Kontrollverlust – Wie gehe ich mit dem impulsiven Verhalten meines Kindes um?

Shownotes

Sandra* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie damit umgehen kann, dass ihr Kind in Phasen der Ängstlichkeit und Scham die Orientierung und Kontrolle verliert.

Wie schaffe ich es, dass sich mein Kind selbstbewusst und wahrgenommen fühlt? Wie kann ich meinem Kind helfen, eigenständig eine Routine und Ordnung zu finden? Was kann ich tun, um Kontrollverlust in schwierigen Situationen vorzubeugen?

*Namen geändert

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Transkript anzeigen

00:00:00:

00:00:01: Untertitel im Auftrag des ZB Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.

00:00:08: Dem

00:00:08: Familienpodcast von Mit Vergnügen.

00:00:10: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.

00:00:17: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.

00:00:22: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag mit Groß und Klein.

00:00:30: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.

00:00:38: Hallo und guten Morgen, lieber Bob, zu unserem Familienrat.

00:00:42: Hallo, einen schönen sonnigen Tag dir.

00:00:45: Wo bist du?

00:00:46: Ich bin jetzt gerade in der Schule.

00:00:49: Und ich habe auch das Gefühl, dass ich wirklich nicht aus der Schule rauskomme.

00:00:53: Denn am Ende des Schuljahres, und das geht in Baden-Württemberg immer relativ viel länger als in anderen Bundesländern, ist immer unheimlich viel noch zu tun.

00:01:01: Ich habe zum Beispiel von Freitag auf Samstag eine Schulhausübernachtung mit meiner siebten Klasse gehabt und dementsprechend nur vier Stunden geschlafen.

00:01:11: Es sind wirklich wunderbare Erfahrungen.

00:01:14: zum Abschluss jetzt.

00:01:15: Wir hatten diese Klasse drei Jahre, meine Co-Klassenlehrerin und ich, aber natürlich auch sehr kraftraubend.

00:01:20: Und jetzt geht es in die finale Phase der Theateraufführung.

00:01:26: Das heißt, wir proben jetzt quasi jeden Tag.

00:01:29: Wie schön, wie kreativ.

00:01:31: Das erlebe ich auch in der Praxis.

00:01:32: Ich habe ja auch ab und zu tatsächlich in Ausnahmefällen, aber ab und zu auch Kinder.

00:01:37: Und ich erlebe ... dass die das sehr genießen, dass da so eine gelöste Stimmung ist, auch wenn es für euch stressig ist, weil es sozusagen weniger strukturiert ist wahrscheinlich und weil es eben auch so besonders ist.

00:01:48: Übernachtung ist ja jetzt eigentlich in der Schule sonst nicht geplant.

00:01:50: Ja, ja, total.

00:01:51: Aber ich bin total angesteckt von dieser Fröhlichkeit.

00:01:55: der Kinder, die jetzt auch gepaart mit Fußball und mit dieser ganzen Aufregung, die jetzt im Lande herrschte.

00:02:03: Und mit der Freude dann irgendwie, dass jetzt kein Druck mehr herrscht, kein Leistungsdruck.

00:02:08: Und eigentlich, wie hat er gesagt, alles ist durch.

00:02:11: Und dann geht es in die Ferien auch schon bald.

00:02:13: Also insofern ist es wahrscheinlich so gemischt, dass man da auch viele ... Emotionen irgendwie zu regulieren hat und gleichzeitig eben auch das von der Ausnahmesituation ist.

00:02:22: Ja, auf jeden Fall.

00:02:22: Ich meine als Lehrer denke ich mir dann manchmal, ich finde es schön, wenn es mehr solche Wochen auch gäbe.

00:02:29: Denn das, was du gesagt hast, dieser Abfall von Leistungsdruck, auf der einen Seite ist beim Theater, sorgt das nicht dafür, dass keine Leistung erbracht wird.

00:02:36: Das ist ja das Paradox an der Situation, dass wenn man gelöst ist und sich Dinge aussuchen kann und autonom handeln kann, dass das dann dazu führt, dass eigentlich wirklich die richtige erbracht wird, ohne dass man dann irgendwas davon bekommt.

00:02:50: Na ja, man wirkt halt in sich selbst, mit sich selbst, und das ist nichts sozusagen, was im Außen an einen herangetragen wird.

00:02:57: Und man verkörpert ja etwas auf der Bühne im Spiel.

00:03:01: Das ist ja was Kreatives, das ist ja was ganz anderes, aber das ist ja etwas, was in der Schule, die wir gerade erleben oder die seit Jahrtausenden, möchte ich fast sagen, Jahrhunderten existiert eben weniger Wert zu sein.

00:03:16: Scheint, sage ich mal vorsichtig.

00:03:18: Absolut.

00:03:18: Und noch ein letzter Punkt, weil du gerade gesagt hast, man verkörpert was.

00:03:22: Das ist auch etwas, was ich den Schülerinnen und Schülern ab und zu mal als Superkraft auch nochmal darstelle.

00:03:30: Denn dieses etwas verkörpern können auf der Bühne, das eigentlich dazu führt, dass es einen unangreifbar macht, weil einem keiner Vorwerfen kann etwas anderes zu sein, das kann man tatsächlich dann auch in ganz anderen Situationen nutzen.

