Weinen als Strategie – Was kann ich tun, wenn mein Kind schnell weint?

Shownotes

Linda* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie damit umgehen kann, wenn ihr Kind schnell anfängt zu weinen.

Wie gebe ich den Gefühlen meines Kindes am besten Raum? Wie gehe ich mit dieser Phase der Verletzlichkeit meiner Tochter um? Wie schaffe ich es, meiner Tochter Halt und Sicherheit zu geben, wenn sie weint?

*Name geändert

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Transkript anzeigen

00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrat Podcast.

00:00:08: Ich bin Katja Saalfrank, Diplompedagogin und Musiktherapeutin und Mutter von vier Söhnen.

00:00:13: Und ich bin Matsihischa, Gründer von Mitvergnügen, Familienvater und Fragensteller.

00:00:17: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung Und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.

00:00:26: Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag?

00:00:30: Was brauchen unsere Kinder wirklich?

00:00:31: Und wie gelingt das Gleichgewicht im Familienleben zu finden?

00:00:35: Das ist der Familienrat mit Katja Seilfrank, ein Podcast von Mit Vergnügen.

00:00:46: Hallo, lieber Matze.

00:00:47: Guten Tag.

00:00:47: Schön, dass wir uns widersprechen.

00:00:49: Hallo, liebe Katja.

00:00:51: Widersprechen.

00:00:52: Guten Morgen, liebe Katja.

00:00:54: Guten Tag.

00:00:54: Du bist zurück im deutschen Fernsehen.

00:00:58: Oh ja, stimmt, im linearen Fernsehen.

00:01:00: Kaum jemand geht ins lineare Fernsehen, alle streamen.

00:01:04: Nur ich als alter Hase, sozusagen, darf da mal wieder hin.

00:01:08: Du hast mir schon vorher erzählt, dass das passieren wird und dich dann wirklich zu sehen, weil dann kurz hoch, plötzlich ist sie da zu sehen.

00:01:14: Das fand ich sehr überraschend, wie volles Haus heißt die Sendung, Sat.Eins.

00:01:18: Willst du einmal kurz erzählen, worum es geht da?

00:01:21: Ja, also ich könnte jetzt erzählen, worum es jetzt in meinem Fall geht.

00:01:24: Aber ich glaube, es ist wichtig, erst mal zu sagen, es ist eine Livestrecke am Nachmittag.

00:01:28: Ja, so was hat es noch nie gegeben, also total innovativ.

00:01:31: Nein, es ist wirklich, hat es tatsächlich in der Form noch nicht gegeben.

00:01:35: Ich erklär das immer so ein bisschen, wenn die Leute mich fragen, wie Frühstücksfernsehen nur am Nachmittag und eben die Frühstücksfernsehen, sondern eben auch live, sozusagen auch mit Einbindungen von Formaten.

00:01:47: Also Britt zum Beispiel ist ja auch ein Format, was es ganz früher mal gegeben hat und was jetzt dann dort... eingepflegte ist sozusagen in diese Livestrecke rein und dazwischen gibt es eben News vom Tag und es soll eine leichte Unterhaltung sein und es soll eben auch ein bisschen Service sein für die Familien und es wird auch gekocht und solche Sachen und ich bin eben als Expertin auch mit dabei für Familie und Verbindung und konstruktive Beziehung.

00:02:14: Und du hast jetzt die erste Sendung gedreht, richtig?

00:02:17: Genau.

00:02:17: Also die läuft natürlich täglich.

00:02:19: Und für mich ist es so, dass ich jetzt im Augenblick so in einem ungefähren zwei Wochen Rhythmus immer mit dabei bin.

00:02:25: Mehr geht auch erst mal zeitlich nicht.

00:02:26: Aber da bin ich jetzt mit dabei.

00:02:29: Und es ist leider sehr, sehr kurz.

00:02:31: Die Menschen, die es gesehen haben, die... Ich habe es versucht, dann auch nochmal auf Instagram irgendwie zu zeigen.

00:02:36: Da kommt es dann wieder den Format entgegen, weil es natürlich alles relativ kurz und knapp ist.

00:02:41: Aber für mich ist es einfach so, dass ich gerne ein bisschen mehr Ruhe hätte, um ein bisschen mehr das zu entwickeln und ein bisschen mehr nochmal zu sagen, worum es da geht.

00:02:51: Aber es ist eine junge Sendung und wer weiß, vielleicht gibt es noch ein bisschen Ruhe an bestimmten Stellen.

00:02:56: Und außerdem hast du ja den Familienrat hier, da haben wir immer ein bisschen mehr Ruhe.

00:02:59: Genau, da haben wir ein bisschen mehr Ruhe und ein bisschen mehr Zeit, wobei wir uns ja, also wir haben es bisher noch nicht sichtbar gemacht.

00:03:04: Das hatten wir ja auch mal überlegt, ob wir das mal auch mit Kameras irgendwie ausstatten, sodass man es auch sehen kann.

00:03:10: Du machst das ja manchmal auch schon bei Hotel Matze, dass wir dich immer ganz schön auch deine Gäste zu sehen.

00:03:16: Ja, ich finde das auch schön.

00:03:17: Ich denke immer so, bei mir, ich muss da gar nicht so oft zu sehen sein, aber ich fand das jetzt schön, dich da auch wieder auf dem Bildschirm zu sehen.

00:03:21: Also, ich finde, du hast ein ... Katja, du hast ein Fernsehgesicht.

00:03:26: Wo ist das jetzt ein Kompliment?

00:03:27: Das ist ein Kompliment,

00:03:28: natürlich.

00:03:29: Weißt du, es gibt ja so, Anni, du hast ein richtig tolles Radiogesicht, heißt ...

00:03:33: Oh, ja, eben.

00:03:33: Gut, dass

00:03:33: man dich nicht sieht.

00:03:35: Und das ist aber überhaupt nicht der Fall.

00:03:37: Ich hab's ja gerade schon gesagt, bevor wir angeschaltet haben, dass ich finde, das ist super.

