Toilettengang – Wie unterstütze ich mein Kind dabei, windelfrei zu werden?

Shownotes

Jenny* und Dirk* haben uns geschrieben und gefragt, wie sie damit umgehen können, dass ihr Kind sich weigert, auf die Toilette zu gehen.

Was hat Autonomie mit dem Toilettengang zu tun? Wie kann ich mein Kind von außen bei Prozessen begleiten, die von innen heraus motiviert sind? Wie kann ich einen Raum für die Entwicklung meines Kindes schaffen?

*Namen geändert

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Transkript anzeigen

00:00:00:

00:00:01: Untertitel im Auftrag des ZB Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.

00:00:08: Dem

00:00:08: Familienpodcast von Mit Vergnügen.

00:00:10: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.

00:00:17: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.

00:00:22: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag mit Groß und Klein.

00:00:30: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.

00:00:38: Hallo und herzlich willkommen zum Familienrat.

00:00:40: Podcast mit Bob Blume

00:00:43: und Katja Saalfrank.

00:00:45: Wie schön.

00:00:46: Guten Tag, lieber Bob.

00:00:47: Guten Tag.

00:00:48: Das war jetzt fast wie verabredet, aber ich schwöre, wir haben uns nicht abgesprochen.

00:00:52: Ja, wir kommen immer besser rein.

00:00:54: So ist das.

00:00:57: Wie geht's dir?

00:00:58: Mir geht's sehr gut.

00:00:59: Ich hatte eine sehr volle Woche mit wunderbaren Gesprächen und sehr spannenden Themen.

00:01:08: Trailerdreh zum Beispiel für den ARD Jugendmedientag, bei dem es in diesem Jahr um Nachrichtenkompetenz geht.

00:01:17: Wir hatten ja schon einmal einen kleinen Vorgespräch darüber gesprochen, wie wichtig das auch ist, mal abschalten zu können oder zu verstehen, wie funktioniert das überhaupt.

00:01:26: Und das hat alles sehr viel Spaß gemacht, aber jetzt merke ich, dass jetzt auch langsamer Zeit ist für einen echten Familienurlaub und auf den freue ich mich sehr in Österreich.

00:01:35: Ja, das ist so interessant, dass diese Ferien so versetzt sind.

00:01:38: In Berlin gehen die ja schon demnächst wieder zu Ende.

00:01:41: Und bei euch beginnen sie jetzt erst.

00:01:43: In anderen Bundesländern haben die ja schon quasi mit, also Anfang August begonnen.

00:01:48: Also da, wo unsere anfangen, haben die anderen, hört's bei den anderen auf.

00:01:53: Ich hab letztens gehört, dass das völlig unspannende Wort rollierendes System dafür verantwortlich ist.

00:01:58: Ah ja.

00:01:59: Ja, hat Vorteile und Nachteile.

00:02:01: Ja, was auch immer, jedenfalls gibt es eine große Spanne, wo es sehr teuer ist, wenn man verreist.

00:02:06: Genau, genau.

00:02:07: Und ich glaube, wir sind da immer schön am Pieck.

00:02:09: Nee, weil das Interessante ist ja auch für Menschen mit Kindern, dass jetzt gerade auch diese Phase kommen.

00:02:17: Ich habe es im Spiegel auch gesehen, wie bereite ich mein Kind auf... die Schule vor, wenn es jetzt, ne?

00:02:23: Weil denn die Schule kommt, dann auch dieses, wie bereite ich mein Kind auf den Übertritt in die nächste Schulform vor?

00:02:29: Und das ist dann, ja, so in diesem, das ist also ein bisschen auch das Thema des Sommerlochs, was dann ja kein richtiges Sommerloch mehr ist, weil das natürlich für ganz viele Menschen total relevant ist.

00:02:38: Ja,

00:02:38: das stimmt.

00:02:39: Um auf deine Frage zu antworten, mir geht es auch sehr gut.

00:02:42: Und ich hab so das Gefühl, dass gerade Urlaub ist, ohne dass ich um Urlaub bin.

00:02:48: Weil alles sich so viel leichter anfühlt, wenn es schönes Wetter ist draußen und so viele Menschen draußen sind.

00:02:54: Und Berlin ist auch immer so schön leer gefühlt, wenn man kriegt Parkplätze und man kann.

00:03:01: Ja, das ist schon irgendwie Luxus.

00:03:04: Ja, und es ist irgendwie auch ausgedünnt, habe ich so das Gefühl, wenn man jetzt nicht keiner an die Hotspots geht.

00:03:09: Und deswegen bin ich eigentlich immer sehr gerne im Sommer.

00:03:12: Zuhause in Berlin und genieße das dann.

00:03:14: Insofern habe ich gerade so das Gefühl, Urlaubsstimmung zu haben, ohne dass das Urlaub ist und alles, was ich tue, fühlt sich leichter an.

00:03:23: Das ist wirklich schön.

00:03:24: Also ich würde dir so Halbrecht geben, aber mittlerweile bin ich ja fast ein halbes Dorfkind.

00:03:30: Also wenn ich aus Offenburg nach Berlin komme, wo ich ja gerade auch bin, dann brauche ich immer so ein bisschen um mich an... Das Treiben zu gewöhnen, dass für, wie gesagt, jemanden, der so in der Provinz wohnt, schon dann mehr ist, selbst wenn gar nicht so viel los ist.

