Wut und Hunger – Was kann ich tun, wenn die Emotionen hochkochen?
Shownotes
Abra* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie den Druck beim Essen für ihr Kind und sich reduzieren kann.
Wie hängt das Essverhalten meines Kindes mit meinem Essverhalten zusammen? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Grundbedürfnissen von Kindern und ihren Emotionen? Wie kann ich Verantwortung für mein Kind übernehmen und trotzdem seine Autonomie bewahren?
*Namen geändert
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Transkript anzeigen
00:00:00:
00:00:01: Untertitel im Auftrag des ZB Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.
00:00:08: Dem
00:00:08: Familienpodcast von Mit Vergnügen.
00:00:10: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.
00:00:17: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.
00:00:22: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag mit Groß und Klein.
00:00:30: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.
00:00:39: Hallo und guten Morgen, lieber Bob.
00:00:40: Herzlich willkommen zu unserem Familienrad Podcast.
00:00:44: Wie geht's dir?
00:00:45: Hallo, liebe Katja.
00:00:47: Mir geht es gut, aber ich bin wirklich erschöpft.
00:00:52: Ich hatte ja am Freitag und am Samstag die ... Vorstellungen.
00:00:56: beziehungsweise muss man dazu sagen, dass ich ja gar nicht die Vorstellung hatte, sondern die Schülerinnen und Schüler.
00:01:01: Aber diese letzte Probewoche war sehr, sehr kräfteraubend, total positiv.
00:01:05: Ich habe es ja schon mal angemerkt und der Stolz, den die Schülerinnen und Schüler da über diese gemeinsame Leistung in sich tragen, der ist unersetzlich, einfach unfassbar toll.
00:01:17: Aber... Ich merke, dass ich jetzt gerade auch langsam eine Pause bräuchte.
00:01:22: Allerdings muss man dazu sagen, dass es nicht so eine tiefgründige negative Erschöpfung ist, sondern eher eine positive.
00:01:29: Wie geht es dir denn?
00:01:31: Ja, ich denke über das nach, was du gesagt hast, weil ich finde immer so wichtig und das ist vielleicht knüpft das dann an darüber, wie es mir geht, dass wir die Dinge, für die wir uns entscheiden, dann auch in Freude tun.
00:01:43: Und ich finde, das gibt dann so eine Kraft auch und dieses positiv erschöpft sein.
00:01:48: hat ja auch diesen Anteil von, ich verarbeite die Eindrücke, ich lasse das nochmal durch mein System laufen und so ein bisschen, ich vergleiche das immer gerne mit so einer Bergwanderung, weißt du, wenn man oben das Gipfelkreuz sieht, ich weiß nicht ob du das kennst, aber das habe ich viel erlebt, auch als Kind irgendwie und dann wirklich so diese Strecke vor sich zu haben und zu wissen, das wird jetzt... anstrengend, das ist eine Herausforderung.
00:02:14: und gleichzeitig habe ich mich dafür entschieden und ich gehe Schritt für Schritt und ich halte an und drehe mich um und schau wie verändert sich der Ausblick und wie ich immer weiter und höher vielleicht gehe und dann eben oben auf dem Gipfelkreuz zu sein oder am Gipfelkreuz zu sein und dann die Pause zu machen, je nachdem auf welchem Werk man ist und da dann auch nicht gleich wieder an den Abstieg zu denken oder nur in dieser Erschöpfung zu sein, die jetzt dann auch spürbar wird, sondern diese Erschöpfung auch zu spüren mit diesem Gefühl, wie du es auch beschrieben hast bei den Schülerinnen und Schülern mit, ich habe etwas geschafft.
00:02:50: Und das, glaube ich, ist sozusagen dieses positive dann auch daran, dass wir eben Herausforderungen, die in Anspannung stattfinden, dann auch in der Entspannung irgendwie regulieren, nachregulieren können und dann das eben auch mit Freude durchzogen ist.
00:03:05: Was ich dazu kurz sagen möchte, weil mir das gerade angefallen ist, Die Metapher ist einfach so wunderbar und funktioniert auch so gut, weil ich mit meiner Frau und meiner Tochter ja immer mal wieder in Österreich bin.
00:03:16: Da gehen wir eben auch, na ja, sagen wir mal spazieren, schräg, Strich wandern.
00:03:21: Und vor zwei Jahren sind wir zu so einer Bergküte gelaufen, ich glaube von tausend auf zweieinhalb tausend Meter.
00:03:28: Dann hat meine Tochter, ich glaube so nach, ja, keine Ahnung, hundertfünfzig Meter gesagt, ich will nicht mehr.
00:03:35: Und das ist natürlich eher blöd.
00:03:37: Und dann ist uns irgendwie die Idee gekommen, ich weiß nicht mehr, wem genau, aber zu sagen, lass uns mal darauf achten, wie sich die Landschaft verändert.
00:03:43: Jetzt sind wir gerade in Grasland, so dann kam ein bisschen Waldgebiet und so weiter.
00:03:48: Lange Rede, kurzer Sinn, die hat sich da so, ich sag mal, positiv auch reingesteigert und sagt, guck mal, Papa, da kommt ein neuer Abschnitt, dass wir nicht nur da komplett hochgelaufen sind, was dazu geführt hat, dass die Leute, die oben waren, große Augen gemacht haben, dass die da hochgekommen ist, sozusagen, sondern die hat hinterher dann auch noch ein Bild gemalt, Ja, guck mal.
00:04:05: Was ja wirklich auch so als Metapher gilt dafür, das kann ich nämlich mittlerweile ganz gut, denn wenn man, ich glaube, so viel Vorsicht hat, und ich hatte jetzt, ich sag mal vor zwei Wochen, war mir klar, okay, also ich hab hier noch einen Vortrag, dann hab ich noch einen Vortrag, dann muss ich die Kolumnen schreiben, dann muss ich noch das machen, das machen, dass man alles positive Dinge.
00:04:24: Aber ich muss, ich muss, ich muss, ne?
00:04:26: Ja, beziehungsweise kann sich so aufstapeln und dann kann man sich ohnmächtig fühlen, während man, wenn man das so macht, wie du gerade gesagt hast und das finde ich wirklich Training, zu sagen, okay, ich kann ja jetzt sowieso nicht die Zukunft verändern.
00:04:41: Also ob ich jetzt stresst von etwas kriege, was in zwei Wochen passiert, das ist eigentlich eine Kopfsache und deshalb ist dieses von Mal zu Mal, von Tag zu Tag, von Schritt zu Schritt denken.
00:04:53: Etwas, was ich auch tatsächlich immer besser kann.
00:04:55: Das heißt, dass mich sozusagen dann das jetzt auch nicht im Jetzt stresst.
00:05:00: Also ich sitze zum Beispiel jetzt gerade nicht im Familienrat.
