Mittagsruhe – Wie finde ich einen Weg für die ganze Familie, eine erholsame Pause zu machen?
Shownotes
Josephine* hat uns geschrieben und gefragt, was sie tun kann, wenn ihr Kind partout keinen Mittagsschlaf machen möchte.
Wie finde ich heraus, was mein Kind braucht, um zur Ruhe zu kommen? Wie kann ich Raum für Ruhephasen für uns alle schaffen? Wie zeige ich meinem Kind, dass ich eine Pause brauche?
*Namen geändert
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Transkript anzeigen
00:00:01:
00:00:06: Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.
00:00:09: Dem Familienpodcast von Mit Vergnügen.
00:00:12: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.
00:00:18: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.
00:00:24: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag mit Groß und Klein.
00:00:31: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.
00:00:38: Hallo, liebe Katja.
00:00:40: Hallo und herzlich willkommen lieber Bob zu unserem Familienrat-Podcast.
00:00:44: Ich freue mich.
00:00:45: Genau, ich bin einfach mit der Tür ins Haus gefallen, weil ansonsten begrüßt ja Katja meistens.
00:00:50: Aber immer mal wieder einen kleinen Unterschied, liebe Katja.
00:00:53: Wenn du unterwegs bist, du hast gesagt, du warst die meiste Zeit im Sommer.
00:00:57: Wie kannst du so schlafen in Hotelzimmern?
00:01:00: Ich frage aus Gründen, das ist dir schon klar, aber ich warte jetzt erst mal deine Antwort ab.
00:01:04: Also, es gibt so Zeiten, wo das schwierig war, als ich ganz viel unterwegs war.
00:01:09: Aber ich muss sagen, dass ich gar nicht so viele Hotelzimmer buche, wenn ich unterwegs bin, sondern dann eher so in Airbnb gehe oder so.
00:01:17: Und da schlafe ich eigentlich ganz gut.
00:01:19: Das ist schön.
00:01:20: Ich nicht.
00:01:21: Also manchmal, ich habe auch schon gedacht, dass es vielleicht an der Situation liegt, warum ich dann... im Hotelzimmer bin.
00:01:29: Also meistens ist am nächsten Tag irgendwie vielleicht ein Vortrag oder so.
00:01:34: Und den gehe ich nochmal durch und dann kann ich nicht richtig einschlafen oder so.
00:01:38: Aber jetzt auch die Berlinwoche.
00:01:41: Ich mein, gut, die war ja auch voll irgendwie.
00:01:43: Aber da hatte ich dann echt mit dem Schlafen so ein bisschen Probleme.
00:01:47: Vor allem mit dem Einschlafen, was sehr nervig ist.
00:01:50: Ich kann das mittlerweile, dass ich mich nicht in diese Grübelei einlasse.
00:01:54: Ja, dass ja noch schlimmer ist.
00:01:55: Warum kann ich jetzt nicht schlafen, sondern ich lasse es dann einfach und das ist okay.
00:01:59: Ja, oder man weiß, man muss ausgeschlafen sein, dann braucht den Schlaf.
00:02:03: Ja, genau.
00:02:04: Und dann wird es immer weniger, weil man guckt dann auf die Uhr.
00:02:06: Ja, genau, das kenne ich auch.
00:02:08: Aber für mich hat es weniger, was mit dem Ort zu tun, wo ich bin als mit den Dingen, die ich zu tun habe, oder die mich dann beschäftigen.
00:02:14: Ja,
00:02:15: wahrscheinlich ist es bei mir auch so.
00:02:18: Genau, weil ich ja im Urlaub... wenn ich im Hotel bin, eigentlich auch ganz gut schlafe.
00:02:21: Obwohl das dann bei Kindern wiederum was anderes ist, ist ja auch klar.
00:02:24: Dann ist er auch wieder aufregend.
00:02:26: Dann ist am nächsten Tag vielleicht irgendwie eine tolle Aktion oder so.
00:02:29: Also, wenn sich der eine oder andere fragt, warum es in diesem Vorgespräch um Schlafen geht, habe ich eine Antwort und zwar mit der Frage, die Josefine uns geschrieben hat.
