Bevorstehender Schulwechsel – Wie treffe ich die richtige Entscheidung für mein Kind?
Shownotes
Juliette* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie herausfindet, welche Schule die richtige für ihre Tochter ist.
Wie schaffe ich es, wichtige Entscheidungen zu treffen und mein Kind daran teilhaben zu lassen? Wie finde ich heraus, ob eine Schule der richtige Ort für mein Kind ist? Wie kann ich damit umgehen, wenn mein Kind unter Druck gerät und wie gehe ich mit meinem eigenen Druck um?
*Namen geändert
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Transkript anzeigen
00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrad Podcast.
00:00:08: Ich bin Katja Saalfrank, Diplompedagogin und Musiktherapeutin und Mutter von vier Söhnen.
00:00:13: Und ich bin Matsihischa, Gründer von Mitvergnügen,
00:00:15: Familienvater und Fragensteller.
00:00:17: Unser Ziel ist es, Kinder besser zu verstehen, indem wir versuchen, eure Fragen rund um Erziehung und Beziehung und den Alltag mit klein und groß zu beantworten.
00:00:26: Wie spricht man am
00:00:27: besten über Herausforderungen im Familienalltag?
00:00:30: Was brauchen unsere Kinder wirklich und wie gelingt es, Gleichgewicht im Familienleben zu finden?
00:00:35: Das ist der Familienrat mit Katja
00:00:36: Seifrank,
00:00:37: ein Podcast von Mitvergnügen.
00:00:46: Hallo und herzlich willkommen.
00:00:48: Oh, jetzt hab ich gedacht, ich fang an.
00:00:51: Hallo, Katja.
00:00:52: Hallo, Pop.
00:00:54: Eigentlich sag ich ja mal Matze an dieser Stelle.
00:00:56: Genau.
00:00:57: Und der eine oder andere, wenn er jetzt diese Stimme hört, sich auch fragen, wo ist Matze eigentlich?
00:01:03: Ich bin quasi der Vertreter.
00:01:06: Man könnte auch sagen, der Vertretungslehrer.
00:01:08: Denn das ist ja auch ein Job, den ich auch mache, ne, Katja?
00:01:11: Ja, das stimmt ja.
00:01:13: Also ich hoffe nicht, dass ich jetzt sozusagen ein Vertretungslehrer bekomme.
00:01:16: Aber ich weiß dir, der Schwerpunkt liegt auf Vertretung und vielleicht weniger auf Lehrer, weil das wäre ja eine Rolle.
00:01:23: Und die kannst du natürlich nicht ablegen, weil es wahrscheinlich auch zu dir gehört, irgendwie mit diesen Themen, die Lehrer beschäftigen, auch ein Teil davon zu sein.
00:01:31: Aber es geht um Vertretung.
00:01:32: Du vertrittst Matze netterweise, weil er keine Zeit hat.
00:01:35: Genau.
00:01:35: Und ich darf heute mit dir sprechen und ich bin ganz gespannt.
00:01:40: Wir sehen uns auch über Zoom gerade.
00:01:43: Ich gucke dich die ganze Zeit an und denke, es sieht anders aus als mit Matze.
00:01:48: Aber es darf ja auch so sein.
00:01:49: Das
00:01:49: darf so sein und ich freue mich sehr, dass ich dabei sein kann.
00:01:53: Und für diejenigen, die sich jetzt kurz fragen, was ist das mit Lehrer und so.
00:01:56: Ich bin auch Lehrer, aber ich bin natürlich auch Podcaster und so sind wir auch zueinander gekommen.
00:02:03: Ich freue mich da sehr drüber, weil ich habe es schon gesagt, ich quasi treuer Hörer des Familienrats-Podcasts bin, immer schon reingehört habe und mich schon sehr auf die Briefe freue.
00:02:15: Bevor wir aber anfangen, musst du mir kurz was erklären.
00:02:18: Du hast gesagt, in einer der letzten Folgen, Du gehst zehn von zehn und du machst Sport und so weiter.
00:02:26: Ich nehme das jedes Mal vor, mach dann einmal Sport und dann wieder nicht.
00:02:34: Wie hast du die Routine da reingekriegt?
00:02:37: Also ich finde es ist ja sehr ungewöhnlich, dass ich da sozusagen auf die fette ja immer auf inhaltliche Sachen angesprochen.
00:02:41: jetzt werde ich mal auf auf mein Leben angesprochen.
00:02:43: Das ist auch total legitim.
00:02:45: Also es ist so, ich habe drei verschiedene Bewegungssportbereiche.
00:02:51: Das eine ist Yoga, das andere ist Laufen und das dritte ist ein bisschen Krafttraining, was ich mit jemandem zusammen mache, weil ich nämlich es sonst nicht hinkriege.
00:02:59: Ich brauche jemanden, der mir die Struktur gibt.
00:03:01: Und im Augenblick mache ich vor allen Dingen das.
00:03:04: Und ich suche wieder die Zeit.
00:03:06: Und das bietet sich jetzt an, weil es wird wieder heller draußen.
00:03:09: Eigentlich ist meine Routine vor dem langen Winter gewesen, die habe ich aber im Oktober eingestellt, dummerweise, dass ich wirklich sehr früh aufstehe und als Allererstes entweder Yoga oder Laufen mache oder eben umgekehrt.
00:03:21: Und dann habe ich ja jetzt diesen kleinen Hund bekommen letztes Jahr.
00:03:25: Und der hat es ein bisschen dazu geführt, dass diese Routine komplett durcheinander geraten ist.
00:03:30: Und jetzt aber gerade, ich habe es jetzt gerade auch, Freunden erzählt, es wird jetzt viel besser, weil der schläft nämlich morgens noch und hat da gar keine Lust drauf.
00:03:37: Das heißt, ich habe wieder ein bisschen mehr Freiraum.
00:03:39: Das ist so das, was ich mache und wie ich da in die Routine komme oder da drin bleibe.
00:03:44: Also das eine ist klar, ich mache einen Termin aus und da bin ich sehr, also so wie wir auch, wir haben heute den Termin und das wird nicht abgesagt so.
