gehen.
00:38:03: Dann höre ich dir zu.
00:38:04: Dann mach ich mich ab.
00:38:05: jetzt auch alles, was ich hier stehen habe, habe ich sozusagen abgehakt.
00:38:09: Unser Baum ist gerecht.
00:38:12: Unser Baum ist vollständig jetzt.
00:38:14: Und Riccardo darf sich sozusagen in diesen Baum angucken und da ist es vielleicht sich auf dem einen oder anderen Ast niederlassen und sich das nochmal genauer an... gucken und gucken, was für sie daraus erwächst.
00:38:25: Vielen Dank für deine Frage, liebe Riccada.
00:38:27: Und ich hoffe, wir konnten dir ein bisschen beim Entästeln
00:38:32: helfen.
00:38:33: Okay, dann wünsche
00:38:34: ich dir
00:38:36: eine gute Woche und euch da draußen
00:38:38: auf
00:38:39: und nehmt ein Regenschirm mit.
00:38:41: Oh, auf jeden Fall.
00:38:42: Und du bleibst gesund.
00:38:43: Bis
00:38:43: dann.
00:38:44: Tschüss.
00:38:45: Ciao.
00:38:48: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs zuhören.
00:38:50: Wir freuen uns, wenn ihr den Familienrat abonniert und Bewertung und Kommentar hinterlässt.
00:38:55: Und natürlich besonders, wenn ihr uns Fragen schickt an familienratatmitvergnügen.com.
00:39:00: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:39:05: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.
00:39:11: Wir freuen uns
00:39:14: auf euch.
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