00:03:43: Deshalb ist das, was man so Kompetenz gewinnend, ich mag diese Wörter eigentlich nicht, gerade was Theater angeht, so unglaublich sinnvoll.

00:03:52: Weil jetzt zum Beispiel eine große Präsentation hält am Anfang deiner Ausbildung oder deiner Universität oder sonst was, dann kannst du das natürlich richtig gut gebrauchen, dich in eine Figur reinzudenken und quasi unangreifbar zu sein.

00:04:07: Ja, schön.

00:04:08: Ich muss aber trotzdem noch das sagen.

00:04:10: Ich gehe noch mal einen Schritt zurück, weil du bist sozusagen ja mit diesem Begriff Verkörperung auf der Bühne jetzt in der Schule, in einem gesetzten Rahmen und ich als Körpertherapeutin will noch mal sagen, dass Verkörperung eine Sache ist, die wir gar nicht steuern können.

00:04:26: Also wir verkörpern uns und unser Leben und unser Körper vergisst nicht und unser Körper lügt nicht.

00:04:32: Und das heißt, wenn du dir deine Schüler und Schülerinnen anschaust, dann wirst du sehen, dass die eine Belastung haben, die verkörpern das quasi.

00:04:39: Also die Schulden sind hochgezogen oder die gehen irgendwie kleiner.

00:04:44: Also alles das, was Kindern die Möglichkeit gibt.

00:04:48: das, was im Körper auch da ist, zu zeigen.

00:04:51: Und das Verkörperung heißt im Grunde, wir sind Mensch.

00:04:55: Und das, was du jetzt noch mal beschreibst, ist dann in der Situation ja auch Fantasien nutzen und etwas zu verkörpern, was wir in der Fantasie erleben.

00:05:04: Aber die Verkörperung an sich, und das ist eben was, was ich auch so in der Praxis eben wahrnehme, ist, dass die Kinder entspannter kommen auf einmal.

00:05:11: Also ihr Leben, ganzes Leben verändert sich, wenn das abfällt.

00:05:14: Und das sieht man auch im Körper.

00:05:17: Ja, auf alle Fälle.

00:05:18: Nur eine ganz kleine Kleinigkeit.

00:05:21: Wir kommen gar nicht zur Frage heute.

00:05:24: Weil das wirklich interessant ist, auch zu sehen, wenn die Verkörperung, wie man sich gerade fühlt, geschieht und wirklich auch die Arme hängen gelassen werden und so weiter, dann sieht man ja auch ganz toll den Unterschied.

00:05:36: Dazu was passiert, wenn man dann in diese Figur reinkommt und wir brauchen nämlich bei der folgenden Frage von Sandra vielleicht möglicherweise auch eine Superkraft.

00:05:46: Sie fragt, liebes Familienrat-Team, unser Sohn Emil ist vier Jahre alt, er ist oft sehr ängstlich, zurückhaltend und voller Scham und Sorge, im Alltag schränkt.

00:05:57: Uns und ihn, das häufig sehr ein, zudem fühlen sich viele Situationen aus meiner Sicht für ihn sehr belastend an.

00:06:04: Weshalb ich mich als Mutter frage, wie ich ihm mehr Selbstbewusstsein mut und damit eine gewisse Freiheit schenken kann.

00:06:12: Aktuell ergeben sich diese Situationen vor allem dann, wenn er auf neue Leute und Situationen trifft oder ohne uns ist.

00:06:19: Das klingt zunächst ganz banal und nachvollziehbar, aber er würde beispielsweise total gerne mit seinem besten Freund zum Fußballtraining gehen.

00:06:27: Aber kurz bevor wir ankommen, rastet er aus.

00:06:30: Wenn wir danach nach Hause fahren, habe ich das Gefühl, dass es ihm richtig schlecht geht.

00:06:34: Er hat in seinem ersten Lebens ja viel über sich ergehen lassen müssen.

00:06:37: Alle drei Monate einen zehnminütigen Ultraschall seiner Nieren, das ging teilweise nur mit Festhalten, einen Fieberkrampf mit zehn Monaten, wonach ihm mit sehr viel versuchen in Hand und Kopf einen Zugang gelegt werden musste und leider auch einen Armbruch mit zwei Jahren, bei dem er operiert wurde und alleine in den OP geschoben wurde.

00:06:56: Wir haben versucht, all diese wirklich unschönen, in Anfangstrichen, Übergriffe, so gut es geht, aufzuarbeiten.

00:07:02: Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Angst daher kommt.

00:07:05: Ich habe vielmehr das Gefühl, dass ihm schnell alles zu viel ist und er und sein Körper sich Ohnmächtig fühlen.

00:07:11: Ich betone das mit dem Körper so, weil er vor allem im zweiten Lebensjahr bei starker Wut, bei Schmerz oder anderen Gründen zu weinen häufig ganz kurz bewusstlos wurde.

00:07:21: Ich würde so gerne wissen, was ich tun kann.

00:07:24: Habt ihr eine Idee?

00:07:25: Vielen Dank.

00:07:26: Sandra, der Name ist wie immer verändert und diese Mail kam an familienradetmitvergnügen.com.

00:07:36: Tja, liebe Katja, das ist einiges.

00:07:41: Ja, und wir sind auch gleich beim Körper, also insofern das sogenannte Vorgeplänkel, was ja für uns keins ist, sondern so ein Einstecken miteinander und uns so ins Thema kommen, ist auch hier irgendwie in Verbindung zu sehen.