00:03:45: Aber

00:03:46: ansonsten gebe ich dir recht, wenn die Sonne draußen ist, das ist ganz wunderbar.

00:03:51: Und für mich ist es immer andersrum anstrengend, wenn es dann langsam wieder dunkel wird, so gegen Oktober, November.

00:03:58: Ja, das

00:03:59: stimmt.

00:03:59: Der längste Tag des Jahres war ja schon.

00:04:02: Also, ich finde das immer so... Interessant wo die Leute dann sind von wo aus.

00:04:06: also ich habe gerade viele online Beratungen und die Leute sind alle im Urlaub und.

00:04:11: Machen das dann von ihren Ferien domizilen aus dass sie mit mir sprechen und das heißt ja auch für unseren Podcast wenn die jetzt den hören.

00:04:18: wir machen ja keine Sommerpause sondern.

00:04:20: sprechen sozusagen durch.

00:04:22: Ihr könnt uns ja gerne mal schreiben, von wo aus ihr uns überall hört.

00:04:27: Das ist spannend.

00:04:28: Ich fand das schon so toll bei meinem letzten Buch, wenn Leute so Fotos geschickt haben, wo sie das gerade lesen, also irgendwie auf einem Pool in Kroatien oder wie auch immer.

00:04:40: Wir kommen mal zu einer Frage, die Ich sage jetzt mal nicht genau in der Form, aber doch schon sehr häufig gefragt wurde und das heißt ja immer, dass es bei vielen Personen, Familien, Eltern und vielleicht auch den Kindern brennt.

00:04:57: Jenny und Dirk fragen.

00:04:59: Hallo, finde ich übrigens gut, dass Dirk auch fragt.

00:05:03: Unser Sohn ist sechs Jahre.

00:05:05: Er kann seit er circa drei ist perfekt zum Pipimachen auf Sklo gehen.

00:05:10: Das große Geschäft funktioniert bis heute nicht.

00:05:13: Anfang Jahrzehnte haben wir beschlossen, die Windel wegzulassen, da er teilweise wieder angefangen hatte, Pippi in die Windel zu machen.

00:05:21: War ja einfacher für ihn.

00:05:22: Seitdem ist es so, dass er sich einkotet.

00:05:25: Er macht in seine Unterhose.

00:05:27: Manchmal stört es ihn und er kommt und bittet uns ihn sauber zu machen.

00:05:31: Meist ist es jedoch so, dass wir ihn sauber machen wollen, weil er stinkt.

00:05:36: Wir haben in dieser Zeit alles versucht, um ihm das aufs Klo gehen, schmackhaft zu machen.

00:05:40: Bisher ohne Erfolg.

00:05:41: Wir haben Geschenke gegeben, Punkte verteilt, wir haben ihn regelmäßig nach dem Essen aufs Klo gesetzt, ihm vorgelesen, auf dem Klo Spiele gespielt, das Umfeld und das Klo für ihn geändert und so weiter.

00:05:52: Nichts hat wirklich etwas gebracht.

00:05:55: Wenn wir ihn zur Zeit nach dem Essen aufs Klo setzen, wehrt er sich mit allem, was er hat.

00:05:59: Er will nicht.

00:06:00: Meist sagt er, er muss nicht.

00:06:02: Wenn er jedoch einen Moment sitzt, kommt doch meistens etwas raus.

00:06:06: Körperliche Ursachen können ausgeschlossen werden, da wir in der Zeit eine Woche im Urlaub waren und es perfekt geklappt hat.

00:06:13: Er ist von sich aus aufs Klo gegangen, bevor wir die Unterkunft für den Tag verlassen haben.

00:06:18: Wir haben mit ihm gesprochen und er kann uns nicht wirklich eine Antwort darauf geben, warum man nicht auf die Toilette will.

00:06:23: Er sagt, er mag es nicht.

00:06:25: Bei der Frage nach weiteren Ideen und Lösungen zog er mit den Schultern.

00:06:28: Wir sind am Ende mit unseren Nerven.

00:06:30: Es ist eine mehr als eklige Angelegenheit, an manchen Tagen bis zu sieben bis acht Unterhosen sauber zu machen.

00:06:37: Wir wenden uns an euch in der Hoffnung auf einen anderen Ansatz, um diese Sache zu meistern.

00:06:42: Da es nun schon so lange dauert, ist das Thema bei uns nur noch mit Stress belastet und sorgt täglich für Ärger.

00:06:48: Auch im Hinblick darauf, dass er im Sommer in die Schule kommt und wir große Angst haben, dass dort noch mehr Probleme deshalb auf ihn zukommen.

00:06:56: Könnt ihr uns helfen?

00:06:57: Ganz liebe Grüße.

00:06:59: Jenny und Dirk und ich habe gerade gesagt, ich finde es schön, dass der Papa auch mit dabei ist.

00:07:03: Trotzdem sind natürlich beide Namen wieder verfremdet.

00:07:09: Bevor du antwortest, liebe Katja, was ich gerade total interessant fand, ich möchte das nur als jemand sagen, von dem ich selbst weiß.

00:07:15: Also ich weiß von mir, dass ich dazu nicht sehr viel sagen werden kann.

00:07:18: Ich habe einfach keine Ahnung.

00:07:19: Ich bin total gespannt, was du sagst.

00:07:21: Aber was ich interessant fand, war, dass es im Urlaub geklappt hat.