00:03:41: Und ich hab dich da total gerne gesehen und bin gespannt, wie das so weitergeht und garantiert.

00:03:45: Würst du eines Tages die komplette Sendung übernehmen?

00:03:49: Wir sprechen uns dann wieder.

00:03:51: Wir sprechen

00:03:51: uns wieder.

00:03:53: Das ist glaube ich auch gar nicht notwendig, aber ein bisschen mehr Zeit würde mir schon reichen.

00:03:56: Liebe Menschen, die jetzt zuhören, schreibt gerne an Satin.

00:04:00: Er schaltet ein.

00:04:02: Das ist die Währung beim Fernsehen.

00:04:03: Das muss man einfach so sagen, die gibt es natürlich auch hier.

00:04:06: Die Währung hier ist, das sind die Hörer und Hörerinnen.

00:04:09: Und beim Fernsehen sind es eben die Zuschauer und Zuschauerinnen und die Einschaltquoten.

00:04:14: wird, desto größer ist die Chance, dass ich einen größeren Slot bekomme, ich sage es mal so, wie es ist.

00:04:18: So soll es sein.

00:04:19: Aber bevor ihr dahin schreibt, gibt es ja heute noch eine Frage, die wir zusammen durchgehen.

00:04:24: Also vor allem lese ich diese Frage jetzt gleich mal vor und bin total gespannt, was du dazu sagst, liebe Katja.

00:04:31: Linda schreibt, liebe Katja, lieber Matze, seit gut einem Jahr höre ich euch regelmäßig und konnte für mich daraus schon einiges mitnehmen und lernen.

00:04:40: Unsere Familie besteht aus unserem kleinen Sohn Kalle, eineinhalb Jahre, und unserer ebenfalls noch kleinen Tochter Fritzi, drei und ein Vierteljahr alt.

00:04:49: Mein Mann Anton, siebenunddreißig und mir Linda, sechsunddreißig.

00:04:53: Mein Mann und ich gehen beide wieder arbeiten, mein Mann voll und ich in Teilzeit.

00:04:57: Die Kinder gehen in die Kita.

00:04:59: Unsere Tochter fängt sehr schnell an zu weinen.

00:05:02: Und wir würden gerne wissen, wie wir bestmöglich darauf reagieren können.

00:05:06: oder ob es eurerseits Ideen gibt, wie wir uns verhalten können, sodass in Fritzies Augen weniger oft eine weinerliche Situation auftritt.

00:05:13: Wir wollen ihr natürlich nicht abstreitig machen, dass sie weinen darf, jedoch führen in unseren Augen bereits kleine Situationen dazu, dass sie weint oder weinerlich nach Sachen fragt.

00:05:23: Hier einige Beispiele.

00:05:25: Wenn ihre Milch nicht warm genug ist, dann sagt sie weinerlich, schluchzend, meine Milch ist nicht mehr warm.

00:05:30: Wenn ihre Kleidung beim Anziehen verdreht ist und sie Hilfe braucht, sagt sie weinerlich, der Erme ist vertreten.

00:05:36: Wenn Kalle sie im Vorbeigehen mit der Hand gestriffen hat, kann das auch zum großen Wein führen.

00:05:42: Natürlich treten solche Situationen häufig auf, wenn sie geschafft ist, aber auch im Anführungsstrichen Fittenzustand kommt es häufig vor und da haben wir noch keine Muster an Anführungsstrichen erkennen können.

00:05:52: Wir fragen uns, warum sie so schnell weint und ob sie denkt, dass wir ihr dann eher helfen oder uns mehr um sie kümmern.

00:06:00: Wir verbringen mit beiden Kindern viel Zeit und uns ist es auch sehr wichtig, dass beide gerecht behandelt werden und jeder seine Zeit bekommt.

00:06:07: Auf.

00:06:07: Fritzi und Kalle spielen gerne miteinander, verstehen sich gut und Fritzi ist eine tolle, liebevolle, große Schwester.

00:06:13: Sie ist aufgeweckt und aufgeschlossen, sehr früh mit Reden angefangen, kann sich daher auch schon sehr gut ausdrücken.

00:06:19: Wenn Fritzi weinerlich etwas fragt oder etwas sagt, sagen wir ihr, dass ihr auch ohne Weinen danach fragen kann und wir ihr dann genauso helfen.

00:06:28: Wenn sie sich in ihren Augen wehgetan hat, kommt sie natürlich zu uns gerannt.

00:06:32: Am liebsten zu mir, dass sie ein Mama-Kind ist und lässt sich trösten.

00:06:36: Wir kuscheln, aber auch ohne dass sie sich wehgetan hat.

00:06:39: Und ich sage ihr auch, dass ihr auch ohne Verletzung immer zum Kuscheln kommen kann.

00:06:43: Unsere Fragen sind, was ist eure Vermutung?

00:06:45: Warum sie sich so verhält?

00:06:47: Meint ihr, ihr fehlt in den Momenten etwas?

00:06:49: Wie sollten wir am besten sowohl auf weinerliches Reden fragen oder auf die in unseren Augen sehr niedrige Schmerzschwelle reagieren, damit Fritzi sich gut verstanden fühlt?

00:06:59: Habt ihr Impulse oder Hinweise für uns?

00:07:01: Ganz lieben Dank voraus.

00:07:02: Viele Grüße aus Hamburg, Linda.

00:07:05: Oh, wie schön.

00:07:07: Danke für die schöne Frage.

00:07:09: Die klingt schon so einfühlsam irgendwie.

00:07:11: Sehr, fand ich auch.

00:07:12: Ja, du hast dir Zeit genommen und hast nichts rausgestrichen.

00:07:16: Genau.

00:07:16: Das ist schön, um die Atmosphäre mitzukriegen.

00:07:21: Erst mal, wenn Kinder weinen, ist das oft für uns nicht gut aushaltbar.

00:07:27: Wir wollen das gerne schnell abstellen.

00:07:30: Es gibt dieses Weinen, wo es darum geht, dass Kinder ihren Stress abbauen.

00:07:35: Deswegen bin ich immer ein Freund davon.