00:03:51: Es sei dann einer von uns ist schwer krank.
00:03:53: Oh, das kommt irgendwas anderes dazwischen, aber im Grunde steht das.
00:03:57: Und ansonsten die anderen Sachen, weißt du, es ist der gleiche Mechanismus bei uns allen, dass wir irgendwie Routine brauchen.
00:04:04: Und es gibt immer so die Erfahrung, wenn ich nicht gemacht habe, geht es mir nicht so gut.
00:04:09: Und das ernst zu nehmen... Und nicht immer zu sagen, Mist, ich habe es heute nicht gemacht und schleppt mich über einen Tag, sondern dann reinzukommen.
00:04:17: Und dann ist es, weißt du, wie so ein Rat, was man so andreht und was dann von selbst läuft, wo dann schon mein Gehirn sagt, hier, Vollein aufstehen, jetzt freuen auf Bewegung und dann genießen, dass die Bewegung da ist und sich freuen, frische Luft.
00:04:31: Ich finde, es gibt eigentlich nichts Schöneres, wenn ich mal dann draußen bin.
00:04:34: Es ist wunderbar, wirklich auch ganz früh morgens zu sein, noch den Fuchs und den Hasen im wahrsten Sinne des Wortes.
00:04:41: Park zu sehen und wirklich zu merken, wie so eine Stadt aufwacht und die Sonne aufgeht, wenn im besten Falle.
00:04:49: Und insofern ist da schon viel Genuss dabei auch.
00:04:51: Meine Frau schickt mir ab und zu, wenn sie mit dem Fahrrad zu ihrem Kindergarten fährt.
00:04:56: Tatsächlich dann mal ein Foto von Fuchs und Hase.
00:05:00: Ganz ehrlich, du hast mich jetzt wieder motiviert.
00:05:03: Ich muss das jetzt entweder aufrecht erhalten oder
00:05:06: ... Ich habe mich jetzt selbst motiviert, glaube
00:05:07: ich.
00:05:08: Diese zweieinhalb Minuten, mir einfach jedes Mal vorher anhören.
00:05:11: Denn nochmal für mich ist es immer schwierig, von einer gewissen Routine in die andere Routine zu kommen.
00:05:19: Und Achtung, Überleitung, das haben ja Wechsel so an sich.
00:05:25: Damit würde ich ganz gerne mal zu diesem Leserbrief kommen von Juliette, die spricht nämlich auch über einen Wechsel.
00:05:32: der das Leben von Kindern und Jugendlichen bestimmt oftmals meistens von Kindern in Deutschland.
00:05:40: Das heißt, du hast jetzt eine E-Mail mitgebracht zum Thema Schule, was ja ganz gut passt, weil du aus diesem System kommst.
00:05:45: Das finde ich auch super schön.
00:05:47: Das möchte ich einfach auch noch mal sagen, weil als wir verredet haben, dass wir das hier machen zusammen, habe ich gedacht, was eine Chance?
00:05:52: Weil du hast Familie, Kinder, du bist Vater.
00:05:55: Du bist interessiert, du bist Podcaster, du bist in dieser Dimension sowieso unterwegs und in dieser Perspektive auch mit Bindungs- und Beziehungsorientiert.
00:06:04: Und so du hast gleich auch gesagt, so da hinten das Modell, mein Modell kennst du schon.
00:06:07: Und jetzt kommen noch die Schule dazu.
00:06:09: Und das ist eigentlich das, was ich jetzt auch, wo ich halt denke, wie toll, dass wir da auch noch mal so ein bisschen die Perspektive auch von dir mit dabei haben.
00:06:17: Weil, als ich so geguckt habe, was du machst, als du mir das erste Mal begegnet bist, da habe ich gedacht, ja, du bist einfach der Lehrer, den ich gerne für meine Kinder kam, oder auch gerne selber.
00:06:27: Aber gut, meine Schulbildung ist jetzt lange her.
00:06:29: Und mein Vater würde sagen, aus dir ist ja auch was geworden.
00:06:32: Aber ... Trotzdem, ich glaube, es ist wichtig, immer wieder das auch ernst zu nehmen.
00:06:36: Und wenn man vom Fach ist, das würde mich nämlich auch interessieren, wie es dir eigentlich damit geht, wenn du das hörst, wie es dann an Familien geht auch mit Menschen, die eben dort in diesem System unterrichten oder sein müssen und eigentlich gar nicht mehr so happy sind und unsere Kinder aber dem dann so ausgeliefert sind.
00:06:53: Aber gut, das sind vielleicht alles Themen, mit denen wir uns später nochmal beschäftigen.
00:06:56: Da werden wir uns auf jeden Fall mit befassen, was ich allerdings ganz wichtig finde, ist... Wenn ich so was höre, vielleicht der Lehrer, den du gerne gehabt hättest, ich glaube, was alle Lehrkräfte nach und nach wie Eltern lernen, ist, dass das Wichtige nicht das Streben nach Perfektion ist, sondern die Idee der Bewusstwerdung.
00:07:19: Ich glaube, ich habe mich in den letzten Jahren ganz viel verändert in meinem Blick auch auf das Bildungssystem.
00:07:25: was zum Beispiel Bedürfnisse angeht, was Themen wie Noten angeht, was Themen wie gemeinsames Lernen angeht.
00:07:33: Das ist nicht einfach vom Himmel gefallen.
00:07:35: und ich spreche mit ganz vielen auch Lehrkräften und die sagen dann manchmal, dass sie etwas verzweifelt sind, weil sie das Gefühl haben, hier zu einer Hundert-Achzig-Grad-Wende einlegen zu müssen.
00:07:47: Und da sage ich dann immer, darum geht es gar nicht.
00:07:49: Es geht um kleine Schritte in eine Richtung, die dann wieder neue Möglichkeiten eröffnet.
00:07:55: Und das ist bei Eltern ja auch oft so.
00:07:57: Immer wenn eine Frage gestellt wird, geht es ja nicht darum, zu sagen, du machst es jetzt falsch oder du kannst es nur so machen, sondern eben Handlungsspielräume zu eröffnen, worüber man vielleicht nicht nachgedacht hat, einfach, weil man in seinem eigenen ... in seiner eigenen Kommunikation, in seiner eigenen Reflexion ist.
