Enkelkind – Was kann ich tun, wenn mein Enkel nicht mehr bei seiner Oma sein möchte?
Shownotes
Frau Winkel* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie damit umgehen kann, dass ihr Enkel seit dem Eintritt in den Kindergarten keine Zeit mehr mit Oma und Opa allein verbringen möchte.
Was kann ich tun, wenn unser Enkelkind nicht mehr zu uns zu Besuch kommen möchte? Wie gehe ich damit um, wenn mein Enkel nicht mit mir allein sein will? Wie kann ich mit meinem Enkelkind wieder mehr in Kontakt treten?
*Name geändert
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Transkript anzeigen
00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrad Podcast.
00:00:08: Ich bin Katja Saalfrank, Diplompedagogin und Musiktherapeutin und Mutter von vier Söhnen.
00:00:13: Und ich bin Matsji Hischer, Gründer von Mitvergnügen, Familienvater und Fragensteller.
00:00:17: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.
00:00:26: Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag?
00:00:30: Was brauchen unsere Kinder wirklich und wie gelingt das Gleichgewicht im Familienleben zu finden?
00:00:35: Das ist der Vermehenrat mit Katja Seifrank, ein Podcast von Mitvergnügen.
00:00:43: Und so Delle.
00:00:44: Sodele, guten Morgen.
00:00:46: Hallo, Lieber Matze.
00:00:46: Guten Morgen, Sodele.
00:00:49: Sodele.
00:00:50: Das
00:00:50: Sammer.
00:00:51: Das Sammer wieder.
00:00:52: Das Sammer wieder.
00:00:53: Wir lieben Dialekte, ne?
00:00:54: Wir lieben Dialekte.
00:00:55: Ja, ich
00:00:56: finde das ganz toll.
00:00:57: Das ist so.
00:00:57: das Traurige eigentlich, dass das so weggeht.
00:01:00: Ich glaube, in der nächsten Generation und übernächsten wird das noch weiter zurückgehen.
00:01:04: Aber ich finde das ganz...
00:01:05: Meinst
00:01:06: du?
00:01:06: Ja, ich befürchte das wirklich.
00:01:08: Ich glaube, das hat immer so ein bisschen damit zu tun, wo man auch ist.
00:01:12: Also... oder auch mit, ich weiß es nicht, aber wir beide reden ja eigentlich gar keinen Dialekt, wir sprechen ja Hochdeutsch miteinander.
00:01:19: Ja,
00:01:20: aber eigentlich könnte ich natürlich auch ein bisschen anders reden.
00:01:22: Du könntest auch ein bisschen sechseln.
00:01:24: Ja, das ist ja, ich habe ja das brandenburgische Sechseln.
00:01:31: Ich krieg das jetzt auch, jetzt krieg ich es nicht hin.
00:01:33: Das ist auch gemein, weil das dann so nachgeäfft klingt.
00:01:36: Aber ich habe das so bald, wie ich meine Gang, meine Südbrannenburg-Gang in meiner Nähe hab.
00:01:42: Ja, so ist es bei mir, wenn ich nach Hessen fahre, dann bin ich auch sofort wie der Dodor in dem...
00:01:48: Du bist der Dodor, eben, ja.
00:01:49: Und Sudene ist aber Schwabeland, ne?
00:01:51: Bitte?
00:01:52: Sodelle ist aber nicht bei euch.
00:01:53: Sodelle
00:01:53: ist Schwabeland.
00:01:54: Das ist eigentlich ein Dialekt, den ich nicht so gut kann.
00:02:00: Die habe ich neulich getroffen, die ist wirklich, die liebt das ja auch.
00:02:02: Das
00:02:03: klingt auch so toll, wenn sie das macht.
00:02:04: Das sieht einfach so schön aus.
00:02:06: Sieht
00:02:06: auch so schön aus, weil das ganze Gesicht sozusagen in Wallung bringt und muss es auch, glaube ich.
00:02:13: Das Gesicht
00:02:14: wird dann schwäbisch.
00:02:16: Und ich finde eben, deswegen hessisch klingt ganz anders.