00:07:39: nicht sozusagen die Ausdrucksweise oder auch sozusagen das Gefühl verändern zu wollen.

00:07:45: Also wenn wir zum Beispiel das Wein unterdrücken wollen oder wenn wir dann ablenken, dann kann das die Anspannung unter Umständen noch verstärken.

00:07:53: Deswegen beim weinen, beim heftigen weinen wäre es ganz gut, wenn wir unser Kind ausweinen lassen und es sich dann beruhigen lassen.

00:08:04: Also erst einmal sollten wir annehmen, das Kind weint.

00:08:07: Wir müssen das nicht sofort lösen als Eltern.

00:08:10: Und weinen geht erst mal so die Emotion raus zu lassen.

00:08:15: Und dann erst sollten wir dazugehen.

00:08:17: oder wie kann ich das verstehen?

00:08:19: Moment, ich muss mir kurz was notieren.

00:08:21: Du hast nämlich was ganz Wichtiges gesagt, was ich am Anfang gesagt habe, dass wir es nicht lösen müssen.

00:08:26: Also dass wir ein Bedürfnis haben, das Weinen schnell abzustellen.

00:08:29: Und im Grunde geht es ja auch hier jetzt darum.

00:08:32: Also ich spreche jetzt eigentlich nicht von dem Wein, was wir hier in der Frage haben.

00:08:37: Weil das ist ja etwas Weinerliches eher, wenn ich es richtig verstanden habe.

00:08:41: Es ist kein heftiges Schluchzen.

00:08:43: Also klar, es ist weinerlich schluchzend, meine Milch ist nicht warm, das ist so, so dieses, ja, aber es ist eben nicht dieses, man ist völlig außer sich, weil irgendetwas zu Stress geführt hat und man jetzt über das Weinen die Stresshormone ausscheidet und sich ausweinen muss.

00:09:01: Sondern es ist eher, wenn ich das richtig verstehe, so was wie ein Dauerzustand.

00:09:05: Und an jeder Ecke lauert irgendwie so eine Hürde, wo es was Weinerliches dann gleich wieder hervorruft.

00:09:13: Wenn ich jetzt differenziere zwischen diesem heftigen Weinen, wo es darum geht, wirklich auch Anspannung aus dem Körper Stress rauszulassen.

00:09:20: Dann geht es darum, das nicht abzulenken.

00:09:23: Wenn zum Beispiel dein Kind sich wehgetan hat, dass wir dann oft diesen Impuls darüber übers Knie zu streichen, ganz schnell und zu sagen, ist doch nichts passiert, ist doch gar nicht so schlimm.

00:09:35: Das ist nicht sinnvoll.

00:09:37: Es geht wirklich darum, diesen Gefühl ein Raum zu geben.

00:09:41: An der Stelle auch den Stress, das ist ja Stress, egal ob das jetzt am Knie wehtut oder nicht.

00:09:46: Das kommt ja dann oft noch dazu, dass dann Schmerz ist, aber es auch ein Schrecken da.

00:09:50: Und dass man wirklich die Kinder ausweinen lässt und dann guckt, dass sie gut zur Ruhe kommen.

00:09:56: Also sie zu beruhigen.

00:09:57: Also das heißt, ich gehe als Elternteil dazu, also ich sehe oder das Kind hat sich verletzt auf dem Spielplatz zu Hause, wie auch immer.

00:10:05: und Wein ganz doll.

00:10:07: Oder es ist auch eine Ungerechtigkeit passiert.

00:10:09: Also die Trinkflasche geht nicht richtig auf oder hat sich voll gekleckert oder so.

00:10:13: Also das muss ja nicht immer Verletzungen sein, sondern können ja auch eine kleine Sache sein für uns.

00:10:18: Und dann bricht der Vulkan aus.

00:10:20: Die Mundwinkel gehen total nach unten und eigentlich sollte ich erst mal nur als Eternteiter hingehen, da sein, aber nicht versuchen das jetzt runter zu bügeln, sondern eigentlich im Grunde zu spiegeln, zu sagen hast du dich verletzt, es ist ja doof oder

00:10:36: einfach

00:10:37: begleiten, aushalten.

00:10:39: Nicht wegwischen.

00:10:40: Genau, nicht wegwischen, nicht unterdrücken, nicht ablenken.

00:10:43: Es ist eben für uns schwer, das auch auszuhalten, so ein Stück.

00:10:46: Dass da ein Weinen oder so, also wir Mütter, ich weiß nicht, wie es dir als Vater geht, aber ich kenne das als Mutter, einfach auch, dass man einfach ganz schnell das eigentlich lösen möchte und das wegmachen möchte.

00:10:59: Und wir haben da auch ganz viele Strategien.

00:11:01: Also, manche reden das ganz schnell weg, manche streicheln das weg.

00:11:05: Und man wünscht sich einfach, dass nichts passiert ist.

00:11:08: Ich glaube, es hat etwas mit Emotionsregulation zu tun.

00:11:13: Und dabei meine ich jetzt nicht so sehr den Wutanfall, sondern ich spreche jetzt wirklich von dem Weinen, wo eine Trauer da ist, wo ein Schmerz da ist und wo die Kinder den inneren Stress, den sie haben und der auch über den Schmerz entsteht, über den seelischen Schmerz oder auch über einen körperlichen Schmerz, dass sie den regulieren können.

00:11:32: Und dass es eben nicht so sehr darum geht, sofort, wie du halt sagst, eine Lösung zu haben.

00:11:38: oder irgendwas abzustellen schnell, sondern erst mal eine Orientierung zu bekommen, wie du es halt auch gerade so schön schon gesagt hast mit dem Spiegeln, ach du hast dir weh getan, ja, weil das sind ja alles Sachen, die Kinder auch noch nicht so schnell überblicken.

00:11:53: Die sind ja nur mit dem Folgen beschäftigt.

00:11:55: Aber was da eigentlich passiert ist und was in ihnen gerade passiert, das sind ja alles ganz viele Dinge, die da parallel auf anderen Ebenen auch noch stattfinden.

