Ablehnung – Wie können wir eine bessere Beziehung zu unserem Enkelkind aufbauen?

Shownotes

Bettina* und Winfried* haben uns geschrieben und gefragt, was sie tun können, um die Beziehung zu ihrem Enkelkind zu stärken.

Wie können wir das Verhalten unseres Enkelkindes richtig deuten und seine Bedürfnisse erkennen? Wie bauen wir eine engere Bindung zu unserem Enkelkind auf?

*Namen geändert

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Wenn ihr auch Fragen an Katia Saalfrank habt, dann schickt sie gerne an familienrat@mitvergnuegen.com


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Transkript anzeigen

00:00:04: Herzlich willkommen beim Familienrat Podcast.

00:00:07: Ich bin Katja Saalfrank, Diplompedagogin und Musiktherapeutin und Mutter von vier Söhnen.

00:00:12: Und ich bin Matsihischa, Gründer von Mitvergnügen, Familienvater und Fragensteller.

00:00:16: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen, eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.

00:00:25: Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag?

00:00:29: Was brauchen unsere Kinder wirklich und wie gelingt es, Gleichgewicht im Familienleben zu finden?

00:00:34: Das ist der Vermehenrat mit Katja Saalfrank, ein Podcast von Mit.

00:00:37: Vergnügen.

00:00:45: Hallo und guten Tag, lieber Matze.

00:00:47: Wir sprechen uns wieder.

00:00:48: Hallo und guten

00:00:49: Morgen.

00:00:49: Guten Morgen.

00:00:51: Wie ist es dir denn?

00:00:52: Ganz gut.

00:00:53: Die Sonne scheint.

00:00:54: Die Sonne scheint?

00:00:55: Es

00:00:55: ist kalt.

00:00:56: Aber ich freue mich, dich zu sehen.

00:00:57: Wir sind heute remote verbunden.

00:00:59: Wir

00:00:59: sind heute remote.

00:01:01: Bist du eigentlich ein Faschingstyp?

00:01:03: Das ist eine gute Frage, weil ja jetzt Fasching ist.

00:01:06: Fasching oder Karnaval?

00:01:10: Jetzt wird

00:01:11: es beschwerlich.

00:01:12: Du, ich komme mir

00:01:12: aus Hessen ursprünglich, aus Liesbaden und da haben wir schon gefeiert.

00:01:16: Also das war schon eine schöne Sache.

00:01:18: Da war dann eigentlich Ausnahmezustand und also Fasching.

00:01:25: In welchem Kostüm kann ich mir Katja Saarfrank vorstellen?

00:01:28: Ehrlich gesagt, seit ich Katja Saarfrank bin, habe ich keinen Kostüm mehr angehabt.

00:01:32: Wir sind wieder nach Berlin gezogen.

00:01:34: Und hier ist es nicht so mit Fasching und so und Karneval.

00:01:38: Aber ich war als Kind, habe ich alles an Verkleidung gehabt, was so gängig war, also von Prinzessin.

00:01:47: Du hast Prinzessin, okay.

00:01:47: Ja,

00:01:47: nicht nur.

00:01:48: Also Prinzessin, Löwe, ich war auch mal ein Maykäfer, Marinekäfer.

00:01:53: Was gab es denn auch als

00:01:54: Kind?

00:01:54: Warum ist eigentlich diese Marinekäfer-Nummer?

00:01:57: Marinekäfer, aber warum?

00:01:59: Warum?

00:02:00: Ist ja heute immer noch so.

00:02:02: Ich weiß es auch

00:02:03: nicht, weil es so eine Signalfarbe ist oder weil man es so gut erkennt.

00:02:07: Oder Pilz auch gerne genommen.

00:02:09: Nee, Pilz hab ich jetzt nicht.

00:02:11: Ein Wender steht im Wald.

00:02:12: Kinder,

00:02:12: immer noch Cowboys.

00:02:13: Cowboys.

00:02:15: Was waren wir denn noch?

00:02:16: Es gab auch noch ein Räuber, war ich auch.

00:02:19: Wie sieht ein Räuber aus?