00:05:03: und denke, oh Gott, ich muss noch die Moderation machen oder so.
00:05:07: Sondern das wird dann auch kommen und in dieser Situation werde ich dann auch die Freude haben können und in die Freude reingehen können.
00:05:14: Ja,
00:05:15: ja, das ist schön.
00:05:16: Also ich glaube, zwei Sachen sind entscheidend.
00:05:18: Zum einen, und das ist für Kinder ja nicht immer gegeben, eine eigene Entscheidung zu treffen.
00:05:23: Also die Termine sind ja nicht vom Himmel gefallen auf deinen Kopf, sondern... Die hast du dir ja gelegt und ich weiß auch, wie das ist, dass man manchmal irgendwie nicht gut aufpasst oder dann auch sich das so antizipiert, dass es schön ist und jeder einzelne Termin isoliert, ist wunderbar und dann aber in der Dichte ist oft erst mal sich aufgestapelt anfühlt.
00:05:41: Und dann das, was du erzählt hast, ich finde, da gibt es so ein ganz, ganz schönes Bild in dem Buch von Michael Ende, Momo.
00:05:49: Und da geht es ja auch viel um Zeit und die Frage, wie nutzen wir die?
00:05:51: Und da ist dieser wunderbare Straßenkehrer Beppo.
00:05:55: Der immer wieder, der mit Momo darüber spricht, wie kann man die Zeit nutzen?
00:06:00: Und der sagt nie die ganze Straße im Blick haben.
00:06:03: Immer nur bis zur nächsten Straßenecke.
00:06:06: Und dann hat er dieses wunderbare, fast meditative für sich entwickelt.
00:06:10: Strich, Schritt, Atemzug.
00:06:14: Strich, Schritt, Atemzug.
00:06:16: Und das ist was, was ich ganz oft auch mit Eltern bespreche und was ich auch für mich immer wieder merke, wie gut es ist.
00:06:23: sich darauf zu fokussieren, was ist jetzt gerade dran und nicht so sehr sozusagen in dieser Angst, in dieser Sorge, in diesem Wissen.
00:06:30: Da kommt noch ganz viel zu leben und das so mit reinzunehmen in den Moment.
00:06:35: Absolut.
00:06:36: Der letzten Endes ist das, was Beppo Straßenkehrer da sagt, ja.
00:06:39: schon fast eine halbe Anleitung für Meditationsübungen.
00:06:45: Wenn man das macht, dann geht's so.
00:06:47: Bei mir wäre das nur so, ich kann so lange positiv bleiben, wie ich nicht zufällig Hunger kriege.
00:06:53: Ich bin nämlich einer von denjenigen, die einen unfassbaren Hungeras entwickeln, was im Laufe der Zeit dafür gesorgt hat, dass meine Frau, wenn sie merkt, ich habe großen Hunger, nicht mehr mit mir spricht, sondern sagt Schatz, Erst essen, dann besprechen wir es.
00:07:07: Warum dieser komische Themenwechsel?
00:07:09: Ich
00:07:09: weiß schon.
00:07:11: Weil...
00:07:11: Willkommen zur Frage, ihr Lieben.
00:07:12: Abra
00:07:13: fragt.
00:07:14: Liebe Katja, lieber Bob.
00:07:16: Gerne nehme ich die Chance wahr, um eine sehr kräftezehrende Situation unserer Familie zu schildern, um neue Impulse für einen bindungsorientierten Umgang zu finden.
00:07:25: Unsere Tochter Maya ist fünf Jahre alt, ein sehr lebendiges und zufriedenes Kind, das im sozialen Umfeld außerhalb der Kernfamilie sehr angepasst und umgänglich ist.
00:07:35: Man kann Dinge sehr gut mit ihr besprechen und sie reagiert oft schon sehr bedacht und, wie wir sagen würden, vernünftig.
00:07:43: Eine Sache lässt unsere Maya allerdings vom Engelchen zum Teufelchen werden.
00:07:48: Hunger.
00:07:50: Das Problem mit dem Hunger ist, dass sie ihn nicht bemerkt.
00:07:53: Ihre Laune kippt und auf den Hunger angesprochen reagiert sie völlig aus der Fassung.
00:07:58: Behauptet, sie habe kein Hunger und will Patu nichts essen.
00:08:02: Wir wissen uns oft nicht anders zu helfen, als sie zum Essen zu zwingen, mitsetzen wie, wenn du jetzt nichts ist, dann gibt es nachher keine Süßigkeiten, kein Fernseher, wir müssen das Spiel abbrechen wegen deiner Laune und so weiter und so fort.
00:08:14: Je nachdem, was gerade passt.
00:08:16: Auch füttern wir sie in solchen Situationen manchmal zu Hause, obwohl sie schon perfekt mit Messer und Gabel umgehen kann.
00:08:22: Sie hat dann aber keine Lust dazu.
00:08:24: Wenn wir sie gewähren lassen, eskaliert die Situation irgendwann völlig.
00:08:28: Sie wirft sich auf den Boden weint und schreit.
00:08:31: Sobald sie etwas gegessen hat, ist sie wieder die Alte.
00:08:34: Zum Hintergrund muss ich sagen, dass sie schon als Kleinkind sehr zarkhaft gegessen hat und wir sie oft beim Essen mit Büchern abgelenkt haben, damit sie ausreichend ist.
00:08:44: Unsere große Sorge ist, dass unser bisheriger Umgang mit der Situation in eine Essstörung mündet.
00:08:50: Grundsätzlich ist sie mittlerweile gut und ist auch an verschiedenen Lebensmitteln auch Obst und Gemüse interessiert.
00:08:57: Wie sollen wir adäquat in einer solchen Situation reagieren, wenn sie wieder Hunger bekommt, ist aber nicht bemerkt.
00:09:04: Herzliche Grüße und vielen Dank schon im Voraus für eine Antwort, Abra.
00:09:09: Sowohl der Name der Mutter als auch der Name der Tochter sind selbstverständlich wieder verändert.
00:09:16: So, ich höre jetzt sehr interessiert zu, Denn, wie ich gerade gesagt habe, ist das mir nicht unbekannt und auch unsere Tochter hat da ein wenig vom Papa mitbekommen.
00:09:29: Also Scherz beiseite, ich höre nicht nur zu, ich würde ja vielleicht auch den einen oder anderen Impuls aufnehmen.
00:09:32: Aber das ist schon etwas, was, glaube ich, einige Leute betrifft.
00:09:35: Es ist irre, weil manche ja auch überhaupt gar kein Problem damit haben.
00:09:40: Aber manche sind schon sehr ... Liebe Katja, was denkst du?
00:09:44: Ja, was denke ich?