00:07:27: Und zu Hause nicht, weil ich das kontraintuitiv fand.

00:07:30: Weil was ich so kenne, dass es wirklich Leute gibt, einige, die sagen, wenn ich irgendwo anders hingehe, im Urlaub, im Hotel bin und so, dann kann ich erst mal drei Tage überhaupt nicht richtig aufs Klo gehen, selbst wenn ich wollte.

00:07:42: Deshalb ist mir aufgefallen und das war wahrscheinlich alles, was ich beisteuern kann.

00:07:47: Deshalb bin ich jetzt sehr interessiert an deinen Gedanken dazu.

00:07:51: Ja, aber das, was du jetzt gerade schon bemerkt hast, ist ja auf jeden Fall, also werden wir auf jeden Fall auch nochmal besprechen.

00:07:58: Also dieses Thema insgesamt trocken werden, ist ein Thema, was viele Eltern beschäftigt und wo auch viele Missverständnisse kusieren.

00:08:07: Also angefangen davon, wann und wie man das beginnen soll und also wenn ich sage, das ist ein Thema, was viele Eltern bewegt und haben, dann kann es sein, dass das, was wir jetzt besprechen, Vielleicht für Jenny und Dirk konkret gar nicht so einfach ist, Sachen umzusetzen.

00:08:25: Es kann gut sein, dass es noch mal notwendig ist oder hilfreich sein kann, da auch in Gespräch zu gehen, in Einzelgespräch zu gehen, weil das eben ein sehr individueller Prozess auch ist und von vielen Dingen im Kontext auch abhängt.

00:08:38: Aber was ich gerne allgemein erst mal dazu sagen möchte, ist, dass im Grunde dieses Toilettending eine Umkonditionierung ist.

00:08:48: Also, wenn die Kinder auf die Welt kommen, Dann tun wir oft immer noch so, als ob die so was wie ein Durchlauf haben.

00:08:55: Also, dass, als ob sie gar nicht eigenes Gefühl dafür haben, wann sie auf Toilette müssen, wann sich im Körper irgendeinen Signal zeigt, dass da eine Ausscheidung sich ankündigt.

00:09:07: Und das ist ein Irrtum.

00:09:08: Wir wissen heute, ich weiß nicht, ob du den Begriff kennst, windelfrei.

00:09:13: ist etwas, was viele Eltern praktizieren.

00:09:15: Das heißt nicht, dass die Kinder immer ohne Windel sind, aber das heißt, dass man sehr feinschülig auf die Signale des Kindes achtet und dass das Kind eben in seinen Signalen sehr früh eigentlich direkt nach der Entbindung auch ernst genommen wird.

00:09:30: Und das, was wir ja machen mit Pampers und

00:09:33: Co.,

00:09:33: ist, dass wir das Kind sofort unten sozusagen zu binden.

00:09:37: Und den Kind sagen, achte da erst mal gar nicht drauf, hier ist die Windel und mach da mal rein.

00:09:41: Das heißt, wir konditionieren erst mal diese Körpersignale, die das Kind empfindet, ab.

00:09:48: Und dann haben wir aber irgendwann das Gefühl, dann müssen wir das wieder umkonditionieren und dann mit zwei oder mit drei, also manche Eltern machen das sehr früh, haben da eine sehr frühe Vorstellung, manche Eltern lassen da sich ein bisschen mehr Zeit, bzw.

00:10:04: es ist dann eben auch ein Prozess der Mitteautonomie.

00:10:08: Entwicklung einhergeht also autonom werden selbst wirksam werden.

00:10:12: Da werden Signale dann wieder deutlicher beziehungsweise wollen die Kinder auch mehr selbst machen und deswegen fällt das dann in diese Entwicklung rein.

00:10:22: Ich will damit nur sagen dass wir im Grunde etwas umleiten was eigentlich schon sehr früh angefangen hat und das dann der Prozess eben nicht ist.

00:10:30: es kommt etwas sondern es kommt etwas wieder.

00:10:33: Das ist total.

00:10:34: spannend, dass du das in der Form sagst, weil mir wirklich aufgefallen ist, dass wir, wenn du das so beschreibst und das... Es gibt ja perfekten Sinn, dass wir dann genau zu einem Zeitraum keine Informationen aus der Mail haben, die dann interessant werden.

00:10:51: Weil, seit er drei ist, kann er perfekt pipi machen, steht er.

00:10:55: Jetzt ist er sechs und hat immer noch Probleme mit dem großen Geschäft.

00:10:58: Was ist eigentlich zwischen drei und sechs Anhandlungen passiert?

00:11:02: Also das heißt, wir haben jetzt gerade, sprechen wir über die Konsequenz von etwas dessen, Durchführungen wir gar nicht so richtig wissen.

00:11:11: Was keine Kritik an den Fragen ist, was mir so einfach nur gerade aufgefallen ist, weil wenn du das sagst, dass das auch eine Konditionierung ist, mit der man vielleicht sogar helfen will, es ja durchaus sein kann, dass man plötzlich eine Konsequenz daraus hat, die man gar nicht beabsichtigt hat.

00:11:28: Genau.

00:11:28: Also ich kann mir so ein bisschen vorstellen, was passiert ist in diesen Jahren.

00:11:32: Es wird immer mal wieder Thema gewesen sein.

00:11:34: Es wird viel Druck entstanden sein.

