Krankheit und Tod – Wie spreche ich mit meinen Kindern über schwierige Themen?

Shownotes

Judith* hat uns geschrieben und gefragt, wie und ob sie ihrem Sohn erzählen soll, dass es dem Großvater immer schlechter gehen wird.

Wie kann ich mit meinen Kindern über Opas Krankheit sprechen? Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit meinen Kindern über den Tod zu sprechen? Wie erkläre ich meinem Kind, dass jemand nicht mehr da ist?

*Name geändert

Werbepartner & Rabatte: https://linktr.ee/familienrat

Wenn ihr auch Fragen an Katia Saalfrank habt, dann schickt sie gerne an familienrat@mitvergnuegen.com


Katias Buch ‘Die Reise zur glücklichen Eltern-Kind-Beziehung’: https://bit.ly/35ue64X

Katias App ‘Kinder besser verstehen’: https://apple.co/3AWdIcI | https://bit.ly/30DtRHu

Affirmations- und Verbindungskarten: https://bit.ly/Verbindungskarten

Katias Kinder-besser-verstehen-Kurse (Pädagogische Grundausbildung für Eltern und Fachleute, Modul 1 - 3 Kleinkind/Schulkind/Pubertät): https://bit.ly/KBV-Kurse und Beraterausbildung: https://bit.ly/3Rge4EP

Katias Akademie Kinder besser verstehen (von der Erziehung zur Beziehung). https://sommerakademie-kinderbesserverstehen.de/

In Katias Onlineshop findet ihr Karten und weiteres pädagogisches Material für einen bindungs- und beziehungsorientierten Alltag mit Kindern: https://katiasaalfrank.de/online-shop/

Transkript anzeigen

00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrat Podcast.

00:00:08: Ich bin Katja Saalfrank, Diplompedagogin und Musiktherapeutin und Mutter von vier Söhnen.

00:00:13: Und ich bin Matsihischa, Gründer von Mitvergnügen, Familienvater und Fragensteller.

00:00:18: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen, eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.

00:00:27: Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag?

00:00:30: Was brauchen unsere Kinder wirklich und wie gelingt es, Gleichgewicht im Familienleben zu finden?

00:00:35: Das ist der Vermehenrat mit Katja Seifrank, ein Podcast von Mit Vergnügen.

00:00:46: Hallo und guten Tag, lieber Matze.

00:00:48: Schön, dass wir uns sprechen.

00:00:49: Ich freue mich.

00:00:50: Wie geht's

00:00:50: dir?

00:00:51: Einen wunderschönen guten Tag.

00:00:52: Mir geht's fantastisch natürlich wieder.

00:00:55: Wie immer.

00:00:57: Ich meine, es ist mein Geburtstagsmonat.

00:00:58: Das darf man auch nicht vergessen.

00:01:00: Dann geht's mir natürlich gut.

00:01:02: Und außerdem Herbstferien.

00:01:04: Also alles tutti tutti tutti.

00:01:06: Das ist ein guter Monat der Oktober.

00:01:08: Ja, der Oktober ist schön, das finde ich auch, weil da kommt die Sonne nochmal ab und zu durch, der Wald sieht herrlich aus.

00:01:14: Der Wald ist wunderschön.

00:01:15: Ja, und es ist noch nicht so nass.

00:01:17: Ich finde, also klar gibt es auch nasse Tage, aber ich finde gerade so mit... Mit unseren Hunden ist es manchmal nicht so schön draußen zu sein, wenn es so nass ist, weil da hat man ordentlich zu tun, wenn man wieder reingeht.

00:01:28: Ja, ja, ja.

00:01:29: Ich habe dich gerade schon gefragt auf der Record.

00:01:31: Kann ich jetzt, glaube ich, eine Record fragen, warum zeigst du eigentlich deinen süßen Hund nicht häufiger auf Instagram?

00:01:35: Weil ich glaube, dein Kanal würde explodieren bei diesem unfassbar süßen Hund.

00:01:40: Also, es ist der Wahnsinn.

00:01:41: Ja, ich habe

00:01:41: dir gerade wirklich geschickt.

00:01:42: Ich habe

00:01:42: mir beide wirklich süße Hunde.

00:01:43: Ja,

00:01:44: das stimmt.

00:01:45: Also, ich könnte jetzt die Frage zurückgeben.

00:01:47: Also, ab und zu zeigst du ihn ja.

00:01:49: Selten, ja.