00:02:20: Ja, mit so riesen Badstoppeln und dann mit so einem Räuber-Hotzenplatz mäßig.

00:02:25: So ein großer Gürtel und dann Pistole.

00:02:27: Und dann durfte man halt dann ... Da hat man halt die Prinzessin geklaut und so.

00:02:31: Und durfte halt so ein bisschen über Tische und Banken gehen, weil man war ja ein Räuber.

00:02:34: Stark.

00:02:35: Ja, das ist schon das Tolle an sowas.

00:02:37: Dass man kann niemand anders sein, als man sonst

00:02:39: ist.

00:02:39: Oder Seeräuber war man doch auch.

00:02:41: Ja.

00:02:41: Es stimmt.

00:02:42: Ja, Seeräuber auf jeden Fall.

00:02:43: Ja, Pirat.

00:02:44: Genau, Pirat.

00:02:45: Ja, so hieß das.

00:02:47: Seeräuber.

00:02:48: Ich bin ein Seeräuber.

00:02:49: Ein Pirat.

00:02:50: Nein, ein Seeräuber.

00:02:51: Seeräuber.

00:02:52: Hattest du denn auch Kostüme?

00:02:54: Oder wie war das bei euch?

00:02:55: Bei mir war es tatsächlich irgendwann mal Facher.

00:02:58: Bitte?

00:02:59: Ja, als Fahrer.

00:03:01: Als Fahrer?

00:03:02: Ja, ich wollte ja mal Fahrer werden, ich glaube deswegen.

00:03:05: Ah, interessant.

00:03:06: Also, ich sage nur deshalb jetzt interessant, weil mein Vater ist ja Fahrer und ich bin nie auf die Idee gekommen, irgendwie den Talar meines Vaters zu nehmen.

00:03:15: Ich bin auch nie auf die Idee gekommen, als Bauarbeiter zu gehen.

00:03:17: Mein Vater ist ja Bauarbeiter, also von daher.

00:03:19: Interessant.

00:03:20: Aber als Bauarbeiter bin ich auch nicht gegangen.

00:03:21: Ja, ich weiß auch nicht, sind vielleicht so plakative Sachen dann, ja.

00:03:24: Interessant.

00:03:25: Aber eigentlich

00:03:25: eine schöne Sache.

00:03:26: Ich finde das schon mit den Kostümen, also man ist ja wirklich jemand anderes und ich finde das ein bisschen schade, dass wir in Berlin überhaupt gar keine Kultur davon haben.

00:03:33: Ich ahre, versuche... immer wieder nach Köln zu kommen.

00:03:35: Ich schaffe es nie.

00:03:36: Ich würde mir das gerne mal angucken, weil Freunde jetzt von absoluten Wahnsinn.

00:03:42: Eskapaden.

00:03:42: Eskapaden.

00:03:44: Eskapaden.

00:03:46: Genau.

00:03:47: Also kann man jetzt gar nicht weiter ausführen.

00:03:49: Ich

00:03:49: glaube, das sind nochmal andere Eskapaden, als die, die wir jetzt gerade beschrieben haben.

00:03:52: Als Kind.

00:03:53: Ich glaube, das Kinderfasching, was wir dann hatten, wir haben dann auch so Kinderfasching gefeiert.

00:03:57: Das gab es dann an der Kirche, gab es irgendwie Kinderfasching und dann hat man Faschingspartys gefeiert und Das war eben so ein bisschen wie Kindergeburtstag nur mit Kostümen.

00:04:07: Und das war wirklich toll.

00:04:08: Und das, was du jetzt beschreibst, ist ja dann so erwachsenen

00:04:12: Paching.

00:04:12: Es kapart.

00:04:13: Ja, genau.

00:04:15: Das

00:04:15: ist dann Karneval.

00:04:16: Ich glaube, das ist der Unterschied.

00:04:17: Das ist einfach sehr viel Alkohol, glaube ich.

00:04:18: Und dann laute Musik und Schunkeln.

00:04:20: Also so war das zumindest bei uns in meiner kindlichen Erinnerung jetzt.

00:04:23: Ja.

00:04:24: Na du, irgendwann sitzen wir hier vielleicht in den Kostümen.