00:11:36: Und das, was ja am Ende der Mail dann auch steht, ist, dass jetzt dieses Thema einfach ausschließlich mit Druck und mit Stress belastet ist.

00:11:43: Und das ist natürlich keine gute Situation.

00:11:46: Und das ist auch mit ein Grund, weshalb ich finde, dass es gut ist, erst mal eine Form von Aufklärung und drüberfliegen über das Thema.

00:11:55: damit zu starten, um erstmal so ein bisschen auf die Sachebene zu kommen, weil das Ziel wird sein, den Druck und den Stress daraus zu nehmen.

00:12:03: Und die Frage ist, wo durch entsteht dieser Druck und der Stress, und der entsteht zum Beispiel auch durch das Thema Schule.

00:12:10: Da wird es vielleicht dann noch kompliziert, das entsteht dadurch, dass Arbeit damit einhergeht.

00:12:15: Es entsteht vermutlich auch dadurch, dass auch Angst und Sorge größer werden, dass das Kind vielleicht nicht normal entwickelt ist und dass es das vielleicht nie lernen wird.

00:12:25: Also sind da dann so Kausalketten, die wir im Kopf haben.

00:12:28: Und es entsteht sicherlich auch durch die Hilflosigkeit, dass sie schon so viel probiert haben.

00:12:33: Also die beiden beschreiben ja, relativ detailliert, was sie probiert haben, also dass sie das aufs Klo gehen, irgendwie so angenehm wie möglich gestaltet haben, ihn dahingesetzt haben, Punkte verteilt haben, Regelmäßigkeit versucht haben, reinzubringen, auf dem Klo Spiele gespielt haben, das Umfeld verändert haben und das nichts wirklich was gebracht hat.

00:12:55: Und daraus entsteht eine Hilflosigkeit und wir können uns ein bisschen vorstellen, was zwischen drei und sechs passiert ist, dass da so eine Spirale wahrscheinlich entstanden ist, die dann dazu geführt hat, dass es sich jetzt eben nach reinem Druck und Stress anfühlt.

00:13:10: Und das ist das nochmal, ich sage es nochmal, das ist das allererste, was total kontraproduktiv ist, weil nicht nur die Ausscheidung vorne über die Blase, sondern auch eben das große Geschäft über den Darm hat ja etwas mit loslassen zu tun.

00:13:25: Und loslassen kann man nur, wenn man entspannt ist.

00:13:29: Das heißt, wenn ich nicht entspannt bin, dann wird das schwierig, zumal ja dieser Prozess noch nicht so geübt ist.

00:13:36: Also festhalten und loslassen.

00:13:39: Also ich mach das immer so mit der Faust.

00:13:41: So festhalten und loslassen.

00:13:43: Ja, festhalten und loslassen.

00:13:46: Und das ist ein Mechanismus oder eine Steuerung.

00:13:48: Die Steuerung läuft ja über das Gehirn.

00:13:51: Und das eben auch über die Körpersignale.

00:13:53: dann als Folge der Signale, die ich empfange.

00:13:57: steuern zu können, ist ein Prozess, der Zeit braucht und der, wenn zu viel Druck da reinkommt, eben gestört wird.

00:14:05: Und das ist so ein bisschen das, was du jetzt auch beschreibst, nämlich das Ergebnis letztlich zwischen drei und sechs wahrscheinlich, dass da so viel Stress reingekommen ist, dass das Loslassen schwierig wird und dass da dann mit den Schultern gezuckt wird, weil es nicht geht.

00:14:20: Druck erzeugt eher gegen Druck und erzeugt eher, sich zusammen zu reisen und festzuhalten.

00:14:26: Wie da jetzt Stress rausgehen kann, das schauen wir mal.

00:14:29: Vielleicht helfen ein paar Informationen noch nicht geben kann auch dazu, was das für eine Phase ist.

00:14:34: Aber das ist erstmal das Allerwichtigste für alle, die dieses Thema haben, darauf zu gucken, wie fühlt sich das Thema an?

00:14:41: Sind wir entspannt?

00:14:42: Ist das eine entspannte Atmosphäre und im Übrigen ja auch das, was du beschrieben hast?

00:14:46: Das heißt im Grunde nur, dass du den Wechsel von der einen Umgebung in die andere gut schaffen kannst und dass du schnell entspannen kannst, wenn du an Orte kommst.

00:14:56: Und die Menschen, die sagen, ich kann das mal drei Tage gar nicht auf Toilette gehen, so richtig, die brauchen ein bisschen länger Zeit, um sich zu adaptieren, um da in eine Entspannung zu kommen, mal unabhängig davon, dass der Rhythmus ja auch gestört wird.

00:15:08: Oft gibt es ja auch ein Rhythmus.

00:15:11: Und wenn man dann im Stress ist, je nachdem vielleicht auch welche Termine man hat, wie aufgeregt man ist oder ob es dann der Urlaub ist, das deutet eben auch nochmal darauf hin.

00:15:19: Da hast du eine richtige Beobachtung gemacht, dass es eben um Entspannung geht.

00:15:23: Und wenn wir gut entspannen können, können wir uns auch gut zurückziehen und loslassen.

00:15:27: Was ich übrigens nochmal sagen möchte, bevor du die Informationen gibst, die du gerade angekündigt hast, ist, dass dieser Druck ja auch entstehen kann, obwohl man eigentlich etwas Gutes will.