00:07:55: Also ich fang mal hinten an, bevor wir dann sozusagen vielleicht über das sprechen, was dann sich auch auf der Eisbergspitze zeigt, nämlich dieser Rückzug oder Ausrasten, Weglaufen vor den Situationen.

00:08:08: Das finde ich schon sehr bemerkenswert, dass ein Kind in Wut oder bei Schmerz oder anderen Gründen häufig ganz kurz bewusstlos wurde.

00:08:19: Das steht hier so im Nebensatz.

00:08:21: und so zum Abschluss.

00:08:23: Aber das, finde ich, ist schon ein sehr starkes Symptom.

00:08:27: Tatsächlich, und ich hoffe, das ist so.

00:08:30: das Erste, was ich einfach noch mal sagen möchte, auch zu Sandra, das klingt mir jetzt nicht so, als ob sie es nicht überprüft hätten, aber es wäre mir wichtig, da auch noch mal zu sagen, dass das wirklich unüblich ist.

00:08:42: Also, dass Kinder von starken Gefühlen überflutet werden, ja.

00:08:45: Dass sie vielleicht auch bei Situationen, wo wir irgendwie denken, die sind banal, starke Gefühle haben in diesem Alter.

00:08:52: und sich auf dem Boden werfen.

00:08:54: Ich höre das auch manchmal oder habe es auch erlebt, dass Kinder sich dann übergeben oder so, dass da wirklich auch eine große Verzweiflung da ist.

00:09:01: Aber das kurze Bewusstsein zu verlieren, finde ich schon sehr stark.

00:09:05: Das ist auch körperliches Symptom.

00:09:08: Das lässt mich so ein bisschen aufmerken und ich denke, es ist wichtig.

00:09:12: Ich meine, wenn das jetzt nicht mehr auftritt, okay.

00:09:15: Aber das deutet schon darauf hin, dass es auf jeden Fall sehr, sehr starke körperliche Überflutung gibt, bzw.

00:09:23: vielleicht ist eben auch andere Ursachen haben könnte.

00:09:27: Das ist mir einfach noch noch mal wichtig zu sagen.

00:09:29: Ich bin kein Arzt, ich kann das nicht einschätzen.

00:09:32: Aber das lässt mich einfach erst mal... in diese Richtung denken und finde ich wichtig, bevor wir jetzt vielleicht dann auch gucken, was passiert eigentlich in der kindlichen Entwicklung.

00:09:41: Ja, vor allen Dingen, es ist nicht ganz klar.

00:09:44: Sie schreibt vor allem im zweiten Lebensjahr bei Starker Wut.

00:09:48: Letzten Endes ist Emil vier Jahre alt, aber das steht ja nicht, dass das aufgehört hat.

00:09:54: Also der Hinweis darauf, das checken zu lassen, ist schon noch mal wichtig, selbst wenn das nur ab und zu noch vorkommt.

00:10:01: Also bei Schmerzen ist es ja nicht unüblich.

00:10:03: Da kennen wir Erwachsenen das ja auch, dass ein Schmerz so überwältigend sein kann, dass man kurz das Bewusstsein verliert.

00:10:09: Und das ist sozusagen bekannt, aber jetzt steht hier bei starker Wut Schmerz.

00:10:15: Da gehe ich jetzt mal von aus, dass es körperlicher Schmerz ist und nicht emotionaler Schmerz oder anderen Gründe zu weinen.

00:10:21: Also es wird so in einer Reihe genannt, deswegen ist es mir noch mal wichtig.

00:10:26: Ich finde, dass Sandra schon eine ganze Menge auch für sich reflektiert hat.

00:10:30: Und ich habe gerade mir ein paar Sachen notiert.

00:10:32: Das erste, was mir, was mir auffällt, ist, dass das erst mal nicht ungewöhnlich ist.

00:10:37: Dass Kinder in diesem Alter unsicher sind.

00:10:40: Und Sandra hat es hier eben auch schon gesagt, dass sie eben das Gefühl hat, dass es alles zu schnell zu viel ist.

00:10:50: Und das kann eben sein.

00:10:51: Und jetzt mal unabhängig davon, da kommen wir vielleicht nachher noch mal dazu auch, dass er auch diese schwierige Genese hat mit vielen Kontrollverlusten, mit viel Orientierungsverlust, Verunsicherung sozusagen auf der körperlichen Ebene, ist das erst mal was, was wir in dieser sehr, sehr schnelllebigen Welt oft vergessen, dass Kinder einfach ein... viel langsameres Nervensystem haben bzw.

00:11:20: eins, was viel schneller nach oben schießt, als wir das glauben.

00:11:25: Und dass Kinder viel entschleunigter eigentlich das Leben brauchen.

00:11:30: Und vier ist ja wirklich noch sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr klein.

00:11:35: Das machen wir uns auch oft nicht klar.

00:11:38: Und was mir auffällt zum Beispiel, er möchte ja gerne in diesen Fußballvereinen oder in dieses Fußball Training gehen und schafft es dann nicht.

00:11:45: Mein erster Hinweis wäre es zu entschleunigen.

00:11:49: Also ich bin jetzt schon mal so ein bisschen bei der Lösung und möchte den Eisberg nochmal aufbringen.

00:11:55: Unabhängig davon, dass ich gerne auch nachher nochmal den Aspekt Charme mit aufgreifen möchte.