00:01:50: Ja, genau, eher selten.

00:01:52: Und irgendwie weiß ich auch nicht, Oskar ist für mich, glaub ich, auch so ein bisschen was wie ein Familienmitglied.

00:01:57: Und Familienmitglieder zeigt man nicht.

00:02:00: Nein, und ich hab auch gar nicht so viel Zeit, ehrlich gesagt.

00:02:02: Also manchmal, wenn ich so durch Instagram das calle, dann sehe ich natürlich jetzt auch so Hundevideos.

00:02:08: Und dann denke ich so, wow, die sind ja auch echt super süß.

00:02:12: Und man kann da ganz tolle Sachen machen.

00:02:14: Und ich erlebe das auch jeden Tag in live sozusagen.

00:02:18: Aber ich ... Ja, ich kriege es irgendwie zeitlich nicht hin und es ist nicht so meine erste Botschaft auch an die Welt, das zu teilen, sondern ich habe vielleicht auch andere Botschaften, die mir wichtiger sind.

00:02:29: Absolut, also da kommen wir auch gleich zu, würde ich sagen.

00:02:31: Ich würde nur sagen, dass mein Instagram einfach nur aus Teddy Zettelbran und Hunden besteht.

00:02:38: Also mein Algorithmus ist...

00:02:40: Wirklich?

00:02:41: Süße Hunde und Teddy Teckelbran, irgendwelche Videos von ihm.

00:02:44: Das ist verrückt.

00:02:45: Der ist aber auch sehr lustig, das stimmt.

00:02:47: Der ist auch süß und lustig.

00:02:49: Der

00:02:49: ist auch süß,

00:02:52: ja.

00:02:53: Ja, aber danke für, dass ich dann immer mal wieder auf WhatsApp, dass ich immer wieder teilhaben kann in der Schönheit eines Hundes.

00:02:59: Dass man sich jetzt keine Kinderbilder schickt mehr, sondern dass man sich jetzt dann Hundebilder schickt.

00:03:03: Und ähnliche Gespräche führt.

00:03:05: Ich sage nur, der Hundegeburtstag.

00:03:07: Genau,

00:03:07: der Hundegeburtstag.

00:03:08: Wie feiern wir den?

00:03:09: Wie feiern wir eigentlich den Hundegeburtstag?

00:03:11: Es gibt eine

00:03:11: Einladung für andere Hundefreunde.

00:03:15: Man wird ein bisschen strange dann.

00:03:18: Man wird strange.

00:03:18: Aber wir lieben es strange zu werden und wir lenken jetzt direkt abwenden.

00:03:22: Ich habe eine Frage und die ist schon in der Überschrift.

00:03:25: Inherzgespräch.

00:03:28: Ganz einfach in eine andere Richtung.

00:03:31: Es geht nämlich um Krankheit und Tod und wie man darüber mit dem eigenen Kind sprechen sollte, könnte.

00:03:38: Ich lese mal vor.

00:03:39: Judith schreibt, liebe Katja, lieber Matze, ich bin begeisterter Hörerin eures Podcasts und konnte schon so vieles für unseren Alltag mitnehmen und damit erleichtern.

00:03:49: Nun schicke ich euch auch eine Frage.

00:03:51: Es geht um die Themen Krankheit, Tod und Sterben und wie ich mit meinem sechsjährigen Sohn darüber kindgerecht reden kann.

00:03:59: Aktuell ist es so, dass mein Vater schwere Probleme mit dem Herzen hat und noch nicht ganz klar ist, ob und wie das behoben werden kann.

00:04:07: Außerdem hat er vor einem halben Jahr die Diagnose Alzheimer gestellt bekommen.

00:04:11: Es ist also eine Frage der Zeit, wann es ihm schlechter gehen wird.

00:04:15: Mein Vater war im Spiel mit unserem Sohn immer sehr aktiv.

00:04:18: Das hat sich in den letzten Monaten schon verändert.

00:04:21: Wir haben Paul erklärt, dass der Opa älter wird und eben mehr Pausen braucht.

00:04:25: Das konnte er auch immer gut verstehen und akzeptieren.

00:04:28: Meine Frage wäre allerdings jetzt, ob und wie ich mit meinem Sohn darüber reden kann.

00:04:33: Es waren in letzter Zeit einige Untersuchungen.

00:04:35: Wir waren natürlich besorgt und bestimmt spürt er das auch.

