Erwartungen – Welche habe ich an mein Kind und sind sie realistisch?

Shownotes

Nathalie* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie ihre Vorstellungen an ihre Kinder kommunizieren kann.

Wie kann ich mit meiner Überforderung umgehen, wenn meine Kinder nicht entsprechend meiner Erwartungen handeln? Wie kann ich meine Erwartung runtersetzen und meine Vorstellung etwas anpassen? Wie kann ich hinterfragen, was ich wirklich brauche und wie kann ich meine Erwartungen prüfen?

*Name geändert

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Wenn ihr auch Fragen an Katia Saalfrank habt, dann schickt sie gerne an familienrat@mitvergnuegen.com


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Transkript anzeigen

00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrat Podcast.

00:00:08: Ich bin Katja Saalfrank, Diplom-Pädagogin und Musik-Therapeutin und Mutter von vier Söhnen.

00:00:13: Und ich bin Matsihischa, Gründer von Mitvergnügen, Familienvater und Fragensteller.

00:00:17: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.

00:00:26: Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag?

00:00:30: Was brauchen unsere Kinder wirklich und wie gelingt das Gleichgewicht im Familienleben zu finden?

00:00:35: Das ist der Vermehenrat mit Katja Seifrank, ein Podcast von Mit.

00:00:38: Vergnügen.

00:00:46: Hallo, liebe Matze.

00:00:47: Hallo, liebe Katja.

00:00:48: Wir sitzen zusammen, haben die Weihnachtskürze an.

00:00:51: Es gibt Kekse.

00:00:52: Nein, es gibt keine Kekse.

00:00:53: Wir haben Lebkuchen.

00:00:54: Lebkuchen, stimmt.

00:00:55: Oh Gott, wer hattest du?

00:00:57: Ich hab sie, du siehst es, die lieben Zuhörenden sehen es nicht.

00:01:02: Ich hab einfach diesen ganzen Zeller, den du hier hingelegt hast, hab ich innerhalb von fünf Minuten einfach komplett reingestopft.

00:01:07: Eingeatmet.

00:01:08: Ich hab sie einfach weggeatmet.

00:01:09: Ja, aber

00:01:10: es ist auch sehr lecker, muss man sagen.

00:01:11: Wir haben ein Weihnachtstee, der heißt Knusperhäuschen.

00:01:15: So, so läuft das hier kurz vor Weihnachten im Familienrat ab.

00:01:18: Genau, herrlich.

00:01:19: Herrlich.

00:01:19: Ich hab heute einen Anzug an.

00:01:20: Ja, das Tag ist und du hast auch ein schönes Kleid.

00:01:22: Ja, also es ist

00:01:24: so eine Wollkompil.

00:01:29: Ein Wollkleid.

00:01:30: Hast du alle Geschenke zusammen?

00:01:32: Nee.

00:01:33: Sehr gut, das freut mich.

00:01:36: Ich bin auch so, dass ich immer mir eigentlich die Dinge so spontan dann einfallen.

00:01:40: Also ich nehme mir eigentlich jedes Jahr vor, dass ich dann so dass du mitlaufen lass über das ganze Jahr.

00:01:47: Und manchmal gibt es auch tatsächlich Dinge, die ich so im Sonnenschein sehe, Juni, Juli, August, und denke so, auch könnte man...

00:01:54: Und kaufst du die dann in dem Moment?

00:01:55: Nein, das ist gerade das Dummste der Welt.

00:01:57: Ich mache

00:01:58: das nicht.

00:01:58: Ich mache das nicht, weil es noch so weit weg ist.

00:02:01: Und ich denke dann zwar an die Leute und denke so, ach ja, das könnte was sein.

00:02:05: Es sei denn, es ist wirklich... Also was dann so spezifisch ist, wo ich dann wirklich denke, das verknüpft sich so fest, dann nehme ich das mit.

00:02:13: Aber eigentlich passiert es nicht.

00:02:16: Und

00:02:16: das Schlimme ist, man weiß es dann auch nicht mehr, was es war.

00:02:19: Man weiß noch, ich hatte doch so eine gute Idee für die Katja.

00:02:24: Ich bin total neidisch auf eine Freundin von mir.

00:02:25: Die hatten wirklich in ihrem Handy eine Geschenkeliste.

00:02:28: Die schreibt dann einfach auf.

00:02:30: Die Idee, und so weiter, und so fort.

00:02:32: Da guckt die dann rein und weiß, was sie jemand zum Geburtstag oder zur Weihnachten schenken kann.

00:02:36: Ach so, aber sammelt die das jedes Jahr, für jedes Jahr, oder hat die auch so richtig?

00:02:41: Dann kann die gucken, was sie zweitausend schon verschenkt hat.

00:02:43: Nee, die hat sozusagen eine Liste, da steht jetzt drin zum Beispiel, keine Ahnung, Matze, Buch über Pferde.

00:02:50: weil sie das irgendwo gesehen hat oder dran denkt.

00:02:52: Oder Katja, neuen Knusper-Tee.

00:02:55: Könnte ich da reinschreiben und wüsste dann, ah, die Katja mag Knusper-Tee.

00:02:58: Beim nächsten Mal, wenn es darum geht, dir was zu schenken, kann ich reingucken und sehe dann Knusper-Tee.

00:03:02: Also es sind eigentlich so Stichworte.

00:03:04: Stichworte,

00:03:05: was man so schenken kann.

00:03:06: Was

00:03:06: denn so ausmacht den anderen?

00:03:08: Ja,

00:03:08: ich hätte das mir auch gewünscht, schon jetzt für Weihnacht, dass ich so eine Liste hätte, so eine gehabt zu haben, so eine Liste, wo ich jetzt reingucken könnte und dann das einfach so dem nachgehen kann.

00:03:18: Nee, ich bin auch Vorkamp blank.

00:03:20: Ja.

00:03:20: Naja.

00:03:21: Du, ich hab noch zwei Kekse hier, zwei Lebkuchen, die verschenke ich dieses Jahr.

00:03:25: Ich muss aber auch sagen, das ist tatsächlich für mich immer wieder.

00:03:29: auch die Frage ist.

00:03:30: Und ich weiß gar nicht, ob man das so ansprechen darf.

00:03:32: Aber was schenkt man denn Erwachsenen, die schon im Grunde alles haben oder sich auch alles selbst kaufen können?

00:03:39: So, das finde ich auch immer so.

00:03:40: Und deswegen ... Sind es dann tatsächlich manchmal eher so Dinge, wo man dann Zeit teilt oder so?

00:03:48: Aber das

00:03:48: ist dann halt der berühmte Gutschein, der dann einfach nicht erfüllt wird.