00:15:38: Also, weil hier stehen Hier stehen zwar Dinge wie Geschenke und Punkteverteilung, wo ich total Nachvollziehen kann, dass das die Idee ist, also so eine Art Belohnungssystem für den Stuhlgang, der aber egal wie gut es gemeint ist, wenn dieses anfühlenes Thema, wie du es gerade gesagt hast, eben nicht gegeben ist, diese Entspannung, dann kann das, obwohl es gut gemeint ist, auch wieder zu Druck führen.

00:16:06: Weil man ja vielleicht auch selber total dahinterher ist zu sagen, hey, Mensch, jetzt probier doch mal und kriegst auch was Schönes oder die verschiedenen Alternativen, die hier eben auch stehen.

00:16:16: Also diese verhaltensorientierten Maßnahmen bei diesen körperlichen Prozessen sind immer kontraindiziert, weil sie ja davon ausgehen, dass derjenige, der belohnt wird, das steuern kann.

00:16:31: Und könnte er es steuern, könnte es ja auch ohne Belohnung machen.

00:16:35: Also das ist, finde ich, schließt sich schon so aus und natürlich heißt es nicht, dass es nicht auch mal geht.

00:16:42: Aber es ist eben letztlich ein Prozess von innen heraus und nicht einer, der von außen motiviert werden

00:16:48: kann.

00:16:50: Also insofern an dieser Stelle meine Bitte an alle, die das haben, das nochmal zu verstehen und auch zu berücksichtigen, dass das ein... Prozess ist, der von innen heraus motiviert ist und der auf ganz vielen Ebenen abläuft.

00:17:02: Also das sind körperliche Prozesse, das sind seelisch-emotionale Entwicklungen, das sind kognitive Entwicklungen.

00:17:10: Das ist etwas, was man nicht beschleunigen kann.

00:17:13: Ja, das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

00:17:16: Wir können das Gras auch nicht belohnen, dass es schneller wächst.

00:17:20: Also wir können zwar ein bisschen Dünger geben, aber die Frage ist, woraus besteht dieser Dünger?

00:17:24: Und der Dünger ist vielleicht ein ganz gutes Beispiel, verändert ja die Atmosphäre.

00:17:29: Also gibt da gute Nährstoffe mit rein und Stress und Druck und Belohnungen und auch das Eingreifen in diesen Prozess.

00:17:38: ist keine Entspannung für die, ist keine gute Atmosphäre letztlich.

00:17:43: Also, was mir dazu einfällt, ist, dass zum allerersten, ich habe das eben schon gesagt, dass ein Prozess ist, der was mit Autonomie zu tun hat.

00:17:52: Das heißt, die Kinder lernen, über ihren Körper zu verfügen.

00:17:58: Es ist mein Körper, denn mein Körper gehört mir, ich kann den Körper steuern und dazu gehört eben auch, dass ich festhalte.

00:18:09: Wenn wir jetzt denken, Autonomie heißt immer, dass die Kinder alles selbst machen wollen, so wie das für uns gut ist.

00:18:15: Das kennen wir auch aus dem Bereich des Alltags.

00:18:18: Autonomie heißt nicht immer, ich ziehe meine Jacke selbst an, sondern Autonomie heißt auch, ich entscheide, dass ich meine Jacke nicht anziehe.

00:18:26: Also da habe ich auch mir den Raum geschaffen und halte alles auf und fühle mich selbst wirksam.

00:18:31: Und das noch mal zu begreifen, dass es ganz viel mit Autonomie zu tun hat und auch Autonomie und Selbstwirksamkeit etwas ist, was wir in einem Prozess eben... Begreifen und der Junge ist ja nicht nur in Bezug auf das Trocken werden in diesem Prozess der Autonomie, sondern es passiert ja noch ganz viel anderes.

00:18:51: Der ist jetzt sechs, das heißt er kommt in die Wackelzahnpuberty, da fallen die Zähne aus, da schießen Hormone ein, da ist die Frage, was ist die Schule eigentlich?

00:19:00: Da gibt es einen Abschied von der Kita.

00:19:02: Also da passieren ja ganz, ganz viele Dinge im Außen.

00:19:06: beziehungsweise nicht nur im Außen an Veränderungen, sondern eben auch noch auf anderen Ebenen in anderen Bereichen.

00:19:13: Und das Trockenwerden ist ein weiterer Baustein, ein weiterer Prozess, auf den jetzt gerade so der Spotlight gelegt ist.

00:19:21: Also ich finde, das dürfen wir nicht vergessen.

00:19:23: Und wenn wir da dann sehr den Fokus drauflegen auf richtig oder falsch oder gut oder schlecht und dann passiert das, was du eben auch schon gesagt hast, dass wir im Grunde mehr Mit dem, was wir eigentlich wollen, nämlich das Kind unterstützen, mehr Druck reingeben und eigentlich diesen Prozess stören und uns dann nicht raushalten.

00:19:44: Das nächste, was mir wichtig ist, ist nochmal, es ist kein Prozess, den Eltern machen.

00:19:53: Also wir sind nicht bessere oder schlechtere Eltern, wenn unser Kind nicht trocken ist oder noch nicht auf die Toilette geht.

00:20:00: Es ist ein höchstpersönlicher Prozess.

00:20:03: Wir sagen immer, wir ziehen uns zurück und es ist unser Geschäft.

00:20:08: Es ist unser Business.

00:20:09: Das ist ein höchstpersönliches Business.