00:09:45: Also, die Frage ist ja, wie sollen wir in solchen Situationen reagieren, wenn sie wieder Hunger bekommt und es nicht bemerkt?
00:09:53: Und ich würde gerne ein bisschen mehr dahinter gucken.
00:09:56: Was ist das für ein Regulationsraum?
00:09:59: Worum geht es, wenn wir Hunger haben?
00:10:01: Wie können wir das bemerken?
00:10:03: Und ich würde gerne auch, bevor wir darüber sprechen und vielleicht was entwickeln, wie man damit umgehen kann, also wie wir uns dazu verhalten können, auch nochmal über Haltung sprechen.
00:10:14: Und ich glaube, dass es hilfreich ist, erst nochmal wirklich zu gucken, was liegt eigentlich dahinter und ein paar Dinge dazu zu besprechen.
00:10:23: in Verbindung zu bringen, in den Kontext zu bringen, bevor wir dann im zweiten Schritt gucken, was könnte auch beziehungsorientiert sein?
00:10:30: Hier ist die Frage nach einem bindungsorientierten Umgang.
00:10:33: Das, was wir machen, ist ja zunächst Dinge in Verbindung bringen, auf der Grundlage zu dessen, dass wir wissen, dass Kinder Verbindung brauchen, dass sie sie suchen und dass sie angewiesen sind auf ihre Bezugspersonen, plus eben dann der zweite Schritt wirklich zu gucken, was ist jetzt konkret in der Situation, in der Fragestellung, notwendig oder ein guter nächster konstruktiver Schritt.
00:10:57: Das können mehrere kleine sein.
00:10:59: Darf ich davon Rückfrage stellen?
00:11:00: Natürlich.
00:11:03: Es werden ja wirklich tausende Hörerinnen immer wieder hier sein und die hören bindungsorientierter Zugang und wissen schon alles klar.
00:11:10: genau das ist das.
00:11:11: Vielleicht aber für diejenigen Hörerinnen und Hörer, die das nicht wissen.
00:11:16: Bindungsorientierung bedeutet in dem Fall in Also eine Art von Ansatz, der eben zum Beispiel nicht über eine Sanktion geht oder nicht über sozusagen die strenge Regel und zu sagen, also das ist jetzt wie es ist, sondern über ein ernstnehmendes Kindesfragezeichen.
00:11:36: Also ich erlebe das oft in meinen Ausbildungen oder auch in den Kursen, dass Menschen kommen und sagen, wir sind bedürfnisorientiert oder wir sind bindungsorientiert oder wir leben eine beziehungsorientierte Erziehung.
00:11:49: Also es gibt da sehr viele Begriffe, die für mich oft ein bisschen schwammig sind.
00:11:53: Und für mich ist es wichtig, dass das, was ich tue, Sozusagen präzise ist, so präzise wie möglich, also einen Kind zu lesen im Verhalten, einen Anliegen zu verstehen und eben auch eine Grundlage zu haben, die ganz präzise ist und sich auf etwas bezieht.
00:12:09: Und deswegen ist es mir so wichtig, dass wir eben von bindungs- und beziehungsorientierter Pädagogik sprechen, die ich für mich als Grundlage tatsächlich aus vielen verschiedenen wissenschaftlichen Richtungen entwickelt habe und dann eben diese Wissensanteile plus eben auch Möglichkeiten aus der tiefen Psychologie zu nutzen, um eben Dinge in den Kontext zu setzen, zu verbinden.
00:12:36: Deswegen Bindungs- und Beziehungsorient.
00:12:38: Jetzt sind für mich eigentlich zwei Grundlagen, die sich bedingen und die auch zwei verschiedene Schritte beinhalten.
00:12:43: Nämlich erst mal, wie ich eben gesagt habe, zu schauen, was brauchen wir, um zu verstehen, was dahinter liegt.
00:12:51: Also welche Dinge können wir in Verbindung miteinander bringen.
00:12:56: Und dann eben auch dieser entwicklungspsychologische Umstand, das Wissen, dass Kinder eben Verbindung suchen, Zuwendung brauchen, gebunden sind, mit einzubeziehen, schon in dieses Verbindende, was wir sozusagen dann tiefer liegend uns angucken.
00:13:14: Wir haben auch den Eisberg, den man hier so vielleicht im Hintergrund auch sieht, falls Leute uns auch jetzt sehen und an der Stelle eben nicht einen verhaltensorientierten Ansatz zu haben.
00:13:24: Deswegen, die Frage ist nachvollziehbar.
00:13:27: Und oft sind wir natürlich auch an der Lösung interessiert, an der vermeintlichen, auch oft an der schnellen.
00:13:33: Das hat auch mit unserer Beschaffenheit zu tun, aus der Evolutionsbiologie sind wir oft gezwungen, sehr schnell Lösungen zu finden, wenn wir uns emotional in einem bestimmten Druckzustand befinden.
00:13:43: Das ist aber bei den Kindern ja oft nicht der Fall.
00:13:45: Also wenn wir jetzt nicht in der Notsituation sind, dann fühlt es sich oft so an.
00:13:49: Und hier sind ja auch viele Ängste jetzt mit dabei hier bei der konkreten Frage.
00:13:53: Auch das können wir uns nochmal angucken, wie realistisch ist tatsächlich diese Sorge?
00:13:57: Was ist genau diese Befürchtung?
00:13:59: Weil die eben oft dazu führt, dass wir schnelle Lösungen haben wollen.
00:14:04: Für mich ist erstmal wichtig, diesen ersten Schritt zu machen, dahinter zu schauen, wirklich auch tiefenpsychologische Zusammenhänge nochmal zu verknüpfen, zu verbinden, in den Kontext zu bringen und dann in einem zweiten Schritt wirklich beziehungsorientiert zu gucken, was ist jetzt konstruktiv für die Beziehungen?
00:14:21: Das ist ja auch dann die Frage, was könnte jetzt ein guter Schritt sein?
00:14:24: Und deswegen sind diese beiden Begriffe sehr gefüllt mit wissenschaftlichen Aspekten und mit einem bestimmten Vorgehen, wie wir beide das dann auch hier oft im Podcast sozusagen ein bisschen exemplarisch dann auch machen.
00:14:38: So arbeite ich auch in meiner Praxis und so gehe ich im Grunde, gehen wir alle ja mit Beziehungen so um, wenn es gut läuft.
00:14:45: Dann machen wir hier mal den ersten Schritt.
00:14:47: Was fällt dir dazu an?
00:14:51: Der erste Schritt, der mir wirklich einfällt, ich habe es eben schon gesagt, ist nochmal die Sorge rauszunehmen.
00:14:58: Deshalb, weil eben die Beschleunigung dann in eine Lösung kommen zu wollen, sich ein Stückchen verändert und wir vielleicht auch noch mal innerlich so was wie eine Entspannung hinbekommen.