00:03:52: Das stimmt nicht.

00:03:54: Also ich habe auch schon gut, ich bekomme oft Gutscheine oder habe sie schon bekommen, die da nicht erfüllt wurden.

00:03:59: Aber meine Gutscheine, die ich habe, die, da bestehe ich drauf.

00:04:02: Aha.

00:04:04: Aha.

00:04:05: Nee, wirklich, also das ist mir ja wirklich auch ein Anliegen.

00:04:07: Ich finde es nur schwierig zum Beispiel, ein Konzert zu schenken oder so, weil du verfügst ja dann auch über die Zeit des anderen.

00:04:12: Stimmt.

00:04:12: Das finde ich ein bisschen problematisch.

00:04:14: Aber so sagen, ich wünsche mir Zeit mit euch oder mit dir.

00:04:18: Und ich lade dich eigentlich zum Beispiel früher meinen Kindern immer.

00:04:21: Bis es irgendwann inflationär wurde und dann wir das wieder abgeschafft haben.

00:04:25: Aber ich habe früher ganz oft Kinogutscheine selbst gemacht

00:04:29: und

00:04:29: dann auch sozusagen verschenkt.

00:04:31: Und dann war das ganz exklusiv nur mit

00:04:33: dem einzigen

00:04:33: Kind.

00:04:35: Das ist eine schöne Idee.

00:04:36: Habe

00:04:36: ich mir auch ein bisschen selbst geschenkt.

00:04:39: Du, wir gucken uns mal schön, lieber so, wir gucken uns mal schön dirty Dancing an.

00:04:44: Oder so einen richtigen Horror-Streifen, wie

00:04:47: hast du wir

00:04:47: zwei?

00:04:48: Magst du Horror-Streifen?

00:04:50: Nein.

00:04:51: Nein,

00:04:51: würde ich jetzt auch sagen.

00:04:52: Also

00:04:52: ich kann das nicht im Kino gucken, das ist mir zu aufregend.

00:04:54: Ich kann das mal so unter der Decke irgendwie gucken, dann so in der Gruppe, aber nicht im Kino.

00:05:00: Aber siehst du, du bringst mich wirklich auf eine Idee mit den Kinogutscheinen wirklich zu gucken, weil es gibt ja so viele Orte, gerade so Theater, Kinos, auch Konzerthäuser, die wirklich struggling.

00:05:12: Und die gerade irgendwie echt nicht so, wo es echt so schwer ist.

00:05:14: Und ich glaube, das ist eine gute Idee, einfach zum Kartenvorverkauf zu gehen und für die Leute, die man so beschenken will, einfach einmal sagen, so hier für dich jetzt Holiday und Eis, für dich einmal Tokotronic, für dich und so.

00:05:26: Das ist eigentlich eine gute Idee.

00:05:26: Ich

00:05:26: möchte gerne Avatar

00:05:28: haben.

00:05:29: Du willst Avatar?

00:05:30: Ja, bitte.

00:05:31: Kannst du mir das schenken und mitkommen?

00:05:33: Ich glaube, so ist Weihnachten nicht gedacht.

00:05:37: Ich könnte jetzt ja sagen, Katja, aber du weißt, wie lange wir gebraucht haben, dass wir mal Eis essen waren.

00:05:44: Obwohl wir jetzt beim nächsten Mal, wenn wir aufnehmen, gehen wir dann nach Essen.

00:05:48: Also das haben wir zumindest uns vorgenommen.

00:05:49: Ja, das

00:05:50: stimmt.

00:05:50: Gucken wir mal.

00:05:51: Ich würde sagen, bevor ich irgendwas verspürte, habe ich es

00:05:54: nicht festgelegt.

00:05:58: Keine Antwort ist auch eine Antwort.

00:06:00: Aber ich habe ja zum Glück Geld und kann mir auch selbst einkaufen.

00:06:03: Gott

00:06:03: sei Dank, Gott sei Dank.

00:06:04: Den Werbepartner stelle ich später vor.

00:06:07: Aber jetzt komme ich erst mal zur Frage, würde ich sagen.

00:06:11: Natalie schreibt, hi ihr Lieben, ich bin verheiratet und habe zwei kleinen Kinder, Mädchen, zweieinhalb und junge fünf Jahre.

00:06:18: Mein Sohn ist eher ein unruhiges Kind.

00:06:20: Er beschäftigt sich leider nicht gut allein, außer Chaos machen in der Wohnung.

00:06:26: Er braucht viel körperliche Auslastung.

00:06:28: Wenn er keine Aufgabe hat, wuselt er nur rum.

00:06:31: Die Kleine ist ruhiger, aber natürlich auch viel am Ausräumen halt vom Alter her.

00:06:36: Ich versuche beiden beizubringen, dass sie auch aufräumen müssen.

00:06:40: Klappt so semi-gut.

00:06:41: Allgemein merke ich, wenn ich in den Modus komme, den ganzen Tag in der Hereräume, nur putzen keine Auszeit außer sie gucken mal TV, dann werde ich leider laut ein Grund von Überforderung.

00:06:52: Ich glaube, es hat auch etwas mit meiner Mutter zu tun.

00:06:55: Ich habe ein super Verhältnis zu ihr, aber mich stört es sehr, so will ich nicht sein.

00:07:00: Aber es ist hier ein totales Chaos.

00:07:02: Geführt wird der Haushalt nie mehr gut werden und dann bin ich überfordert und brülle rum.

00:07:07: Wie kann ich den Kids beibringen, dass sie selber spielen oder zusammen und dass sie ordentlicher werden?

00:07:12: Wie kann ich aufhören, überfordert zu sein?

00:07:14: Ich bin selber auch sensibel, oft ist mir die Lautstärke schon zu viel.

00:07:18: Es fühlt sich alles nach Arbeit an, selbst wenn Wochenende ist.

00:07:22: Ich habe leider nicht so viel Lust, nur zu spielen.

00:07:24: Mein Mann arbeitet in der Woche viel, ist zwei, drei Tage komplett weg zum Arbeiten.

00:07:29: Er ist aber ein ganz liebe voller Papa.

00:07:30: Ich bin auf eure Antwort gespannt.

00:07:32: Ganz liebe Grüße, Natalie.

00:07:35: Und dazwischen war ein ganz viel E-Motikons.

00:07:37: Ja, schön.

00:07:38: Darf ich auch mal sehen?

00:07:38: Guck

00:07:39: mal.

00:07:39: Ah

00:07:39: ja.

00:07:40: Ist fast wie so

00:07:41: eine WhatsApp-Nachricht.