00:04:39: Ich möchte ganz offen, vielleicht immer nur anders bezogen, also wenn etwas schlechter wird oder wenn das Gedächtnis schlechter wird mit ihm sprechen, hättet ihr Gedanken und Tipps dazu für mich.

00:04:49: Vielen herzlichen Dank, Judith.

00:04:52: Was eine schöne Frage.

00:04:54: Ja.

00:04:55: Also ich finde die Gedanken und die Beschreibung und so, das finde ich jetzt schon sehr berührend und vielen Dank für den Mut.

00:05:03: Das zu schreiben, Judith.

00:05:05: Und ich hab währenddessen während du vorgelesen hast, obwohl dem jetzt gar nicht so lang war, hab ich tatsächlich irgendwie überlegt, weil sie fragt ja, ob und wenn ja wie.

00:05:17: Über diese Dinge zu sprechen.

00:05:18: Und ich hab tatsächlich überlegt, wann denn so ein ob in Frage kommt.

00:05:23: An welcher Stelle würden wir denn über Krankheit sprechen oder auch Tod?

00:05:28: Ich hab jetzt gerade so ein bisschen das Gefühl, dass Tod erst mal gar nicht so im.

00:05:33: Also sterben gar nicht so im Vordergrund steht, dazu weiß ich aber auch ein bisschen zu wenig jetzt, also wie wirklich der Zustand ist und welche Untersuchungen das sind.

00:05:42: Und die Diagnose Alzheimer ist ja eine, wo man weiß sozusagen, da geht Eigenständigkeit verloren, da geht Gedächtnis verloren, da geht Orientierung verloren.

00:05:51: und gleichzeitig wissen wir, dass Kinder für Menschen am Ende des Lebens, in der zweiten Lebenshälfte ja auch sehr belehmend wirken können.

00:06:03: dass da auch unter Umständen, Erinnerungen oder Sachen auch erhalten werden oder wiederkommen, also in diesem Kontakten.

00:06:13: Deswegen bin ich gerade auch so ein bisschen am überlegen, ob und wenn ja wie.

00:06:18: Also weil im Augenblick habe ich fast das Gefühl, es braucht gar nicht so viel.

00:06:23: Das ist aber jetzt so ein spontanes Gefühl.

00:06:25: Das ist jetzt in der Situation, höre ich, dass ... es Probleme gibt mit dem Herzen und das noch nicht ganz klar ist, ob und wie das behoben werden kann.

00:06:35: Und dass es eine Diagnose gibt und das aber im Grunde erst mal nur die Erwartung da ist, dass sich Zustände verschlechtern, also der gesundheitliche Zustand verschlechtert.

00:06:46: Und

00:06:47: zu diesem... Also er ist schon ein bisschen weniger aktiv.

00:06:49: Also da gibt es schon noch einen Unterschied.

00:06:50: Aber vielleicht nicht so doll spürbar.

00:06:53: Ja, genau.

00:06:54: Vielleicht nicht so doll spürbar und ich hab so das Gefühl, dass es schwierig sein könnte, jetzt ein Gespräch zu führen oder Themen da reinzubringen in Situationen, wo es vielleicht noch nicht so spürbar ist, weil es so unklar ist, auch was das bedeutet.

00:07:11: Also es geht ja auch da wieder um das Thema Sicherheit und Angst.

00:07:16: Also Angst davor, Krankheit zu haben, Angst vor Veränderungen, Angst vielleicht auch vor Abschied, vor Sterben, vor Tod.

00:07:22: und Bilder zu finden, dafür und auch Trost.

00:07:26: Also das geht ja einher auch nicht nur mit der Angst, sondern auch mit einer Trauer und mit einem Schmerz.

00:07:31: Und da braucht es tatsächlich ja auch Trost.

00:07:33: Und Trost ist ja nicht nur etwas, was verbal stattfindet, sondern auch über bestimmte Situationen.

00:07:40: Also wenn ich weiß, dass der Opa gut aufgehoben ist oder wie es dann sein wird, dann kann ich mich auch damit ein bisschen trösten.

00:07:47: Aber solange eben unklar ist, was bei den Untersuchungen rauskommt oder wann überhaupt eine Veränderung eintritt und so habe ich das Gefühl, da stochert man unter Umständen so sehr in eigenen Bildern und Erwartungen und würde vielleicht auch etwas befeuern, was vielleicht gar nicht eintritt und die Unsicherheit unter Umständen dann eben nicht nehmen, die vielleicht auch noch gar nicht da war in der Form, sondern man würde eher eine Unsicherheit pflanzen und vielleicht sogar eine Angst schüren, die ohne diese Bilder gar nicht da wäre und ohne dieses Gespräch.