00:12:05: Deswegen dieser Stressabbau, der ist wichtig.

00:12:09: Und es geht nicht darum, das schnell abzustellen.

00:12:12: Ich glaube, was jetzt hier die Parallelität ist, ist schon auch, dass es auch um Stress geht.

00:12:17: Also sie scheint im Stress zu sein.

00:12:20: Und das Erste, was mir, ohne dass ich jetzt weiter zugehört habe, ist mir klar, dass es die große Schwester ist.

00:12:28: Und ich könnte mir schon vorstellen, dass es etwas mit der Position zu tun hat.

00:12:33: Mit der Verunsicherung, wenn wir uns den Eisberg noch mal vorstellen, der Eisberg, der diese drei Ebenen hat, oben das Verhalten in der Mitte, die Emotionen und ganz unten die Grundbedürfnisse.

00:12:45: Und wenn ich oben sehe, da ist Unsicherheit im Grunde da.

00:12:50: Also etwas passiert.

00:12:52: nicht so schnell oder etwas gelingt nicht, die Jacke geht nicht, die Milch ist nicht warm so.

00:12:59: Also wir sehen das oben, also meine Milch ist nicht warm und es wird geweint.

00:13:03: Das ist das Verhalten, das können wir einsetzen.

00:13:05: und jetzt können wir unten drunter Gefühle, Wut, Ärgerschmerz, Angst, Trauer, Ekel, sowas einsetzen und da spüre ich einen Schmerz und eine Angst.

00:13:16: Ich hätte jetzt gedacht Ärger.

00:13:18: Ja, ich glaube, dann wäre eher wut.

00:13:20: Also dann würde sie ja eher sagen, meine Milch ist nicht warm, du sollst die warm machen.

00:13:25: Ja, aber sie sagt ja, meine Milch ist nicht warm.

00:13:30: So, ja, und da spüre ich eher so eine Angst und so einen Schmerz und der Ärmel des Vergeht so.

00:13:39: Ja, und jetzt... verstehe ich den Impuls, dass man sagt, ja gut, der Ärmel ist verdreht, das ist ja jetzt nicht so dramatisch, dann drehen wir ihn halt wieder zurück.

00:13:46: oder ja, die Milch ist nicht so warm, wie du es dir vorstellst, dann machen wir die warm.

00:13:50: Nur dann sind wir ja bei uns.

00:13:52: Ja, wenn wir jetzt noch mal zu dem kleinen Mädchen gehen, die ist drei, ein Viertel, also es ist auch noch wirklich klein, ja.

00:13:59: Und das heißt, ihre Welt ist... nicht mehr so wie sie sich das vorstellt.

00:14:05: Also die Milch ist nicht warm, der Ärmel ist verdreht.

00:14:07: Im Vorbeigehen kommt der kleine Kalle und streift sie mit der Hand.

00:14:11: Und also da ist irgendwie eine große Unsicherheit da.

00:14:14: Angst.

00:14:15: Und dann, wenn wir jetzt runtergehen auf die Bedürfnis-Ebenen, eine Unsicherheit.

00:14:19: Sicherheit ist irgendwie, also jemand, der sich ansonsten sicher fühlt, der kann das gut regulieren, wenn die Milch mal nicht so warm ist.

00:14:27: Ja, jemand, der sich ansonsten sicher und ... klar und mit beiden Beinen im Leben fühlt, der sich rückversichert, ich bin geliebt, ich bin wertvoll.

00:14:37: Der kann auch damit umgehen, dass der Ärmel mal verdreht ist.

00:14:40: Er kann dann sagen, du kannst du mir, das kennen wir ja eigentlich auf der wachsenden Ebene auch.

00:14:44: Ja voll.

00:14:45: Also das ist so.

00:14:46: dieses, wenn man so sagt, man ist so dünn beseitet oder so durchlässig irgendwie.

00:14:51: Das gibt ja auch Tage, wo man so durchlässig ist und wo, weiß nicht, also... Ein gutes Beispiel ist, wenn uns einer die Vorfahrt nimmt und sich reinmogelt vor der Ampel oder so.

00:15:04: Wenn man gut gelaunt ist und so, dann kann man sagen, du hast eigentlich kein Problem und ich reguliere das für mich.

00:15:11: Aber wenn man sowieso schon irgendwie genervt ist und schon das Gefühl hat, man ist im Mangel und man ist so dünn heute und so, dann kann das manchmal dazu führen, dass es einem den ganzen Tag versaut.

00:15:20: Ja.

00:15:21: Also solche Aspekte, glaube ich, führen dazu, dass da so eine Weinerlichkeit irgendwie entsteht.

00:15:28: Und ich könnte es jetzt erst mal nur so weitergeben.

00:15:31: Also die Frage ist halt, und das ginge jetzt eben an Anton und Linda, die Eltern, guck doch mal, wo könnten Momente sein, die dazu führen, dass die kleine große, eure große verunsichert sein könnte?

00:15:47: Das wissen wir jetzt nicht, ob das jetzt mit Kita zu tun hat.

00:15:50: Vielleicht gibt es dann Erzieherwechsel.

00:15:53: Vielleicht ist nur ein Kind weggezogen.

00:15:55: Vielleicht ist nur eins dazugekommen, wie auch immer.

00:15:57: Es ist ja nie nur eine Sache, sondern es sind immer viele verschiedene Dinge, die dazu führen können, dass Situationen so sind, wie sie sind.

00:16:06: Jetzt haben die aber beiden, also das scheint ja so zu sein, dass sie, schreibt es ja auch, dass sie geben beiden Raum, sie sprechen das auch schon an, sie kuscheln, sie nehmen sich Zeit, dieses Kuscheln hatte ich nicht auch nur mit dem Wein zu tun, also da scheint mir so zu sein, dass die das auch sehr doll verbalisieren schon und auch gucken, dass die miteinander in Kontakt auch sind und bleiben.

00:16:28: Ja, also die Frage ist ja auch, was ist eure Vermutung, warum sie sich so verhält.

00:16:32: Also meine Vermutung ist erstmal, dass sie sich, das ist eine Zeit, gerade der Verunsicherung ist.