00:02:19: Also ich finde das Schwäbische klingt immer so ein bisschen So.
00:02:22: So geizig.
00:02:27: Keck ungeizig.
00:02:28: Ja, irgendwie so, als ob man so hierhin, so ganz hinten so, ja, man will's irgendwie nicht so richtig rauslassen.
00:02:33: Und bei dem Hessen ist es immer so, so, da klingt so, als ob so rausfällt.
00:02:37: Also es ist immer alles so busy, so gäh, schon rausgefallen aus dem Herzen, aus dem Mund, irgendwie, bevor man es überhaupt gedacht hat, so, weißt du.
00:02:44: Oh,
00:02:44: wow.
00:02:45: So.
00:02:45: Ich höre jetzt richtig zum ersten Mal so richtig los, Hessen.
00:02:48: Echt?
00:02:49: Ja.
00:02:51: Also ich glaube, ich hab schon mal... gehört.
00:02:52: Aber ich, also so, ich glaube, wir müssen mal so einen Abend machen.
00:02:56: Ich bring meine Südbrannenburg-Freunde mit und du die Hessen-Freunde und dann geht's los.
00:03:01: Genau.
00:03:02: Und dann sind wir ja in Berlin und das können wir ja auch beide ganz gut.
00:03:05: Also das merke ich auch, wenn ich dann mit Berliner Freunden zusammen
00:03:08: bin.
00:03:09: Da kann man es wie so ein kameleon, sprachliches Kameleon, ja.
00:03:12: Und ich finde das aber wichtig für mich, ich weiß gar nicht warum, aber ich finde es wirklich, wenn die richtig Berlinern, die müssen dabei auch noch eine rauchen.
00:03:21: Echt?
00:03:21: Ja, bei mir ist das total dieses Berliner, ein richtiger Berliner, der erhocht auch, weißt du?
00:03:29: Ja, ich weh es nicht.
00:03:30: Also für mich ist das auch okay, wenn er Klopse ist.
00:03:33: Das geht auch, wa?
00:03:34: Du, wir haben eine E-Mail gekriegt von einer Frau Winkel von Jegen über, wa?
00:03:39: Von Frau Winkel von Jegen über, wa?
00:03:41: Ja, wir wissen nicht so genau, wo sie herkommt.
00:03:44: Das wissen wir nicht.
00:03:45: Aber
00:03:45: Berlin wahrscheinlich schon, oder?
00:03:46: Ich lese mal vor.
00:03:47: Frau Winkel, das hört sich irgendwie nach Berlin an.
00:03:50: Nee, wahrscheinlich gar nicht.
00:03:51: Wahrscheinlich.
00:03:53: Wir werden ja bundesweit gehört,
00:03:54: oder?
00:03:54: Wir werden bundesweit gehört.
00:03:55: Wir werden bundesweit
00:03:56: und im deutschsprachigen Ausland gehört.
00:03:59: Ja, bundesweit.
00:04:01: Ich würde mich total freuen, wenn wir mal, das natürlich kann man sich jetzt ausdenken, was man will, aber ich freue mich, wenn wir mal eine Nachricht von so aus der Schweiz kriegen.
00:04:10: Ja, also vielleicht kann das dann jemand, der das jetzt hört oder eine Frau oder ein Mann und sagt, ich bin in der Schweiz und also wir würden, ich würde gerne mal, das sind ja die gleichen Themen, aber das wir wissen, woher ihr kommt.
00:04:21: Ja, das wäre schön.
00:04:21: Österreich wäre auch schön.
00:04:23: Ja, schreibt doch uns das nächste Mal, wenn ihr uns schreibt an familienradetmitvergnügen.com, woher ihr kommt.
00:04:29: Niederland, ich weiß auch, dass wir in den Niederlanden gehört werden.
00:04:32: Siehst
00:04:32: du?
00:04:33: Ja, also wir verändern ja mal den Namen, also Frau Winkel, das ist ein anderer Name.
00:04:38: Das macht immer die Liebe Maxi, die denkt sich immer neue Namen aus, damit das hier so ein bisschen anonym bleibt.