00:15:07: Denn für mich hört es sich jetzt erstmal nicht so an, als ob die S-Störung im Vordergrund steht.
00:15:13: Der nächste Satz heißt nämlich grundsätzlich ist sie mittlerweile gut, also ist mit zwei S. Und es gibt eine Geschichte mit diesem Thema, das kenne ich auch aus der Praxis, das kenne ich auch als Mutter, dass man da dann bestimmte Bilder im Kopf hat, die eben dazu führen, dass man in so ein inneren Bruckgerät und Essen ist ja dann auch gleich was sehr existenzielles.
00:15:36: Das heißt, wenn Kinder zart sind, wenn sie klein sind, ja, wenn sie noch nicht für sich selbst sorgen können, sondern die uns da sehr verantwortlich fühlen.
00:15:45: kann eben so ein existenzieller Druck dazu führen, dass wir solche Bilder entwickeln, die sich für mich jetzt hier in dieser konkreten Situation nicht so anfühlen, als ob es es in eine Essstörung münden würde.
00:15:58: Deshalb hast du gesagt, wir müssen über Haltung sprechen.
00:16:01: Ja, deswegen ist es wichtig, auch über Haltung zu sprechen.
00:16:06: Wir können uns aber auch noch mal damit beschäftigen, was bedeutet eigentlich Essen?
00:16:11: Ja, weil oft eben Essen ist ja etwas, was höchstpersönlich ist, ganz viel mit Autonomie zu tun hat.
00:16:19: Also wir können Kindern, wir können Kinder füttern, schlucken.
00:16:23: müssen sie selbst.
00:16:24: Das ist wie beim Schlafen.
00:16:25: Wir können Kinder in den Schlaf begleiten.
00:16:27: Schlafen müssen sie selbst.
00:16:29: Jeder für sich.
00:16:30: Und so gibt es viele Dinge, die sozusagen letztendlich in der Autonomie und in der eigenen Entscheidung auch desjenigen sind, für denen wir vielleicht uns verantwortlich fühlen.
00:16:40: Und deswegen ist die Beziehung so wichtig.
00:16:42: Und deswegen ist es so wichtig, dass wir eben Auch diese drei Basis Grundbedürfnisse, um diese Wissen, die auf der Eisberg in diesem Eisbergmodell ganz unten liegen, also Verbindung einerseits in der Verbindung mit meiner Bezugspersonen.
00:16:57: findet das Essen statt und gleichzeitig ist es ein Hochautonomervorgang, der mir Sicherheit gibt, ich kann Dinge entscheiden und ich bin gut aufgehoben in dieser Beziehung.
00:17:08: Um das noch mal ganz kurz zu sagen, für diejenigen, die jetzt keine Expertin sind, in dem Eisberg legen, die Bedürfnisse an Unterstarsteller im Mittelteil sind dann die verschiedenen Emotionen und ganz oben ist das Verhalten.
00:17:21: und was wir hier vermeiden wollen, ist, wie Katja gerade eben schon in Bezug auf diese Bindungsorientierung gesagt hat, einfach nur auf den Verhalten zu reagieren, womöglich sofort zu sanktionieren, ohne zu wissen, welche Emotionen und vor allen Dingen, welche Bedürfnisse darunter liegen.
00:17:36: Genau.
00:17:36: Und das, was wir ganz häufig machen, nicht immer, weil es nicht immer mit Emotionen vielleicht dann auch im Vordergrund zusammenhängt, aber vielleicht weiß ich noch gar nicht, schauen wir hier gleich mal.
00:17:47: Aber zumindest unser Verhalten und unser Leben sozusagen, so wie wir beschaffen sind, in diesem Zusammenspiel zwischen Grundbedürfnissen, unseren Emotionen und dann eben auch unserem Verhalten und später, wenn wir erwachsen sind, auch mit unseren Gedanken zusammenhängt.
00:18:03: Also die Eltern von Maya haben gerade große Sorge.
00:18:08: Das wird spürbar.
00:18:09: Das heißt, in der Mitte wird die Angst aktiv.
00:18:11: Die Sicherheit unten ist ein Stück eingeschränkt.
00:18:14: Und jetzt gibt es die Regulation darüber, dass sie eben dann Dinge tun, was sie jetzt auch beschrieben haben, dass sie füttern, dass sie Dinge verbieten.
00:18:22: Das machen sie ja nicht, weil sie böse sind, sondern weil sie Angst haben.
00:18:25: Und das motiviert sozusagen das Verhalten auf der Eisbergoberfläche.
00:18:29: Und jetzt haben sie noch mal eine andere Strategie gewählt, nämlich, dass sie uns angeschrieben haben und sagen, könnt ihr uns ein paar Impulse geben.
00:18:35: Und das ist der Unterschied zwischen Erwachsenen und Kinder können noch nicht so viele unterschiedliche Strategien kognitiv prüfen und experimentieren, weil sie noch nicht diese Möglichkeiten haben, zu antizipieren, zu assoziieren und sich zu abstrahieren.
00:18:52: Und das ist ja das, was wir hier machen, dass wir abstrakt auch immer auf eine Situation gucken und unabhängig jetzt auch von dieser Situation gucken.
00:18:59: Was bedeutet eigentlich Hunger?
00:19:00: Was brauchen Kinder da in der Entwicklung und so weiter?
00:19:04: Und deswegen sind Kinder eben auf uns angewiesen, um eben ja die Möglichkeit später zu haben oder in der Kindheit einen Wissen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Möglichkeiten habe ich, um ihr Verbindung zu verschaffen, welche Strategien gibt es, um Autonomie zu erhalten?
00:19:22: Wir haben ganz am Anfang drüber gesprochen, wie gut es sich anfühlt, wenn wir auch immer wieder uns klarmachen, dass wir die Verantwortung für unsere Termine tragen.
00:19:31: Ein Termin, den wir selbst gemacht haben, stresst uns viel weniger als ein Termin, der uns von außen aufgedrückt wird.
00:19:36: Auch interessante Perspektive.
00:19:38: Und eben die Sicherheit im Leben immer wieder herstellen zu können.
00:19:42: Weil diese Basisgrundbedürfnisse sind keine feste Größe.
00:19:45: Es geht um Strategien, wie wir mit diesen starken Gefühlen umgehen, die in Korrespondenz mit diesen Basisgrundbedürfnissen immer wieder schwingen.
00:19:53: Das ist die Grundlage, genau.
00:19:56: Ja, danke erstmal, dass wir diese Grundlagen nochmal schaffen konnten, weil das vielleicht so banal klingt.
00:20:01: Diese Frage, wie kann man jetzt damit umgehen?
00:20:04: Also das erste ist, dass ich diese Sorge und diese Befürchtung ein bisschen in Relation setzen möchte.