00:07:42: Das

00:07:43: war zwar ein bisschen lang, aber mit Herz.

00:07:46: Mit

00:07:46: Herz.

00:07:46: Unbedingt mit Herz.

00:07:47: Ja.

00:07:50: Überforderung, das passt da vielleicht ganz gut in die Zeit.

00:07:52: Ich glaube, ich habe auch das Gefühl, dass jetzt gerade relativ viele Menschen überfordert sind.

00:07:56: Ja, das stimmt.

00:07:57: Und in der Weihnachtszeit geht es ja auch viel um Erwartungen, Vorstellungen.

00:08:05: Geschenke, Avatar.

00:08:07: Wünsche, genau.

00:08:09: Also, ich habe jetzt so einen ganz doofen Gedanken gerade.

00:08:12: Ja, der ist so ein bisschen platt, aber ich finde, er stimmt einfach.

00:08:16: Und ich würde Ihnen gerne an den Anfang stellen, nämlich, also ich sage Ihnen jetzt einfach mal, also wir scheitern nicht an den Situation, sondern wir scheitern an unseren Vorstellungen und Erwartungen, die wir an uns haben und an das Leben und an die Situation haben.

00:08:32: Und hier klingt es jetzt ein bisschen so, als ob die Situation so schwierig wäre.

00:08:38: Und das, woran wir jetzt, oder worüber wir jetzt sprechen können, ist, welche Erwartungen Natalie hat, welche Vorstellungen sie hat, also die springen mir schon entgegen, die können wir gleich auch diskutieren und ob die realistisch sind.

00:08:52: und das einzige und dann können die, die vielleicht jetzt auch nicht mehr interessiert sind an dem, was wir danach sprechen können, dann ausmachen, weil das einzige, was man nicht ändern kann, sind die Kinder und die Situation an der Stelle, weil das ist so.

00:09:07: Also ein fünfjähriger und ein zweijähriger.

00:09:10: Die sind nicht ordentlich, die räumen nicht immer auf und die werden auch nicht permanent mit sich alleine spielen können.

00:09:17: Ich überspitze das jetzt ein bisschen.

00:09:19: Natürlich gibt es auch Graubereiche und da werden wir auch gleich nochmal drüber sprechen.

00:09:23: Es hat aber also die Überforderung, die Natalie jetzt hier gerade formuliert, nämlich dass sie sagt, dass sie sich ärgert und dass sie dann laut wird.

00:09:31: Das hat ja nichts mit den Kindern zu tun, sondern mit den Gedanken, die sie hatten, nämlich, dass sie denken könnten, die nicht einmal oder warum machen die das so?

00:09:38: oder die sollen ordentlicher sein oder die sollen miteinander spielen und so.

00:09:44: Also das hat ja was mit ihr selbst zu tun.

00:09:47: Und wir müssen ein bisschen abstrahieren, was mit uns selbst zu tun und nicht so sehr oft mit den Situationen, die wir erleben.

00:09:55: Ein guter Punkt auf jeden Fall.

00:09:56: Also da können wir direkt ja auch wirklich abkürzen und sagen, Wir gucken uns nur an, was Natalie sich sozusagen besser vorstellen könnte, damit es weniger zu einer Überforderung kommt.

00:10:07: Ja, was sie sich anders vorstellen könnte.

00:10:09: Also welche ... Wir können ja noch mal so ein bisschen durchdringen und noch mal mit so einem Vergrößerungsglas draufgehen.

00:10:16: Welche Erwartungen, welche Vorstellungen und welche Ansprüche.

00:10:21: Viel wird der Haushalt nie mehr gut werden.

00:10:23: Da hat es aber ein Smiley hin gemacht.

00:10:24: Und dann bin ich überfordert und brülle rum.

00:10:27: Das ist natürlich das nächste.

00:10:28: Diese Vorstellung hat man ja nicht.

00:10:30: Und ich glaube auch, wenn man gerade, wenn man hier diesen Podcast hört, dann weiß man, okay, ich brülle rum mit meinen Kindern, das würde die Katja nicht so gut finden.

00:10:36: Ja gut, das kann man jetzt gut oder schlecht finden.

00:10:38: Es ist einfach manchmal, so ist es manchmal, ja, leider.

00:10:41: Also deswegen auch wir haben ja versucht, unsere Ansprüche anzupassen an die Situation und an den Menschen, den wir einfach sind.

00:10:48: Der Mensch, den wir einfach sind.

00:10:50: Also du und ich, wir haben auch

00:10:52: schon.

00:10:53: Auch

00:10:53: schon angebrüllt.

00:10:54: Ja, bestimmt schon, oder?

00:10:56: Aber uns nicht gegenseitig.

00:10:57: Nein,

00:10:58: wenn, dann machen wir hier aus.

00:11:00: Aber das haben wir tatsächlich nicht.

00:11:02: Aber das ist ja auch das Interessante, das Spaß beiseite, dass man natürlich als Erwachsener dann anderen Anspruch an sich auch hat.

00:11:11: Also, es müsste schon, also ich wüsste nicht, was passieren sollte, dass wir beide uns anschreien.

00:11:15: Ja, so.

00:11:16: Auch das Erwachsene, klar, nahe Beziehungen, also partnerschaftliche Beziehungen natürlich schon, aber auch in Freundschaften oder auch in so einer Verbindung, wie wir sie jetzt haben, die ja sehr intensiv ist.

00:11:26: Und trotzdem sehen wir uns nicht jeden Tag.

00:11:28: Nun haben auch ein gemeinsames Drittes sozusagen, über das wir verbunden sind.

00:11:32: Da ist man doch auch, wenn es Konflikte gibt, die wir ja auch manchmal haben, dass wir anderer Meinung sind oder wenn wir über irgendwas sprechen und uns austauschen dazu und hören, was der eine denkt und fühlt, dass man da gar nicht auf die Idee kommen würde, in so eine Überforderung, in so eine Wut irgendwie reinzukommen.

00:11:47: Aber bei Kindern ist es so, dass wir eine bestimmte Vorstellung haben davon, wie wir als Eltern sind und auch, wie die Kinder zu sein haben und einen bestimmten Anspruch daran haben.

00:11:57: viel vergleichen vielleicht auch.

00:11:59: Wenn jetzt Natalie hier sitzen würde, würde sie vielleicht sagen, meine Nachbarn läuft super, die spielen immer zusammen höch, höch öfter.

00:12:05: Ach so, okay.