00:04:43: Aber wenn wir so den Ort noch mitwissen dürfen.
00:04:46: Das wäre schön.
00:04:47: Dann können wir dann den Dialekt
00:04:50: nachmachen.
00:04:50: Dann beantworten wir das Ganze im Dialekt.
00:04:52: Ich lese mal von der Frau Winkel von Jegen über vor.
00:04:56: Also Frau Winkel schreibt, sehr geehrte Frau Saarfrank.
00:04:59: Unser Enkel Carlo ist jetzt drei Jahre alt und er möchte nicht mehr zu uns nach Hause kommen.
00:05:04: Geschlafen hat er noch nie bei uns.
00:05:07: Letztes Jahr war er oft mit seiner Mama bei uns und wir haben schön gespielt.
00:05:11: Seit er in der Kita ist, möchte er nicht mehr zu uns kommen.
00:05:14: Er will nur noch zu Hause bleiben.
00:05:16: Ich gehe ihn mehrmals in der Woche besuchen.
00:05:18: Am Anfang meint er, ich soll wieder gehen.
00:05:21: Ich bleibe dann erst einmal ruhig, später spielt er dann doch mit mir, aber die Mama muss immer in der Nähe sein.
00:05:27: Ich kann auch nicht mit ihm allein rausgehen, ohne Mama geht nichts.
00:05:32: Er hat mich aber sehr lieb, gibt mir ein Küstchen zum Abschied und drückt mich auch, aber wir dürfen nichts mit ihm alleine machen.
00:05:38: Vielleicht können Sie uns ein paar Tipps geben, was wir mit unserem Enkel tun können.
00:05:43: Mit freundlichen Grüßen, Frau Winkel.
00:05:46: So, also, liebe Frau Winkel.
00:05:50: Sehr geehrte Frau Winkel, ich... Ich bedanke mich sehr für die E-Mail und für die Frage und möchte versuchen, ein paar Gedanken zu teilen.
00:05:59: Und kann ja jetzt aus dieser relativ kurzen E-Mail mal so die Eckdaten sammeln, bevor wir dann gucken, wie könnte man jetzt damit umgehen?
00:06:09: Erst mal, um das zu verstehen.
00:06:12: Also, was ich verstanden habe, ist, dass Frau Winkel einen Enkel hat und dass der jetzt drei Jahre alt ist und eigentlich bisher ganz gerne bei ihnen war.
00:06:22: bei ihr und ihr Mann, also bei Oma und Opa, und dass er noch nicht dort übernachtet hat, aber immer mal wieder auch letztes Jahr, da war auch teilweise sehr oft und dass sie schön gespielt haben und dass es dann eine Veränderung gab, nämlich, dass er in die Kita gekommen ist.
00:06:43: Und dass jetzt Frau Winkel wahrnimmt, dass seit, also die Oma wahrnimmt, seit er in der Kita ist, er nicht mehr zu... ihnen kommen möchte, sondern nur noch zu Hause bleiben möchte.
00:06:54: Und jetzt dreht sie es um und sie geht jetzt ihn besuchen und hat auch festgestellt, dass er zu Beginn dieser Veränderung gemeint hat, nee, Oma soll wieder gehen, sie ist dann ruhig geblieben und später spielt er dann doch mit ihr, also geht in Kontakt, aber die Mama muss immer in der Nähe sein.
00:07:13: Und auch dieses, was früher vielleicht schon mal stattgefunden hat, ich kann nicht mit ihm alleine rausgehen, schreibt sie, ohne Mama geht nichts.
00:07:21: Und dann was ganz Schönes, denn sie spürt, er hat mich sehr lieb.
00:07:27: Und er gibt mir ein Küsschen zum Abschied und drückt mich, aber wir dürfen nichts mehr mit ihm alleine machen.
00:07:33: Ich würde mal sagen, wir dürfen gerade.
00:07:35: mit ihm nichts alleine machen.
00:07:37: Oder wir können es nochmal anders formulieren.
00:07:40: Gerade traut er sich selbst nicht so viel zu ohne seine sichere Bank, ohne seinen, seinen, seinen, seinen sicheren Bezugspartner, seine Bezugspartnerin.