00:08:27: Verstehe ich.

00:08:28: Wann versteht denn ein Kind wirklich das Konzept von Krankheit und Tod?

00:08:35: Das hast du aber sehr schön gesagt, das Konzept von Krankheit und Tod.

00:08:40: So versachlicht, ja.

00:08:43: Wann hast du's denn verstanden?

00:08:46: Ich weiß das nicht mehr genau.

00:08:47: Also ich sag dir ganz ehrlich, ich hab's noch bis heute nicht verstanden.

00:08:50: Also, es ist für mich immer wieder unbegreiflich, dass Menschen einfach nicht mehr da sind, die mir am Herzen liegen und dass wir alle irgendwie endlich sind und gehen müssen.

00:09:02: Hoch, da bin ich gleich.

00:09:05: bewegt.

00:09:06: Ja.

00:09:07: Und ich glaube, das ist eben auch so etwas, weil ich glaube, das wird jetzt deutlich, ich weiß natürlich, was du meinst, wenn du sagst, da war ich so und so alt oder, ohne dass du es jetzt ausgesprochen hast, haben wir eine Kognition und wir haben Sachen erforscht und wir haben Erfahrung, weil du so alt bist wie du bist und ich so alt bin wie ich bin.

00:09:25: Ich habe meine Mutter begleitet und habe meine Oma schon verloren sozusagen und im Herzen.

00:09:32: Und das sind Alles Erfahrungen, die wir haben, und dadurch wird es sozusagen wahr.

00:09:39: Aber es wirklich zu begreifen und zu verstehen.

00:09:43: Also, es gibt immer wieder Momente, wo man irgendwie sich gewahr werden muss, dass dieser Mensch nicht mehr da ist und dass er einem fehlt.

00:09:51: Und dieses Wudurchleben Menschen weiter.

00:09:55: Dadurch, dass sie in unserem Herzen sind, dass wir über sie sprechen.

00:09:58: Das ist ja auch ein ganz merkwürdiges Phänomen, dass sie dadurch lebendig bleiben.

00:10:03: Ja, und in Erinnerung bleiben.

00:10:05: Also du merkst, das hat so viele, oder wir merken gerade, es hat so viele Facetten.

00:10:10: Es geht nicht um eine sachliche Mitteilung.

00:10:12: So ist das, Menschen sterben, Menschen kommen auf die Welt.

00:10:16: Und natürlich ist das auch ein Anteil.

00:10:18: Aber es geht eben auch um ganz viel Emotion und es geht auch um eine Dimension, die eben unbegreiflich ist.

00:10:24: Und vielleicht auch immer unbegreiflich sein wird.

00:10:29: für uns.

00:10:30: und trotzdem eine dimension in die wir beide ja auch kommen werden Unweigerlich kommen werden und mit der wir uns jetzt erst mal gar nicht in dieser form beschäftigen weil wir wissen nicht was kommt wir wissen nicht kommt krankheit wir wissen nicht wann wird es sein gibt viele geschichten darüber dass menschen gerne ihren todestag Antizipieren wissen wollen.

00:10:50: so ne ich gehör nicht zu diesen menschen.

00:10:54: oder auch die Frage, was würdest du machen noch, wenn du wüsstest, du hast nur noch eine Woche oder nur noch ein Jahr, gibt ja viele Filme auch, viele Geschichten dazu, die auch sehr berührend sind, weil es etwas verändert mit uns, weil es so unbegreiflich scheint und ist.

00:11:10: Ja, und diese Dimension, die ist vielleicht auch eine eher die Kinder auch vertreten, also das so dieses, also mir kommt immer, wenn wir über Tod sprechen, erinnere ich immer, Ronja Räuber Tochter.

00:11:24: Dieser Film, ich weiß nicht, ob du den erinnerst, wo Glatzenpär stirbt.

00:11:30: Aber die Geschichte kennst du, oder?

00:11:33: Du musst, das musst du, das musst du, Aufgabe an dich.

00:11:36: Ronja ist ein, also ist die Tochter von dem Hauptmann von dem Räuber.

00:11:44: Und von Mattis.