00:16:37: Und dass es eben Momente gibt, wo sie sich eben nicht so sicher fühlt.

00:16:41: Und dann eben so scheinbare Kleinigkeiten oder für uns im Außen Kleinigkeiten, Banalitäten zu ganz großen Dingen subjektiv werden für die Kleine.

00:16:51: Ja, das ist erstmal die Vermutung.

00:16:53: Jetzt ist hier noch mal die Frage auch aufgekommen.

00:16:56: Meint ihr, es fehlt ihr in den Momenten etwas?

00:16:59: Und da glaube ich nicht, dass es ihr in den Momenten etwas fehlt, sondern ich glaube, dass das eher eine Situation ist, die langfristig etwas deutlich macht.

00:17:09: Also, dass sie langfristig, gerade es ist, es ist nicht, dass Kalan ihr vorbeistreift.

00:17:13: Also, es ist nicht sozusagen der Ärmel, sondern es ist eigentlich nur ... Es

00:17:18: ist symbolisch, sozusagen steht das dafür.

00:17:21: Weil wenn wir am Abend nach Hause kommen und erzählen, dass uns jemand die Vorwart genommen hat oder dass jemand reingedrängelt hat, dann ist das im Grunde die Sache ja auch nicht riesig.

00:17:31: Es ist aber etwas, was für uns sich riesig angefühlt hat, weil der Zustand von uns an diesem Tag ... So war, wie er war, dass wir es nicht gut regulieren konnten.

00:17:40: Und jetzt hier bei der Kleinen scheint es einfach auch ein Dauerzustand zu sein, eine Phase zu sein, eine Zeit zu sein, die gerade von Verletzlichkeit geprägt ist.

00:17:50: Ich habe dazu eine Frage.

00:17:52: Also die hört sich jetzt, also ich bin da ganz vorsichtig.

00:17:55: Ich hab sie mich voran, ja.

00:17:57: Ich hatte vor vielen, vielen Jahren eine Mitbewohnerin.

00:18:01: Und

00:18:02: jetzt bin ich gespannt.

00:18:03: Ja.

00:18:04: Und immer dann, wenn es Themen gab.

00:18:08: die zu besprechen waren, die vielleicht ein bisschen unbequem waren.

00:18:11: Fingen Sie an mit Wein.

00:18:14: Und dann gibt's ja dieses TikTok, die Band TikTok, die sich aufgelöst haben.

00:18:18: Und da gibt's dieses Video auch dazu von der Pressekonferenz, wo die eine Mitglied sagt, jetzt weinst du wieder wie auf Knopfdruck.

00:18:24: Und also weinen als eine Art Methode auch aufmerksamkeit zu bekommen, sich vielleicht nicht mit Sachen auseinandersetzen zu müssen, auch zu wissen, das führt ja auch zu was.

00:18:36: möchte ich mal in den Raum werfen, so ganz vorsichtig.

00:18:38: Und ich glaube, du weißt, was ich meine.

00:18:42: Kann das auch sein?

00:18:43: Also erst mal sagst du, das führt ja auch zu was.

00:18:46: Das ist mir nicht so ganz klar.

00:18:47: Wozu ist denn führt?

00:18:49: Das müsstest du noch mal ausführen.

00:18:51: Was meinst du damit, dass es so etwas führt?

00:18:53: Also zu was hat es bei dir geführt, wenn deine Mitbewohnerin angefangen hat zu weinen und ihr die Dinge klären wolltet?

00:19:00: Was zu was hat es geführt?

00:19:02: Für mich in meinen Augen hat es dann immer dazu geführt, dass ich gesagt habe, na gut, so schlimm ist es ja für mich jetzt nicht.

00:19:09: Was ich jetzt weinen müsste.

00:19:10: Und für dich ist es aber allerdings so schlimm, dass du weinst.

00:19:14: Okay, dann das will ich natürlich nicht, dass du weinst.

00:19:16: Deswegen

00:19:18: hast du deine Grenze aufgegeben.

00:19:21: Vollkommen verständlich.

00:19:21: Dann räume ich natürlich die Küche auf.

00:19:24: Das

00:19:24: ist ja interessant.

00:19:27: Weil ich könnte mir vorstellen, dass andere Menschen ins Gegenteil fallen.

00:19:30: Also, wie du auch das erzählt hast, gerade von Tic Tac Toe, dass die an dieser Stelle wenig ins Verständnis gegangen sind, sondern eher in die Wut gegangen sind.

00:19:40: Du gehst sozusagen in das Mitfühlen und wirst überempartisch so ein Stück und gibst da durch deine Grenzen auf und gehst aus der Auseinandersetzung raus, während andere auch in die Auseinandersetzung reingehen könnten.

00:19:52: Das sind diese beiden Beispiele.

00:19:53: Genau, deswegen hab ich ja zu sagen,

00:19:55: okay.

00:19:56: Ja, ich will's nur noch mal verstehen, weil wir ja ganz oft irgendwie denken, Ja, du weißt ja schon, was ich meine.

00:20:02: Ich würde auch an dieser Stelle nicht sagen, dass es manipulativ ist.

00:20:07: Was wobei ich nicht ausschließe, dass auch Menschen das bewusst einsetzen.

00:20:11: Wir sprechen ja von erwachsenen Menschen jetzt gerade.

00:20:14: Aber ich glaube, es ist ein Beziehungsmuster.

00:20:16: Also die Frage, wie löse ich Konflikte?

00:20:18: Wie zeige ich, wie werde ich sichtbar mit dem, was mir wichtig ist?

00:20:23: Welche Worte finde ich?

00:20:24: Wenn ich keine Worte finde, dann ... fange ich vielleicht an zu resignieren und dann kommen die Tränen und dann bin ich sprachlos und dann bin ich hilflos und falle in so einen kindlichen Anteil rein.

00:20:35: Ja, also das könnte auf der wachsenden Ebene sein.

00:20:39: Der große Unterschied jetzt zu dem, was du an Beispiel jetzt eingebracht hast und zu dem, was wir hier besprechen, ist, dass es sich um ein Kind handelt, von dem wir hier sprechen.