00:20:11: Und die Frage ist tatsächlich, wie können wir die Kinder bei einem so höchstpersönlichen Prozess begleiten?

00:20:18: Und das widerspricht sozusagen dann auch dem, dass wir Kinder irgendwo hinsetzen und sagen, mach mal.

00:20:24: Damit ist es unser Prozess und nicht der Prozess des Kindes.

00:20:29: Das heißt eigentlich braucht das Kind einen Raum für diese Entwicklung und es braucht eine Atmosphäre, die keinen Druck macht.

00:20:38: Und jetzt klingt das natürlich alles hier so schön, wenn man jetzt das auf den Ohren hat und irgendwie hört und wir hier entspannter darüber sprechen.

00:20:45: Ich erinnere nochmal, ich habe auch vier Kinder gehabt und ich weiß, wie das ist, weil natürlich auch noch ein paar Sinne mit dazu kommen, wenn wir die Kinder dabei begleiten.

00:20:56: Ich höre hier, dass wir sieben bis achtmal die Unterhose irgendwie wechseln müssen, was ja auch schon dafür spricht, dass Halten loslassen, Halten loslassen geübt wird, weil in der Regel geht keiner achtmal aufs Klon kackt, sorry, wenn ich jetzt mal so sage.

00:21:09: Sondern das ist jetzt offensichtlich ein Prozess, der über den ganzen Tag stattfindet und damit festhalten und loslassen zu tun hat.

00:21:17: Und ich verstehe den Wunsch der Eltern, dass sie sagen, wir wollen dieses Thema nicht mehr so groß haben zwischen uns, weil es riecht, es ist ekliges Anzufassen, es kostet Zeit.

00:21:29: Das ist etwas, da hat man sich manchmal gar nicht so richtig im Griff, weil man eben so überflutet wird dann auch von dem Geruch und so weiter.

00:21:36: Und trotzdem kann ich nur noch mal sagen, es ist wichtig, dass die Gefühle, die wir dabei haben, dass wir die zur Seite stellen und dass die nicht in diesen Prozess mit reingehen.

00:21:47: Weil wenn wir sagen, die Kacke ist eklig, die Toilette ist die Hose ist eklig, will das nicht mehr sauber machen und innerlich im Widerstand sind, dann halten wir ja auch fest und dagegen.

00:21:57: Und auch das spürt das Kind.

00:21:59: Und das Kind fühlt sich unter Umständen abgelehnt, fühlt sich nicht richtig, merkt hier auch also hier der sechsjährige Merk garantiert, dass das ein Riesenthema ist für die Eltern.

00:22:09: Und er merkt manchmal geht es und manchmal geht es nicht.

00:22:11: Und jetzt hat er komplett, also das erlebe ich ganz häufig, dass Kinder dann auch irgendwie komplett dieses Thema.

00:22:18: zur Seite stellen.

00:22:19: Also, da wird auf keinen Zeichen mehr geachtet, da wird nicht mehr selbst geguckt.

00:22:23: Wie kann ich denn wann auf Toilette gehen?

00:22:25: Ist es mir selbst vielleicht auch wichtig, nicht zu riechen, die Hose nicht voll zu machen, weil die Eltern das so übernommen haben?

00:22:32: Das ist im Augenblick, sind die Eltern die Wächter des Schließmuskels.

00:22:36: Und wenn so lange das so ist, hat ja auch der Junge gar keinen Raum selbst und auch gar kein Interesse, selbst zu gucken.

00:22:43: Wie kann ich das denn steuern?

00:22:45: Das heißt, im Grunde müsste die Energie der Eltern ein Stück zurückgefahren werden.

00:22:49: Und ich sage mal so nochmal auf null zu gehen.

00:22:53: Ziehen Sie keine fünftausend Euro ein, gehen Sie zurück auf null und da nochmal ganz neu anzufangen und ein bisschen mehr an Verantwortung.

00:23:02: Und damit meine ich jetzt nicht, der soll jetzt seine Hosen ganz alleine selbst sauber machen, sondern nochmal mehr den Prozess ihm in die Hand zu geben.

00:23:08: Also mehr zu akzeptieren und zu respektieren, dass er mehr Zeit braucht.

00:23:12: Und dieses ganze Negativ besetzte, Thema irgendwie in etwas Positives oder zumindest das negative rauszunehmen und es an ihn zu übergeben, mehr an ihn zu übergeben.

00:23:27: Also es ist ja schon sehr übergriffig, Kinder aufs Klo zu setzen.

00:23:33: Bist du nicht, was passieren würde, wenn man dich auf Klo setzt und sagt mach mal.

00:23:37: Also da entsteht ja eine Erwartung, die einen unter Druck setzt und dann ist es gut, wenn es funktioniert, weil dann bekommt man eine positive Rückmeldung in den Augen, in den Gesten, vielleicht auch mit Worten.

00:23:49: Aber eigentlich wäre das ja gut, wenn man selbst Signale wahrnehmen könnte und dafür braucht man eben eine ungestörte Möglichkeit, das auch wahrzunehmen in dem Körper.

00:24:02: Und das heißt, es könnte jetzt noch mal anders zum Thema gemacht werden.

00:24:05: Ganz häufig ist es auch in den Familien, das können ja jetzt Jenny und Dirk mal für sich überprüfen, dass nicht nur die Eltern, also ich finde schon zwei Elternteile sehr wuchtig und machtvoll, die da über Ausscheidungen sprechen.