00:11:45: Und Mattis ist ein großer, kräftiger Mann, der ständig sein Revier verteidigt und total, also in natürlich Bullerbüh-Manier sozusagen kämpft gegen eine andere Räuber-Truppe.

00:11:59: Interessante ist, dass sie sich dann irgendwann befreundet mit dem Sohn des anderen Räuberhauptmanns.

00:12:04: Und es geht eben darum, wem gehört jetzt dieser Bereich.

00:12:06: Und so sind viele wunderbare Parabeln drin und Geschichten drin.

00:12:10: Also ich liebe diese Geschichte.

00:12:12: Und es gibt eine Szene, wo der glatzen Peer, das ist der älteste Räuber, wo der stirbt.

00:12:19: Und das ist in dem Film auch wunderbar aufgegriffen und erzählt.

00:12:23: und es gibt die Trauer von Mathis, der ein erwachsener Mann ist mit einem riesengroßen Rauschebad mit ganz dreckigen Händen, also wirklich, wo man denkt, er ist mit allen Wassern gewaschen und wie der trauert und schreit und sagt, er war immer da.

00:12:38: Und jetzt ist er nicht mehr da.

00:12:41: So, und das finde ich so diese Dimension irgendwie... Das ist mir auch als Kind so eindrücklich gewesen, weil das ist eigentlich der Tod.

00:12:51: Und sie macht das.

00:12:51: Also, Astrid Lindgren erzählt das mit ganz viel Herz auch, dass eben dem Klatzen per Kalt wird.

00:12:58: Und dann wird er in die Mitte gelegt zwischen Mathis und seine Frau.

00:13:02: Und dann kuscheln sie ihn.

00:13:04: Und dann kriegt er nachts einen Schrecken und denkt, er ist schon verstorben und fasst ihn an.

00:13:09: Und dann macht er so einen Auge auf und blinzelt nochmal und sagt, dann so schnell geht's auch wieder nicht.

00:13:13: Und so.

00:13:14: Also, es ist irgendwie, irgendwie hat das was ganz Ernsthaftes, was ganz Berührendes.

00:13:18: Und auf der anderen Seite eben auch so eine... Form von Leichtigkeit ohne leicht zu sein.

00:13:24: Und ich glaube, dass das etwas ist, wo Kinder auch stehen.

00:13:29: Dass sie eben, dass es eigentlich um diese Dimension geht.

00:13:32: Er war immer da und dann ist er nicht mehr da.

00:13:33: Und das kann man sich einfach nicht vorstellen.

00:13:35: Man kann sich da auch nicht wirklich auf den Tod vorbereiten.

00:13:39: Und genauso, glaube ich, kann man sich auch auf Krankheit... nicht wirklich emotional vorbereiten.

00:13:44: Man kann wissen, was passiert da, auf der Sachebene, welche Erkrankung ist das, welche Symptome, vielleicht auch Lebenserwartung.

00:13:52: Und ich würde immer gucken, dass je mehr ich weiß, als Mutter, als Vater, desto besser kann ich entscheiden, sollte ich und wenn ja was.

00:14:02: den Kindern sagen.

00:14:03: Und dabei geht es immer um diesen Aspekt von Sicherheit, von Trost, von Getragensein und so diese ganzen Momente, wo wir nicht genau wissen, was ist jetzt eigentlich und wie wird es sein.

00:14:13: Das sind ja Unsicherheiten bei uns, die wir gut regulieren können, für die wir aber auch Bilder haben und auch Regulationsmöglichkeiten.

00:14:20: Und da bin ich mir nicht so sicher, ob es so sinnvoll ist, die Kinder mit einzubeziehen, ohne dass wir schon mehr wissen und auch sowas wie ein Ausblick und einen Halt wieder haben.

00:14:31: Das heißt die Frage eigentlich, ob und wie.

00:14:35: Also die Frage bleibt eigentlich, ob überhaupt.

00:14:38: Und so

00:14:39: welchen Zeitpunkt würde ich eher sagen?

00:14:42: Genau.

00:14:43: Also im Augenblick hört es sich für mich erst mal so an, dass so viel unklar ist, dass es nicht... dass es vielleicht nicht notwendig ist oder die Frage wäre, mit welchem Ziel jetzt dann der sechsjährige das wissen sollte.

00:14:56: Da stecke ich jetzt natürlich nicht drin.