00:04:26: Mal gucken.

00:04:27: Das sieht ja keiner.

00:04:28: Das ist der Vorteil.

00:04:29: Das sieht ja

00:04:29: keiner.

00:04:29: Das ist für uns einfach witzig.

00:04:31: Du kommst als mal Käfer und nicht viel als Fahrer.

00:04:34: Ja, ich guck dann mal, was ich mir auch so.

00:04:36: Marienkäfer ist mir vielleicht ein bisschen zu harmlos.

00:04:40: Ja, ich weiß halt nicht.

00:04:41: Das Schöne an den Rollen ist ja auch, dass man dann sozusagen in eine Rolle geht.

00:04:44: Und ich meine, was macht schon so ein Marienkäfer?

00:04:47: Stimmt, Fahrer wäre jetzt auch irgendwie wirklich langweilig.

00:04:48: Aber da könnte

00:04:49: ich dir ein paar Hinweise geben, was du Fahrer so macht.

00:04:54: Der geht durch die Kanzel und er hält Predigten und er hat

00:04:58: die Beerdigung zu

00:04:59: tun und mit Taufe.

00:05:00: Ja,

00:05:00: ich weiß, aber das ist jetzt im Faschenk auch so ein bisschen ...

00:05:05: Wie will man das Kennzeichnen nach außen?

00:05:07: Wie will man das alles Kennzeichnen?

00:05:08: Ihr könnt jetzt mal über die Mann sterben.

00:05:11: Man kann natürlich immer Leute verkuppeln und direkt vermählen.

00:05:14: Das ist natürlich eine tolle Sache.

00:05:15: Direkt vermählen,

00:05:16: ja genau.

00:05:16: Aber verkuppeln gehört eigentlich nicht dazu.

00:05:18: Nur das vermählen, dann die kommen schon freiwillig.

00:05:20: Ach, ihr seht doch aus wie...

00:05:22: Den Segen könntest du verteilen.

00:05:24: Den

00:05:24: Segen kann ich geben.

00:05:25: Ich könnte den Segen geben.

00:05:27: Na ja.

00:05:29: Ich habe noch was anderes und zwar eine E-Mail, die ich bekommen habe oder wir bekommen haben von Bettina und Winfried.

00:05:36: Und das ist was Schönes, denn es sind Großeltern.

00:05:40: Und ich würde jetzt mal die E-Mail vorlesen.

00:05:43: Sehr geehrte Katja, sehr geehrter Matze.

00:05:45: Mein Mann und ich sind Großeldern von drei Enkelchen.

00:05:48: Ein zehnjähriges Mädchen und ein fünfjähriges Mädchen von unserer Tochter und ein fünfjähriger Junge von unserem Sohn.

00:05:54: Mit den beiden Mädchen ist alles in Ordnung.

00:05:57: Unser fünfjähriger Enkel ist ein Trennungskind.

00:05:59: Unser Sohn und seine Partnerin lebten in der Schweiz.

00:06:02: Als unser Enkel circa ein Jahr alt war, kehrten sie nach Deutschland zurück und die Mutter unseres Enkels trennte sich kurz danach von unserem Sohn.

00:06:10: Sie lebten zunächst mit dem Kleinen für ein Jahr im Haus, ihrem Mutter und deren Partner.

00:06:15: Wir waren fordern abgehangen, da unser Enkel noch zu klein war und die Eltern nicht zu uns wollten.

00:06:21: Im Leben unserer Schwiegertochter spielten wir fortan keine Rolle mehr.

00:06:25: Wir wurden weder zu seinem Geburtstag noch zu anderen Dingen eingeladen oder angesprochen.

00:06:29: Nun zum fünften Geburtstag waren wir das erste Mal dabei.

00:06:32: Die anderen Geburtstage haben wir immer nachträglich in unserer Familie gefeiert.

00:06:36: Unser Sohn hat seinen Sohn nun alle zwei Wochen für vier Nächte drei Tage bei sich und verbringt dann auch viel Zeit mit ihm bei uns.

00:06:44: Im Sommer unternehmen wir gemeinsam viel auch zusammen mit seinen Cousinen.