00:08:18: Und ich glaube da ist es eben wichtig und das ist vielleicht einfach, was ist ja auch immer wieder gut, wenn man so ein, also wir haben ja auch gerade einen Wechsel, also sozusagen einen Dubowwechsel hier bei uns und sprechen gleich über Schulwechsel.
00:08:30: und sich da eben auch Dinge bewusst zu machen, sagst du, um Handlungsspielräume zu bekommen.
00:08:35: Und für mich gehört zu der Bewusstwerdung eben auch dazu, die Dinge erst mal besser zu verstehen.
00:08:40: Also
00:08:41: besser zu verstehen, wie Kinder funktionieren, besser zu verstehen.
00:08:45: Im Grunde, dass ein veraltetes Schulsystem, das ist einfach ja so, ich denke, da sind wir uns einig, auch wenn wir uns jetzt noch nicht so gut kennen.
00:08:53: Ein veraltetes Schulsystem mit Mechanismen von Unterwerfung und Gehorsamkeit und Anpassung und Bewertung, manchmal eben auch Abwertung.
00:09:01: Also Spielraum, da entsteht Spielraum für viel Abwertung und für viel ja auch Demütigung, was ja dann auch wieder zu Mechanismen und so weiter führen kann, steht gegenüber einem Wissen, was wir heute haben, wie Kinder lernen und was Kinder brauchen.
00:09:17: Und im Grunde geht es ganz viel um Führung.
00:09:20: Und das ist halt eben auch, das machen wir Eltern ja auch, dass wir mit unseren Kindern über den Tag gehen, durch die Wochen, durch die Monate, durch die Jahre und alles, was uns begegnet, eben mit den Kindern gemeinsam begleitend bewältigen, im Wissen, dass Kinder Erfahrungen brauchen, die sie integrieren.
00:09:38: Und das ist eben in der Schule auch so, denn Lehrer ist ja viel mehr als jemand, der Wissen vermittelt.
00:09:43: Absolut.
00:09:44: sondern es ist soziales Lernen.
00:09:45: Also ich bin sehr gespannt auf unseren Austausch und auf deine Perspektive.
00:09:52: Du hast gerade schon gesagt, dass das deutsche Schulsystem ja durchaus veraltet ist und einer der Punkte, wo man das so sehen kann, ist eben die Dreigliedrigkeit und die führt oftmals dazu, dass Eltern eben sich Gedanken darüber machen, gerade in Bezug auf die weiterführende Schule.
00:10:09: So auch Juliette.
00:10:11: Sie fragt beziehungsweise, sagt erst mal, Hallo ihr Lieben und danke für euren unglaublich tollen Podcast.
00:10:18: Ihr habt mir schon sehr viel geholfen und ich bin sehr dankbar dafür.
00:10:22: Meine Tochter ist in der vierten Klasse in Hamburg.
00:10:25: Ja, die Lorbeeren kann ich mir natürlich nicht aufsetzen, aber in der Tat habe ich auch gedacht, das freut mich trotzdem immer so stellvertretend das zu hören.
00:10:33: Meine Tochter ist in der vierten Klasse in Hamburg und der Schulwechsel ist sehr nah.
00:10:37: Meine Tochter hat Probleme in einem Hauptfach und ist in den anderen Fächern eigentlich ganz gut.
00:10:42: Alles zwei, eine drei.
00:10:44: Ich möchte gerne meine Tochter entscheiden lassen, auf welche Schule sie gehen wird.
00:10:48: Es gibt bald Infotage und danach werden mein Mann und ich sie bei ihrer Entscheidung unterstützen.
00:10:54: Bei uns gibt es entweder eine Stadtteilschule, Abi in dreizehn Jahren möglich oder ein Gymnasium, Abi in zwölf Jahren möglich.
00:11:02: Die Stadtteilschulen haben keinen guten Ruf, viel Aggression, viele Vorfälle und so weiter.
00:11:07: Die Gymnasien haben einen guten Ruf.
00:11:10: Die Eltern Infoabende haben schon stattgefunden und wir waren von einem Gymnasium sehr angetan.
00:11:15: Man wünscht sich für sein Kind ja nur das Beste und das würde für ein Gymnasium sprechen.
00:11:21: Aber der Druck auf unsere Tochter wird dann noch größer sein und da sie eine Vier in einem Hauptfach hat, habe ich Angst, dass sie nach der sechsten Klasse gehen muss und total unglücklich ist.
00:11:31: Auf der Stadtheilschule mache ich mir aber Sorgen, dass sie Gewalt ausgesetzt ist und eventuell Freunde findet, die sie in Schwierigkeiten bringen.
00:11:39: Ich vertraue ihr natürlich und habe ihr viel Selbstbewusstsein mitgegeben.
00:11:43: Aber das sind einfach diese Sorgen, die man sich als Eltern macht.
00:11:46: Dazu kommt, dass sie keine große Lust auf Hausaufgaben hat und lernen ist auch nicht ihr Hobby.
00:11:52: Ich muss sie viel unterstützen und erinnern.
00:11:55: Jetzt zu meiner eigentlichen Frage.
00:11:57: Sofern sie sich für ein Gymnasium entscheidet, kann sie noch die Kurve kriegen oder sollte ich ihr diese Chance auf jeden Fall geben?
00:12:05: Oder schade ich meinem Kind, wenn der Druck dann sehr stark ist.
00:12:08: Sie ist noch so jung und ich finde es sehr schwer, das Ganze einzuschätzen.
00:12:13: Ich freue mich auf eure Ideen.
00:12:15: Liebe Grüße, Juliette.
00:12:17: Und wie immer ist das natürlich nicht der richtige Name.
00:12:22: Ja, vielen Dank erst mal, dass du das so gelesen hast auch.
00:12:26: Ja, und danke auch für die Frage.
00:12:29: Genau, du hast es eben schon gesagt.