00:12:06: Und dass wir dann so eine Grenze geraten, weil es eben unsere Kinder sind, hat damit zu tun, dass die Kinder sehr nah an uns dran sind und sehr nah auch an dem, was wir über uns selbst denken und welche Vorstellungen wir von uns haben, von uns in der Rolle als Eltern.

00:12:23: Und auch welche Ansprüche wir an uns haben, ans Elternsein.

00:12:27: Ist es aus deiner Erfahrung ganz klar, wie das aussieht?

00:12:30: Oder ist das so diffus?

00:12:32: Gibt es da ein klares Bild, so möchte ich als Eltern sein, so möcht ich gerne meine Kinder haben?

00:12:37: Oder ist das eher so neblig?

00:12:40: Neblig trüb.

00:12:42: So wie das Wetter zurzeit.

00:12:44: Ich hab gerade jetzt überlegt, weil ich kann natürlich nur von mir sprechen und von dem, was ich oft erlebe.

00:12:50: Ich erlebe Eltern, die gerne mehr gelassen wären.

00:12:55: Also, das ist so ein Streben dorthin, gelassener zu sein, besser zu verstehen, worum es geht und ein klarer Leuchtturm zu sein.

00:13:06: Das ist, glaub ich, so ein Elternbild, was ich hier in der Praxis oft höre, also wo es hingehen soll.

00:13:13: Und wir gucken dann, was braucht es denn dafür?

00:13:15: Und natürlich hat es ganz viel damit zu tun, dass man zum Beispiel sagt, ich möchte ... Dinge auf jeden Fall anders machen, als meine Eltern das gemacht haben.

00:13:23: Und ich möchte eben nicht laut werden.

00:13:26: Ich möchte nicht außer mir geraten, sondern ich möchte gerne in meiner Mitte bleiben.

00:13:31: Und ich möchte trotzdem authentisch sein.

00:13:33: Ich möchte über Gefühle reden.

00:13:35: Ich möchte korrigulieren.

00:13:36: So, jetzt sind wir schon ein bisschen fachlich.

00:13:38: So, das sind so die Ansprüche oder die Vorstellungen.

00:13:42: Und ich glaube, die Herausforderung ist, dass wir nicht zu sehr aus der Mitte rausfallen.

00:13:48: Also aus der Mitte rausfallen würde für mich jetzt heißen, ich bin wirklich außer mir, so dass ich Dinge sage, Dinge tue, regelmäßig, die ich nicht möchte, wo ich mich danach anschaue und mich schäme, weil ich aus der Rolle gefallen bin.

00:14:04: Also dass auf der einen Seite und auf der anderen Seite aber eben auch nicht zu runter gefahren bin und denke so,

00:14:10: ja.

00:14:11: Also diese Range gibt's ja.

00:14:14: Also diese sehr autoritäre oder eben auch die Kinder dürfen alles.

00:14:17: Das ist die Bandbreite.

00:14:19: Und da wirklich in eine Mitzukommen, eine Vorstellung zu entwickeln, die realistisch ist.

00:14:24: Und da an der Stelle sage ich ja auch immer noch mal gerne, das wird jetzt Natalie nicht gefallen, aber Elternsein ist auch Überforderung mit Ansage.

00:14:31: Den hab ich mal gehört, den Satz, ja.

00:14:33: Und da ist eben auch so ein bisschen die Frage oder auch Muttersein, ist Überforderung mit Ansage, Vatersein sicher auch.

00:14:39: kann ich nicht aus Erfahrung sagen, also aus eigener, aber Eltern oder Mutter sein schon und da dann zu gucken, wie gehe ich denn mit der Überforderung um?

00:14:48: Das finde ich ist eben auch eine Frage.

00:14:51: Also rase ich immer wieder in diese Einbahnstraße rein, wo ich dann ausflippe sozusagen, wo ich wütend werde.

00:14:58: oder kann ich noch mal im Nachhinein überlegen, was genau macht mich denn eigentlich so wütend?

00:15:04: Was denn genau?

00:15:06: Was würdest du sagen?

00:15:08: Wie könnten wir am besten hier reinkommen?

00:15:09: Weil das eine ist ja das realistische Bild.

00:15:13: Also, dass man vielleicht einmal so guckt, wie könnte Natalie ein realistischer Scheresbild kriegen?

00:15:18: Ist das eine, wo ich gerne so vielleicht hingucken würde wollen?

00:15:22: oder das andere ist, auch wirklich mal so eine Situation zu nehmen?

00:15:25: Jetzt hören wir, die Natalie ist überfordert und du hast es auch gerade, fühlt sich überfordert, genau.

00:15:32: Gibt es irgendwie vielleicht auch Möglichkeiten da genau in dieser Situation, so ein bisschen Gelassenheit reinzukriegen, also das, was sich die Eltern ja auch auch bei dir wünschen, macht das Sinn da so, mal so durchzugehen?

00:15:42: Also die Frage, was sie genau so wütend macht, finde ich, ist eine gute Frage.

00:15:47: Die

00:15:47: kann Natalie mal für sich aufschreiben und dann mal tatsächlich überlegen, was macht mich da eigentlich so wütend?

00:15:52: Und jetzt nicht so auf so einer Meta-Ebene, was macht mich grundsätzlich wütend?

00:15:55: Mein Partner ist nicht da, ich bin alleine.

00:15:58: Das sind auch alles Sachen, die uns dann auch ärgern.

00:16:01: In solchen Momenten, auch wenn wir von Kopf her wissen, ist halt jetzt so, können wir nicht ändern.

00:16:05: Aber was ich meine, ist tatsächlich die Situation mal auseinandernehmen.

00:16:09: Mal wirklich drauf zu gucken, das mache ich in den Kursen auch gerne.

00:16:13: Was macht mich eigentlich wütend?

00:16:15: Oft ist es so nicht nur in der Erwachsenenbeziehung, sondern in der Beziehung zum Kind, dass wir an Stellen wütend werden, wo wir uns nicht gehört fühlen, wo wir uns nicht gesehen fühlen.

00:16:25: Das lese ich ja da auch so ein bisschen raus.

00:16:27: Dass sie sagt, die Kinder sollen aufräumen, machen sie aber nicht.

00:16:31: Wahrscheinlich sagt sie den Räumen auf.

00:16:32: Oder sie hat ihnen schon lange Vorträge.

00:16:34: Vielleicht, wenn ihr das jetzt ausräumt, dann müsst ihr es auch wieder einräumen.

00:16:37: oder hilft mir bitte oder so oder nur fünf Minuten.

00:16:41: Also das heißt, wir fühlen uns dann nicht gesehen, nicht gehört und nicht verstanden.

00:16:46: Und das kann ich nachvollziehen.