00:14:58: Wenn Judith sagt, der guckt besorgt und er kriegt unsere Ängste tatsächlich so weit mit, dass er verunsichert ist, dann wäre es gut zu sagen, wir machen Untersuchungen und dann schauen wir weiter.

00:15:08: Aber solange da erstmal gar nicht der Bedarf besteht und so viel unklar ist, Hab ich den Eindruck, könnte es gut sein, das erst mal für sich zu regulieren.

00:15:17: und dann, wenn ein neuer Stand da ist, wenn ein Status da ist, womit man umgehen kann und wo auch eine Perspektive dann da ist und es auch notwendig wird, weil eben vielleicht eine Irritation entsteht bei dem Enkel, was ist mit dem Opa los, warum umarmt der mich nicht mehr oder warum darf ich nicht mehr so oft hin oder sowas, dann werden auch Fragen kommen.

00:15:37: Und dann kann man eben überlegen, wie kann der Kontakt dann sein, wie kann sich das verändern.

00:15:42: Und was kann man eben auch dann sagen?

00:15:45: Und da würde ich immer versuchen, kindgerechte Bilder, also ich bin sehr sicher, dass Judith es auch nicht würde, aber ich würde jetzt nicht mit einer Alzheimerdiagnose kommen, sondern ich würde eher sagen, dass man eben Bilder findet und sagt, dass es eben manchmal schwieriger wird, im Alter sich zu erinnern oder dass dann auch so Bilder manchmal wegfallen oder so.

00:16:03: Aber auch das nur sagen, wenn es wirklich auch Fragen gibt dazu von dem Kind.

00:16:10: Weil sonst ... kommen wir in Dimension.

00:16:12: Also ich hab jetzt auch gemerkt, wenn ich dann so ein Bild formuliere für ein Kind oder so ein vermeintliches Bild, vorläufiges Bild, dann entstehen ja auch oft mehr Fragen, als man vorher hatte.

00:16:22: Also daraus resultieren dann wieder nochmal Fragen.

00:16:24: Und dann stehen wir wieder von der Situation, wo man dann sagen kann, ja, das haben wir ja noch nicht.

00:16:29: Also wir wissen es ja noch nicht, wie es ist.

00:16:31: Aber wenn es vielleicht schon da ist und die Frage da ist, war doch gestern beim Opa, wieso hat der Opa mich gefragt, wann ich da war?

00:16:37: Ja, dann kann man sozusagen daran anknüpfen, weil dann ist es schon ein Bild, was da auch da ist und was man nicht beschreiben muss.

00:16:43: Das heißt, jetzt noch nicht unbedingt und abwarten, welche Fragen kommen.

00:16:47: Also das kenne ich ja auch von unserem Sohn.

00:16:49: Da kommen manchmal aus halteren Himmel plötzlich Fragen, wo ich den Gehüller lach.

00:16:53: Okay, wo kommt die denn jetzt her?

00:16:55: Und daran erkenne ich, okay, das beschäftige ich denen.

00:16:58: Manchmal muss ich auch sagen, oh, da muss ich mir erst mal Gedanken darüber machen.

00:17:01: Aber eigentlich eher der Tipp, das Kind wird schon sagen.

00:17:06: Und wird schon fragen, wenn es soweit ist.

00:17:08: Ja, so ein bisschen schon.

00:17:10: Also es ist sicherlich ein Schwingen auch.

00:17:12: Es kann dann auch mal so einen Punkt geben, wo vielleicht Judith das Gefühl hat, es wäre jetzt auch ein Zeitpunkt, dann sollte sie sich noch mal fragen, warum und mit welchem Ziel.

00:17:20: Also dass so ein Impuls kommt, ein eigener, dass man denkt, man müsste was aufklären, weil vielleicht das Kind nicht fragt, aber trotzdem irritiert ist.

00:17:28: Aber im Grunde schon so wie du sagst und ich finde auch, wenn du das so beschreibst bei deinem Sohn, dann wäre ja auch immer gut, nicht nur über die Frage an sich zu sprechen, sondern ruhig auch, das wirst du auch machen, zu fragen, wie kommst du denn da drauf, um einfach nochmal mehr Informationen zu bekommen, was beschäftigt ihn denn da wirklich?

00:17:45: Weil manchmal ist die gestellte Frage gar nicht die Frage, um die es geht, sondern nur dann der Anlass.

00:17:51: Das heißt, eigentlich, es ist erst mal nichts zu tun und sie soll warten, bis die Fragen kommen.