00:24:17: Manchmal ist es auch noch die Tante, die Freunde, irgendwelche Bekannte, die dann auch, wo man vor dem Kind dann darüber spricht, wie schwierig das gerade ist und wie genervt man ist, dass man jetzt schon wieder die Hose sauber machen musste und so weiter.

00:24:29: Das alles bitte rausnehmen.

00:24:31: Ja, das macht bei uns auch keiner, dass man darüber redet.

00:24:35: Irgendwann schon fünfmal auf dem Klo und hat ganz schön gerochen und so weiter.

00:24:40: Genau, du guckst schon.

00:24:41: Das ist einfach, das hat ja auch was mit Intimität zu tun.

00:24:46: Und diese Intimität auch zu wahren oder herzustellen, das ist auch Teil unserer Begleitung in diesem Prozess für Kinder.

00:24:55: Ein großes Panorama.

00:24:57: Du hast berichtet davon, dass es sehr viele Missverständnisse gibt, dass es selbstverständlich kontextabhängig ist, wie man reagiert und eine sehr individuelle Sache.

00:25:07: Aber das fand ich schon mal als erstes sehr wichtig.

00:25:11: Du hast auch darüber gesprochen, dass wir als Eltern oftmals mit einem Prozess zu tun haben, den wir möglicherweise selbst konditioniert haben.

00:25:20: Dann hast du etwas gesagt, was wir dann am Ende nochmal aufgenommen haben, nämlich, dass das Ziel ist, Druck und Stress rauszunehmen oder möglicherweise die Angst und Sorge, die dahinter liegt und sich zu fragen, wie fühlt sich das Thema eigentlich an?

00:25:33: Weil ein zu starkes Eingreifen und ein Vorgehen von außen eigentlich nicht das Richtige ist, sondern es hat eben... wie du gesagt hast, mit Autonomie zu tun.

00:25:44: Aber wenn es nicht funktioniert, heißt das auch nicht zwangsläufig, dass das eine Verfehlung der Eltern ist, sondern es ist eben, wie du sagtest, ein sehr persönlicher Prozess, bei dem das Kind eben Raum und Zeit für die Entwicklung braucht.

00:25:58: Und das fand ich jetzt noch mal ganz schön, dass du gesagt hast, die Gefühle im besten Fall zur Seite stellen, die Thematisierung die Ständige vielleicht auch vor anderen rausnehmen.

00:26:08: Und wenn es geht, Die Energie zurück auf null, so dass man das Thema im besten Fall, obwohl es gerade schwierig ist, mit etwas mehr Gelassenheit betrachten kann, um dann diesen Raum auch zu geben.

00:26:21: Ja, also pushen ist wirklich schwierig und du hast jetzt ganz wichtige Punkte genannt.

00:26:26: Ich versuche noch mal so ein bisschen konkreter vielleicht auch jetzt hier auf Danny und Dirk einzugehen.

00:26:31: Was ich den beiden erzählen würde in der Beratung oder arbeiten würde, wäre die Frage, wer von den beiden ist entspannter mit diesem Thema und wer von den beiden hat einen entspannteren Zugang zum Thema und zu dem Kind.

00:26:47: Und dann würde ich sagen, dass dieser Elternteil.

00:26:50: Teil sich mit dem Jungen nochmal zusammensetzt und vielleicht sogar, also dieses Wie kann ich auf null gehen, sogar nochmal mit dem Kind spricht und irgendwie sagt, weißt du, es ist irgendwie gerade ganz schön groß geworden, dieses Thema.

00:27:04: Und wir wissen, dass du dich ganz doll bemüßt.

00:27:06: Und es ist aber dein Prozess, ja.

00:27:09: Und ich möchte dich unterstützen.

00:27:11: Das heißt eigentlich wäre es jetzt gut, wenn du mal auf deine Signale achtest.

00:27:15: Wann musst du auf Toilette?

00:27:16: Weil mit dem Pipi geht es ja gerade.

00:27:18: Wie fühlt sich das an, wenn die Blase voll ist?

00:27:21: Und wie fühlt sich das eigentlich an, wenn der Darm drückt und wenn du eigentlich auf Toilette musst?

00:27:26: Und das könnte so ein erster Schritt sein, wo man sozusagen Impulse reingibt, das Kind zu erinnern daran, dass es vielleicht etwas fühlt und vielleicht auch mit dem Kind mal sprechen, wie fühlt sich es bei mir eigentlich an?

00:27:40: Wann gehen wir?

00:27:41: Wie oft gehen wir?

00:27:43: Woran merken wir das?

00:27:45: Wie war unser Prozess mit dem Trockenwerden?

00:27:48: Der Fokus sich nicht so sehr darauf verengt, dass das funktioniert, sondern wie es funktionieren könnte.

00:27:56: Also das ist das eine, das ist wirklich nur noch einer sich darum kümmert.

00:27:59: Das zweite ist, dass die Eltern auch noch mal sehr achtsam mit sich selbst sind, dass sie dieses Thema nicht mehr öffentlich besprechen.

00:28:07: Es wird nicht mehr am Tisch gefragt, hast du heute schon, wie lange hast du schon?

00:28:11: Es wird nicht mehr geschimpft darüber, wenn Hosen irgendwie voll werden, sondern es wird eher gesagt, oh nein, hat das nicht geklappt?

00:28:17: oder oh, wie geht es dir damit?