00:07:52: Und das ist so ein bisschen das, was ich höre.
00:07:55: Und ich weiß nicht, ich habe es jetzt ja auch schon so ein bisschen betont, aber ich glaube, dass es erst mal schon ganz, ganz wunderbar ist.
00:08:03: Frau Winkel, dass du rausgekriegt hast, dass das seit der Kita ist, seit er in der Kita ist.
00:08:09: Und jetzt könnten das für mich zwei verschiedene Aspekte sein.
00:08:14: Einmal könnte es sein, dass die Kita einfach wahnsinnig viel emotionale Energie zieht.
00:08:23: Also, dass er Ganz viel kooperieren muss da, dass er pünktlich, also anders als früher, kann er nicht mehr nur so in den Tag rein, sondern er muss irgendwo sein.
00:08:33: Er steht morgens auf und ist eigentlich schon wieder mit Abschied beschäftigt.
00:08:40: Das ist für unsere Kinder, müssen wir auch ganz ehrlich sein.
00:08:44: Oft eine große Herausforderung, nachvollziehbar finde ich auch, dass wenn man aufwacht eigentlich, man direkt wieder sich einstellen muss, darauf sich zu trennen von seinen liebsten Menschen in die Schule oder in die Kita.
00:08:56: und das bewältigt er gerade und dazu kommt, dass er in der Kita ja dann auch alleine ist, also ohne seine Mama, ohne seinen Papa und das ist eine neue Umgebung und dort hat er zwar auch viel neue Eindrücke und das ist sicherlich auch alles altersgerecht und gleichzeitig ist es eine große Herausforderung sich alleine zu regulieren, vielleicht auch in Konflikte zu geraten, neue Erfahrungen in Beziehungen zu machen, Freundschaften, Kontakte zu knüpfen, mitzumachen bei dem Morgenkreis, mitzumachen vielleicht bei irgendwelchen Bastelaktionen, sich um einen Roller zu streiten.
00:09:36: Was auch immer, es sind einfach ganz viele neue Einflüsse, die kommen.
00:09:42: Und das alles reguliert er ganz alleine mit seinen jetzt gerade drei Jahren.
00:09:46: Und dann wird er wieder abgeholt und dann ist Oma dran.
00:09:50: Und das könnte einfach vielleicht zu viel sein.
00:09:53: Also das ist oft etwas, dass Kinder sehr emotional an ihre Grenzen kommen.
00:09:58: Und wenn sie viel über den Tag kooperieren müssen, wenn sie viel erleben, dass sie dann eben so wie wir Erwachsenen eigentlich auch, das Bedürfnis haben, sich eher mit sich selbst zu verbinden, runterzukommen, eine Sicherheit in sich zu finden, auch nochmal rück zu versichern, ist Mama an meiner Seite, auch wenn ich morgens so alleine bin, sich also emotional aufzutanken.
00:10:22: Also das ist so der eine Punkt.
00:10:25: Und der zweite Punkt könnte einfach auch natürlich damit so ein Stück zusammenhängen, dass eben... Ja, diese Sicherheit oder auch die Zeit, die er jetzt nicht mehr zu Hause verbringt, sondern in Trennung mit seinen Eltern lebt im Vormittag, dass er da am Nachmittag einfach eine Rückversicherung braucht und diese Rückversicherung ganz intensiv benötigt im Moment in einem eins zu eins Kontakt mit seiner Mutter.
00:10:52: Also dieses, ich sage immer, diese emotionale Tankstelle, dass wir im Kontakt mit den Kindern wirklich auf das kleine Herz den Tankstutzen aufsetzen und füllen und satt machen und Vorlesen und Wäsche machen und Plätzchen backen und ich weiß nicht was und eben Zeit verbringen, möglichst nicht durchzogen mit noch viel anderen Kontakten, die ja auch dann wieder ablenken und die den Fokus wegnehmen.
00:11:22: Das könnte einfach sein, dass das im Augenblick etwas ist, was er sehr deutlich zeigt.