00:16:49: Die Frage ist natürlich auch so ein bisschen ... ist es realistisch, dass die Kinder mit uns angucken und in dem Alter und dann sagen so, super, dass du es mir gesagt hast, stimmt

00:16:59: auch.

00:16:59: Feedback ist ein Geschenk.

00:17:00: Ja, genau.

00:17:02: Ich nehme jetzt auch das Feedback als Geschenk.

00:17:05: Also kriegt ja Feedback.

00:17:06: Und das Feedback ist auch letztlich alles gerecht, also so ein Stück.

00:17:10: Auch wenn er schon fünf ist, ist er erst fünf.

00:17:14: Und wenn man die Frage jetzt von ihr hört, wie kriege ich das hin, dass die Kinder ordentlicher werden, dann denke ich so, ja, ist kein vierzig.

00:17:22: Sondern der ist fünf und Ordnung ist auch relativ.

00:17:26: Auch das ist leider etwas, was wir berücksichtigen müssen.

00:17:31: Also wenn wir beide über Ordnung reden, hast du vielleicht eine andere Vorstellung als ich.

00:17:36: Und wir Mütter haben da eine relativ klare Vorstellung, was Ordnung ist, sag ich jetzt mal.

00:17:41: Wie ihr

00:17:42: Peter auch.

00:17:43: Ja.

00:17:43: Ja,

00:17:44: also ich kann, wie gesagt, ich kann ja nur als Mutter reden.

00:17:47: Ich weiß nur, dass ich mir auch oft gewünscht habe, das vielleicht auch nochmal ein Gedanke für Natalie, dass ich mir oft gewünscht habe, dass im Außen mehr die Dinge geordnet sind, wenn ich im Innensohn ein Chaos hab.

00:18:00: Ja, das kennt das, also ... Ich würde sagen, das kennt man ja, das kennt mich auch in anderen Situationen.

00:18:06: Also, dass man nicht gut damit, das habe ich jetzt die Woche auch mal mit einer Mutter besprochen, dass man nicht gut damit umgehen kann, wenn man nach Hause kommt, überlegen Schuhe rum, hier gelegt auf dem Boden und man kommt so in so ein Chaos, ein gefühltes Chaos schon rein.

00:18:18: Und das kann ich sonst, kann ich damit gut umgehen, wenn ich nicht ansonsten gerade... Tausend Baustellen in mir selbst habe.

00:18:25: Und ich glaube, das ist auch nochmal etwas, dass man sich das, also mir hilft es immer schon mal, dass sich klarer zu machen, womit das zusammenhängt.

00:18:33: Warum

00:18:34: stresst mich

00:18:34: das jetzt

00:18:36: gerade?

00:18:36: Sie sagt ja auch, dass sie eine Lautstärke empfindlich ist sowieso.

00:18:40: Da kommt ja auch schon sozusagen so eine Grund.

00:18:42: Sensibilität auch mit.

00:18:44: Da steht ja auch, ist der Mann zwei Tage die Woche nicht da.

00:18:48: Ja,

00:18:48: fies.

00:18:48: Es ist auf jeden Fall einiges.

00:18:50: Viel

00:18:50: zu tun.

00:18:51: Und dann ist noch Winter.

00:18:52: Das heißt, man kann auch nicht, und es ist knackig kalt draußen, also man kann auch nicht permanent draußen sein, so wie das auch ein Fünfjähriger eigentlich bräuchte.

00:18:58: Also es kommen viele Sachen zusammen, die einfach dazu führen, dass man gestresst ist.

00:19:03: Und ein Schlüssel dazu ist, immer wieder klar zu machen, was stresst mich, wahrzunehmen, dass ich gestresst bin und sich dann ... runter zu atmen und nicht erst sich zu entladen und dann erschöpft auf sofort zu fallen, sich zu ärgern über sich selbst, als man ja schon wieder gestresst, sondern dass man mehr in so eine Selbstanbindung kommt, dass man das wahrnimmt.

00:19:25: Und da hilft es eben schon zu gucken, auch was macht mich wütend eigentlich?

00:19:29: Und was stresst mich, wann bin ich gestresst, woran merke ich das?

00:19:33: Also Natalie, gerne auch mal so zu gucken, wie schlägt mein Herz, kann ich das spüren gerade?

00:19:40: kann ich runter in den Bauch atmen, immer mal wieder das auch zu gucken.

00:19:45: Also mit den Eltern in der Praxis mache ich das dann tatsächlich so, dass ich auch sage, stellt doch mal tatsächlich ein Wecker.

00:19:52: Einmal in der Stunde oder weiß ich nicht alle vier Stunden, je nachdem wie gestresst man ist, dass man so ein Signal für eine bewusste Selbstanbindung sich selbst noch mal gibt.

00:20:04: Das heißt also in dem Moment, wo der Wecker klingelt?

00:20:06: sage, check ich mit mir selber noch mal ein.

00:20:08: Ja, okay.

00:20:10: Genau.

00:20:10: Also, wo der klingelt.

00:20:12: Also, ich sage auch immer, macht euch doch einen schönen Gong oder irgendwas, was nicht jetzt so ablenkt gleich oder einen so rausreißt, sondern nur so eine Erinnerung.

00:20:21: Ja, ist eine schöne Idee.

00:20:22: Ja,

00:20:23: und dann kannst du wirklich gerade mal dich selbst fragen, wie geht's dir?

00:20:27: Wie geht's dir gerade?

00:20:28: Wo atmest du hin?

00:20:29: Wo geht dein Atem hin?

00:20:30: Wo ist eine Spannung im Körper?

00:20:34: Das ist ja aber jetzt so eine quasi eine allgemeine Situation.

00:20:37: Also wir sitzen keine Ahnung, also tagsüber im Büro oder jetzt bei ihr vielleicht zu Hause, wo dieser Gong kommt.

00:20:45: Eigentlich geht es ja jetzt darum, wenn ich das richtig verstehe, so generell so ein bisschen mehr mit sich reinzuhören.

00:20:49: Ja,

00:20:49: aber das kann sie auch.

00:20:50: Also wenn, ich sag mal so, wenn Natalie das jetzt morgens beginnt, weil die Situationen werden ja kommen, Gedanken werden kommen, das Aufräumen wird kommen, das wird nicht funktionieren.

00:21:01: Wenn sie morgens schon beginnt, das ist quasi wie ein Präventiv.

00:21:05: Weil es ist wie ein Luftballon, der immer nach oben steigt.

00:21:07: Aber wenn der bis zu einem gewissen Punkt nach oben gestiegen ist, ziehst du den wieder runter.