00:12:31: Also das erste, was mir einfällt, ist, dass ich muss so ein bisschen was mitschreiben und erstmal so verstehen, wie überhaupt da auf welchem Brett wir uns gerade bewegen.
00:12:38: Also wir sind in Hamburg und wir sind da, das ist wieder anders in Berlin.
00:12:41: Ich habe in Berlin noch von der Stadtteilschule gar nichts gehört.
00:12:44: Ich weiß gar nicht, wo du eigentlich sitzt, von woaus bist du denn zugeschaltet eigentlich?
00:12:48: In Baden-Württemberg, ich meine, es ist ja in Deutschland so, dass die Schulen auch ganz unterschiedliche Namen haben.
00:12:55: In Baden-Württemberg würde man wahrscheinlich von einer Gemeinschaftsschule sprechen.
00:12:59: Also mit der Möglichkeit, Abitur zu machen, aber eben auch mit der Möglichkeit, einen Abschluss nach der zehnten Klasse zu machen.
00:13:06: Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie es in Berlin heißt, aber ich komme auch aus Hessen ursprünglich.
00:13:11: und Da sind wir beim nächsten Thema der Wechsel nach der vierten Klasse bis auf Berlin.
00:13:18: In Berlin ist es so, dass man erst nach der sechsten Klasse wechselt.
00:13:21: Wir sehen da schon, es ist sehr inhomogen.
00:13:24: Da haben die Länder für sich die Entscheidungen, wie sie da die Lernräume gestalten und die Übergänge gestalten.
00:13:32: Also, was ich jetzt verstanden habe, ist, dass es jetzt um die vierte Klasse geht.
00:13:36: Das heißt, der Wechsel steht dieses Jahr an.
00:13:39: Der Schulwechsel auf die weiterführende Schule, sagt man ja.
00:13:42: Und es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten jetzt, die hier jetzt aufgeführt werden.
00:13:47: Also einmal die Stadtteilsschule, ich sage es mal ganz grob mit einem durchwachsenen Klientel vielleicht, wo es vielleicht auch ein rauerer Ton gibt.
00:13:55: Da ist allerdings ein bisschen mehr Zeit möglich.
00:13:57: Da könnte man eben auch dann über dreizehn Jahre Abitur machen.
00:14:00: Das gab es ja früher.
00:14:01: Jetzt ist es ja so ein bisschen verkürzt.
00:14:04: Wir leben ja in einer Zeit, wo im Grunde es immer höher, schneller weiter heißt und immer kürzere Schulzeiten entstehen und Kinder aber immer früher eingeschult werden.
00:14:15: Absolut.
00:14:15: Was dann auch nach vorne, also beziehungsweise nach hinten raus, wieder die Folge hat das Kinder, weiß ich nicht, mit sechzehn, siebzehn auf einmal Abitur machen und dann vor der Welt stehen.
00:14:23: Aber das ist jetzt wieder eine ganz andere Frage, also dreizehn Jahre.
00:14:27: Und dann gibt es eine Möglichkeit auf ein Gymnasium, was eben auch jetzt hier höre, ich stelle jetzt ganz gut gefällt.
00:14:33: Und da wäre es aber vor allen Dingen in zwölf Jahren nur möglich.
00:14:36: Und da ist dann die Sorge, dass der Druck zu hoch ist.
00:14:40: Das ist so ein bisschen die Gemengelage, um die es geht.
00:14:44: Das erste, was mir so einfällt und vielleicht können wir das mal besprechen, also ich habe, wenn du das jetzt vorgelesen hast, so ein bisschen gestutzt bei dem Gedanken, dass sie möchte, dass ihre Tochter das entscheidet.
00:14:56: Das finde ich, ich verstehe das, nur wenn wir jetzt hier mal eine ganze Seite an Mail bekommen, mit vielen Überlegungen.
00:15:04: mit vielen Referenzpunkten, die schon ihr als Mutter und ihnen als Eltern gerade eigentlich eine Entscheidung unmöglich machen.
00:15:11: Das heißt, die fragen uns und geben das hier rein mit Impulsen.
00:15:16: Wie soll das jetzt ein Kind in der vierten Klasse für sich entscheiden?
00:15:20: Und vor allen Dingen höre ich schon später den Satz, der vielleicht jetzt nicht direkt fällt, aber unbewusst ja mitschwingt in der Botschaft.
00:15:29: Du hast es dir so ausgesucht.
00:15:31: Also du hast es ja selbst entschieden.
00:15:32: Das ging mir auch so.
00:15:34: dieses ich möchte meine Tochter entscheiden lassen, das fand ich zu stark.
00:15:38: Auf der anderen Seite kommt danach ja ein Satz, den ich dann schon wieder besser fand.
00:15:45: Wir möchten sie bei der Entscheidung unterstützen.
00:15:48: Dennoch bin ich total bei dir, dass man sich wirklich überlegen muss, inwiefern, nur es gerade Führung genannt, im Bezug eine Begleitung, inwiefern mehr bei solchen komplexen Entscheidungen nicht vielleicht auch zumindest ein Ziel vorgibt.
00:16:06: Und das dann natürlich mit dem Kind auch bespricht.
00:16:10: Ich glaube und das ist mein erster Impuls.
00:16:12: Also ich habe ja vier Jungs quasi hier in Berlin in den Schulen begleitet und natürlich sind die auch älter geworden.
00:16:20: Wir haben bei drei von den vier relativ klare Vorstellungen gehabt und es hat es auch aufgegangen.
00:16:28: Also nicht zu jedem Zeitpunkt, aber dann sozusagen nach hinten raus schon.
00:16:31: In einer Situation ist es eben auch sehr schwierig oder mit einem Kind ist es sehr schwierig gewesen, nicht mit dem Kind, sondern mit den Schulen.
00:16:37: Und da gab es auch vermehrt Wechsel, was wirklich auch sehr, sehr ungünstig ist.
00:16:41: Und ich finde es so wichtig, dass ich dafür die Verantwortung übernehme und dass ich sage, das habe ich nicht gut gemacht.
00:16:47: Ich wusste natürlich an manchen Stellen dieses oder jenes nicht.