00:11:28: Und auch da wieder, Frau Winkel, gutes Gefühl, weil er braucht das gerade.
00:11:34: Es ist ja eine sehr feine Beobachtung, dieses am Anfang, dass er dann Zeit braucht und dann später spielt er dann doch.
00:11:41: Aber die Mama muss in der Nähe sein, das heißt, er kooperiert da dann schon.
00:11:45: Ja, und was gar nicht geht, ist alleine mit ihm rausgehen, weil dann ist die Tankstelle nicht dabei, die emotionale Tankstelle ist nicht dabei und das schafft er gerade nicht.
00:11:53: Da ist er nicht genug gefüllt und will bei Mama bleiben.
00:11:57: Eigentlich hat Frau Winkel sich schon selbst die Antwort gegeben, denn es geht nicht liebeweg.
00:12:03: Im Gegenteil, er hat die Oma und den Opa weiterhin ganz, ganz doll lieb.
00:12:07: und im Herzen und gleichzeitig ist er gerade sorgt er sehr für sich.
00:12:11: und guckt, sein Leben hat sich umgestellt.
00:12:14: Und das merken Oma und Opa auch.
00:12:16: Und er braucht ein bisschen, um emotional da jetzt wieder ranzureifen.
00:12:20: Vielleicht, das ist nur eine Vermutung aus der Ferne, wenn ich das so höre.
00:12:24: Dass er so ein bisschen Zeit braucht, um sich darauf einzustellen, dass er jetzt in der Kita ist, dass er die ganzen Eindrücke verarbeiten kann, dass er genügend ... Zeit hat am Nachmittag auch wieder aufzutanken und dass da dann eben weitere nahe und liebe Beziehungen in dem Moment eben nicht zusätzlich nähern, sondern die eigentliche Nahrungsaufnahme vielleicht sogar ein bisschen dünner ausfällt dann und deswegen eher störend sind.
00:12:52: Das heißt, es ist eigentlich angesagt, geduldig zu bleiben, was das so ein bisschen nachsichtig vielleicht auch sogar was das betrifft.
00:13:00: Das ließ sich für mich eigentlich so, dass Frau Winkel ja irgendwie präsent ist und trotzdem hingeht und trotzdem, obwohl sie da vielleicht auch mal gehört hat, hau ab.
00:13:13: Ja, vielleicht, das hat sie gar nicht geschrieben, aber vielleicht als sie merkt, irgendwie.
00:13:17: Hat sie doch geschrieben am Anfang.
00:13:18: Ich soll
00:13:19: wiedergehen.
00:13:20: Ich soll wiedergehen, also hau ab.
00:13:22: Genau,
00:13:23: aber es gibt ja auch Kinder, die dann sagen hau ab.
00:13:25: Deswegen erscheint auch ganz liebevoll zu sein.
00:13:28: Und sie spürt das auch.
00:13:30: Er hat mich sehr lieb.
00:13:30: Gibt Küsschen zum Abschied, drückt mich auch.
00:13:33: Das scheint alles schon da zu sein.
00:13:35: Diese Ambivalenz ist spürbar.
00:13:37: Genau, das ist irgendwie so ein bisschen ... Aber was ich schön finde, dass sie trotzdem hingeht.
00:13:42: Dass sie im Kontakt bleibt und nicht beleidigt ist.
00:13:44: Das haben wir hier auch schon mal erlebt in der Zuschrift.
00:13:47: Da haben eher die Eltern dann selber geschrieben über die Großeltern.
00:13:51: Und dahin finde ich, dass das Frau Winkel eigentlich total super macht.
00:13:54: Ja, finde ich auch.
00:13:55: Eigentlich zu sagen, ich gehe trotzdem hin.
00:13:57: Und natürlich frage ich mal nach, was ich irgendwie anders machen kann.
00:14:00: Und was ich jetzt raushöre, ist eigentlich gar nicht so viel anders machen.
00:14:05: Aus dem, was ich von dir gehört habe, sondern eher weitermachen und ein bisschen geduldig und nachsichtig bleiben, weil... der kleine jetzt, der Carlo eben die Tankstelle braucht in seiner Nähe und das wird irgendwann auch wieder anders werden.