00:20:49: Genau, ja.

00:20:50: Das heißt, sie hat noch keine Strategie, um eben ihren Eltern zu sagen, pass mal auf, Mir geht's grad nicht gut.

00:20:58: Ich hab irgendwie grad eine Menge zu knabbern.

00:21:01: Die Kita ist viel ... Kalle nervt mich irgendwie.

00:21:05: Der ist mir viel zu nah, viel zu schnell an mir dran.

00:21:08: Ich weiß, Mama, dass du bei mir bist und du kümmerst dich wunderbar um mich.

00:21:12: Und trotzdem fehlst du mir jede Minute.

00:21:14: Und bin ich verunsichert.

00:21:16: In Klammern du machst nichts falsch.

00:21:17: Und trotzdem geht's mir grad nicht gut.

00:21:20: Ja?

00:21:20: Und das ist etwas, wenn sie das sagen könnte.

00:21:23: Auch dann würden wir wahrscheinlich sofort aufspringen und gucken, dass wir es verhindern und dass wir es noch besser machen.

00:21:29: Ich will damit nur sagen, sie hat noch keine Strategie, um das anders zu formulieren.

00:21:36: Und das ist ja auch eine sehr kognitive Formulierung jetzt von mir, also zu erklären und zu erläutern.

00:21:40: Das können ja auch Erwachsene oft nicht.

00:21:42: Da muss man ja sehr differenziert sein, Gefühl anschauen und Worte finden für das, was man empfindet.

00:21:48: Aber ich glaube, was wichtig ist, ist nochmal hier den beiden zu sagen, den beiden Eltern zu sagen, also Anton und Linda, dass sie unter Umständen nichts verkehrt machenden Anführungen strichen, sondern dass es einfach so ist gerade.

00:22:01: Und sie dürfen es einfach annehmen.

00:22:04: Es geht einfach Fritzi gerade nicht gut.

00:22:08: Punkt.

00:22:09: Und dann ist es schlimm, wenn die Milch nicht warm ist.

00:22:12: Und was wäre daran so schlimm, mit ein bisschen mitzuschluchzen?

00:22:16: Und zu sagen, oh nein, die Milch ist nicht warm.

00:22:19: Dann machen wir sie noch wärmer.

00:22:22: Schau mal, hier, du kannst mit gucken, dass sie nicht überkocht.

00:22:26: Und der Ärmel ist vertret, oh nein, wie schrecklich, dann drehen wir ihn zurück, schaffen wir das zusammen, schaffst du es alleine, soll ich dir helfen?

00:22:34: Also, so würden wir uns doch auch wünschen, dass wir... Emotional, sozusagen Geborgenheit und Versorgung finden von unseren Liebsten, wenn wir verletzlich sind, wenn wir eine Zeit haben, wo wir total verunsichert sind.

00:22:50: Kannst du damit was anfangen?

00:22:52: Ich kann damit total viel anfangen.

00:22:54: Also eigentlich ist es so ein bisschen das, was ich erst schon dachte, aber im Moment später.

00:23:00: Ich hab dich nach dem Spiegel gefragt.

00:23:02: Und was ich hier raushöre, ist eher erst mal dieses Weinen auch... nehmen lassen, auch diesen Stress auch sich abbauen lassen und dann erst in diese Haltung zu kommen und mitzugehen und sagen, okay, dann machen wir es noch mal.

00:23:16: Also diese eigentlich Mitfühlen hoch hundert.

00:23:22: Ja, Mitfühlen hoch hundert.

00:23:23: und noch mal das, also was wir am Anfang gesprochen haben, das sind eher Weinanfälle.

00:23:27: Also wenn es da wirklich darum geht Stress.

00:23:29: Also Stress, der gerade entstanden ist, abzubauen.

00:23:32: Und das der Unterschied jetzt zu diesen Situationen ist ja, dass die Eltern beschreiben, dass sie einfach dauerweinerlich ist.

00:23:39: Und das heißt, es spricht dafür, dass es ein Dauerschmerz sozusagen ist.

00:23:44: Also etwas dauerhaftes gerade ist.

00:23:47: Und das ist jetzt einfach erst mal so.

00:23:51: Ich glaube, dass dieses Gefühl es wegmachen zu wollen oder auch dann immer wieder zu erklären, guck mal, das ist doch gar nicht so schlimm und dann hör doch mal auf zu weinen und solche Sachen.

00:24:04: Das hilft eben überhaupt nicht.

00:24:07: Da kommt dann eher nochmal rüber so dieses Gefühl, wir wollen das eigentlich nicht haben, dass du jetzt weinerlich bist.

00:24:16: Und wenn wir ganz ehrlich sind, Wollen wir es nur nicht haben, weil wir uns nicht wohlfühlen damit, weil wir denken, wir machen was falsch.

00:24:24: Man fühlt sich, glaube ich, besser, wenn die Kinder nicht weinen.

00:24:26: Ja, total.

00:24:29: Man fühlt

00:24:29: sich auch gut, wenn man ein Problem gelöst hat.

00:24:33: Man denkt, toll, ich kenne das auch.

00:24:36: Da habe ich jetzt gut hingekriegt.

00:24:38: Weint nicht mehr.

00:24:39: Ich bin

00:24:40: ein guter Vater.

00:24:41: Ja,

00:24:41: das ist die Selbstwirksamkeit bei uns.

00:24:42: Wenn wir auf unseren Eisberg gucken, die Selbstwirksamkeit, dass wir uns spüren als Eltern, wir können beruhigen, wir können dazu beitragen, dass sich etwas löst.

00:24:52: Und das zu verstehen, dass die Lösung hier ist, dass wir Halt geben.

00:24:56: Halt geben heißt eben... Mal mit reingehen und sagen, die Milch ist nicht warm, wie schrecklich.

00:25:03: Und mal eben auch zu sagen, schaut, der Ärmel ist verdreht.

00:25:07: Und jetzt drehen wir ihn zurück.