00:16:50: Und ich hab's in der Situation so gut entschieden, wie ich konnte.
00:16:53: Und trotzdem ist es meine Entscheidung.
00:16:56: Das macht total was.
00:16:58: Und das heißt nicht, dass wir es über den Kopf entschieden haben.
00:17:02: Also, das ist zum Beispiel was, was ich aus meiner Biografie kenne.
00:17:07: Du merkst schon, ich hab ein ordentliches Thema mit Schule auch schon gehabt.
00:17:10: Also, ich bin da jetzt ganz gut sozusagen mit versöhnt.
00:17:14: Und hab das verstanden, auch was da passiert ist.
00:17:17: Und trotzdem muss ich ja auch mit den Folgen leben, die da passiert sind.
00:17:21: Und ich kam nach Hause und war auf einer anderen Schule.
00:17:23: Also ich war auf dem Gymnasium und meine Eltern waren nicht einverstanden.
00:17:27: Krass.
00:17:28: Und ich kam nach Hause und war auch angedroht.
00:17:30: Wenn die Noten nicht besser werden, dann wirst du auf einer anderen Schule angemeldet.
00:17:34: Aber das war wirklich krass.
00:17:35: Und ich kam nach Hause und ich hab's.
00:17:37: nicht gefasst.
00:17:38: Also ich konnte das gar nicht glauben.
00:17:39: und das heißt dann in einer Situation, ich glaube ich war dreizehn oder vierzehn, wo meine ganzen Freunde auf der anderen Schule waren und auf einmal dann auf eine Realschule zu gehen und da komplett in ein System auch schon reinzukommen mit Kindern und Jugendlichen, was wir alle wissen, was nicht so einfach ist und wo man eigentlich auch Erwachsene braucht, die Integrationshilfe leisten dann auch für neue Schüler und Schülerinnen.
00:18:03: Also das war schon echt sehr krass und hat mich auch sehr geprägt, dass ich nie also irgendwie Entscheidungen, die das betreffen, Räume, die die Kinder betreffen, über den Kopf entscheiden würde.
00:18:14: Ja, sondern immer den Konflikt auch suchen würde, den vermeintlichen Konflikt, der ja unter Umständen dann auch konstruktiv ist.
00:18:21: Und ich finde sehr wichtig auch zu sagen... unterstützen und begleiten und trotzdem eine eigene Vorstellung zu haben, in welche Richtung soll das gehen und das abzuwägen und dann das Kind mitbestimmen zu lassen.
00:18:33: Ich glaube, es muss auch eine Entscheidung oder es darf eine Entscheidung vom Kind geben, dass sich das gut anfühlt, sonst wäre es ja über den Kopf.
00:18:43: Und deswegen ist es auch gut, das schon frühzeitig zu besprechen, auszutauschen, eben auch Gedanken auszutauschen.
00:18:51: Und es ist auch gut jetzt, dass Juliette uns schreibt und nicht sagt, ja, auf der anderen Schule habe ich jetzt Angst, dass da Gewalt herrscht, weil da würde natürlich jedes Kind in der vierten Klasse sagen, ach so, ja, danke, dann ist die natürlich raus, die Schule.
00:19:03: Ja, also die Frage ist dann auch, wie kann ich denn dann die Möglichkeiten, die wir haben, auch mit den Kindern Besprechende da in den Austausch kommen?
00:19:12: Und das hörte sich jetzt ganz gut an, irgendwie, dass sie gesagt haben, auch wenn ich es richtig verstanden habe, sie waren ja jetzt auf Infoveranstaltungen, haben da Tage wahrgenommen und sich informiert und haben ja eigentlich alle Informationen im Grunde jetzt auch auf dem Tisch liegen.
00:19:27: Ja, aber ich würde gerne einwerfen, dass dieses Miteinander sprechen, was du gerade gesagt hast, ist nochmal ein gutes Stichwort.
00:19:35: Denn wir haben es hier aus meiner Sicht mit... ganz vielen Faktoren zu sehen, die sich schlicht nicht antizipieren lassen.
00:19:43: Du sprichst oft über die Antizipation von Kindern, aber weder wissen wir, wie sich eine schulische Laufbahn weiterentwickelt, noch, und da möchte ich wirklich das Einwerfen, noch wissen wir, ob dieser sogenannte gute Ruf den Tatsachen entspricht.
00:20:01: Also da würde ich wirklich auch nochmal für plädieren mit den Eltern vielleicht oder die man so auch trifft zu sagen, wie ist das denn hier an dieser Stadtteilschule?
00:20:11: Denn wenn gleich Noten und die Aussagekraft von Noten wirklich durchaus problematisch sind, denke ich schon, dass der Gedanke daran, dass man ein Kind unter Druck setzt, indem man es auf ein Gymnasium schickt, wo leider Gottes Schülerinnen und Schüler immer noch zu funktionieren haben, in gewisser Weise.
00:20:35: Den Gedanken finde ich schon gut.
00:20:37: von Juliet an der Stelle.
00:20:39: Dass sie da sich sorge ummerkt?
00:20:40: Ja.
00:20:41: Ja, also erstmal bin ich total bei dir.
00:20:44: Es ist auch das, was wir hier hören, es ist sehr, sehr vage.
00:20:47: Es sind alles nachvollziehbare Gedanken und trotzdem ist es eine Gleichung mit so wahnsinnig vielen Unbekannten, dass wir gar nicht wissen, was könnte jetzt eine gute Entscheidung sein, schon gar nicht von außen.
00:20:58: Das heißt, das ist vielleicht weniger gute Nachricht, aber Juliet muss für sich irgendwie jetzt vielleicht hört sie uns zu und wägt das dann so für sich ab.
00:21:06: Ich glaube es geht um eine Intuition und es geht dann um auch ein bisschen Glück leider.
00:21:13: Also weil du kannst die beste Stadtteilschule und das beste Gymnasium haben und es hängt dann trotzdem von den Lehrern ab.
00:21:20: Also es hängt von der persönlichen Beziehung ab.