00:20:10: Vielleicht ist das jetzt schon passiert.
00:20:11: Das wäre mir ganz wichtig, weil... Ohne das geht es nicht, weil wenn wir in einer hohen Erregung sind und es geht ja hier auch um eine hohe Erregung beim Kind, dann ist das wie so ein Ping-Pong und dann entsteht eben ein Machtkampf und dann eben auch eine Hilflosigkeit aus der Angst heraus.
00:20:27: Was kann ich jetzt tun?
00:20:28: Und dann greifen eben Eltern häufig zu Maßnahmen, die dann eben die Beziehung belasten, die dann eben heißen, es gibt kein Fernsehen, wenn du jetzt nicht ist.
00:20:37: Und ich habe eben schon gesagt, Essen ist eine höchst persönliche Sache und eine sehr Ja, es ist etwas sehr Verletzliches.
00:20:46: Und eine Störung sozusagen in der Essensaufnahme hat häufig eben auch mit Beziehungen zu tun, mit Beziehungen zu sich selbst oder auch mit Beziehungen, die man erlebt hat in der Zeit, wenn es darum ging, für sich etwas an Sorge zu übernehmen, also für Sorge zu betreiben.
00:21:03: Da finde ich auch immer ganz spannend auch, wie du es schon gemacht hast, auch mal auf das eigene Essbehalten zu gucken.
00:21:09: Also es gibt Stressesser, es gibt Esser, die gar nicht mehr essen, wenn Stress da ist.
00:21:14: Also da gibt es sozusagen in der Range auch dann sehr extremes Verhalten und das entsteht ja irgendwie und sich damit mal zu beschäftigen, auch in so einem Zusammenhang, wie esse ich eigentlich?
00:21:23: Wann kann ich wie Essen gut zu mir nehmen?
00:21:27: Das sind alles Fragen, die ich in diesem Kontext auch mal aufwerfen möchte, um eine Haltung dazu zu finden.
00:21:33: Was ich ganz kurz sagen möchte, einfach aus eigener Erfahrung, weil ich, wie gesagt, will ich das von unserer Tochter kenne.
00:21:41: Ich weiß nicht, ob ... Du kannst gerne danach sagen, ob du das nachvollziehen kannst.
00:21:45: Ich kenne das von meiner Tochter.
00:21:48: Genau diese Situation, dass die Laune so kippt, meine Tochter ist ach, das heißt, die wirft sich nicht mehr auf den Boden, aber sie ist ein großes Drama, gemeinsames Drama und genau.
00:21:57: Ich kann dieses Drama auch selber erzeugen, wenn ich nichts esse.
00:22:02: Der Grund dafür, warum meine Tochter dann manchmal nichts ist, ist aber nicht, dass sie da irgendwie, also ich würde da nicht von Essstörungen sprechen, sondern dieses Vergessen eben.
00:22:10: Und zwar, wenn über einen langen Zeitraum was Konzentriertes passiert.
00:22:15: Also das heißt, meine Frau und ich, wir wissen schon, wenn mal wieder... Wir sagen dann, sie ist drüber, wenn sie drüber ist, weil sie einfach ganz toll gespielt hat.
00:22:22: Und weil wir in dieser Spielphase zum Beispiel, also nicht auf dem Spielplatz oder so, gerade keinen Blick hatten dafür zu sagen, hör mal, wir machen uns gerade, was möchtest du auch, ein kleines Tellerchen haben.
00:22:34: Und in einem Moment, wo man eben in der Konzentration ist, gerade was anderes macht und das auch super gut macht, also da ist ja nicht sofort dieses Drüber, kann es eben passieren, dass man dann ja vergisst, eben zu essen.
00:22:44: Und wenn der Moment dieser Hungerphase dann aber schon drüber ist, dann kann es sein, okay, komm rein und total mieselaune.
00:22:52: Und dann, und deshalb kam er es auch so bekannt vor, ist das aber so, wenn sie dann ist oder nachdem sie gegessen hat, das müssen im Prinzip nur fünf Bissen sein, ist sozusagen diese ganze Anspannung dieser Hungerast, wie man ja öfter auch sagt, auch komplett wieder weg.
00:23:07: Also dann bleibt auch nichts davon hängen.
00:23:09: Aber was ich nur sagen wollte ist, Dieses Vergessen muss ja nicht zwangsläufig eine Störung sein, sondern es kann auch einfach sein, dass man sich anschaut, in welcher Situation das Kind das eben vergisst und ob man die schon sozusagen antizipieren kann als Erwachsen, als Elternteil.
00:23:30: Dass es möglicherweise so ist, dass gerade etwas passiert, dass dazu führt, dass das Kind wahrscheinlich vergisst zu essen.
00:23:36: Ja, du bist schon in der Lösung.
00:23:39: Das Tellerchen als Lösung ist überhaupt gar kein Problem.
00:23:42: Ich will trotzdem nochmal die Rolle rückwärts machen, weil ich finde es so wichtig, dass wir nochmal uns klarmachen, dass emotionale seelisch Basis, also die emotionalen seelischen Basisgrundbedürfnisse wie Sicherheit, Verbindung, Autonomie auch eng zusammenhängen mit den körperlichen Basisgrundbedürfnissen, Essen, trinken, schlafen.
00:24:04: Und das ist jetzt hier gerade so eine Korrespondenz, die sich da zeigt, also das schwingt miteinander.
00:24:10: Und du hast jetzt gesagt, bei euch in der Familie ist das Essen eher etwas, was in einen unregulierten Zustand dann euch bringt.
00:24:18: Also alles, was du gesagt hast, was passiert, wenn du nicht gegessen hast, das passiert zum Beispiel bei mir.
00:24:24: Und es ist gut, wenn wir uns kennen an diesen Stellen, wenn mir kalt ist und ich müde bin.
00:24:29: Dann möchtest du nicht mit mir ein Podcast aufnehmen.
00:24:32: Ja, weil dann, das ist so.
00:24:34: Ja, das ist so.
00:24:36: Aber was folgt daraus?
00:24:38: Also das heißt, ich habe Erfahrungen gemacht, so wie du auch Erfahrungen gemacht hast mit einem Mangelzustand in deinem System.
00:24:46: Und mit einer Strategie, die du dann für dich entwickelt hast, um möglichst nicht in einen bestimmten Bereich zu kommen.
00:24:53: Das geht ja bis zu einem gewissen Punkt noch.
00:24:55: Aber irgendwann wird es dann so unreguliert, dass wie bei dir auch bei mir Worte rauskommen, die ich nicht sagen möchte, ein Zustand entsteht, in dem ich nicht mehr gut für andere sorgen kann, was ja als Eltern eben auch wichtig ist.