00:02:43: Sie schreibt nämlich, liebe Katja, lieber Bob.
00:02:46: Ich habe mich sehr viel mit den bindungsorientierten Erziehungen und kindlichen Entwicklungsphasen beschäftigt und merke in vielen Bereichen eine positive Veränderung in meinen Beziehungen.
00:02:57: Auch freue ich mich auf jede der wertvollen Podcast-Folgen von euch.
00:03:02: Das freut uns.
00:03:04: Mein Sohn Arlo ist dreieinhalb Jahre alt und mitten in der Autonomiefase.
00:03:09: Er möchte keinen Mittagsschlaf mehr machen.
00:03:11: Aber wenn er nicht geschlafen hat, ist er sehr quengelig den ganzen Tag.
00:03:15: Er hört nicht auf unsere wenigen Regeln, die mir wichtig sind, reibt sich ständig die Augen und viele Dinge mehr, die ihm ausgeschlafenen Zustand nicht vorkommen.
00:03:25: Trotz aller Führung klappt das Einschlafen nicht.
00:03:28: Unser Einschlaflied will er nicht hören und brüllt dann zum Beispiel Kaka, während ich versuche zu singen.
00:03:34: Abends ist er dann völlig übermütet.
00:03:36: Meist essen wir achtzehn Uhr zu Abend und versuchen ihn dann früher hinzulegen.
00:03:41: Meistens geht er nach unseren Ritualen, Zähneputzen und so weiter gegen einundzwanzig Uhr ins Bett.
00:03:47: Das ist mir dann viel zu spät und meine Kräfte sind dann gering.
00:03:51: Wir haben bereits viel versucht, damit er am Mittag zur Ruhe kommt.
00:03:55: Er springt dann im Bett herum und macht nur Quatsch.
00:03:58: Das einzige, was ihn zur Ruhe bringt, ist Fernsehen und Kuscheln auf der Couch.
00:04:02: Das sehe ich aber auch nicht als eine gute Möglichkeit an.
00:04:05: Mein Mann übernimmt mittags die Ruhepause, wenn es bei Arlo und mir nicht klappt, aber auch ohne Erfolg.
00:04:10: Ich habe auch schon ein Kakao-Gespräch mit Arlo gesucht.
00:04:13: Er sagt dann, er sei nicht müde und müsse nicht schlafen.
00:04:17: Eine Idee, wie wir die Situation anders gestalten können, hat keiner von uns.
00:04:21: Ich werde in diesen Situationen sehr wütend und neige dazu zu bestrafen.
00:04:26: Wenn du nicht, dann können wir heute Mittag nicht.
00:04:29: Ich selbst verurteile mein Verhalten, weil es erstens nichts bringt und weil ich es anders machen möchte.
00:04:35: Ich bin selbst mit Lob und Strafe aufgewachsen und spüre die Konsequenzen, die viel Arbeit für mich bedeuten.
00:04:42: Mir ist die Mittagsruhe so wichtig, weil ich viel im Nachtdienst arbeite und ich da nochmal Erholung brauche.
00:04:48: Alo ist während meiner Nachtdienstzeiten tagsüber sehr anhänglich und lässt mich dann nicht schlafen.
00:04:53: Habt ihr eine Idee, was wir verändern können?
00:04:57: Vielen Dank und liebe Grüße, Josefine, die eigentlich nicht so heißt.
00:05:03: Ich dachte gerade, du würdest jetzt den richtigen Namen werden, Josefine, die eigentlich Marie heißt.
00:05:09: Das ist natürlich auch nicht der richtige Name, das war jetzt nur ein Scherz.
00:05:12: Ja, vielen Dank.
00:05:13: Wir haben ja eben gerade schon über Schlaf gesprochen.
00:05:16: Ich habe da einige Ideen dazu, die den gesamten Tag betreffen.
00:05:21: Also es ist ja hier, jetzt ist ja eine sehr lange E-Mail gewesen und wir haben ein bisschen einen Einblick bekommen, wo Fragen liegen, wo, was auch schon probiert wurde.