00:21:23: Selbst wenn man den Ruf der Schule auf dem Internet Portal sieht oder man spricht eine Nachbarin oder eine Freundin oder auch Lehrer, wenn es aber dann Frau Meier statt Frau Müller ist oder Herr Wegener statt weiß weiß ich wäre, man begegnet da eben Persönlichkeiten und jeder führt die Klasse anders.
00:21:39: Und da geht es eben auch ein bisschen darum, ja, wir können diese Dinge nicht alle voraussehen.
00:21:45: Wir müssen da auch ein Stück loslassen und ins Vertrauen kommen, dass wenn die Situation schwierig ist, dass wir irgendwie Möglichkeiten finden.
00:21:53: irgendwelche Möglichkeiten finden und wir sollten nicht mit dem schlechtesten rechnen, sondern wir sollten jetzt eben gucken, wie fühlt sich was an?
00:22:03: Absolut.
00:22:04: und auf der anderen Seite finde ich, man muss auch im Hinterkopf haben, wer zum Beispiel im Internet oft die Rezensionen schreibt oder wer etwas über eine Schule sagt.
00:22:18: Es sind leider Gottes.
00:22:20: Das ist manchmal so ein bisschen die Tendenz unserer Zeit.
00:22:24: Auch eher diejenigen, die unzufrieden sind, die eben sich dort nicht wohlgefühlt haben.
00:22:30: Also deshalb finde ich es wichtig, mit so einem kritischen Bewusstsein da reinzugehen, was so ein Ruf oder so angeht.
00:22:38: Ja, auf jeden Fall.
00:22:40: Und ich bin ja noch in der Zeit aufgewachsen, wo Schulen gar nicht bewertet wurden von außen.
00:22:45: Also da gab es keinen Internet, wo man irgendeine Rezension hinterlassen konnte oder so.
00:22:50: Und natürlich hast du recht, diejenigen, die sich nicht wohlgefühlt haben.
00:22:53: Aber ich finde auch da reinzuhören, was ist denn so schlimm, weil in den meisten Fällen ist es eben schon auch so, dass die dann eben sagen, ich hab mich nicht wohlgefühlt, weil ich wurde gemobbt und es hat keiner geguckt oder auch da noch mal zu gucken.
00:23:05: Es gibt ja auch qualifiziertes Feedback und weniger qualifiziertes Feedback.
00:23:08: Und es gibt auch Schulen, ich check das ja öfter, weil ich ja auch so Schulvernetzungen mache.
00:23:13: Und da sind eigentlich, also man muss nicht viel viel lesen, aber wenn man dann liest, wer da so schreibt, das finde ich ein guter Hinweis noch mal so, kann man was damit anfangen oder ist das einfach so reingerotzt irgendwie, auch das gibt es ja.
00:23:25: Trotzdem ist es so der Ruf der Schule, ja wovon hängt der ab?
00:23:31: Man kann sich da halt nicht so wirklich drauf verlassen, weil man eben die Lehrer nicht einschätzen kann.
00:23:36: Und was das, was ich mache, ich finde das bei Kitas oder auch bei Schulen wichtig und vielleicht hört man das bei Rezensionen auch raus.
00:23:42: Wie?
00:23:43: wird mit Konflikten umgegangen.
00:23:46: Das ist für mich eigentlich eine Qualitätskontrolle sozusagen, die sehr sicher ist, weil man kann die schönste Schule haben mit Rudergeräten, mit, ich weiß nicht, was direkt am See gelegen.
00:23:58: Aber die Frage ist, was passiert, wenn wir uns nicht verstehen?
00:24:01: Was passiert, wenn ich... Als Schülerin abhängig bin eigentlich vom Wohlwollen und von demjenigen, der mich führt und kann der dann, kann dann der Lehrer, die Lehrerin mit mir ins Gespräch gehen, ist das konstruktiv.
00:24:15: Oder sind das dann Formen, um die es geht?
00:24:19: Werden dann Schulkonferenzen abgehalten und ich werde ausgeschlossen?
00:24:23: Also geht es dann lediglich um ein Verhalten, was angepasst wird?
00:24:26: Oder gibt es da eine Möglichkeit?
00:24:27: Das ist ja auch eine Fähigkeit.
00:24:29: die nicht immer ausgebaut ist, aber die eigentlich notwendig ist, um Menschen zu führen und Gruppen zu leiten, dass wir eben schauen, was liegt denn dahinter und nicht eben das Verhalten ausschließlich bewerten.
00:24:42: Und dann komme, was wolle, dann drücken wir ne Sechs rein, weil ich mein, da braucht man nicht drüber reden, das natürlich.
00:24:47: der Lehrer, die Lehrerin am längeren Hebel sitzt, aber das Kinder dann eben das Gefühl von Ohnmacht erleben und dann auch, und das geht ja dann weiter, dass in Klassen dann eben auch genau dieses Muster sich abbildet.
00:25:00: Also das heißt, die Starken gehen gegen die Schwachen und das wird nach unten weitergegeben.
00:25:05: Also das sind alles so Dynamiken, die man natürlich, da hast du völlig recht, nicht absehen kann, auch schon gar nicht so detailliert.
00:25:11: Und trotzdem, die man im Blick haben sollte, das heißt, ich würde immer Wenn ich im Gespräch bin mit Verantwortlichen dort, ich würde immer fragen, wie gehen Sie denn mit Konflikten um?
00:25:21: Was haben Sie da für Möglichkeiten und da auch so ein bisschen reinzuspüren?
00:25:28: Es geht mir nicht darum, wenn mir dann jemand eine Antwort gibt und sagt, ja, wir haben Konfliktlotsen.
00:25:34: dann ist das bei mir kein Check und ich denke, ah, okay, die haben jetzt ein Konfliktlotsen, sondern das ist für mich eher die Frage, okay, sie haben das abgegeben an Kinder und an Jugendliche.
00:25:44: Wie werden die denn ausgebildet?
00:25:45: Wie werden die denn begleitet?
00:25:46: Welche Konflikte sind das denn?
00:25:48: Ist das konstruktiv?
00:25:49: Geht es dann nur darum, eine Entschuldigung zu geben, wenn irgendein Vorfall war, also eine Form einzuhalten, die vielleicht das Ganze an der Oberfläche beendet, aber die nicht einmal danach fragt, Mensch, was hat sich denn so geärgert?