00:12:01: Aber wir gehen jetzt erst mal davon aus, dass er Sorge hat.

00:12:05: Also er hat Sorge.

00:12:07: Und aus dieser Sorge heraus sehen wir auf der Eisbergoberfläche, wenn wir jetzt dieses Beispiel von dem Fußballtraining nehmen, dass er in Anführungsstrichen ausrastet.

00:12:14: Ich nehme mal an, damit ist gemeint, dass er schreit, dass er vielleicht nicht dorthin möchte, dass sie wieder nach Hause fahren müssen.

00:12:22: Also starke Gefühle kommen.

00:12:24: Und wenn wir auf der Eisbergoberfläche einsetzen, eben Rückzug oder Schreien, dann können wir auf der mittleren Ebene bei den Gefühlen erstmal reinspüren.

00:12:34: und da habe ich das Gefühl, da ist vielleicht eine Wut, weil ich schaffe das gerade nicht.

00:12:37: Da ist eine Angst, die vielleicht unter der Wut drunter liegt.

00:12:40: Was passiert da eigentlich?

00:12:41: Da ist ein Schmerz, ich kann das gerade nicht erzählen.

00:12:44: oder ich kann auch jetzt meinem Wunsch, den ich eigentlich habe.

00:12:47: Das ist ja auch ein Dilemma.

00:12:48: Ich will irgendwo hin, ich will Verbindung, aber ich kriege es irgendwie gerade nicht hin.

00:12:52: Ja, dieses Gemisch sozusagen und dann die Angst eben, die dann übermächtig ist.

00:12:58: Und wann haben wir Angst, wenn wir die Orientierung verlieren und dann ganz unten auf der Ebene der Bedürfnisse die Sicherheit verlieren.

00:13:09: Und das ist ein Hinweis darauf, dass es um Sicherheit geht, was Sandra ja auch schon für sich rausgefunden hat.

00:13:15: Und wenn wir mit Kindern überhaupt mit allen Menschen groß und klein eine Situation haben, wo die Orientierung verloren ist, sodass der Mensch außer sich gerät, dann ist es immer wichtig zu entschleunigen.

00:13:28: zu orientieren, zu reorientieren in der Situation.

00:13:33: Schau mal, wir sitzen im Auto gerade, wir können hier sitzen bleiben oder eben das ist jetzt so ein kleiner Hinweis.

00:13:40: oder man kann auch nochmal schauen, wie plant man das.

00:13:45: Also, dass sozusagen das Nervensystem in seinem Tempo sich darauf einstellen darf.

00:13:49: Zum Beispiel mal zum Fußballplatz zu fahren, ohne dass irgendein Training stattfindet.

00:13:54: Oder mal mit dem Jungen, der im Fußballtraining ist, gemeinsam sich dort treffen und mal gucken, wo ist der Eingang?

00:14:01: Wo ist das der Trainingsplatz?

00:14:03: Oder vielleicht auch einfach mal sich vorstellen.

00:14:05: Also, ohne dass jetzt irgendwas passieren muss, so dass Emil das Gefühl hat, er... kann selbst in die Autonomie kommen und selbst die Situation begreifen und in sein System aufnehmen.

00:14:20: Und nochmals nicht unüblich, also ich erlebe das ganz viel in meinem Umfeld und beziehungsweise eben auch, wenn ich es einfach nur beobachte, dass Kinder einfach sehr schnell überfordert sind, dieser komplett durchlässigen Welt und durchgetakteten, durch geplanten Welt und sich sehr schnell auf viele neue Situationen einstellen müssen, die viel zu schnell, viel zu laut, viel zu nah an die Kinder irgendwie rankommen.

00:14:44: Das ist so das erste, was mir erstmal einfällt, so wenn man so oben drüber guckt.

00:14:49: und jetzt meine Frage an dich, kannst du damit was anfangen?

00:14:53: Die Perspektive finde ich total wichtig.

00:14:55: Ich finde etwas widersprüchlich und da wird mich für einfach interessieren, was du sagst.

00:15:01: Also erstmal, da steht halt, er ist oft ängstlich.

00:15:04: Okay.

00:15:05: Und dann zurückhaltend, voller Scham und Sorge.

00:15:09: Nehme nur mal das und dann eben diese Erastetform.

00:15:14: bevor wir ankommen rastet er aus.

00:15:17: also ist er jetzt ängstlich oder rastet er aus oder hat das eine mit dem anderen zu tun mich mich hat das verwirrt.

00:15:22: also weil ich das gefühlt hätte wenn man wenn man ängstlich ist auch hier kann man ja mit dem iceberg modell arbeiten und schauen okay was liegt da eigentlich darunter?

00:15:30: aber mich mich hat ihr einfach irritiert.

00:15:33: für mich ist ängstlich zu sein oder zurückhalten zu sein wenn man vor einer situation steht.

00:15:39: Also unabhängig davon, dass ich total nachvollziehen konnte, Katja, was du gesagt hast in Bezug auf diese Überforderung, auf die Kinder dann unterschiedlich reagieren, habe ich mich gefragt, was denn jetzt genau der Fall ist.

00:15:53: Also er rastet aus, okay, das haben wir gerade aufgedrüsselt, aber hier steht ja eigentlich auch erst oft sehr ängstlich zurückhaltend und voller Scham und Sorge.