00:05:31: Erst mal kann ich das gut nachvollziehen.
00:05:33: Wenn man selbst nicht erholt ist und wenn man einen langen Tag hat, wenn der Schlafwachrhythmus gestört wird, auch durch Nachtdienste, durch Nachtschicht, dann hat man weniger Ressourcen und ist schneller im Stress, ist dünn heutiger und hat dann auch nicht so viele Möglichkeiten, in der Ruhe zu bleiben, also in die Ruhe zu kommen und in der Ruhe zu bleiben.
00:05:54: Ich muss auch sagen, das ist ja etwas, was für viele Eltern ein Thema ist.
00:05:58: Also es gibt ja so diese, wir haben ja auch schon mal über Essen gesprochen, ne?
00:06:01: Also wann ist man unreguliert, sozusagen, man kommt man in diesen unregulierten Zustand und bei mir ist es immer kälter und müde.
00:06:09: Also wenn mir kalt ist, was mir wird schnell kalt und dann muss ich eben gucken, dass ich, was ich nicht ein Schal hab oder Stolpen oder irgendwie eine Jacke oder einen dicken Pulli, damit ich irgendwie wieder zu mir komme.
00:06:20: Das andere ist eben Müdigkeit.
00:06:21: Und Müdigkeit ist etwas, was alle Eltern kennen.
00:06:25: Die Nächte sind oft unruhig und jetzt sprechen wir hier ja vom Tag, wobei es ja auch um den Abend dann geht.
00:06:32: Also das erst mal zuallererst, weil ich glaube, dass wir da ansetzen müssen.
00:06:37: Also wenn wir wollen, dass Kinder zur Ruhe kommen, dann ist es wichtig, dass wir in unserer Erholung und in unserer Ruhe sind.
00:06:45: Deshalb würde ich jetzt ... Ehrlich gesagt, ein bisschen gucken, wie kann denn mittags die Pause sein, so dass Josephine eine Erholung haben kann?
00:06:57: Und was könnte vielleicht am Abend trotzdem auch noch justiert werden können?
00:07:03: Denn im achtzehn Uhr Abendessen und dann einundzwanzig Uhr schlafen, da ist ja eine große Zeitspanne dazwischen.
00:07:09: da kann man schon auch noch mal vielleicht ein bisschen die Zeit ausdünnen und gucken, was passiert da eigentlich, um die Umgebung auch noch mal anders zu gestalten, Reizarmer zu machen und nicht erst um ein, zwanzig Uhr, das finde ich auch, kann ich gut nachvollziehen.
00:07:22: Und wahrscheinlich ist es so, dass bei vielen anderen und auch bei mir damals in der Zeit ... besonders spürbar, das ist ja heute auch noch so, aber besonders spürbar dann die eigene Batterie, so wie er läuft.
00:07:35: Also ich habe das immer so richtig gemerkt, das war manchmal dann wie so ein Schalter, der dann umgelegt wurde, das ist eine Zeit gab, wo ich dachte, da kann ich einfach nicht mehr gut zur Verfügung stehen.
00:07:46: Und Josefine beschreibt es ja sehr intensiv, dass sie dann sagt, sie wird dann selbst laut und sie wird wütend und sie hat sich dann nicht mehr unter Kontrolle und sie hat eigentlich so viel über bindungs- und beziehungsorientierten Umgang gelesen.
00:07:58: und findet das auch alles schlüssig und an diesen Stellen gerät sie dann sozusagen außer sich, weil sie nicht in ihrer Erholung ist, weil sie nicht auf sich achtet.
00:08:08: Aber das ist das Interessante, finde ich auch.
00:08:11: Das ist mir aufgefallen, dass zum einen ja beschrieben wird, dass Alo, wenn er nicht schläft, dann auch quengelig ist, aber dass zum anderen die Ruhe, die gebraucht wird, ja von Josefine ausgeht.
00:08:27: Ich will sagen, wenn Josefine, sagen wir mal, eine andere Arbeit hätte, die eben nicht im Nachtdienst ist und er würde vielleicht nicht schlafen, wäre der Druck aber noch mal ein anderer, weil im Grunde genommen ist das ja auch etwas, ich möchte auch, dass er schläft, weil ich diese Ruhepause während des Schlafes eigentlich auch brauche.