00:14:19: Also was ich wirklich bemerken möchte ist, dass es wunderbar ist, dass Frau Winkel überhaupt diese ganzen Veränderungen bemerkt und dass sie ja dran bleibt und dass sie auch spüren kann.
00:14:32: Das ist glaube ich das Entscheidende, dass sie spüren kann, dass es nicht gegen sie ist.
00:14:36: Ja.
00:14:37: Also, er hat mich sehr lieb, gibt mir Küsschen zum Abschied, drückt mich auch.
00:14:40: Und der gleichzeitig die Frage hat, warum kann ich denn aber trotzdem nichts mehr mit ihm alleine machen?
00:14:45: Und warum kommt er denn nicht mehr zu mir?
00:14:47: Und diese Brücke versuche ich so ein bisschen zu füllen mit diesen Gedanken, dass ich denke, dass er gerade nicht die Liebe weggegangen ist, sondern dass bei ihm eine Veränderung dazugekommen ist.
00:14:58: Bei ihm ist das Leben gerade sehr lebendig.
00:15:00: Und deswegen hat er nicht die Möglichkeit, in sein Leben einfach so weiter zu fühlen, wie er das vordeckt.
00:15:06: dass er da jeden Tag hingeht oder ganz oft dahingeht und dass er eben auch immer Kraft hat für Besuch, ja, für lieben Besuch.
00:15:13: Und für mich ist jetzt schon ein bisschen die Frage.
00:15:15: Also ich finde auch das, was du sagst, die Präsenz sehr wichtig.
00:15:19: Und gleichzeitig finde ich auch wichtig zu gucken, Frau Winkel, wann und wie und wie lange kommen Sie zu Besuch?
00:15:27: Also, ich finde auch gut, dran zu bleiben, also zu signalisieren, ich hab dich lieb und es ist mir wertvoll, mit dir Zeit zu verbringen.
00:15:34: Und gleichzeitig ist trotzdem die Frage, was heißt mehrmals die Woche?
00:15:39: Was macht ihr dann zusammen?
00:15:41: Wie geht's der Mama damit?
00:15:43: findet die Mama das gut, weil es eine Entlastung gibt.
00:15:46: Weil es ist was anderes.
00:15:47: Jeder, der Kinder hat, weiß, dass es was anderes, wenn Besuch da ist.
00:15:50: Egal, wer es ist, ob es eine Freundin ist, ob es Eltern sind, ob es Geschwister sind.
00:15:55: Das ist immer was anderes, wenn man noch Besuch hat.
00:15:58: Man ist dann mit seinen Kindern nicht so nah und nicht so intim, wenn man noch jemanden dabei hat.
00:16:07: Also, da könnte sie schon auch noch mal hingucken, ob es da vielleicht ... einen Moment gibt, wo sie mal schaut, dass, wenn sie hingeht, dass dann auch der Kleine drauf eingestellt ist und die Zeit, die sie dann haben, auch gut ist.
00:16:22: Und dann auch zu gucken, wie lange sind die denn dann da?
00:16:26: Und also, wie lange ist sie dann da?
00:16:28: Ist sie dann über drei Stunden da, reicht vielleicht auch eine Stunde.
00:16:32: Einfach auf den Kaffee trinken und dann geht die Oma wieder oder dann ein Buch zu lesen.
00:16:38: Also, ich find ja immer schön, gerade auch in der ... Adventszeit, die ja jetzt angefangen hat herrlicherweise auch so was wir Rituale zu machen.
00:16:47: Also zum Beispiel geht es mal ein Buch mitzubringen oder sich drauf zu einigen.
00:16:51: Wir lesen einen Wintermärchen oder wir lesen einen Kapitel aus einem bestimmten Buch und es ist ein wiederkehrendes Ritual, weil das gibt Sicherheit, das gibt Klarheit, das gibt Orientierung.
00:17:04: Oma kommt und wir lesen das und ich kann mir die Kuschel-Einheit abholen.
00:17:07: Mit Oma und Oma holt sich den Kontakt ab und dann gehen sie auch wieder und er kann wieder sicherer mit der Mama sein.