00:16:02: Und also passiert das nacheinander oder sind das unterschiedliche Formen dieser Überforderung?

00:16:08: Das wird für mich an dieser Stelle nicht ganz klar und das hat mich etwas verbiert, ehrlich gesagt.

00:16:14: Also ich habe es jetzt erstmal so gelesen, dass Sandra erstmal erläutert hat, so wie sie ihren Sohn warnen, grundsätzlich, als gerade in der Welt stehend verkörpert sozusagen.

00:16:26: oft ängstlich ist, kann man natürlich nochmal überprüfen, ob das eine Erwartung ist, die wir an unser Kind haben, ja, weil ängstlich im Verhältnis zu was, ja, zu anderen Kindern, zur Situation, die im Außen ist, das ist vielleicht was, was Sandra für sich nochmal gucken kann.

00:16:41: Zurückhaltend ist eben auch im Verhältnis zu.

00:16:44: Also wenn dann Leute kommen,

00:16:46: wenn

00:16:46: Leute zu Besuch kommen oder so, das kann sein, dass da Kinder sehr zurückhaltend sind oder eben auch... Also manchmal ist es ja auch so, dass Kinder gar nicht zurückhaltend sind und dass eben auch aus Unsicherheit passiert.

00:16:57: Wie du sagst, Kinder haben da unterschiedliche Strategien mit neuen Situationen, mit Situationen, wo sie auf Menschen treffen, die vielleicht auch eine Erwartung haben, wenn diese Situation auf sie zukommen.

00:17:09: Was ich jetzt noch mal interessant finden würde, ist der Aspekt Charme.

00:17:15: Weil Charme ist ja etwas, was irgendwie entsteht eben auch im Verhältnis zu und oft ja zu der Erwartung, die das ... die der andere hat, also die, die ich selbst habe.

00:17:25: Also wenn ich zum Beispiel, ja, mich, mich zeige verletzlich und jemand an und ich hab das Bedürfnis, dass mich jemand ernst nimmt oder dass mich jemand in den Arm nimmt als Kind und ich werde beschämt.

00:17:37: Ja, also das wäre etwas, wo, ja wo Sandra nochmal gucken kann, gibt es Situationen, wo eine Beschämung stattfindet, unbewusst oder bewusst, wo sich Emil vorgeführt fühlen könnte.

00:17:50: Dann wäre das ja möglicherweise vielleicht, widerspricht mir, wenn das überinterpretiert ist, aber gibt das ja dann so ein bisschen ein größeres Bild dieses Puzzles.

00:18:02: Du hast ja selber davon gesprochen, gerade eben, dass man sich so vororientieren könnte.

00:18:06: Also wenn es um eine Situation geht, wo quasi ein Last oder ein Druck ist ja zum Beispiel, Die Situation, ich weiß nicht, was jetzt auf mich zukommt mit den ganzen Kindern beim Fußballspiel oder so.

00:18:17: Und dann versuche ich der Situation sein Fliehen, in dem ich im Wütend bin oder vorher ängstlich.

00:18:22: Vielleicht hat das ja miteinander auch zu tun, nämlich mit der Frage oder mit der Situation eines möglichen Kontrollverlustes, weil die Mutter selber ja diese Verbindung hergestellt hat, dass es in diesem jungen Leben oft Situationen des Kontrollverlustes gegeben hat.

00:18:38: und nicht nur Kontrollverlust, sondern dann ist auch was passiert.

00:18:41: Wir haben gehört, der musste festgehalten werden und so, es gab diese Situation.

00:18:44: Also nochmal, ich will das nicht überinterpretieren, aber ich hatte das Gefühl jetzt gerade, wo du das nochmal so ausgeführt hast, dass das möglicherweise versp- verschiedene Reaktionen auf einen Kontrollverlust sind.

00:18:56: Und wenn man das weiß, kann man das ja möglicherweise, wie du das sagst, in Begleitung oder kann man in Begleitung, in Orientierung gehen.

00:19:05: Vielleicht Fragezeichen?

00:19:06: Ja, genau.

00:19:07: Also das ist sozusagen nochmal jetzt unabhängig von der Scham.

00:19:11: Können wir da die Kette nochmal rückwärts machen?

00:19:13: Also es gab Situationen, in denen er die Orientierung verloren hat.

00:19:17: Emotional, wo gehöre ich hin?

00:19:18: Wer gibt mir halt?

00:19:19: Was passiert hier im Außen?

00:19:22: diese zwei Bereiche.

00:19:23: Und daraus ist ein Kontrollverlust erlebt worden.

00:19:27: Also ich habe keine Kontrolle mit mir passiert irgendwas.

00:19:30: Und genau deshalb denke ich, ist es so dieses Randpirschen an Situationen, und zwar im Tempo der Kinder.

00:19:38: Das betrifft ja nicht nur E-Mail, sondern es gibt ja viele Kinder, die sehr in dieser schnelllebigen Welt, das oft zu viel ist.

00:19:44: Deswegen betone ich das noch mal so.

00:19:46: dass, wenn wir das Gefühl haben, Kindern ist es zu viel, dass wir eben dieses zu viel uns angucken und in kleinen Scheibchen mit den Kindern wieder Kontrollverlust den Kindern, also den Kontrollverlust damit kompensieren, sage ich jetzt mal, mit einer Strategie, wie kann ich wieder Kontrolle gewinnen?