00:25:09: Das sind zwei ganz unterschiedliche Energien.

00:25:12: Das eine ist was umhüllendes, sage ich jetzt mal.

00:25:15: Ja, so ist es zumindest gemeint.

00:25:16: Ich weiß nicht, ob das so rüber kommt.

00:25:18: Und das andere ist etwas... klares, eine Klarheit, der Ärmel ist vertret, schau, so geht es.

00:25:24: Also es geht darum, Sicherheit zu geben, mal im Außen, indem man den Ärmel zurückdreht und mal mitzufühlen und Sicherheit zu geben, hey, ich sehe dich, ich sehe, dass dein Gefühl gerade so ist, wie es ist.

00:25:36: Und ich bin da und wir, ich bin an deiner Seite, du bist nicht alleine mit dem Gefühl.

00:25:41: Also die Frage war ja sozusagen, ihr fehlt in diesen Momenten was?

00:25:44: Also das heißt, ihr fehlt unter Umständen einfach ein Partner in Crime.

00:25:49: Also, ja, haben wir im Vorfeld was verkehrt gemacht.

00:25:52: Das eine ist ja die Situation, über die wir jetzt ja auch gesprochen haben.

00:25:55: Also, der ist Zustand und das andere ist ja das, was du auch schon als, da fehlt eine gewisse Sicherheit, was eben davor ist.

00:26:02: Und das habe ich auch schon gesagt, das es gibt ja eigentlich gibt es Raum.

00:26:06: Also zumindest beschreibt das Linda so.

00:26:08: Und ich hab auch das Gefühl, wenn ich, als ich die mehr gelesen hab, dass es auch total da ist.

00:26:12: Aber gibt es sonst noch etwas, also eben nicht in diesen Situationen, was sie sonst noch kreieren kann, um ihr eine größere Sicherheit zu geben?

00:26:19: Also ich glaube, das ist total wichtig, es immer wieder ins Mitfühlen tatsächlich zu gehen und zu gucken, braucht sie jetzt gerade jemanden, der ihr hilft, den Ärmel wieder gerade zu drehen und ein bisschen sie, ich sag jetzt mal ins Hier und Jetzt zu holen, wenn sie so weinerlich sich wegspult.

00:26:35: Aber liebevoll natürlich.

00:26:37: Oder braucht sie jemanden, der einfach mit ihr ein bisschen jammert, weil die Milch gerade nicht warm genug ist.

00:26:44: Und dann auch eine Lösung mit ihr gemeinsam, sie mit einbezieht, in den Kontakt geht, in die Verbindung geht.

00:26:49: Das könnten die beiden einfach mal gut gucken.

00:26:52: Und sie könnten auch noch mal auf sich selbst gucken.

00:26:55: Also gibt es einen von beiden... der vielleicht auch in den Wut geht, so wie wir das jetzt vorhin in dem Beispiel in der Erwachsenen-Ebene hatten, also dass da jemand genervt ist, dass jetzt schon wieder weinerlich, der Tag hat noch nicht angefangen und schon wieder ist er weinerlich und es ist denn jetzt schon wieder los und jetzt habe ich doch die Milch extra so gemacht, also die Milch ist nicht verkehrt und es hat keiner was verkehrt gemacht, das ist einfach ein subjektives Empfinden.

00:27:20: und wenn man damit sich selbst nochmal in Reflexion geht und nochmal eher guckt, so wie geht es mir eigentlich damit?

00:27:26: Und kann ich das sein lassen?

00:27:29: Also kann ich das bei meiner Tochter, bei meiner kleinen Tochter sein lassen?

00:27:33: Einfach dort sein lassen und sie dabei begleiten, ohne dass ich es wegmachen möchte.

00:27:40: Ich glaube, das könnte eine ganze Menge bewirken.

00:27:42: Und die Frage ist ja auch nochmal, wie sollen wir auf dieses weinerliche Reden oder Fragen eingehen?

00:27:51: Also oft wird dann auch gesagt, red doch mal richtig.

00:27:53: Ich kann nicht verstehen, wenn du so weinerlich redest.

00:27:56: Nicht, dass ihr das jetzt macht.

00:27:58: Liebe Grüße nach Hamburg, sondern ich sage es einfach noch mal, es kann einen wirklich anstrengen, so dieses ständige Weinerliche.

00:28:06: Ja, das weiß ich.

00:28:07: Und trotzdem, wenn die Frage hier noch mal steht, wie können wir darauf eingehen auf in unseren Augen die sehr niedrige Schmerzschwelle, damit sie sich gut verstanden fühlt?

00:28:19: Ich glaube, es geht nicht so sehr darum, dass sie sich verstanden fühlt, sondern dass sie sich überhaupt gefühlt fühlt.

00:28:24: Also es geht nicht um den Verstand.

00:28:26: Es geht nicht darum, ah, Mama hat jetzt verstanden.

00:28:29: Sondern es geht eher darum, ich darf traurig sein.

00:28:33: Ich darf gerade meinen Schmerz fühlen.

00:28:36: Und diese niedrige Schmerzschwelle, wenn man das so formulieren möchte, da kann man noch mal, das ist ja auch sehr subjektiv, ne?

00:28:44: Also das könnte auch noch mal ein Hinweis sein, darauf, dass der Schmerz dauerhaft so stark ist.

00:28:54: dass man eben das Gefühl hat, es ist eine sehr niedrige Schmerzschwelle im Außen.

00:28:59: Also stell dir vor, du hast irgendwie eine kleine Verletzung am Nagel an einer ganz unangenehmen Stelle.

00:29:07: Und das ist jetzt so ein Dauerschmerz, dass wenn einer nur an die Hand kommt, man schon so überreagiert, weil dieser Dauerschmerz an dieser kleinen Stelle so stark ist.

00:29:20: Weißt du, was ich meine?

00:29:21: Kann ich total nachvollziehen.

00:29:22: Und nach außen sieht es auch überhaupt nicht so nach aus.

00:29:25: Also jeder denkt, was hat er denn da?

00:29:27: Was ist doch nichts?

00:29:28: Da ist

00:29:29: doch nichts.