00:26:00: Und wie können wir es denn für die Zukunft lösen?
00:26:01: und habt ihr eigentlich gehört?
00:26:03: dass der eine gekränkt ist und dass da was passiert ist und dass da eine Dynamik entstanden ist.
00:26:08: Also das sind ja alles Sachen, die eigentlich zur Konfliktlösung mit dazugehören.
00:26:12: Und ich weiß, dass ich dann einen Anspruch habe.
00:26:16: Ich will gar nicht sagen hohen Anspruch, aber einen Anspruch habe, hinter die Dinge zu gucken.
00:26:20: Und ich sage immer, es ist nicht mehr Zeit, sondern es ist einfach eine andere Perspektive.
00:26:25: Es ist eine andere Perspektive, die wichtig ist, dass wir sie einnehmen, wenn wir Kinder und Jugendliche begleiten wollen.
00:26:31: woran ich gerade noch gedacht habe und was ich noch gerne einbringen möchte.
00:26:35: Ich hatte schon das Gefühl, dass diese Mail, weil wir auch von Intuition gesprochen haben, eine Tendenz hat.
00:26:42: Die Tendenz ist aus meiner Sicht klar.
00:26:44: Die Infoabende wurden im Gymnasium besucht.
00:26:47: Es wurde sich zum Gymnasium orientiert.
00:26:50: Aber auf dieser Grundlage ist die Frage, schade ich meinem Kind, wenn der Druck zu stark ist.
00:26:56: Und was ich gerne hier noch mitgeben ... würde und wo mich deine Meinung natürlich trotzdem auch sehr interessiert ist, dass Druck natürlich sich schmerzvoll anfühlen kann, dass ich aber schon Gespräche geführt habe mit Eltern und mit Kindern, die die Schule gewechselt haben, weil es tatsächlich nicht funktioniert hat und da immer wieder darauf hingewiesen habe, dass das keine Niederlage ist.
00:27:24: dass das jetzt nicht so ist, dass man jetzt quasi gescheitert ist als Elternteil oder dass das Kind gescheitert ist, sondern dass es eben nicht immer voraussehbar ist, wie es funktioniert und dass man, da hattest du es gerade auch schon eben, da seiner Intuition vertrauen kann.
00:27:41: und wenn es nicht funktioniert, gibt es einfach und das ist vielleicht das positive an diesem aufgegliederten Schulsystem, gibt es immer noch einige Möglichkeiten, die man dann ausprobieren kann.
00:27:53: Ja, genau.
00:27:54: Also ich habe auch den Eindruck, dass die Tendenz hier relativ klar ist.
00:27:57: Mir macht die Frage ein bisschen Bauchschmerzen, muss ich sagen, die komplette Frage.
00:28:01: Also sofern sie sich für ein Gymnasium entscheidet, kann sie noch die Kurve kriegen, sollte ich ihr noch die Chance auf jeden Fall geben.
00:28:08: Das macht ein bisschen Gillette transparent, dass auch du bereits unter Druck stehst.
00:28:15: Und das ist so ein bisschen das, was mir Sorge bereitet.
00:28:18: Die Frage wäre doch eigentlich, wie gehen wir damit um, wenn unsere Tochter zu sehr unter Druck gerät?
00:28:25: Und wie gehe ich mit meinem eigenen Druck um?
00:28:27: Weil Druck ist ja nicht nur im Kessel einfach drin, sondern der entsteht ja durch einen Unterdruck, der ja ... erzeugt wird.
00:28:36: Und wir erzeugen den.
00:28:38: Wir erzeugen den selbst.
00:28:40: Wir erzeugen eine ganze Menge an Druck selbst in uns und wir nehmen auch eine ganze Menge Druck von außen.
00:28:46: Das heißt, Julia, deine Frage, deine Challenge wird sein, weil ich kann gut nachvollziehen, dass du sagst, Gymnasium klingt einfach gut.
00:28:54: Und Da bin ich ganz bei Bob.
00:28:55: Ihr könnt hinterher eure Entscheidung immer noch revidieren.
00:28:58: Ihr könnt immer gucken.
00:28:59: Es ist sowieso gut, wenn man nicht irgendwie über Jahrzehnte irgendeine Idee hat, sondern zwischendurch überprüft, wie geht es uns eigentlich?
00:29:05: Wir sind immer noch auf dem richtigen Weg.
00:29:08: Und trotzdem, deine Challenge wird sein, den Druck bei dir sich anzugucken.
00:29:13: Die Entscheidung, selbst zu treffen mit deiner Tochter in der Mitbestimmung und dann wirklich dich zu fragen, welche Erwartung hast du an deine Tochter?
00:29:22: Wie viel Vertrauen?
00:29:24: Du hast ... Übrigens, da steht auch noch ein Satz.
00:29:26: Wir geben unseren Kindern keinen Selbstbewusstsein mit, sondern wir stellen eine Umgebung bereit, in der die Kinder ein Selbstwertgefühl, ein Selbstbewusstsein entwickeln können.
00:29:37: Ja, das ist auch noch mal wichtig.
00:29:39: Es ist kein Verdienst von uns.
00:29:40: Insofern ist es auch kein Scheitern, wie du es auch gerade gesagt hast, wenn wir eine andere Entscheidung treffen.
00:29:47: Es ist so, dass wir diese Umgebung zur Verfügung stellen dürfen für Selbstwert, für Selbstbewusstsein, für Selbstgefühl und in dieser Begleitung mit unseren Kindern immer wieder auch mit unserem eigenen Druck umgehen dürfen.
00:30:01: Da auch noch mal zu gucken, welche Erwartung wirklich.
00:30:04: Welche Erwartung hat Juliet an ihre Tochter, also auch zu sagen, Lernen ist nicht ihr Hobby.
00:30:10: Das ist ein Missverständnis.
00:30:12: Natürlich ist es unser Hobby.
00:30:15: Lernen ist unser Hobby.
00:30:16: Wir tun nichts anderes.