00:06:47: Wir waren auch schon für ein paar Tage zusammen im Urlaub.

00:06:50: Leider lehnt uns unser Enkel mehr und mehr ab.

00:06:53: Er sagt immer öfter, dass er uns nicht lieb hat, nur die andere Oma und Opa, Mama und Papa.

00:06:59: Er möchte nicht mehr bei uns sein.

00:07:01: Wir sind sehr verletzt, leider können wir das manchmal auch nicht verbergen.

00:07:04: Wir suchen nun Rat, wie wir mit der aktuellen Situation umgehen können.

00:07:09: Er lässt keine Nähe zu und sucht sie selbst bei uns auch nicht.

00:07:12: Wir dürfen ihm weder beim Anziehen helfen, noch irgendwas anderes.

00:07:16: Die Mädels rennen uns um und weichen nicht von unserer Seite.

00:07:19: Was machen wir mit unserem Enkelchen falsch?

00:07:22: Es tut uns sehr weh und wir hätten sehr gern Zugang zu ihm.

00:07:25: Wir würden uns über ein Antwort sehr freuen.

00:07:26: Vielleicht können sie uns helfen und uns etwas raten.

00:07:29: Vielen Dank.

00:07:30: Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen Bettina und Winfried.

00:07:33: Wie schön.

00:07:34: Erst mal vielen Dank für die Frage, für die Offenheit und dass uns hier auch Großeltern zuhören.

00:07:39: Das freut mich irgendwie sehr.

00:07:41: Auf jeden Fall.

00:07:42: Danke für die Nachricht.

00:07:43: Ja, also worum es glaube ich hier jetzt erstmal gehen wird, ist, dass wir den Perspektivwechsel machen zu dem Fünfjährigen.

00:07:55: Also wenn ich es richtig verstanden habe, es geht um den Enkelsohn, der sich nicht so verhält oder der nicht so innig ist mit den Großeltern, wie das die Großeltern Bettina und Winfried erwarten beziehungsweise sich wünschen und auch von den anderen.

00:08:12: Enkelkindern erleben.

00:08:15: Um sich der Situation zu nähern, ist es vielleicht erstmal hilfreich, wirklich zu gucken, wie fühlt sich denn der fünfjährige?

00:08:22: Weil das, was ich jetzt hier lese, ist, dass die Großeltern sehr gekränkt sind, sehr verletzt sind.

00:08:31: Und das ist vielleicht nachvollziehbar.

00:08:33: und trotzdem hat das eher was mit den Erwachsenen zu tun, dass da eine Ablehnung kommt und die Erwachsenen reagieren dann vielleicht auch mit einem kindlichen Anteil in sich selbst, indem sie verletzt und gekränkt sind und auch so reagieren.

00:08:53: Und damit stehen sich ja im Grunde drei, fünf jährige gegenüber.

00:09:00: Mein Ziel wäre jetzt nochmal aus der erwachsenen Ebene zu schauen und auch Bettina und Winfried so ein bisschen in die Erwachsenen, in den erwachsenen Anteil reinzubringen und nochmal zu schauen, was muss eigentlich dieser fünfjährige Enkelsohn alles bewältigen?

00:09:15: Und wenn wir uns das angucken, dann können wir nochmal gucken, was bedeutet das denn?

00:09:20: Wie geht es dem denn eigentlich?

00:09:22: und ist es vielleicht sogar aus der Sicht des jungen nachvollziehbar, dass ihm Dinge zu viel sind.

00:09:29: Weil das höre ich jetzt erst mal.

00:09:31: Also, der sagt vielleicht, ich finde euch doof und ich will lieber zu den anderen.

00:09:35: Und bei den Großeltern kommt dann an, wir sind abgelehnt.

00:09:39: Man könnte es aber auch auf der Selbstoffenbarungsebene hören und hören, dass der Junge über sich selbst sagt, das ist mir ganz schön viel.

00:09:47: Ist ja auch viel.

00:09:48: Die haben sich getrennt, die sind umgezogen.

00:09:50: Die lebten dann erst bei den... anderen Eltern, anderen Großeltern.