00:20:07: und da neue Strategien eben zu finden, die vielleicht etwas unüblich sind, die wir uns aber selbst ja mal vorstellen können.

00:20:14: Also wie ist es, wenn du zu neuen Locations fährst?

00:20:19: Ja, wenn du, also ich kenne das zum Beispiel bei der Schulvernetzung bei mir oder auch manchmal, wenn ich Seminare gebe, dass ich nicht genau den Räume kenne, dass ich nicht genau weiß, wo kann ich parken, wo kann ich meine Sachen abstellen, wie fühlt sich das an vorne zu stehen?

00:20:32: Es gibt Menschen, die sind total umgefangen.

00:20:34: Ja, die gehen da rein und sagen, wo ist das Mikro und stellen sich dahin.

00:20:38: Das ist für mich immer... Also ich kann mich da auch drauf einstellen.

00:20:42: Ich habe jetzt mittlerweile auch ein erwachsenes Nervensystem und kann mich da auch regulieren.

00:20:47: Lieber ist es mir, wenn ich mich orientieren kann in einem Vorgespräch nochmal.

00:20:52: Und wenn ich dann vor Ort irgendwie weiß, wo bin ich da.

00:20:55: Und manchmal ist es tatsächlich so, dass ich auch nochmal einen Termin mache und sage, ich würde mir gerne nochmal angucken, wo ich dann stehe, wie sich das anfühlen könnte dann mit dem Auditorium und so weiter.

00:21:05: Und das sind ja Strategien, die wir Erwachsenen für uns erarbeitet haben, auch für eine Orientierung, damit wir uns sicherer fühlen, damit wir dann das abrufen können, was wir eigentlich in der Situation ans Freude erleben.

00:21:19: Und so ist es eben bei den Kindern auch.

00:21:21: Nur die haben noch nicht diese Strategien, haben vielleicht auch Erfahrungen, sind sowieso noch in der Entwicklung.

00:21:27: Ja, das heißt, die haben Bilder im Kopf.

00:21:29: Hey, ich spiele mit meinem freuen Fußball.

00:21:31: Jetzt komme ich der Situation näher.

00:21:33: Ich weiß gar nicht, was hier jetzt ist.

00:21:35: Ich weiß gar nicht, bleibt Mama mit dabei.

00:21:38: Ich bin gar nicht so gut und so weiter.

00:21:39: Dann kommen vielleicht Gedanken mit dazu.

00:21:41: Die sind aber so diffus, dass dann eben dieser Kontrollverlust oder diese Orientierung dazu führt, dass dieser Kontrollverlust stark erlebt wird.

00:21:49: alleine schon selbst irgendwo hinzugehen und nicht im Auto gefahren zu werden.

00:21:54: Das war auch was sehr Passives.

00:21:56: Kann dazu führen als kleiner Baustein, dass da so was wie ein Autonomieverlust, Kontrollverlust erlebt wird.

00:22:02: Und das ist eben sehr detailliert und sehr differenziert nochmal zu sehen.

00:22:09: Wenn wir uns das Nervensystem der Kinder angucken, da können schon solche Kleinigkeiten wirklich dazu führen, dass die Kinder eben sich zurückziehen, wenn sie sowieso, wie Sander das beschreibt, ein ängstliches und eher zurückhaltendes Kind ist.

00:22:24: Das heißt, er braucht einfach in den Situationen mehr Zeit für Orientierung und zwar für eigene Orientierung.

00:22:32: Und da wäre es vielleicht auch gut, eben mit dem Kind gemeinsam auch zu gucken, was brauchst du jetzt?

00:22:39: und sozusagen, ich überspitze jetzt mal das Drama nicht größer zu machen, als es ist, sondern tatsächlich mal zu fragen, was ist in deine Befürchtung?

00:22:46: Ja, also Angst ist eher die Fuß, aber wir können es ein bisschen zerteilen.

00:22:50: Was ist denn deine Befürchtung?

00:22:52: Und wenn er da wenig Auskunft geben kann, dann kann man ja sagen, kann ich mal einen Vorschlag machen.

00:22:56: Also, dass man so ein bisschen die Schwere und die Angst und das Duft die Fuse rausnimmt, indem wir eine Sicherheit ausstrahlen und es nicht größer machen als es ist, aber eben auch nicht kleiner.

00:23:07: Ich fand das gerade noch mal interessant.

00:23:09: Wir hatten in einer der letzten Folgen die Situation, dass eine Mutter gesagt, sie habe ihrem Kind Selbstbewusstsein mitgegeben.

00:23:19: und damals hattest du gesagt, das würdest du so ein klein wenig anders sehen.

00:23:26: Du hast das problematisiert und gesagt, Selbstbewusstsein kann man in der Form eigentlich gar nicht mitgeben, sondern man kann eben Situationen schaffen, in denen das Selbstbewusstsein entsteht.

00:23:35: Und die Mutter... Also die Sandra, die uns jetzt gerade das zu E-Mail geschickt hat, die fragt ja auch, wie kann ich ihm mehr Selbstbewusstsein, Mut und eine gewisse Freiheit schenken?

00:23:44: Eine gewisse Freiheit, das sehe ich so, dass er sozusagen selbst nicht eingeschränkt eben von diesen... von dieser Sorge ist, die ihn umtreibt oder von der Wut möglicherweise.