00:25:10: Und das hat quasi dazu geführt, dass ich zum Beispiel den Tagesablauf so gestaltet, habe gestalten musste.
00:25:17: Das war wirklich notwendig, mit vier Kindern, Jobstudium, wie auch immer, so zu gestalten, dass ich nicht, möglichst nicht, mit Ansage, zum Beispiel am Abend, in diesen Bereich reinrutsche.
00:25:32: Und das sind eben Sachen, die haben auch ein Stück mit Selbstdisziplin und mit Selbstfürsorge zu tun.
00:25:37: Ja, jetzt übernimmt, das kann man ja auch mal hinterfragen, das ist nett von deiner Frau, dass sie das übernimmt für dich und dass sie dich dann erinnert.
00:25:44: Und gleichzeitig könntest du ja auch mal gucken bei dir, dass du für dich sorgst, wie du es auch gerade gesagt hast.
00:25:49: Das wird ja auch nicht immer so sein, es wird auch eine Mischung sein und so läuft es ja dann auch irgendwie, dass wir mit unseren Partnern auch eng sind und dass die eben uns auch gut kennen.
00:25:59: Aber dass wir Verantwortung übernehmen für die Bereiche, die wir brauchen, um gut reguliert im Leben zu stehen.
00:26:07: noch mal uns klar zu machen, dass eben Hunger oder Schlafen oder eben auch was Kalt ist, also dieses Kalt und Müde, das ja bei Kindern auch nicht anders, dass da eben dann eine Fürsorge, eine Vorsorge getroffen wird und wir ein Stück antizipieren, wie lange.
00:26:25: halten wir jetzt durch, wenn ich aus dem Haus gehe, nehme ich mir was mit, wenn ich mich jetzt hinsetze, ich habe mir vorhin auch Wasser geholt, weil ich wusste, jetzt sprechen wir so, dass man das eben vorbereitet und manchmal führen Dinge dazu in unserem Leben, dass wir das vergessen oder das wir es in Hintergrund, das ist ein Hintergrundgerät über eine bestimmte Phase vielleicht auch oder eben auch in einer bestimmten Situation und ich erzähle das alles so detailliert, weil Wir Erwachsenen ja damit auch schon Themen haben.
00:26:52: Und ich mich dann schon frage, wie können wir, wenn wir selbst immer wieder in diese unregulierten Zustände fallen, wie können wir dann vom Kindern erwarten, dass sie sozusagen an der Stelle A nicht da reinfallen und B, wenn sie da reinfallen, sofort eine Lösung annehmen.
00:27:09: Ja, weil wenn ich in einem unregulierten Zustand bin und jemand dann zu mir sagt, mach jetzt mal das oder mach jetzt mal das, Also wenn mir jemand sagt, dann leg dich mal bitte hin und hier ist eine Wärmflasche und ich mach das mit den Kindern gerne.
00:27:20: Ja, aber wenn mir dann jemand sagt irgendwie so, boah, du hast, die ist wahrscheinlich kalt und du bist irgendwie müde und ich kann aber dann nicht.
00:27:27: Ja, das hilft irgendwie nicht.
00:27:29: Ja, so.
00:27:31: Und bei Kindern ist es ja jetzt so, wenn wir jetzt mal zu Maya kommen, dass sie eben in der Entwicklung sind und uns nochmal klar zu machen, dass eben neben dieser Regulation dieser... Basis Grundbedürfnisse im körperlichen und im emotionalen Bereich eben auch eine körperliche Entwicklung dazu kommt, die da heißt.
00:27:51: Ich übernehme Verantwortung für meinen Körper.
00:27:54: Darunter fällt ein Stück der Schlaf.
00:27:56: Darunter fällt ein Stück das Trockenwerden.
00:27:59: Da besprechen wir im Grunde die gleichen Dinge, trocken werden, die Ausscheidungen sind auch hoch.
00:28:03: Höchstpersönliche Dinge genauso wie das Nahrung zu sich nehmen, eben nicht nur Nahrung zu sich nehmen ist, sondern eben auch mit einer emotionalen Komponente, wenn es gut läuft, verbunden ist, mit einer Selbstversorgung, mit einem angenehmen Gefühl, mit einem, ich versorge mich, ich genieße, ja, ich habe jemanden netten dabei, auch noch nicht.
00:28:21: Umsonst gehen wir als Erwachsene immer essen miteinander, ja, wir teilen etwas.
00:28:25: Und da auch nochmal sozusagen in dieser Haltung mit einzupreisen, dass es um eine körperliche Entwicklung geht, für die Maya auch irgendwie die Erfahrung braucht, ich sorge für mich.
00:28:39: Das heißt, es ist wirklich das aller, aller Schlechteste.
00:28:43: Und ich glaube, das ist vielleicht das, was jetzt die Eltern von Maya auch so spüren, dass da sozusagen ein Machtkampf entsteht, um das Essen.
00:28:49: und sich das nicht gut anfühlt.
00:28:51: Und daraus dann eine Sorge entsteht, dass da vielleicht auf der Beziehungsebene eine Belastung entsteht, die dann unter Umständen dieser Nahrungsaufnahme, die es eben nicht nur ist, sondern dieses gesamte Essen und Fürsorge für sich zu übernehmen, stören könnte.
00:29:06: Und diese Sorge, die nehme ich sehr ernst und es finde ich gut, dass wir da hingucken, denn das Erste, was super wichtig ist, ist Druck rausnehmen.
00:29:14: Also bei sich selbst.
00:29:16: Alles das, was wir jetzt gesagt haben, kann dazu führen, dass der Druck ein bisschen weniger wird, dass man nochmal einen Schritt zurückgeht und noch mal sagt, aha, okay, ja, stimmt.
00:29:25: Sie ist erst fünf.
00:29:27: Wir haben eine Geschichte damit.
00:29:28: Es hat bisher gut funktioniert.
00:29:30: Warum klappt es besser geklappt?
00:29:32: Vermutlich, weil kein Druck mehr da war, weil das Essen ein druckfreier Raum sein durfte.
00:29:38: Also Essen und Druck ist ganz schwierig.
00:29:42: Ja, weil auch Essen ja mit Entspannung zu tun hat.
00:29:45: und wie soll ich etwas mit Freude zu mir nehmen und eine gute Erfahrung machen, wenn Druck von außen da ist.
00:29:51: Das heißt, das Erste wäre wirklich Druck rausnehmen und zu gucken, auch selbst in eine Haltung zu kommen, wo ich mir vielleicht sage, weniger ist mehr und wir sorgen füreinander mit einer anderen Haltung, nochmal mit einer anderen Energie dahinter.