00:30:17: Wir gehen jeden Morgen neugierig in die Welt.
00:30:20: Wenn es gut läuft, wenn das nicht mehr der Fall ist, dann hat es was damit zu tun, was uns vor die Nase gesetzt wird.
00:30:26: Und wie eng der Rahmen ist.
00:30:28: Also das ist so ein bisschen das, was mich so schmerzt.
00:30:31: Wenn ich diese Mail lese, wobei ich trotzdem Juliette deine ganzen Fragen kenne als Mutter, bitte verstehe mich richtig.
00:30:37: Nur ich habe diese andere Perspektive, würde ich dir einfach gerne mit reingeben, dass du nochmal den Fokus auf dich und deinen Mann richtest und dass ihr nochmal guckt, welche Erwartungen habt ihr, weil wenn ihr den Druck ein Stück bei euch wegnehmt, dann entsteht Raum für eure Tochter.
00:30:52: Und dann kann die atmen und dann könnt ihr gucken, wann und wie macht ihr Hausaufgaben und warum entsteht da diese Note?
00:30:59: Und vor allen Dingen, welche Note möchte denn deine Tochter machen?
00:31:02: Wenn du sagst, du hättest gerne eine zwei oder eine drei und sehr sachlich da irgendwie bist, weil das sind die Vorgaben, dann ist das dein Wunsch.
00:31:10: Du musst die Note nicht machen, du musst nicht lernen, du musst dir keinen Ziel setzen.
00:31:14: Deine Tochter setzt sich einen Ziel.
00:31:16: Das heißt, sie dabei zu begleiten, sich einen Ziel zu setzen und zu gucken, welches ist das und was brauchst du dafür, um das zu erreichen.
00:31:22: Und das kann eine drei sein, das kann eine vier sein, das kann aber auch zwei oder eine eins sein.
00:31:27: Und dann die Kinder zu begleiten bei ihren Herausforderungen.
00:31:30: Es ist wie gesagt kein Verdienst von uns, wenn die Kinder gute Noten haben.
00:31:35: Damit merkt man schon, dass wir direkt in meiner ersten Vertretung ein nicht ganz leichtes Thema hatten, denn dieser Schulwechsel, es gibt keine Familie, wo das nicht in irgendeiner Weise reflektiert ist.
00:31:51: Also wir haben einmal nochmal den Hinweis, dass die Eltern an der Stelle auch die Verantwortung übernehmen müssen und sich auch entscheiden, dann unterstützen und begleiten.
00:32:03: Wir haben noch mal gesagt, es ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten, die nicht bis in die Zukunft ausdifferenziert werden kann.
00:32:11: Man kann noch miteinander sprechen auf das qualifizierte Feedback schauen.
00:32:15: Und was ich, das ist ja manchmal ein bisschen schmerzhaft für einen selbst, auch aber noch mal einen ganz wichtigen Hinweis fand, war, dass du dir jetzt auch noch mal gucken musst, wie sie mit dem eigenen, vielleicht auch sozialen Druck umgeht und das dann vielleicht ein bisschen auf das Kind überträgt.
00:32:32: Viele wichtige Punkte.
00:32:34: Ja, und ich will das noch mal bekräftigen wirklich und auch noch mal in der Elternperspektive.
00:32:38: Das kennst du ja bestimmt auch und ist vielleicht bei dir noch mal besonders, weil du dich so gut auskennst, auch sozusagen mit der anderen Seite.
00:32:46: Ich finde das gar nicht so einfach.
00:32:47: Also wir sind ja jetzt sehr im Kopf.
00:32:48: Absolut
00:32:49: nicht, ja
00:32:49: klar.
00:32:50: Und ich sage das jetzt alles so.
00:32:52: und trotzdem, ich habe vorhin auch erzählt mit meinen Kindern.
00:32:55: Es ist immer wieder eine neue Challenge im Grunde, sich zu fragen, warum sage ich das, warum tue ich das, warum denke ich das gerade und den Fokus auf sich zu legen und nochmal seine Erwartungen zu überprüfen und dann wieder in was Warmes, was Weiches, was Wohlwollendes und eben auch im Perspektivwechsel zu den Kindern zu kommen, die wir zu begleiten haben, im Grunde.
00:33:15: Ja, also es ist nicht so einfach, Jeanette, ich hoffe, du kannst was anfangen mit den Gedanken, die wir jetzt hier ausgetauscht haben.
00:33:23: Großartig.
00:33:24: Vielen, vielen Dank.
00:33:25: Ja, es hat mir riesengespaß gemacht.
00:33:26: Danke schön.
00:33:27: Mir auch.
00:33:27: Ich freue mich schon auf die nächste Folge mit dir zusammen und ich hoffe, dass es den Hörerinnen und Hörern gerade auch so geht, auch wenn dieser andere Mann diese komische andere Stimme hat.
00:33:39: Ja, es ist eine andere Stimme und es sind andere Gespräche und trotzdem darf ja auch anders sein.
00:33:44: Mal schauen.
00:33:45: Ich bin auch mal gespannt, was die Leute sagen.
00:33:47: Für mich hat sich das ähnlich klingt komisch, aber es hat sich für mich sehr gut angefühlt.
00:33:52: Anders gut.
00:33:54: Das freut mich sehr.
00:33:56: Für mich nicht anders, sondern ganz neu, aber auch gut.
00:33:59: Danke dir sehr.
00:34:00: Tschüss zusammen.
00:34:01: Tschüss
00:34:02: zusammen.
00:34:02: Eine schöne Woche für euch alle.
00:34:04: Ciao.
00:34:04: Ciao.
00:34:07: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Züren.
00:34:09: Wir freuen uns, wenn
00:34:10: ihr den Familienrat abonniert und
00:34:12: bewertet und kommentiert.
00:34:13: Da lässt
00:34:13: es unnatürlich besonders, wenn ihr uns Fragen
00:34:15: schickt
00:34:16: an Familienradetmitvergnügen.com.
00:34:19: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:34:24: Und das Wichtigste ist, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und den Austausch geht.
00:34:30: Wir freuen uns auf
00:34:41: euch.
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