00:09:55: Also für so ein kleines Kind hat er schon ganz schön viel Reisen so durch.

00:10:00: Ich

00:10:00: finde auch ganz schön viel unterschiedliche Konstellationen, ganz schön viele Abbrüche, ganz schön viel Veränderungen.

00:10:08: Und er ist erst fünf.

00:10:10: Und wenn ich es richtig verstehe, sind ja Bettina und Winfried auch ganz lange nicht Ansprechpartner gewesen, Bindungspersonen, Bezugspersonen gewesen.

00:10:19: Und man kann Bezugspersonen ja nicht verordnen im Grunde.

00:10:24: Also natürlich machen wir das in der Kita.

00:10:26: Jetzt merke ich gleich wieder, ich habe wieder einen Satz gesagt, der nicht ganz stimmt und nicht ganz allgemeingültig ist.

00:10:30: Da verordnen wir ja im Grunde auch.

00:10:32: Das ist aber da eine professionelle Beziehung.

00:10:34: Ich spreche jetzt von einer persönlichen Beziehung, auch vielleicht von einer familiären Beziehung und nur, sage ich mal, weil ich jetzt biologisch in meiner Biografie die Großmutter der Großvater von einem Kind bin, heißt es nicht, dass wir uns gut kennen und dass wir sozusagen Vertrauen haben, was miteinander gewachsen ist, sondern da waren ja viele Bindungsabbrüche da.

00:10:59: Und dieses kleine Wesen dieser fünfjährige, der hat schon eine ganze Menge erlebt, wie du es auch sagst, der hat die Trennung, hat ein unterschiedliches Land erlebt, der hat eine Trennung erlebt von seinem Vater und der erlebt jetzt aktuell auch ja neue Personen wieder.

00:11:16: Jetzt ist er bei seinem Vater vier Nächte, drei Tage, alle zwei Wochen.

00:11:21: Das ist auch eine ganz schöne emotional-seelische Leistung, die der Kleine davor bringt.

00:11:28: Wir sagen immer so lapidar, ja, das sind dann Trennungskinder.

00:11:31: Was ja auch nicht so ein schöner Begriff ist, finde ich.

00:11:33: Das ist irgendwie auch so ein Label.

00:11:35: Aber Kinder bei denen, die sozusagen in Konstellationen leben, wo Eltern sich getrennt haben, die haben eine ganze Menge in sich zu verbinden, nämlich ganz viele Welten.

00:11:46: Und unterschiedliche Erwartungen auch.

00:11:49: Dann ist er ja noch, wenn er dann sozusagen bei seinem Papa ist, aber zwei Wochen für vier Nächte, dann auch noch ein Teil davon, dann eben bei den Großaltern.

00:11:56: Und wenn dann, denke ich schon so, naja, das ist dann vielleicht, ist das genau der Punkt, vielleicht will er einfach nur seine Ruhe haben bei seinem Papa sein.

00:12:03: Ist halt auch viel Bewegung, finde ich auch.

00:12:06: Genau, also dann ist es dann... woanders als zu Hause ist und dann aber auch nicht nur da, sondern auch noch bei den Großeltern.

00:12:14: Genau, und dann auch noch mit der Erwartung konfrontiert, die wir ja hier auch sehr klar hören, dass es schön sein soll.

00:12:21: Und dass er eh nicht sein soll.

00:12:22: Dass er den Großeltern nicht überspitzt, das jetzt mal.

00:12:24: Weil es hier so steht im Vergleich zu den anderen Enkeln, den Mädchen, die eben den Großeltern nicht von der Seite weichen.

00:12:30: Da scheint ja so eine Vorstellung dazu sein, dass eben auch der fünfjährige Enkel so in ihnen sehr zugetan ist und ihnen nicht von der Seite weicht.

00:12:37: Und das aufgrund der Tatsache, dass sie Großeltern sind.

00:12:41: Nicht aufgrund der Tatsache, dass da eine gewachsene Beziehung ja ist.

00:12:45: Und die Enkel, die Mädchen, sind ja keine ... sogenannten Trennungskinder, sondern die haben eben nicht das durch, was er durchhat

00:12:53: schon.