00:21:10: Aber dafür musst du sehen, dass der nach oben steigt.

00:21:13: Es

00:21:13: ist gut,

00:21:14: wenn du dir ein Signal machst und guckst, wie weit ist der jetzt gerade oben.

00:21:18: So, und dann, weil sonst merkst du es nicht, und dann ist der explodiert das.

00:21:22: Und dann bist du super erschöpft und total genervt und es eskaliert dann auch.

00:21:27: Ja, also das, aber es ist, du hast recht, das ist eigentlich immer eine gute Möglichkeit.

00:21:31: Ich würd's nur jetzt gerade mal Natalie auch noch mal ans Herz legen.

00:21:36: Und dann das nächste, was ich denke, ist auch tatsächlich noch mal realistisch gucken.

00:21:41: Also ist es wirklich realistisch?

00:21:45: dass sie zusammen aufräumen?

00:21:46: und wenn, was heißt das?

00:21:49: Also ich hab auch nicht alleine aufgeräumt, aber ich hab auch nicht, also ich würde auch nicht sagen, dass wir immer zusammen aufgeräumt haben, sondern ich würde sagen, ich hab das immer gemacht und bin vorangegangen und hab dann auch fünf gerade sein lassen.

00:22:02: Also mir war wichtig, dass es ein Punkt war, der auch vorkam in unserem Alltag.

00:22:07: Und ich weiß auch, dass wenn ich ... ... genervt war und gestresst war und vieles in mir durcheinander war.

00:22:14: Klappt das einfach auch gar nicht so

00:22:15: gut.

00:22:16: Dann ist man auch genervt, dann denkt man, jetzt muss ich das auch noch alleine machen.

00:22:20: Also wir haben das ritualisiert auch tatsächlich nach Anraten von meinem Gegenüber.

00:22:27: Eigentlich, was ganz bei uns ist, ist wirklich so Zimmeraufräumen.

00:22:30: Sonntags so.

00:22:32: Aber da müssen wir uns aber auch ganz oft und das ist vielleicht auch eine gute Idee, Natalie mal zu gucken.

00:22:36: Ist denn bei uns selber auch immer alles ordentlich, also so.

00:22:39: Das ist bei unser zehnjähriger Sohn jetzt nämlich auch.

00:22:42: Und die müssen dann erstmal erst nicht erst zehn werden, sondern das würde auch vier oder fünf reichen.

00:22:46: Genau, die merken dann auch, das stimmt auch nicht immer alles.

00:22:49: Ja, das kommt auch manchmal dazu.

00:22:50: Aber ich würde gerne in diese Situation noch mal wirklich reingehen.

00:22:54: Wenn sie anfängt, du hast ein bisschen was von präventiv erzählt, was man machen kann mit dem Gong und da einchecken, um ein bisschen zu gucken, was ist eigentlich realistisch und was nicht.

00:23:02: Aber was kann man, also kann man überhaupt etwas in so einer Situation machen, wo man merkt, man sitzt jetzt am Tisch und brüllt die Kits wieder an, weil man überfordert ist?

00:23:12: Also gibt's...

00:23:13: Also ich glaube, es gibt keine feste Methode, wo man sagt, dann wird das nie wieder passieren.

00:23:18: Ja.

00:23:19: Ich finde, dann ist eigentlich ja schon alles zu spät.

00:23:21: Deswegen müssen wir da eigentlich gar nicht so drüber reden.

00:23:26: Ich würde gerne eher darüber reden, nochmal Bewertungen verändern.

00:23:31: Also die Bewertung, dass es unordentlich ist, die Bewertung, dass es nie wieder ordentlich wird.

00:23:38: Also wenn ich mir solche

00:23:39: Sätze gebe, nie und immer, stimmt in Beziehungen quasi nie.

00:23:46: So, weil wir gucken natürlich immer auf das, was nie oder was immer ist.

00:23:50: Und wir sagen das dann auch so.

00:23:51: Und das hat was Unheimlich Absolutes.

00:23:53: Und das ist wie so ein schwerer Felsblock auf unserem Herz oder auf dem Rücken und auf der Schulter.

00:23:58: Und dann machen wir es uns, finde ich, nochmal selbst schwer.

00:24:03: Wenn wir nicht auch die Graubereiche sehen und sehen, Mensch, heute ist mir zu viel Chaos und dann räume ich ein bisschen was auf.

00:24:10: Und morgen sieht es vielleicht viel schlimmer aus und stört mich gar nicht so objektiv gesehen oder objektiv.

00:24:16: Also diese Bewertung nochmal zu verändern und auch die Erwartung zu verändern.

00:24:22: Also das heißt Gedanken auch zu verändern.

00:24:24: Wirklich nochmal zu überprüfen, was denke ich denn eigentlich?

00:24:28: Ja.

00:24:28: Und sich nicht selbst, jetzt wird es ein bisschen poetisch, aber auch nicht sich selbst alle Gedanken glauben, sondern die Hinterfragen.

00:24:36: Ja, glaub ich wirklich, dass jetzt ein Fünfjähriger mir diesen Gefallen tut.

00:24:40: Was braucht der denn eigentlich dafür, dass wir jetzt hier im Gänse Marsch die Legokiste wegräumen?

00:24:48: So ein bisschen da nochmal so dahinter gucken und dann wirklich auch nochmal, ja, dadurch, wenn ich meine Gedanken überprüfe.

00:24:58: Und da noch mal mir selbst auf die Spur komme, was ich eigentlich denke und das verändern möchte, dann hinterfrage ich noch mal viel mehr auch die Gedanken, die ich gegenüber meinem Kind habe und auch die Vorstellungen und die Erwartungen.

00:25:13: Und wenn ich die Erwartung verändere, wenn ich gar nicht mehr die Erwartung habe, dass Aufräumen heißt, dass der kleine jetzt sofort kommt, dass der kleine jetzt diese Steine in diese Kiste räumt, Eins nach dem anderen, sondern wenn ich die Erwartung habe, dass ich sage, wir machen das jetzt, also die Erwartung runtersetzt und die Vorstellung ein bisschen verändert, dann kann ich mich auch innerlich entspannen.

00:25:36: Wenn ich nicht da reingehe und denke, einmal am Tag muss Picopelo sauber sein, sondern ich sage, einmal in der Woche ist es sauber.

00:25:45: Ja, ich würde noch hinterfragen, was ist sauber?

00:25:47: Also ich würde viel, ich würde nicht von dem Rahmen her Erwartungen verändern und Vorstellungen, sondern ich würde eher hinterfragen, was meine ich denn damit?

00:25:56: Was brauche ich denn wirklich?