00:08:46: Und das ist so ein bisschen doppelt und führt dann ja dazu, ich lerne von dir ja immer, dass vieles auch damit zu tun hat, inwiefern man etwas auch ... zulässt, also nicht initiiert oder aktiviert, sondern auch zulässt.
00:08:59: Und es ist halt schwierig zum Beispiel zuzulassen, wenn das Kind das nicht will und das ja sogar artikuliert im Kakao-Gespräch, das zuzulassen, wenn man selber eigentlich selbst auch diejenige oder derjenige ist, die das wünschen würde für sich selbst auch, nicht nur für ihn.
00:09:16: Das ist gut, dass du das nochmal so aufdeckst und transparent machst.
00:09:20: Das wäre nämlich auch jetzt nochmal so ein Aspekt gewesen, auf den ich gerne auch kommen möchte, dass es vielleicht nicht nur um Aloe geht, der Nachmittags- oder mittagsmüde ist und dann am Abend oder über den Nachmittag hin dann quengelt, sondern dass es eben auch und vor allen Dingen darum geht, dass man selbst die Erholungsphase hat und dann eben die Frage ist, wie kann man sich die denn verschaffen?
00:09:44: An der Stelle.
00:09:46: habe ich den Eindruck, so wenn ich das hier so lese oder von dir auch höre, dass da ein Machtkampf entsteht.
00:09:52: Also sie sagt dann, sie möchte jetzt das Ruhe ist und dann fängt sie einfach an zu singen und er ist überhaupt nicht in der Mut und schreit dann rum, hält sich die Ohren zu und sozusagen geht in eine Erregung in hohe, in Widerstand.
00:10:05: Und das ist natürlich dann nicht produktiv und konstruktiv, weil dann ja das Gegenläufige passiert.
00:10:12: Also insofern, glaube ich, ist auch mit einem Punkt, dass Josefine vielleicht nochmal ihre Haltung an der Stelle verändert und nochmal mehr spürt, dass sie das braucht und dass sie das möchte.
00:10:24: Und vielleicht ist nämlich dann der nächste Schritt, das ist aus meiner Sicht, also das würde ich gerne mal einfach in den Raum stellen, warum ist es so verwerflich?
00:10:34: wenn ich Ruhe brauche, den Fernseher anzumachen und das Kind zum Kuscheln zu holen.
00:10:40: Weil du der Meinung bist, dass sie selber damit... Ja, das stimmt.
00:10:43: Also es kommt so raus, als wenn sie selber diesen Weg... schon gewählt hat, aber selber dann ein sehr schlechtes Gewissen hat, wenn das so ist.
00:10:52: Das weiß ich nicht, aber das würde ich jetzt mal in den Raum stellen.
00:10:54: Was spricht dagegen?
00:10:55: Also, sie formuliert, das sehe ich aber auch nicht als eine gute Möglichkeit an.
00:11:00: Warum nicht?
00:11:01: Weil das Ergebnis wird sein, er kommt zur Ruhe und sie kann unter Umständen schlafen.
00:11:07: Aber
00:11:07: weißt du, das ist das Interessante.
00:11:08: Da habe ich nämlich gerade auch darüber nachgedacht.
00:11:10: Ich kenne das nämlich von meiner Tochter.
00:11:13: Wenn die, also die ist acht, das heißt die ist viel älter, das kann man jetzt überhaupt nicht eins zu eins übersetzen, aber die hat auch irgendwann aufgehört Mittagsschlaf zu machen, aber wir haben das so ritualisiert und dass sie, wenn ganz viel ansteht, also das war zum Beispiel sie war in der Schule und kommt nach Hause und ist Hausaufgaben und dann steht aber noch was an, Sport, Turnen, Fußball oder so.
00:11:35: dass sie sich dann so ein bisschen hinmümmelt und eben podcast.
00:11:42: Das heißt, sie schläft dann zwar nicht, aber sie kommt eben in eine Ruhe.
00:11:46: Und dann hat sie auch wieder Energie für den Rest des Tages.