00:12:53: Genau, die haben diese frühen Abbrüche nicht.

00:12:56: Das ist einfach, ich will das auch gar nicht bewerten, ob das jetzt gut oder schlecht ist.

00:13:00: Also ob Trennung gut oder schlecht ist.

00:13:03: Sondern die Frage ist immer, wie man damit umgeht.

00:13:05: Und die großen Mädchen, das finde ich vor allen Dingen, oder die anderen Mädchen, die anderen Enkel, die haben einfach eine gewachsene Beziehung zu den Großeltern.

00:13:13: So würde ich, das ist für mich eher der Unterschied.

00:13:16: Klar haben sie auch nicht diese Erfahrung gemacht, die haben einfach andere Erfahrungen gemacht.

00:13:20: Aber die Beziehung zu den Großeltern ist einfach eine ganz andere, weil sie viel länger, viel näher, viel intensiver eben auch das Aufwachsen begleitet haben.

00:13:28: Und das bedeutet ja Bindung.

00:13:30: Bindung heißt ja, ich hab Vertrauen, dass wir miteinander können und dass alle Situationen, die wir miteinander haben, auch irgendwie lohnt sind und sich gut anfühlen.

00:13:41: Und das ist ja auch wunderbar, wenn das die Großeltern da geschafft haben und vielleicht auch gar nicht geschafft im Sinne von anstrengend, sondern wenn das dort wachsen konnte.

00:13:51: Und wachsen ist eben auch so ein Stichwort jetzt hier.

00:13:54: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

00:13:57: Und jetzt sich zu wünschen, dass nach dieser ganzen Zeit eben dann der fünfjährige Auch ihn nicht mehr von der Seite weicht, Oma und Opa sagt, da gerne ist, da die Großeltern füllt mit einem Gefühl von ihr seid tolle Großeltern, was übrigens auch ein bisschen egoistisch ist.

00:14:15: Wenn wir das so an Kinder ran tragen, sage ich jetzt mal so egoistische Anführungszeichen, dann ist es natürlich, es ist eine Riesen-Erwartung an den kleinen Jungen.

00:14:25: Also das heißt, erst mal runter von den Erwartungen.

00:14:28: Erst mal verstehen.

00:14:31: Erstmal verstehen und fühlen, was dieser kleine Junge erlebt hat.

00:14:36: Ich finde, du hast das sehr gut auf den Punkt gebracht.

00:14:38: Er hat schon einiges durch.

00:14:40: Der hat neues Land, neue Konstellationen, viele Menschen, viel Unklarheit.

00:14:46: Wenn wir beim Eisberg sind, haben wir ganz unten dieses Grundbedürfnis von Sicherheit.

00:14:50: Das heißt, er ist... an vielen Stellen immer wieder in Unsicherheit gefallen und darauf angewiesen, dass es Erwachsene gibt, die für ihn mit ihm gemeinsam auch wieder Sicherheit herstellen.

00:15:01: Weil Kinder das noch nicht für sich alleine können.

00:15:04: Und für mich ist das ein Zeichen, dass er eben sagt, stopp, fühl mich hier nicht so wohl.

00:15:09: Ich will nur die andere Oma und den anderen Opa und Mama und Papa.

00:15:12: Und ehrlich gesagt sind das ja auch schon viele Bezugspersonen mit fünf Jahren.

00:15:16: Ja, und die geben mir Sicherheit.

00:15:19: Und es ist nicht, ihr seid doof.

00:15:22: Sondern das heißt, ich brauche Sicherheit.

00:15:26: Das ist der erste Punkt, zu verstehen, das zu verstehen.

00:15:30: Und daraus würde sich jetzt für mich im Folgenden ergeben, wenn ich weiß, dass das Kind Sicherheit braucht, dann könnte ich gucken, was braucht es denn, um in der Beziehung sicherer zu werden.

00:15:41: Und das könnte eben sein, weniger ist mehr.

00:15:45: Und bis also weniger Erwartungen, weniger Druck, Und eben ein bisschen mehr Zeit, ein bisschen mehr Zuversicht.