00:18:00: Im Augenblick habe ich das Gefühl, wie die Situation ist.

00:18:02: Solange es keine Ergebnisse gibt, keine Konklusio gibt, keine weitreichende Veränderungen gibt, geht es vielleicht erst mal darum, gar nicht so viel dazu zu sagen und auch über das Alter zu sprechen.

00:18:18: Es ist ja nicht jetzt ein Freund oder der Papa, sondern es ist ja auch irgendwie ... der Zyklus des Lebens, dass Oma und Opa älter sind und dass die auch älter werden und dass da eben auch bestimmte Dinge mit dazugehören, dass eben Kraft weggeht und Energie schwindet und eben andere ... Also, man kann halt nicht mehr nur Fußball spielen oder so, sondern sitzt halt lieber im Sessel und liest ein Buch vor oder ... Also, dass die Aktivität auch nachlässt.

00:18:47: Und das hat ja auch nicht nur was mit Krankheit und ... Untersuchungen zu tun, mit auch, dass ein Herz schwächer wird, hat ja auch, ich kenne jetzt zu wenig die Anlässe, worum es geht, und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie alt der Opa ist, aber die Reihenfolge sozusagen, stimmt ja erst mal biografisch und biologisch, ist es so, dass unsere Eltern vor uns gehen.

00:19:08: So traurig das ist, auch wenn wir uns das nicht vorstellen können.

00:19:11: Da kann man ja auch erst mal darüber sprechen, dass der Opa eben älter wird und dass sich da dann auch Dinge verändern.

00:19:18: Und wie schätzt du sowas eigentlich?

00:19:19: Du hast jetzt noch eine Ronja Räubertochter erzählt, auch schon sowas auch wirklich sich anzugucken gemeinsam und auch da durch Geschichten, ob das jetzt Filme sind oder Vorlesebücher, sich damit schon dem so anzunähern?

00:19:32: So präventiv meinst du?

00:19:35: Also ich finde Ronja Räubertochter...

00:19:36: Ich hab da mal was vorbereitet.

00:19:37: Ja, genau.

00:19:39: Hier sind die Häppchen und da ist der Film.

00:19:41: Nein.

00:19:41: Ich finde, Ronja Räubertochter ist ein Buch, was wirklich sehr schön und sehr weise ist und ganz viel Möglichkeiten bietet, um über das Leben und über die wesentlichen Fragen des Lebens zu sprechen.

00:19:53: Ich tue mich ein bisschen schwer damit jetzt sozusagen, das als eine Maßnahme zu ergreifen und zu sagen, wir gucken uns den Film an.

00:19:59: Das kann manchmal helfen, wenn das Thema wirklich da ist.

00:20:03: umzusehen.

00:20:04: Wie geht da zum Beispiel eben Glatzenpäher mit um?

00:20:06: Wie geht der Matis damit um?

00:20:07: Ja, wie geht Ronja damit um?

00:20:09: So, das sind dann vielleicht auch Sachen, die ergänzen stattfinden können.

00:20:13: Ich würde diese Filme immer gucken mit den Kindern.

00:20:16: Okay, gut, verstehe ich.

00:20:18: Ja, und da gibt es auch viele andere wundervolle Geschichten von Astrid Lindgren, die auch gar nicht so bekannt sind, die in so einer Märchensammlung drin sind.

00:20:26: Also, ihr merkt es hat mich sehr geprägt.

00:20:28: Diese Fantasie, weil Astrid Lindgren ja selbst auch eine ganz interessante Biografie hat, viel Schmerz auch erlebt hat, auch viel Einsamkeit erlebt hat und immer wieder Geschichten erzählt.

00:20:42: Was ist jetzt bei Ronja erst mal nicht so der Hauptteil, aber es gibt ja auch Karlsruhe vom Dach oder sowas, ja, wo Kinder, die einsam sind, immer Besuch bekommen von anderen Kindern oder sich Menschen dazudenken.

00:20:55: Es gibt Peter und Petra, wo ein Einzelkind auf einmal ... von einer kleinen Zwergenfamilie besucht wird und so weiter.

00:21:02: Also es gibt da ganz viele, finde ich, emotionale Dimensionen drin, die sehr tröstlich sind und die wunderschön sind.

00:21:10: Also deswegen eine kleine Lanze, ich verdiene nichts daran, es ist wirklich nur ein Anliegen.

00:21:15: Muss man ja heute dazu sagen, also unbezahlte Werbung ist sozusagen.