00:30:06: Aber würdest du mir zustimmen, dass, also ich wollte nämlich, indem ich über meine eigenen Erfahrungen gesprochen habe, gerade eben gar nicht sozusagen die die Lösung in Form des Tellers anbieten, sondern was mir eigentlich wichtiger war, war zu sagen, weil du es ja selber gerade heute auch noch mal gesagt hast und wir haben das in vielen Folgen gerade immer gemacht, dass wir als Erwachsene eben bestimmte Dinge können, die meistens mit hoher kognitiver Leistung zu tun haben, die Kinder und Jugendliche oder die Kinder nicht können, Jugendliche kommen ein bisschen auf an, in welchem Alter sie sind.
00:30:35: Würdest du mir denn zustimmen, dass man dennoch aus dieser vielleicht hoffentlich etwas befreiteren Haltung heraus... eben schauen kann, inwiefern man antizipieren kann, dass es zu der Situation kommt, um das möglicherweise schon vorher zu wissen, aufzufangen und entsprechend handeln zu können.
00:30:53: Ohne jetzt zu sagen, wie genau das dann aussehen muss.
00:30:56: Ja, auf jeden Fall.
00:30:57: Also das wäre auch sozusagen etwas, was aus dieser Haltung heraus entstehen könnte, hat mit Verantwortung zu tun, mit Anticipation zu tun.
00:31:04: Das ist auf jeden Fall auch etwas, Nur die Frage ist eben nicht nur, was tu ich, sondern wie tu ich das, was ich tu?
00:31:11: Deswegen ist die Haltung dahinter so wichtig und der Druck, der unter Umständen erst mal so ein bisschen weichen darf.
00:31:19: Also das zweite wäre für mich, und da knüpfe ich jetzt so ein bisschen an, an dem, was du auch mit dem Tellerchen beschrieben hast, ich würde der Familie von Maya sagen oder mit ihnen besprechen, wie finden denn Essen Situationen überhaupt statt?
00:31:33: Also wann und wie viel, weil meine Erfahrung ist, dass das extrem unterschiedlich ist.
00:31:38: Wenn ich in meiner Praxis oder in den Kursen über Essen spreche oder über Tagesabläufe, dann denke ich immer, oh, die haben morgens ein Frühstück, die haben Mittagswas zusammen, die haben Nachmittags noch mal ein Snack und am Abend essen die schön zusammen.
00:31:50: Und mit Nichten ist das einfach der Fall.
00:31:53: Das heißt, dass mein Hinweis wäre, mal nicht nur auf das eigene Essverhalten zu gucken und da selbst auch mal zu überprüfen, wie bin ich mit Fürsorge und mit Druck bei mir.
00:32:02: Und wann nehme ich was zu mir, sondern tatsächlich auch mal zu gucken, wie sind die Mahlzeiten gestaltet?
00:32:08: Liegen die so am Tag, dass eigentlich alle gut drüber wegkommen?
00:32:13: Sind die entspannt?
00:32:15: Sind die... Ein Angebot oder gibt es da feste Teller.
00:32:19: Also das sind so kleine Nuancen, die wirklich ganz viel mit eigener Autonomie zu tun haben.
00:32:24: Und natürlich als Mutter von vier Kindern fand ich es auch irgendwie, wenn wir dann weiß ich nicht Spaghetti und Tomatensauce hatten, dann war auch mein Impuls zu sagen, ich mache hier viel Tellerchen und einmal Nudeln und einmal Soße drauf, weil natürlich eine Riesenschmeinerei entsteht, wenn wir am Tisch sitzen und jeder nimmt sich selbst.
00:32:38: Und auf der anderen Seite ist das aber eben der Raum der Autonomie, sich Nudeln zu nehmen und eben einen oder zwei Schöpflöffel zu nehmen.
00:32:45: nicht sich von jemandem das geben zu lassen.
00:32:49: Alleine so war es kann schon ganz viel verändern und wie gestaltig.
00:32:52: das fangen wir zusammen an.
00:32:54: Wo liegt das im Tag?
00:32:55: Wo macht es Sinn genau in unserem Tagesablauf?
00:32:59: Essen wir mittags warm und abends dann Brot oder umgekehrt?
00:33:04: Also das sind ja alles, finde ich, wichtige Dinge.
00:33:06: und auch die Frage, wie ist es, wenn die Kinder aus der Kita oder aus der Schule kommen?
00:33:11: Haben wir dann noch mal die Möglichkeit, da gab es bei uns das Tellerchen.
00:33:15: Und dann eben zu wissen, wenn ich das Tellerchen um drei Uhr irgendwie den Kindern hinstelle oder wieder sozusagen unseren Nachmittag Snack mit einem Tee oder mit einem Kakao schön begehen und in den Nachmittag reingehen.
00:33:25: Was findet dann statt bis zum Abendessen?
00:33:29: und reicht das.
00:33:30: Und das sind unterschiedliche Phasen, in denen Kinder sich befinden.
00:33:33: Es gab dann Phasen, wo die Kinder auf einmal nicht mehr gereicht hat und wo ich dachte, das ist sehr ungünstig, weil auf einmal eine Stunde vor am Abendessen da Riesenhunger auftauchte.
00:33:42: Jetzt kann ich überlegen, ziehe ich das Essen vor, aber dann ist sozusagen zwischen Essen und Schlafen so viel Zeit, dann ist die Gefahr, dass sie da noch mal Hunger haben.
00:33:49: Also kann ich dann noch mal, weiß ich nicht, Rohkost anbieten oder noch mal einen Apfeln, Obst oder sowas.
00:33:56: Ich glaube, das ist etwas Dynamisches, wo wir uns immer wieder anpassen dürfen an die Gegebenheiten und an die Entwicklungen, die in der Familie stattfinden und die in jedem Selbst stattfinden.
00:34:05: Und es ist nicht so einfach gesagt.
00:34:07: Und deswegen ist es wunderbar zu hören, dass ihr mit diesen Tellerchen das macht.
00:34:11: Bei mir ist der Teller am Nachmittag und trotzdem, da gibt es viele Möglichkeiten.
00:34:16: Und ich glaube, wichtig ist, die Haltung dahinter, ohne Druck und Angebote zu machen.
00:34:21: Also bei uns gab es dann auch irgendwie, was wohl Kinder immer darauf zugreifen konnten.
00:34:25: Ich habe ja relativ am Anfang gesagt, dass ich selber sehr genau zuhöre.
00:34:31: und jetzt gerade der erste Teil, also dieses gemeinsame Tieftauchen, die Frage nach Bedürfnissen und Emotionen in Abgrenzung zu sozusagen einer nur Betrachtung und Sanktionierung des Verhaltens hat mir schon was gebracht.
00:34:45: Immer wenn es mir was bringt, denke ich den Zuhörenden mit Sicherheit auch.
00:34:49: Aber das andere fand ich jetzt auch noch mal sehr schön.