00:25:57: Damit ich das Gefühl habe, das ist ordentlich.

00:26:00: Also ich sage dir mal ein ganz konkretes Beispiel bei mir, war wichtig, dass der Boden frei war irgendwie.

00:26:06: Was dann natürlich dazu geführt hat, dass es viele so kleine Sterbbelchen gab irgendwie.

00:26:11: dann links und rechts.

00:26:12: Und ich fand auch immer, ich weiß nicht, ach Gott, es ist mir jetzt ein bisschen unangenehm, aber die Küche zum Beispiel ist für mich auch so ein Thema.

00:26:18: Ja.

00:26:19: irgendwie, dass ich dachte, da muss man mal, wenn ich da, ich laufe wahnsinnig gern Barfuß und wenn ich dann da in den Krümmeln stehe, es macht mich verrückt.

00:26:27: Also die muss irgendwie, das habe natürlich nicht, das habe ich gemacht.

00:26:30: Aber das war so und auch der Boden freistut auch Schweine, wie wenn du in so ein Lego Stein reintrittst.

00:26:35: Also auch das muss irgendwie am Boden von in den Kinderzimmern irgendwie passieren.

00:26:40: So, das sind so Sachen, die ich aber dann... ob das jetzt in der roten oder in der blauen Kiste ist.

00:26:46: Da hab ich dann eher gedacht, lass uns mal eine halbe Jahr sortieren oder auch mal nur ein Jahr.

00:26:50: Oder wenn es aktuell wird, weil die Kinder sagen, das gehört mir als aber bei dem in der Kiste oder so.

00:26:55: Ja.

00:26:56: Ich würd gern noch einen Aspekt reinnehmen wollen.

00:26:58: Und zwar der Blick über die Mutter quasi.

00:27:03: Dass sie ja auch dann sagt, vielleicht ist das für mich gar nicht mehr so, aber da kommt meine Mutter durch.

00:27:08: Ich glaube, es hat auch etwas mit meiner Mutter zu tun, schreibt sie ja.

00:27:11: Und dass sie ein gutes Verhältnis zu ihr hat.

00:27:14: kennt man ja auch, dass man so, man hat auch so eine Vorstellung, was die eigene Mutter jetzt dazu sagen würde oder irgendwie, man ist da so ein bisschen im Blick der Eltern gefangen.

00:27:25: Weißt du, was ich meine?

00:27:26: Ja, ich weiß, was du meinst.

00:27:28: Also, dass man im Grunde sich ein bisschen abgrenzen möchte.

00:27:31: Also, dass man selbst jetzt auch Mutter ist und sich aber auch noch als Kind fühlt und in diese Abgrenzung reingeht.

00:27:36: Und ich finde, da ist aber auch noch dieser Anteil mit drin, dass man irgendwie ... Also bei Natalie klingt es so ein bisschen, als ob sie ihre Mutter jetzt ganz gut verstehen könnte, also von der Sache her, weil sie nicht so sein will wie sie, also dass sie dann schreit.

00:27:49: Also weißt du, was ich meine, auch da ist noch mal so dieses, ich bin jetzt in der Mutterrolle und ich verstehe, dass es überfordernd ist.

00:27:56: Und gleichzeitig möchte ich aber nicht das wiederholen, was ich erlebt habe, vielleicht so.

00:28:03: Ja, und hast du da eine Frage noch dazu?

00:28:05: oder soll ich einfach noch mal was dazu sagen?

00:28:07: Ich

00:28:07: hatte keine spezielle Frage, mir geht es eher um diesen Aspekt, weil das kommt ja auch in die Vorstellungsecke mit rein.

00:28:13: Das kann nicht nur um die eigene Vorstellung geht, sondern eben manchmal auch über die angenommene Vorstellung von anderen.

00:28:21: Also was ist ordentlich?

00:28:22: Was ist ordentlich von der, was was denkt die Mutter?

00:28:24: Also ist es meine Ordnung über dich hier gerade nachdenken oder ist es eigentlich die, wie ich denke, dass meine Mutter denkt, dass es ordentlich ist?

00:28:32: Weißt du, was ich meine?

00:28:34: Das sorgt ja auch noch mal für eine Überverdrohung.

00:28:36: Kann man auch noch mal für sich hinterfragen.

00:28:39: Unter dem Aspekt auch, was ist eigentlich Ordnung für mich?

00:28:42: Ja.

00:28:43: Dann eher das eigene wieder nehmen.

00:28:45: Also ich nehme so ein bisschen mit den, es geht eigentlich, hast du ganz am Anfang gesagt, die Kinder kann man nicht ändern.

00:28:53: Ja, das ist ein bisschen hart immer so, wenn ich das dann so sage.

00:28:56: Aber ich hab hier die Vorstellung und die Erwartungen und die Ansprüche so sehr im Vordergrund gesehen, dass ich das erst mal so ... dass ich erst mal so von schwarz in weiß begangen bin.

00:29:05: Natürlich verändern sich die Kinder.

00:29:07: Sowieso, ja.

00:29:07: Weil sie ... Die Entwicklung bringt es mit sich, dass die Kinder mehr verstehen, dass sie mehr antizipieren, dass sie auch besser sich äußern können und so.

00:29:15: Und dass sie auch irgendwann auch nüftig vernunft dazu kommt.

00:29:19: Also, natürlich ... verändern sich die kinder.

00:29:23: nur ich glaube dass die über also dass die situation die jetzt natürlich hier beschreibt die ist nicht morgen zu verändern vielleicht auch nicht nächste wochen auch nicht in drei wochen und in drei monaten sondern da wird es noch so sein ja und vielleicht auch noch in einem jahr nicht so viel hoffnung.

00:29:38: also es wird noch ein augenblick so sein dass wir die Ordnung, die uns wichtig ist, herstellen müssen.

00:29:43: Wenn wir das haben wollen und damit leben müssen, dass die Kinder das mitmachen.

00:29:47: Ja, aber vielleicht nicht so, wie wir es uns wünschen.

00:29:51: Also das wollte ich eigentlich damit sagen.

00:29:53: Das habe ich mitgenommen.

00:29:54: Ich nehme auf jeden Fall mit, die diese eine Klarheit darüber zu haben, was will ich eigentlich am Ende?

00:29:58: Was ist für mich Ordnung?

00:30:00: Also auch noch, was wir jetzt gerade kurz am Ende noch hatten, abgekoppelt auch von der von der eigenen Mutter und dann noch sozusagen das Präventive, was ich ganz schön fand, auch zu gucken, wie kann ich das, wie kann ich in meinem Alltag integrieren, also durch so was wie einen Gong, dass ich da ein bisschen mehr zu mir selbst finde und mir so eine eigene Ruhe herstellen kann, dass ich das ein bisschen üben kann.