00:23:54: Und ich fand das gerade ganz schön, dass man hier sieht, dass das eine sich auf das andere bezieht.

00:23:59: Dass also die Fragestellung nicht ist, wie kann ich dir Selbstbewusstsein geben, sondern wie kann ich dich in einer Art und Weise begleiten, die dir eine solche Orientierung zunächst mal ermöglicht?

00:24:08: Denn du hast es gerade gesagt kurz vor der Bühne, sich mit all dem bekannt zu machen, was auf einen zukommt, wenn man dort steht als Erwachsene.

00:24:18: Da geht ja auch Orientierung mit Selbstbewusstsein ein Herr, wenn man so möchte.

00:24:22: Denn wenn ich weiß, wo ich bin, wo ich stehe und was auf mich zukommt, kann ich mich dann auch auf mich selber konzentrieren.

00:24:28: Wenn ich das nicht weiß, dann ist etwas ungewiss.

00:24:32: Und vor allen Dingen auf die Freude kann ich mich konzentrieren.

00:24:37: Ja, du hast völlig recht.

00:24:39: Da wird noch mal so deutlich, oder sage ich in diesem Zusammenhängen, auch immer mal wieder gerne, dass Selbstbewusstsein keine feste Größe ist.

00:24:46: Wenn ich merke, Freude geht weg oder was brauche ich jetzt, um mehr Sicherheit zu haben, um mich mehr auf die Situation auch in die Freude, in die Leichtigkeit zu bringen, dann habe ich die Strategie für mich entdeckt, mich zu orientieren und mich sicherer zu machen.

00:25:01: Ja, und das darum geht es eigentlich.

00:25:03: Also es geht nicht darum, dass wir stetig ein voll aufgefülltes Glas mit Selbstbewusstsein haben, sondern dass das sozusagen wir in der Mitte sind, dass wir uns gut kennen und dass wir Strategien haben, immer wieder auch das zu bemerken.

00:25:16: Also Angst ist ja nichts Verkehrtes, sondern zeigt uns einfach, wir sind gerade, wir brauchen irgendwie etwas.

00:25:22: Also Angst gibt uns einen Hinweis auf etwas.

00:25:26: Insofern ist das noch mal ein guter Hinweis und ich glaube es geht eben viel über Autonomie.

00:25:32: Also Sandra ist jetzt Sandra's Aufgabe ist jetzt nicht überall Steine aus dem Weg zu räumen und sozusagen Emil mit Samtanschuhen anzufassen, sondern es geht mir eher um eine Klarheit, um darum zu sagen, ja, das ist völlig okay, wenn neue Leute kommen und damit nochmal ein bisschen achtsamer umzugehen.

00:25:50: Wann sage ich, dass neue Leute kommen?

00:25:53: Also, dass jemand zu Besuch kommt.

00:25:54: Was machen die dann?

00:25:55: Warum kommen die?

00:25:57: Wie lange sind die da?

00:25:59: Es geht mir nicht darum, dass dann Emil sagt, okay, vielen Dank, dass du es mir gesagt hast, sondern dass wir einfach im Blick haben, dass unser Leben eben oft sehr schnelllebig ist und wir eine zack hier, eine Verabredung da noch was haben.

00:26:11: und für die Kinder, das eben oft überflutend ist wie Sandra, das ja auch schon für sich sehr gut auch so ein bisschen auch verstanden hat.

00:26:20: Und die Freiheit liegt sozusagen nicht darin, dass ich Mut habe.

00:26:27: immer alles mache, sondern die Freiheit liegt bei Emil jetzt darin, begleitet zu werden, bei Strategien, die ihm helfen, das Gefühl zu haben, ich kann was bewirken, ich kann das Tempo bestimmen.

00:26:41: Eine vermeintlich kleine Freiheit, aber für Kinder mit vier Jahren eine ganz große Freiheit.

00:26:47: Mit dem Ziel dann später, wenn sie Kinder so alt sind wie Sandra, du und ich, dass sie dann auch sich frei fühlen und Freistrategien wählen können und nicht in die Resignation gehen müssen.

00:26:58: Noch ein kleiner letzter Punkt.

00:27:00: Ich möchte es nicht überstrapazieren, weil wir das in vielen Folgen schon angesprochen haben.

00:27:05: Aber ein Punkt, den du in deinem Buch und ja auch in Folgen immer wieder ansprichst, ist die fehlende Antizipation von Situationen bei kleineren Kindern.

00:27:14: Und das, was du gerade gesagt hast, das ist ja im Grunde genommen so eine Form der Begleitung, die diese Antizipation vorwegnimmt.

00:27:24: Also man versucht die Situation selber zu antizipieren, weil man es besser kann, weil man möglicherweise weiß, dass man das keine Angst bestehen muss und das Kind eben mitzunehmen, dann möglicherweise auch in diesen kleinen Schritten.

00:27:40: Das ist nochmal total schön, dass du das aufgreifst, weil wenn ich dir so zuhöre, kann ich es nochmal differenzieren.

00:27:46: Du hast recht, Kinder haben noch keine ... Antizipation in der Form, wie wir.

00:27:51: Das heißt, sie können noch nicht Bilder, die sie, ja, sie können noch nicht Bilder assoziieren, die ihnen helfen, sicher zu antizipieren und sich auch zu abstrahieren von Situationen.