00:15:53: Ja, hatten wir letzte Woche, dass man ein bisschen mehr in die Zuversicht geht.

00:15:57: Das wird schon kommen.

00:15:59: Es wird nicht kommen, wenn ich dranziehe und sage und enttäuscht bin und sage, du musst doch und warum ist das denn so?

00:16:06: Und wir sind, ich weiß jetzt auch nicht, was es bedeutet.

00:16:08: Und hier steht manchmal können wir es auch nicht verbergen, dass wir so gekränkt sind.

00:16:12: Das müsste man auch nochmal aufdröseln.

00:16:14: Also das wäre so ein bisschen ein ganz liebevoller Appell an Bettina und Winfried, ein bisschen Energie rauszunehmen, ein bisschen mehr an den Perspektivwechsel zu gehen, mehr Raum zu geben, eher zu gucken, was braucht denn unser Enkelkind und da eher zurückzutreten und nicht so drauf zu bestehen.

00:16:32: Also lieber weniger sehen, aber die Zeit, die sie dann verbringen, die dann vielleicht auch für den Jungen ein bisschen entspannter sein kann, dann wirklich auch nicht zu bedrängen, sondern wirklich zu gucken, Mensch, schön, dass du da bist und wieder ein bisschen auf Abstand gehen, ihn kommen lassen.

00:16:48: Ja, weil der wird ganz viel Druck erlebt haben und vielleicht nicht weiß jetzt nicht, wie die Trennung abgelaufen ist, nicht weil das schwierig war vielleicht zu vorderst, sondern weil er einfach bei ihm Druck entsteht.

00:17:01: Und ihn eher kommen lassen und nicht so viel wollen von ihm.

00:17:05: Ich glaube, Kinder merken ja auch ist so mein Gefühl, wenn so was aufgeladen ist schon.

00:17:09: Also das muss man gar nicht unbedingt alles aussprechen, aber so an der Stimmung und vielleicht sprechen die Großeltern auch mit ihrem Sohn darüber und was hat er denn und wieso denn nicht.

00:17:19: und ich glaube, dass sowas überträgt sich ja dann auch.

00:17:23: auch ohne dass man da unbedingt was sagt, habe ich so das Gefühl.

00:17:26: Ja, und wie gesagt, wir wissen ja auch nicht, was das heißt, dass sie es manchmal nicht verbergen können.

00:17:30: Vielleicht kommt dann Kritik auch oder es kommt ein Vorwurf oder sowas.

00:17:34: Also das ist wirklich, das schreibt ja auch jetzt Bettina hier schon, dass es leider sie das nicht verbergen können.

00:17:40: Das ist wirklich kontraproduktiv.

00:17:42: Und also da ist wirklich eine innere Arbeit von uns Erwachsenen gefragt in so einer Situation wirklich nochmal mit unseren Anteilen zu arbeiten.

00:17:52: Das könnte ich jetzt, ich weiß, dass das auch vielleicht für eine Generation, für eine Großelterngeneration nicht so einfach ist, an den eigenen Anteilen, die man an der Situation hat, auch zu arbeiten.

00:18:03: Aber wirklich nochmal den Fokus auf sich selbst zu richten und zu gucken, warum kränkt mich das denn so?

00:18:09: Warum geht es mir besser, wenn dieses Kind mir Liebe schenkt?

00:18:13: Und was habe ich eigentlich für eine Interpretation von Liebe?

00:18:16: Ist doch schon ganz viel, wenn der überhaupt gerne kommen würde.

00:18:20: Da muss der ja nicht ganz nah bei mir sein.

00:18:23: eher auch die eigene Liebe darin auszudrücken, dass es dem Kind gut gehen soll und zu verstehen, dass es einfach ganz, ganz viel ist und ja vielleicht eher auch nicht zu überfordern und nicht so typische Großelternsachen machen, wie wir gehen jetzt ganz groß weg und wir gehen ins Zoo und wir machen diese, das ist ja alles immer zu Input, Input, Input, sondern eher ruhige Sachen machen, die eben ja die Bindung stärken und die deutlich machen, hey, ich bin jemand, ich bin deine Oma, bin dein Opa, ja, aber erst mal bin ich jemand, der an dir interessiert ist und wo du vielleicht auch dich wohlfühlen kannst.