00:34:51: Also die Frage der zweite Schritt, die Frage nach der, kann man ja sagen, nicht nur nach dem eigenen Falten, sondern nach der Betrachtung und wie du es gerade gesagt hast, nach den verschiedenen Nuancen und Fragen, die man sich auch stellen kann.
00:35:04: Gerade bei dem letzten habe ich gedacht, kann man, wird sich der eine oder andere vielleicht noch mal hinsetzen und die Fragen auch noch mal für sich notieren.
00:35:10: Weil selbst zu reflektieren, wie es im eigenen Verhalten ist, ist in dem Fall ja... wichtig, um das Verhalten der Kinder auch zu verstehen.
00:35:17: Ich will noch einen Punkt anfügen, weil es mir auch wichtig ist, über alles zu fliegen, was wir hier haben.
00:35:22: Und es gibt ja sehr konkrete Frage und wir haben jetzt einiges schon vielleicht an Impulse weitergegeben.
00:35:28: Ich knüpfe nochmal an, Angebote zu machen, also Essensangebote zu machen, bevor es soweit ist.
00:35:33: Also das ist das eine noch und das andere ist, wenn es passiert.
00:35:38: Weil es wird passieren wieder.
00:35:40: Ja, so ist das.
00:35:41: Also das Leben mit Kindern heißt ja nicht, wir müssen die Kinder so regulieren, dass sie nie in einen unregulierten Zustand kommen, sondern mit diesen unregulierten Zuständenerfahrungen zu machen, die zu anderen Strategien führen und die dann für alle irgendwie konstruktiv sein können.
00:35:55: Ja, das heißt, Ich will noch mal sagen, es fühlt sich furchtbar an, wenn man dann wieder in diesen Zustand kommt, aber auch Bob mit seinen vielen Jahren kommt immer noch mal wieder in diesen Zustand und deswegen keine Angst vor starken Gefühlen.
00:36:09: Also es ist dann so, diese Gefühle sind dann da, dieser unregulierte Zustand ist dann da und es hilft... Vielleicht auch jetzt schon mal in der Antizipation, sich diese Haltung noch mal klar zu machen, sich auch in diesem Moment noch mal wieder in die Haltung zu bringen und zu sagen, es passiert gerade nichts.
00:36:25: Sie hat nur Hunger.
00:36:27: Und das ist jetzt keine Vollkatastrophe.
00:36:29: Es fühlt sich vielleicht so an.
00:36:31: Und wir gucken erst mal, wie können wir diese starken Gefühle regulieren?
00:36:34: Vielleicht ist es auch nur etwas, was noch dazu kommt.
00:36:37: und der Anlass der starken Gefühle ist auch etwas anderes.
00:36:41: Also da kann man auch noch mal genauer hingucken, aber Kinder Kohl zu regulieren in ihren starken Gefühlen und zu sagen, wow, du ärgerst dich gerade so richtig.
00:36:48: Was machen wir denn jetzt?
00:36:49: Weißt du was?
00:36:50: Ich mach mir jetzt erst mal einen Kakao oder ich setze mich jetzt erst mal hin und ich esse einen Apfel, möchte so auch ein, ja, das so in diesem Wissen, dass das vielleicht auch zur Regulation helfen könnte.
00:37:00: Das könnte etwas sein, wo eben kein Druck ist mit, du musst jetzt erst mal essen und dann können wir darüber reden.
00:37:05: Sondern es ist im Grunde das gleiche, nur mit einem Angebot und mit einer Haltung, die irgendwie eine Sicherheit gibt.
00:37:12: Es ist gerade in Ordnung, hier sind starke Gefühle.
00:37:15: Ja, das ist nochmal wichtig.
00:37:17: Genau, das war jetzt nochmal so das letzte, was wir noch eingefallen ist.
00:37:21: Und ich glaube, es ist wichtig nochmal auch zu gucken, nicht zu füttern.
00:37:26: Ja, also da sage ich jetzt mal ganz klar, weil sie ist fünf.
00:37:29: Und wenn sie das möchte, ist das in Ordnung, dann ist das ein Nachnähern, aber mit Druck da zu handieren.
00:37:35: Und ja, das ist so ein bisschen wie wenn wir uns neben die Kinder ans Töpfchen setzen oder ans Klo setzen und sagen, mach jetzt.
00:37:43: Ich verstehe den Gedanken dahinter und auch ist wahrscheinlich Angst getrieben und Angst ist eigentlich nie ein guter Ratgeber, sondern eher noch mal zu gucken, wo es meine Sicherheit.
00:37:52: Ich hoffe, dass wir diese Punkte mit Druck rausnehmen, auf die Essensituation nochmal zu gucken und auch zu schauen, wie ist unsere Stimmung.
00:37:59: Da haben wir Freude miteinander, dann wirklich auch eher das Essen als ein Angebot zu sehen und da Freude zu entwickeln plus eben dann auch auszuhalten, wenn es so weit ist und so ein Stück zu antizipieren und mehr ist erstmal nicht zu tun und dann zu gucken, was entwickelt sich.
00:38:19: Wichtigste ist wirklich, aus dem Machtkampf rauszukommen.
00:38:22: Wunderbar.
00:38:24: So,
00:38:24: liebe Katja.
00:38:24: Ich bin durch.
00:38:26: Also, wenn ich jetzt sagen würde, ich bin auch durch, dann, nee, ich habe ja davor, ich habe ja vorgesorgt.
00:38:31: Ich habe antizipiert, wie Frau Katja Saalfranke sagen würde.
00:38:36: Herzlichen Dank für diese Folge.
00:38:38: Ich danke dir.
00:38:39: Das war wieder sehr schön, als ich die Frage gehört habe von dir.
00:38:43: Dachte ich so, es ist wunderbar, dass es so weitläufig beschrieben ist und nicht nur die Frage ist, unser Kind ist nicht.
00:38:49: was können wir tun.
00:38:50: Also vielen Dank für die Frage und gebt uns gerne mal Rückmeldung, ob ihr was damit anfangen könnt.
00:38:55: Es ist ja auch nicht nur konkret jetzt dieser Punkt, sondern wir haben ja über viel gesprochen auch.
00:39:00: Und vielleicht kann der eine oder andere, der jetzt nicht genau dieses Thema hat, auch noch was mitnehmen.
00:39:03: Absolut.
00:39:04: Also vielen Dank.
00:39:05: Vielen Dank.
00:39:06: Eine schöne Woche für dich.
00:39:07: Ja, für euch auch.
00:39:08: Tschüss.
00:39:10: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.
00:39:13: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:39:15: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts
00:39:19: gibt.
00:39:26: Und
00:39:35: nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:39:40: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.
00:39:45: Wir freuen uns sehr auf
00:40:06: euch.
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