00:28:19: Was ist passiert?

00:28:20: Also auch eher eine effektive... und präzise Kommunikation, als so viel zu reden und so die eigenen Gedanken da reinzugeben.

00:28:29: Eigentlich eher wie so ein Coach an der Seite, der Prozesse bewusst macht.

00:28:34: Und der nicht sagt, oh, wie schade, dass du es jetzt wieder nicht geschafft hast, weil das ist meine eigene Ärger oder meine eigene Enttäuschung, sondern ich begleite ja eine Enttäuschung des Kindes oder ein Prozess des Kindes, Gefühle des Kindes begleiten.

00:28:49: Und eben auch... unter Umständen das nochmal Oma, Opa, Tante und Onkels zu sagen oder das Thema auch dann abzubrechen und da wirklich eine Intimität und einen Raum für das Kind zu schaffen, dass das jetzt der Prozess des Kindes ist.

00:29:01: Das wiederum geht nur, wenn man eine eigene innere Arbeit auch macht.

00:29:05: Wenn man nochmal sich auch selbst einen Schritt zurücknimmt, innerlich nochmal auch sagt, es bringt nichts, jetzt total dicht an dem Thema dran zu sein als Elternteil, sondern wirklich auch nochmal guckt, wo es eigentlich meinen Druck, warum will ich das eigentlich?

00:29:20: und sich nochmal klar zu machen, dass der Weg, den man jetzt gerade geht, da ganz dicht dran zu sein, sich da mit dem Thema sozusagen zu beschäftigen, als wäre es das eigene Thema, dass das... wenig hilfreich ist und da wirklich den Raum zu schaffen für das Kind.

00:29:35: Und das nächste ist, dass wir uns, ich habe das eben schon so eigentlich angedeutet, weil das sind so Punkte, die auch so ineinander übergehen, dass wir uns eben an die Seite des Kindes stellen.

00:29:45: Und nicht mehr den Prozess selbst beschleunigen und vorantreiben wollen und zum Ziel bringen wollen, sondern dass wir eher an der Seite als Ansprechpartner für das Kind da sind.

00:29:55: Und es könnte zum Beispiel auch bedeuten, dass wir sagen, du, wie machen wir es denn mit den Hosen?

00:30:00: Also wenn was daneben geht, gibst du mir ein Zeichen, kann ja auch überall daneben gehen dann oder.

00:30:06: Darf ich dich überhaupt erinnern?

00:30:08: Ist das hilfreich?

00:30:09: Gibt's was, was du denkst, was ich noch anders machen könnte?

00:30:13: Was würde helfen?

00:30:15: Manche Kinder haben darauf keine Antwort, weil es eben ein sehr komplexer Prozess ist.

00:30:19: Also was sollen die sagen?

00:30:21: Deswegen auch, wenn die Eltern hier fragen.

00:30:23: Er kann uns keine Antwort darauf geben, warum er nicht auf die Toilette will, weil das ist ja auch hochkomplex.

00:30:28: Der kann ja nicht sagen, weil es mein Prozess ist und weil ihr mich unter Druck setzt.

00:30:33: Das ist ja eine sehr kognitive Frage.

00:30:36: Aber wenn wir das jetzt so erarbeiten und die Eltern daraus vielleicht die Antwort... ableiten können, dass diese Sprachlosigkeit daraus resultiert, dass eben diese Prozesse sehr komplex sind und wir nicht diese Antworten von den Kindern erwarten können, sondern eher selbst interpretieren dürfen mit dem Wissen, was wir haben und da den nächsten Schritt draus ableiten können, das heißt, wir stehen an der Seite der Kinder, wir nehmen uns raus, unser eigener Erfolg hat damit nichts zu tun.

00:31:04: Es ist wirklich ein Prozess und ein Verdienst sozusagen des Kindes und nicht ein Verdienst, den wir haben.

00:31:11: Also mehr den Prozess an das Kind abgeben und da mehr Ruhe und Raum und geben und den Druck rausnehmen.

00:31:22: Liebe Jenny und lieber Dirk, vielen Dank für die Frage.

00:31:25: Wie gesagt, ich glaube, dass viele, vielen Leuten das auf der Seele gebrannt hat und wir hoffen natürlich wie immer, dass ihr damit arbeiten könnt.

00:31:34: Liebe Katja, vielen Dank für diese ausführliche Antwort darauf.

00:31:38: Ich freue mich schon auf die nächste Folge.

00:31:40: Ja, ich freue mich auch.

00:31:41: Also schönen Urlaub noch, wo auch immer ihr seid oder wieder guten Einstieg, wenn ihr schon wieder zurück seid.

00:31:46: Und wir freuen uns, wenn ihr hier rein hört und wenn ihr was nicht nehmen könnt.

00:31:50: Danke schön.

00:31:51: Tschüss.

00:31:52: Ciao.

00:31:54: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.

00:31:57: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:31:59: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts

00:32:03: gibt.

00:32:04: Wenn es euch gefallen hat, freuen wir uns, wenn ihr den Familienrat mit Katja Saalfrank abonniert, weitere Empfehle oder Bewertungen und Kommentare hinterlasst.

00:32:11: Wenn ihr auch eine Frage habt, dann schickt sie uns gerne an familienratetmitvergnügen.com.

00:32:18: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:32:23: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.

00:32:29: Wir freuen uns sehr

00:32:30: auf euch.

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