00:21:19: Ja, ist auf jeden Fall so, ja.

00:21:20: Nein, ich guck, ich sehe es gerade, sieht auch toll aus.

00:21:22: Also Peter und Petra habe ich mir gerade immer aufgeschlagen.

00:21:25: Sieht schon, die Allerin, die Zeichnung ist schon wieder fantastisch.

00:21:30: Natürlich gibt es heute auch Bücher, die sich mit diesen Sachen beschäftigen.

00:21:35: Wenn ich jetzt konkret gefragt würde, was ist da pädagogisch wertvoll, müsste ich da jetzt gucken.

00:21:40: Aber wie gesagt, ich finde eher lebenskluge und lebensweise und humorvolle Geschichten und fantasievolle Geschichten, die erzählen oft noch mal viel mehr als die Geschichten, die eine Intention verfolgen und die sozusagen für eine bestimmte Situation geschaffen sind.

00:21:56: Das kennt man so bei den Babybüchern, wo dann so Bücher sind, also Babybücher im Sinne von Mama ist schwanger und kriegt noch ein Kind und dann wird das also thematisiert und alle Bereiche werden dann da mitverarbeitet.

00:22:10: und das ist, ich will das auch gar nicht abwerten, das ist sicherlich auch hilfreich.

00:22:14: und gleichzeitig sind ja doch die Geschichten, wo das beiläufig erzählt wird und wo das einfach mit dazugehört, oft sehr viel eindrücklicher.

00:22:22: Ja.

00:22:24: Katja, dann danke ich dir erst mal.

00:22:25: Ich habe auf jeden Fall jetzt eine Aufgabe von dir gekriegt.

00:22:29: Das

00:22:29: ist schon mal gut, indem ich mich dann in die Welt von Ronja Räuber tauchte zu begeben.

00:22:32: Ich kenne sie natürlich schon, aber das ist irgendwie noch nie so richtig bei mir gelandet, aber das ist ja... Es ist ja immer schön, was Neues zu entdecken.

00:22:39: Ja, und vielleicht, jetzt kommt ja die kalte Jahreszeit und vielleicht ist das ein schöner Nachmittag mal für euch zusammen als Familie.

00:22:48: Also, wo ich gerade denke, so, darf ich bitte dazukommen, weil ich find's auch so schön.

00:22:51: Ich hab ja keinen Anlass auch, ja.

00:22:53: Miebre, du, ich sag mal so, mit deinem Hund bist du immer willkommen.

00:22:56: Ja,

00:22:56: wir machen einen Hundennachmittag, also müssen wir erst rausgehen und dann die Hunde sauber machen und dann aufs Sofa, weil vorher geben die, glaub ich, keine Ruhe.

00:23:04: Das machen wir, das finde ich schön.

00:23:05: Judith, vielen, vielen herzlichen Dank für deine Frage.

00:23:08: Ich hoffe, du konntest jetzt was mit der Antwort anfangen und mit einer schwingenden Antwort zu war.

00:23:13: Das würde ich sagen, die gar nicht so ganz konkret jetzt macht dies und macht das.

00:23:16: Wir wissen manchmal so machen mit Punkteplan, sondern eher zu sagen, lass schwingen.

00:23:21: Ja, so bestimmte Aspekte hin und her zu bewegen.

00:23:23: Und ich bin auch bewegt, muss ich sagen.

00:23:25: Also, mich hat jetzt die Frage bewegt und Judith, ich wünsche euch erst mal viel Kraft und alles Gute und dass ihr selbst auch ... ein bisschen in die Zuversicht kommen könnt und eine gute Zeit habt miteinander.

00:23:36: Ja, auch von mir natürlich.

00:23:37: Und dir auch eine gute Zeit, liebe Katja und euch da draußen.

00:23:41: Und nächste Woche hören und sehen wir uns wieder.

00:23:43: Bis dahin, tschüss tschüss.

00:23:44: Schöne Restwoche, bis dann, tschüss.

00:23:46: Ciao, ciao.

00:23:48: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuhören.

00:23:50: Wir freuen uns, wenn ihr den Familienrat abonniert und bewertet und kommentiert.

00:23:54: Da lässt es unnatürlich besonders, wenn ihr uns Fragen schickt an familienratatmitvergnügen.com.

00:24:00: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:24:05: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.

00:24:11: Wir freuen uns auf

00:24:32: euch.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.