00:29:29: So ein kleiner Riss.

00:29:31: Aber ist es subjektiv, ist es so ein starker Schmerz, dass man an anderer Stelle einfach schon so überreagiert und dann bei den anderen eben ankommt, Mensch, der hatte aber eine niedrige Schmerzschwelle.

00:29:42: Dabei reguliert man die ganze Zeit einen ganz, ganz starken Schmerz.

00:29:47: Und ich glaube, wenn die beiden sich das noch mal klarmachen, dass es ein starker Schmerz ist und vielleicht in Anführungsstrichen ist es nur der Schmerz, dass Kalle da ist und dass sie den Verlust der exklusiven Beziehung spürt.

00:30:02: Und das ist etwas, da reagieren sie ja schon sehr gut mit Exklusivzeiten und mit Kuscheln und mit... Ja, einfach mit da sein.

00:30:09: Also, sie sind ja schon sehr feinfühlig.

00:30:12: Und ich glaube, das können sie einfach erst mal so weitermachen, vielleicht mit diesem Wissen auch noch mal effektiver, also wirklich in der Essenz dann auch, noch mal diese Exklusivzeiten zu machen, immer noch mal auch gucken.

00:30:25: Ich sage ja immer gerne diese emotionalen Vitaminenpillen mit Deporwirkung.

00:30:30: Also, wo im Tag merkt Fritzi, dass sie wichtig und wertvoll... und kostbar ist für uns als Eltern.

00:30:40: Das könnt ihr noch mal schauen, Linda und Anton, und dann, ja, und das sind keine großen Sachen.

00:30:47: Also, das ist ein Händedruck, das ist ein Blick, das ist ein, ich freue mich, dass du da bist, das ist ein, oh, du hast schon das Messer hingelegt, das ist einfach ein Bemerkung.

00:30:56: Das sind Bedeutungen, die wir in die Beziehung reinlegen.

00:30:59: Auf allen Ebenen.

00:31:01: Blicke, Gesten, Sätze, Worte.

00:31:04: Ich habe mir vor allen Dingen rausgehört oder mitgenommen, also da habe ich mich selber einmal so kurz beobachtet, was ja ganz schön ist, was ich ja immer machen kann, dass ich auch manchmal, wenn unser Sohn weint, dass ich manchmal innerlich mit den Augen rolle.

00:31:18: Echt?

00:31:19: Das ist mir auch manchmal so geht es auch, das ist doch jetzt nicht so schlimm.

00:31:23: Und dass das eben auch wieder was über mein eigenes Stress empfinden sagt.

00:31:27: Wenn es mir total gut geht, dann habe ich das überhaupt nicht ähnlich mit einem Autofahren.

00:31:30: Interessant.

00:31:30: Was du erst gesagt hast, aber wenn ich irgendwie gestresst bin und dann kommt das Wein obendrauf, dann denke ich, ja meine Güte, das... ist doch nicht so wild.

00:31:40: Also das nehme ich hier auf jeden Fall mit und ich bin total gespannt, was jetzt Linda und Anton daraus mitnehmen.

00:31:45: Das war ein Impuls extrem für mich wertvoll.

00:31:47: Danke, Katja.

00:31:48: Ja, sehr gerne.

00:31:49: Ich fand es jetzt auch irgendwie sehr spannend, nochmal das auch wieder zu analysieren, auch jetzt in der letzten Frage nochmal mit dieser sehr niedrigen Schmerzschwelle.

00:31:57: Und trotzdem nochmal, ich möchte noch mal sagen, ich möchte es nicht größer machen, als es ist und nicht kleiner.

00:32:03: Und ich glaube, das ist nochmal so ein guter... guter Rahmen irgendwie.

00:32:06: Also, weil es geht ihr gerade nicht gut, es geht ihr aber auch nicht, wie soll ich sagen, es geht ihr nicht sauschlecht.

00:32:12: Sondern es ist einfach, es ist ein bisschen mimimi und gibt es jemanden, an denen ich mich vergriechen kann.

00:32:20: Und vielleicht ist sie auch emotional gerade noch mal ein bisschen kleiner.

00:32:24: Sie wird noch mal ein bisschen kleiner mit ihrem Bruder auch.

00:32:28: Ja, vielleicht auch noch mal ein bisschen altersgerecht, aber der vielleicht auch ... weint und das übernimmt sie vielleicht oder nicht übernehmen, sondern das ist etwas, wo sie auch noch mal hinkippt.

00:32:39: Nicht weil er das so ist, sondern weil sie noch so klein ist.

00:32:42: Das nehmen wir mal so mit.

00:32:43: Ich würde sagen, Linda, ihr könnt ja gerne noch mal schreiben, wenn euch das was gebracht hat.

00:32:47: Das interessiert uns immer, das zu lesen und nochmal so nachzuverfolgen, auch wenn wir das hier nicht immer thematisieren, aber wir freuen uns immer darüber da, nochmal so einen späteren Einblick zu bekommen.

00:32:56: Das hilft uns dann ja auch zu wissen, ob das jetzt hier was gebracht hat oder nicht.

00:33:00: Ja, genau.

00:33:00: Das würde mich auch interessieren.

00:33:03: Vielen, vielen Dank für die Frage.

00:33:05: Und gerade wir hören uns nächste Woche wieder hier im Podcast oder ich sehe dich im Fernsehen.

00:33:09: Mal gucken.

00:33:10: Ja,

00:33:10: mal gucken, was schneller passiert.

00:33:12: Also, danke schön.

00:33:13: Habt

00:33:13: eine schöne Woche.

00:33:14: Tschüss, ihr da draußen.

00:33:15: Tschau.

00:33:16: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Züren.

00:33:18: Wir freuen uns, wenn ihr den Familienrat abonniert und Bewertung und Kommentar hinterlässt.

00:33:22: Und natürlich besonders, wenn ihr uns Fragen schickt an familienratetmitvergnügen.com.

00:33:28: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:33:33: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt.

00:33:36: dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.

00:33:39: Wir freuen uns auf

00:34:00: euch.

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