00:18:57: und da gucken wir, wie wir das hinkriegen und das sind vielleicht andere Sachen als bei den Mädchen, die schon viel mehr Vertrauen haben und wo die Sicherheit und die Nähe da ist.

00:19:06: Also ich nehme vor allen Dingen dieses Mehrzeit der ganzen Sache, geben und mehr Raum höre ich daraus, also dass man damit die Liebe zeigt.

00:19:16: Ja, und wirklich dieses Verständnis nochmal zu haben, nicht so sehr bei sich selbst zu sein irgendwie.

00:19:22: Ich finde, das ist so etwas, was wir Erwachsenen im Hinblick auf die Kinder immer gut lernen können.

00:19:29: Das wir mit unseren eigenen, also mit unseren eigenen Anteilen einfach arbeiten.

00:19:35: auf Kinder treffen, dann werden wir immer mit unseren eigenen inneren Kindern konfrontiert.

00:19:40: Und Bettina und Winfried können sich mal fragen, was ist das Thema Ablehnung bei Ihnen jeweils im Leben?

00:19:48: Was sind da für Gefühle mit verbunden?

00:19:50: Und da können Sie für sich noch mal auch vielleicht eine kleine Biografiearbeit für sich noch mal machen.

00:19:56: Und vielleicht auch weiterkommen dann und dann ein bisschen weicher werden auch.

00:19:59: Und das nicht als eine Ablehnung sehen, sondern als eine ... Ja, Positionierung des Enkels für Ruhe und für die eigenen Bedürfnisse.

00:20:08: Dass der in Not ist und nicht sie ärgern möchte.

00:20:12: Ja, also ich glaube, ich sehe es beantwortet.

00:20:15: Also erstens verstehen und fühlen und zweitens eben weniger ist mehr, hast du gesagt, weniger in Sachen Erwartung und mehr in Sinne von Zeit und Zuversicht.

00:20:25: Und nochmal die innere Arbeit.

00:20:26: Ja,

00:20:26: die innere Arbeit, das ist natürlich ein... Bonus.

00:20:29: Wenn man das kann und wenn man das möchte, ich habe noch hier diesen Gedanken, wir hätten gerne Zugang zu ihm.

00:20:35: Und die Frage ist, wie ist dieser Zugang beschaffen?

00:20:37: Und wenn da die beiden nochmal für sich überlegen, den Zugang zu wählen, die der Enkel ihnen anbietet, wenn er ja sowieso da ist, dann ist es auch nochmal etwas, was konstruktiv sein kann.

00:20:50: Nicht so sehr den eigenen Zugang zu suchen, sondern zu gucken, was bietet mir eigentlich der andere an Zugang an.

00:20:57: Sehr gut.

00:20:58: Ich bedanke mich, Katja.

00:21:00: Und ich bedanke mich auch bei euch, liebe Bettina, lieber Winfried.

00:21:03: Ihr seid tolle Großaltern.

00:21:05: Dass ihr hier schreibt und dass ihr euch bemüht, das ist total super, finde ich.

00:21:08: Ja, finde ich auch toll.

00:21:09: Und viel Erfolg mit all dem.

00:21:12: Und schreibt uns gerne mal, wie es so für euch sich angeführt hat und vielleicht auch ausgegangen ist erst einmal.

00:21:17: Ja,

00:21:18: wie es weitergeht, genau.

00:21:20: Und euch allen da draußen, die ihr feiert und in Kostüme schlüpft, viel Spaß!

00:21:24: Ja, Hossa!

00:21:26: Tschüss!

00:21:28: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Züren.

00:21:30: Wir freuen uns, wenn ihr den Familienrat abonniert und bewertet und kommentiert.

00:21:35: Da lässt unnatürlich besonders, wenn ihr uns Fragen schickt, an Familienradetmitvergnügen.com.

00:21:40: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:21:45: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.

00:21:52: Wir freuen uns

00:21:54: auf euch.

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