00:17:14: Oder noch seine emotionale Tankstelle mit der Mama leben.
00:17:18: Und es wird wieder kommen.
00:17:20: Da bin ich mir ganz sicher.
00:17:21: Es wird wieder kommen, dass er dann von sich aus sagt, nein, Oma, du sollst noch nicht gehen.
00:17:26: Wollen wir noch eine Geschichte lesen?
00:17:29: Wenn er das dosieren darf.
00:17:31: Das kenne ich jetzt auch von der Schule.
00:17:34: Du sagst ja genauer hingucken, auch zu gucken, welche Tage sind's jetzt genau.
00:17:38: Es gibt ja dann manchmal Anfang der Woche ist einfacher als Ende der Woche oder wie auch immer.
00:17:43: Oder Wochenende ist vielleicht einfacher.
00:17:45: Das war bei uns oder ist immer noch so, kennst du ja auch von dir, dass man so sagt.
00:17:52: Also Montag, Nachmittag, geht gar nix mehr.
00:17:55: Und das mit dem Buch finde ich total schön.
00:17:57: Also eine Gemeinsamkeit zu haben, die wieder Sicherheit anbietet.
00:18:02: Ja, Sicherheit und einen Rahmen auch.
00:18:04: Also, dass man schon weiß, was man macht zusammen oder auch ein Spiel spielen, ein abgeschlossenes oder so, wobei es ja erst drei, aber ich weiß nicht, vielleicht spielt er ja auch schon Uno und freut sich, wenn er gewinnt oder sowas.
00:18:16: Und dann haben sie ein schönes gemeinsames Erleben.
00:18:18: Ich weiß jetzt auch nicht, es klingt ein bisschen so, als ob Frau Winkelmann, Frau Winkelmann, Frau Winkel.
00:18:24: Als ob Frau Winkel um die Ecke wohnt auch.
00:18:26: Das klingt
00:18:27: wirklich so, ja.
00:18:28: Also, dann kann man das ja auch noch mal gucken.
00:18:31: Aber ich möchte auch Mut machen, das im Kontakt zu bleiben und gleichzeitig nochmal zu schauen, wie kann der Kontakt so sein, dass die nicht jedes Mal, wenn sie kommt, weggeschickt wird.
00:18:41: Also, dass er nicht jedes Mal sagen muss, nee, du sollst aber gehen und dann bleibt sie aber doch und dann später ... sozusagen fühlt er sich auch ein Stück überredet und spielt dann doch mit ihr, sondern dass das irgendwie erwartbarer wird und dass es dosiert ist, so dass er das auch gut nehmen kann und das Freude mehr wieder im Mittelpunkt steht und nicht so sehr die Überforderung.
00:19:01: Ja, voll.
00:19:02: Das sind so meine Gedanken dazu erstmal.
00:19:05: Ich
00:19:05: gucke gerade auch noch auf mein Zettel, ob ich hier noch was, aber eigentlich auch nicht weiter.
00:19:09: Ja, ich will noch einen Aspekt kurz sagen, weil wir sind ja in der Jahreszeit, wo es dunkel ist und die Tage kürzer sind.
00:19:16: Und auch da noch mal zu gucken, wann kommt er von der Kita?
00:19:20: Jetzt auch noch mal an die Mama vielleicht, die vielleicht auch zuhört.
00:19:23: Oder an alle Eltern, die jetzt zuhören.
00:19:26: Wie können die Nachmittage so gestaltet sein, dass wirklich eine Form von, ich sag mal, leistungsfreier Zeit.
00:19:33: gemeinsam verbracht wird.
00:19:35: Also wir nicht entweder wie morgens aufstehen und gleich in die Trennung laufen oder am Nachmittag nach Hause kommen und sofort wieder in den Abend in die Abendroutine kommen, wo es ja letztlich auch wieder um Trennung geht, sondern wo haben wir Zeit, wo wir wirklich mal eine Stunde, ich sage mal ganz ketzerisch, oder auch zwei oder drei Stunden eben mal nicht ins Handy gucken, mal nicht irgendwie eine Mail beantworten oder mit dem Kopf noch bei irgendeinem Meeting sind und sagen, da müssen wir noch mal kurz rein, sondern wirklich da sind und präsent sind und ansprechbar sind und mal eine Geschichte lesen und uns auf dem Boden setzen und keine Ahnung an der Eisenbahn bauen, mitbauen, also einfach Zeit miteinander zu verbringen.