00:30:21: Ja, und ich habe noch was.

00:30:23: Bitte.

00:30:24: Ich hoffe nicht, du hast schon die Schuhe an und willst backen.

00:30:26: Ich hab die Schuhe ausgezeichnet, wie du siehst.

00:30:28: Ich

00:30:29: würd dir auch noch Lebkuchen hinlegen.

00:30:30: Was ich gerade noch gedacht habe, ist dieser zweite Aspekt.

00:30:33: Es ging ja nicht nur um Chaos und Haushalts, sondern es ging auch darum, dass Natalie sich gewünscht hat, dass die Kinder mehr miteinander spielen.

00:30:41: Und dass sie auch gesagt hat, dass sie nicht alleine spielen können.

00:30:45: Und dass alles für sie sich nach Arbeit anfühlt.

00:30:48: Und dass sie auch nicht so gerne spielt.

00:30:51: Und dazu ist mir jetzt noch so ein Aspekt eingefallen, nämlich das für Kinder, das finde ich so interessant, dass Kinder ja gar nicht einteilen.

00:30:58: Das ist Freizeit und das ist Arbeit.

00:31:01: Sondern für Kinder ist einfach Leben, Leben.

00:31:05: Und wenn wir diesen Gedanken aufgreifen, also das ist nur etwas, wo ich wirklich auch völlig in Schwärmen komme, wo wir alle sagen, jetzt hast du wahrscheinlich völlig idealisiert, dass ... Ich fand das irgendwie wirklich ein total schönes Familienleben mit den Kindern Beziehungen zu leben.

00:31:20: Über alles, was da ist, ob das Staubsaugen ist, ob das Aufräumen ist, ob das Kochen ist, es dauert halt alles dreimal so lange.

00:31:28: Aber die kleinen Strümpchen von der Wäsche zu nehmen und zu gucken, wem gehört das jetzt, aus der Familie und dann zusammenzulegen.

00:31:36: Klar, hab ich auch manchmal abends dann vom Fernseher alleine schnell gemacht.

00:31:39: Aber wenn ich mit den Kindern sowieso zusammen sein ... must tagsüber, weil eben es Winter ist und weil wir zusammen sind.

00:31:47: So, dann kann ich ja führen.

00:31:49: Dann kann ich ja sozusagen spielerisch auch die Dinge tun, die zu tun sind.

00:31:54: Auch das Aufräumen kann man spielerisch machen.

00:31:56: Ja, und man kann mit den Kindern in Kontakt gehen.

00:31:58: Man kann mit den Kindern in Verbindung gehen.

00:32:00: Und dann ist es keine Tätigkeit mehr, die man abhakt.

00:32:02: Und wo man danach sagt, so, jetzt setzen wir uns alle ordentlich hin.

00:32:06: Sondern wo man dann sagen kann, jetzt machen wir ein bisschen Pause und machen einen schönen Kakao und machen den Kerze an.

00:32:12: So, weil wir haben jetzt schön aufgeräumt gerade zusammen.

00:32:14: Und beim Aufräumen, keine Ahnung, sitzt halt einer in der Wäsche bitte und wird geschoben.

00:32:19: Und man kommt irgendwann im Bad an und legt dann die Wäsche zusammen, dann kriegt er das auf den Schoß und fährt zurück.

00:32:26: Das sind so die Bilder, die ich erinnere.

00:32:29: Und das war natürlich, gab es da auch Tage, wo es sehr, sehr anstrengend war.

00:32:34: Und andererseits hab ich halt eben diese Erfahrung gemacht, wenn ich nicht den Gedanken habe, so, ich muss noch, ich muss das noch mal, ich muss das noch machen.

00:32:41: Und wenn die Kinder dann im Bett, dann muss ich das noch machen.

00:32:43: Sondern was kann ich jetzt mit den Kindern zusammen machen?

00:32:46: Genau dieser Situation, mit genau diesem Kind in Verbindung, kommen wir machen zusammen, das ist das Schönste für die Kinder.

00:32:54: Das ist das Allerschönste.

00:32:55: Kinder brauchen nicht immer Spielzeug,

00:32:59: sondern

00:32:59: Zeug zum Spielen, hat übrigens meine Mutter mal gesagt.

00:33:02: Ja, um Zeug zum Spielen, das kann ja auch alles sein.

00:33:05: Das kann der Kochlöffel sein, das kann sozusagen ja die Wäsche bitte sein, die von A nach B fährt, also dass wir mit den Kindern spielerisch in Kontakt gehen.

00:33:12: Und dann fühlt es sich nicht mehr nur nach Arbeit an, sondern dann ist es einfach Leben.

00:33:17: Ich finde, das ist ein wunderbares Schlusswort.

00:33:20: Ja, ob es für Weihnachten hilft, weiß ich nicht.

00:33:22: Aber wir haben ja noch eine Folge, da können wir noch mal gucken.

00:33:25: Genau, das würde ich auch sagen.

00:33:26: Rathia, du guckst mal, ob du jemanden findest für Avatar.

00:33:29: Also

00:33:29: wirklich?

00:33:31: Ich will dir jetzt zumindest ehrlich sagen, aber vielleicht hören wir doch... Magst

00:33:34: du Avatar nicht?

00:33:35: Ich kann damit nicht

00:33:36: so... Ja, okay, gut, dann kannst du, genau.

00:33:38: Gut, ich such mir auf jeden Fall jemanden.

00:33:39: Also,

00:33:39: mit dir hat das nichts zu tun.

00:33:40: Gut, da bin ich

00:33:41: ja froh.

00:33:42: Wir gucken uns dann lieber so eine Romkommen an.

00:33:44: Ja, gerne, gerne.

00:33:44: Das finde ich dann besser.

00:33:46: Ihr Lieben, ich hoffe, ihr findet noch schnell Geschenke.

00:33:49: Wir gehen jetzt mal rausgucken, was

00:33:50: für mich ist in meiner

00:33:51: Welt noch

00:33:52: ein bisschen Zeit.

00:33:54: Bis nächste Woche.

00:33:55: Bis dann, tschüss.

00:33:57: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Züren.

00:33:59: Wir freuen uns, wenn ihr den Familienrat abonniert und bewertet und kommentiert.

00:34:03: Da lässt es unnatürlich besonders, wenn ihr uns Fragen schickt an familienratatmitvergnügen.com.

00:34:09: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:34:14: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.

00:34:20: Wir freuen uns auf euch.

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