00:11:50: Ich hab das in dieser Form noch gar nicht so reflektiert, ob diese Ruhephase selbst vielleicht auch ähnlich ist, als wenn man eben komplett einen Shutdown hat und schläft.
00:12:00: Aber das ist ja etwas, was durchaus dann ... Unabhängig vom Fernsehen noch weitere Alternativen bietet, wenn man nicht den Druck hat, du musst jetzt aber schlafen und ich fang an zu singen.
00:12:09: Also ganz
00:12:11: blöd gesagt.
00:12:11: Also schlafen ist ja so ähnlich wie trocken werden.
00:12:14: An der Stelle hatten wir auch neulich.
00:12:16: dass man nicht verordnet schlafen kann.
00:12:18: Das funktioniert nicht.
00:12:20: Also wenn wir einen anstrengenden Tag haben vor uns haben und die Gedanken in unseren Gehirn reinrieseln, dann fangen wir an uns zu ärgern, dass wir jetzt nicht zur Ruhe kommen.
00:12:29: Und wir sind ja erwachsen, also wir sind ja vernünftig.
00:12:31: Wir könnten ja theoretisch ganz viele Möglichkeiten anwenden, um Gedanken rauszunehmen.
00:12:36: Aber das gelingt uns eben auch nicht immer.
00:12:38: Und das heißt, schlafen ist ja auch ein Prozess, also loszulassen von dem, was im Hier und Jetzt ist und nach innen zu gehen und zur Ruhe.
00:12:46: zu kommen.
00:12:47: Und ich kann nur noch mal sagen, auch da Druck und Stress führen nicht dazu, dass Ruhe entsteht.
00:12:54: Das ist zwar wahrscheinlich für Josefine nicht neu und nicht die Erkenntnis.
00:13:00: Aber ich finde eben noch mal wichtig an der Stelle, es geht nicht darum, wie bringt sie ihn zu Ruhe, sondern eigentlich ist erstmal der erste Punkt, dass sie Ruhe braucht.
00:13:08: Und dann ist ja die Frage, wenn sie Ruhe braucht, was braucht sie dafür?
00:13:13: Und sie braucht ein Kind, was runtergefahren ist.
00:13:15: Und ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, auch die Mittagszeit mit vier Kindern zu gestalten aus meiner Mutterschaft, das war eine Herausforderung.
00:13:24: Und ich bin da ehrlich gesagt ziemlich pragmatisch.
00:13:27: Weil wenn ich um Viertel nach fünf ausstehe, mit den Kindern Frühstück mache, die vor meiner Arbeit in die Kita bringe und in die Schule, dann selbst zur Arbeit gehe ich leistungsfähig und kognitiv aufgeweckt sein muss, konzentrationsfähig sein muss, danach die Kinder wieder einsammeln, ist der Tag für mich gelaufen.
00:13:44: Der ist das also mittags um zwei, hab ich das Gefühl gehabt, der Tag ist vorbei, ich könnte jetzt vierundzwanzig Stunden durchschlafen.
00:13:51: Und das heißt, ich muss für mich sorgen, weil der Tag ist natürlich mit Nichten zu Ende.
00:13:55: Im Gegenteil, jetzt geht der Nachmittag los und es gibt noch die Abendrunde.
00:13:59: Das heißt, ich muss mich in eine Verfassung bringen, wo ich wieder sagen kann, ich habe Lust auf die Kinder, ich habe Lust auf Leben und ich habe irgendwie wieder eine Kraftreserve und eine Ressource mit allem, was an Konflikten und und Lebendigkeit und Freude und Rausgehen und Präsenz für die Kinder einhergeht.
00:14:17: Das heißt, ich brauche da, muss da für mich sorgen.
00:14:21: Dann muss ich eben gucken, jetzt reden wir hier ausschließlich über Alo, aber es gibt ja auch Familien, die mehrere Kinder haben.
00:14:29: Das heißt, das eine Kind schläft vielleicht noch, das andere schläft vielleicht nicht mehr.