00:20:23: Ich glaube, das ist so wertvoll für Kinder.
00:20:26: Und das ist dann auch etwas, was die Kinder eben auch erinnern.
00:20:29: Wir haben immer auf dem Bauch gelegen zusammen und die Bahn aufgebaut.
00:20:34: dann eben auch in die Abendroutine zu gehen.
00:20:37: Und dann hat man aber auch eine gute Basis, weil man hat sich schon ausgetauscht, man hat schon gespielt, man hat schon Zeit miteinander verbracht.
00:20:42: Und das ist eigentlich ja das, was die Kinder brauchen, gemeinsames Leben miteinander und nicht nur diese Nadelöhrzeiten, wo wir dann eigentlich auch unter Druck stehen und sagen, jetzt musst du aber und mach doch mal und zieh die schon mal um und jetzt gibts Essen und danach ist die Abendrunde und wir sind alle auf dem Zahnfleisch und gehen dann schlafen.
00:21:00: Ja, ja.
00:21:01: Da haben wir jetzt ja auf jeden Fall, also hoffentlich zumindest, ein bisschen Zeit in den nächsten Wochen.
00:21:05: Ja, das hoffe ich auch.
00:21:06: Also Advent heißt ja auch Vorbereitung und Entschleunigung.
00:21:12: Und so dich zu entschleunigen und nicht eben so mit angezogene Handbremse erst so kurz vor Weihnachten eigentlich zum Stehen zu kommen und dann da erschöpft irgendwie in die Tage zu fallen, sondern wirklich jetzt schon zu entschleunigen, sich Zeit zu nehmen, Kerzen anzuziehen.
00:21:26: Ich weiß, das klingt für manche jetzt vielleicht so völlig absurd.
00:21:30: Und ich glaube, wenn wir die Möglichkeit haben, da auch da so was in so eine Bewusstheit reinzukommen und Dinge zu entschleunigen und Termine rauszunehmen und so und nicht noch mehr zu machen, weil Jahresende muss ja alles fertig werden und so, dann hat es eine ganz andere Qualität.
00:21:47: Sehr gut, Katja.
00:21:48: Dann würde ich sagen ... Gucken wir mal, dass wir jetzt auch noch mal unser Weihnachtsessen irgendwann noch mal hinkriegen.
00:21:54: Ja, das wäre schön.
00:21:55: Ja, das planen wir jetzt gleich noch mal.
00:21:56: Das müssen
00:21:57: wir uns gleich noch mal angucken, weil wir sehen uns ja auf jeden Fall noch.
00:22:00: Also, wenn wir wieder so richtig fit sind, aber ich glaube, das schaffen
00:22:03: wir.
00:22:03: Das wird schon, das wird schon.
00:22:05: Aber erst mal vielen herzlichen Dank an Frau Winkel für die Nachricht.
00:22:08: Ja, alles Liebe und ganz viele schöne Zeit miteinander.
00:22:12: Jetzt muss nicht immer ganz lang sein, aber auch ein kurzer Kontakt kann schon ganz viel Qualität haben.
00:22:17: Alles Liebe.
00:22:18: Alles Liebe.
00:22:19: Tschüss, tschüss.
00:22:19: Tschüss und dir auch.
00:22:20: Alles Gute machen.
00:22:21: Katja.
00:22:23: Tschüss.
00:22:24: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Züren.
00:22:26: Wir freuen uns, wenn ihr den Familienrat abonniert und bewertet und kommentiert.
00:22:30: Da lässt es unnatürlich besonders, wenn ihr uns Fragen schickt an familienratetmitvergnügen.com.
00:22:36: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:22:41: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.
00:22:47: Wir freuen uns auf
00:22:59: euch.
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