00:28:03: Also zu sagen, ich hab doch schon mal eine gute Erfahrung gemacht und jetzt, oder Mama hat mir das gesagt und sozusagen sicher darauf zurückgreifen.

00:28:09: Das beginnt erst im Schulalter, im Vorschulalter, reinkognitiv.

00:28:14: Was aber passiert, und da sind wir wieder beim Körper, ist das, bei den Kindern ein emotionales Antizipieren passiert.

00:28:23: Also, dass sozusagen dieser Orientierungsverlust emotional dazu führt, dass ein Gefühl antizipiert wird, nämlich... Kontrollverlust, Hilflosigkeit, Angst, Schmerz, wo es Mama.

00:28:37: Und das ist, finde ich, gerade noch mal ein ganz interessanter Punkt, dass da sozusagen eine Asynchronität ist.

00:28:42: Ich kann es kognitiv nicht antizipieren, aber es passiert emotional.

00:28:47: eine Antizipation mit sogar vielleicht den Situationen, die Sandra hier alle aufgeführt hat.

00:28:52: Und ich finde, das macht es total nachvollziehbar, dass eben wir Erwachsenen auf diese singuläre Emotionale ... Anticipation der Kinder, in die sie dann so reinfallen emotional mit der Kognition reagieren können und da eine achtsame Begleitung gehen können und das, was die Kinder eben noch nicht vorwegnehmen können, für uns scheibchenweise mit den Kindern entschleunigt eben leben können.

00:29:17: Das heißt, wir sind darüber geflogen.

00:29:19: Wir haben darüber gesprochen, dass man durchaus diese Ohnmacht-Situation noch mal checken muss.

00:29:25: Wir wissen nicht ganz, ob die noch vorherrscht, aber jedenfalls ist das der wichtige Hinweis am Anfang gewesen.

00:29:30: Dann haben wir, was ich auch noch mal ganz wichtig fand, darüber gesprochen, dass gewisse Verhaltensweisen, dass denen Gefühle zugrunde liegen, letzten Endes Bedürfnisse von diesem Eisbergmodell, dass man das noch mal nachvollziehen kann, dass es Strategien gibt, z.B.

00:29:47: eben bei der Antizipation zu helfen, beziehungsweise um das ganz konkret auch zu machen, die Situation selber vielleicht schon auch vorzuerleben.

00:29:56: in der Situation des Fußballspiels, haben wir gesagt, man könnte da schon hinfahren.

00:30:00: eben das Fußballspiel nicht stattfindet und dass wir eben auf eine Situation gehen, wo wir selbstbewusst sein oder Mut nicht annehmen als eine Form der möglichen Vermittlung, sondern eher sagen, wir geben eine Orientierung innerhalb der Autonomie oder, wie in dem Fall Sandra sagt, Freiheit auch möglich ist.

00:30:23: Sehr schön.

00:30:24: Ich würde gerne noch ergänzen den Aspekt Charme, dass Sandra noch mal schaut, wo findet denn unter Umständen Beschämung statt?

00:30:31: Und auch noch mal, Sandra, dass ihr noch mal auf euch guckt als Eltern, wie blickt ihr auf Emil?

00:30:38: Gibt's da sozusagen ein Ping-Pong zwischen der Sorge und der Ängstlichkeit, die du wahrnimmst bei Emil und bei dir selbst als Mutter?

00:30:47: Weil dann wär's vielleicht auch gut, wenn du dir noch mal entweder selbst klar machst, dass du diejenige bist, die eigentlich Sicherheit ihm geben kann.

00:30:55: Und das ist gut, wenn du auch in der Sicherheit bist und in der Zuversicht, dass das alles gut werden kann.

00:31:01: Oder dir auch noch mal ein Gespräch oder irgendwie, weiß ich nicht, mit einer Freundin oder mit irgendeinem Eltern- und Familienberater noch mal irgendwas holst, wo du dich selbst bestärkst.

00:31:10: Manchmal, das ist so meine Erfahrung, gibt's dann diesen Ping-Pong, dass die Kinder das Verhalten zeigen und Eltern dann selbst in so eine große Sorge geraten, dass sie das dann auch widerspiegeln.

00:31:19: Und dann ist es gar nicht so einfach, da wieder rauszukommen aus dem Ping-Pong.

00:31:24: Vielen Dank, Bob.

00:31:25: Das war wieder total schön, von dir zu hören, deine Gedanken und deine Fokussierung auf diese Themen und mit dir in diesen Dimensionen unterwegs zu sein.

00:31:33: Und ich wünsche dir und allen Hörer und Hörern einen... Sehr schönen Montag, wie je nachdem man es hört, eine schöne Woche.

00:31:39: Sonnige Zeit und wir hören uns wieder nächste Woche.

00:31:42: Genau, bis dann.

00:31:43: Vielen Dank auch, liebe Katja.

00:31:44: Ciao.

00:31:46: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.

00:31:50: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:31:51: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts

00:31:55: gibt.

00:31:56: Wenn es euch gefallen hat, freuen wir uns, wenn ihr den Familienrat mit Katja Saalfrank abonniert, weitere Empfehle oder Bewertungen und Kommentare hinterlasst.

00:32:04: Wenn ihr auch eine Frage habt, dann schickt sie uns gerne an familienratetmitvergnügen.com.

00:32:11: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:32:16: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.

00:32:22: Wir freuen uns sehr auf

00:32:33: euch.

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