00:14:32: Das ist gerade auf der Schwelle und das dritte Kind ist vielleicht so alt wie deine Tochter, die eben auch ausschließlich eine Ruhephase braucht, sich irgendwo hinlümmelt.
00:14:40: Also das heißt, es geht darum, eine Atmosphäre zu gestalten, die da heißt für diesen Zeitraum findet hier jetzt gerade nichts statt, außer eine ruhige Atmosphäre, die ich gestalten und schaffen darf.
00:14:52: Und in dieser Atmosphäre darf jeder seine Ruhephase nehmen, wie die für ihn gut ist.
00:14:59: Also ich will nur sagen, natürlich habe ich das Fernsehen genutzt.
00:15:04: Selbstverständlich.
00:15:05: Das heißt nicht, dass ich die drei anderen von Fernseher gesetzt habe.
00:15:08: Die haben ein Hörspiel gehört.
00:15:10: Ja, vielleicht würden sie heute auch Podcast hören.
00:15:13: Da habe ich irgendwie kleine Präzelchen hingelegt und gesagt, ich nimm mal halbe Stunde, drei Viertel Stunde.
00:15:17: Das kann man natürlich nicht über Stunden machen.
00:15:19: Das ist mir schon klar.
00:15:20: Das geht nur um Powernap.
00:15:21: Ja, jeder, der Powernap wörtlich nimmt, würde jetzt sagen, die drei Viertel Stunde ist schon viel.
00:15:27: Lass es zwanzig Minuten sein.
00:15:28: Es sind heute noch zwanzig Minuten, die ich Hause mache mittags.
00:15:31: Da muss ich sehr konsequent mit mir selbst sein, weil heute bin ich ganz gar nicht mehr verantwortlich für jemand anderen.
00:15:36: Aber wenn ich diese Situation herstellen möchte, muss ich die gestalten.
00:15:41: Und das heißt, ich brauche für mich eine Haltung, jetzt ist Ruhe.
00:15:47: Und nochmal, natürlich habe ich das Fernsehen genutzt, der kleine war zwei und die anderen waren sozusagen in der gestalteten Umgebung und wussten, sie können immer auf mich zurückkommen.
00:15:57: Und dann bin ich mit dem kleinen in Schlafzimmer und habe dort... So, ne?
00:16:02: Sie kommen jetzt drauf, weil hier parallel sozusagen die Couch da ist.
00:16:05: Auch das kann man auch auf der Couch machen und dann den Fernseher angemacht.
00:16:08: Und das hat bei mir ehrlich gesagt keine drei Minuten gedauert, bis ich weg war.
00:16:12: Und es war einfach auch klar, also auch wenn der erst zwei war, wir haben Hand in Hand gelegen und er wusste einfach gleich, Gleis lef die Mama, Gel, Gel Mama, Gleis lefst du.
00:16:22: Ja, hab ich gesagt und weg war ich.
00:16:24: Und als ich wieder aufwachte nach zwanzig Minuten, lief zwar der Fernseher noch leiser, aber das Kind neben mir schlief auch.
00:16:30: Und das ist das hat.
00:16:32: natürlich war das ein Übergang das hat jetzt nicht über Jahre funktioniert.
00:16:35: Aber so ist das ja Entwicklung ist immer sind Wellenbewegungen und wir brauchen irgendwie Möglichkeiten um das was wir.
00:16:43: dann auch für die Situation benötigen herzustellen.
00:16:47: Und ich bin da, also wie ihr vielleicht hört, nicht so streng mit dem Fernsehen.
00:16:51: Das war ein Hilfsmittel.
00:16:52: Und klar, wenn es das jetzt nicht gegeben hätte, dann hätte ich vielleicht andere Sachen gemacht.
00:16:56: Hätten wir vielleicht Buch gelesen, wie auch immer.
00:16:57: Wir haben das Buch auf der Nase gefallen.
00:16:59: Das kann ja Josefine auch probieren.
00:17:01: Nur wichtig ist, dass wir, finde ich, immer wieder abwägen.
00:17:05: Warum ist das jetzt keine gute Möglichkeit, den Fernseher anzumachen und da irgendwie diese Situation, die ja ... lebensnotwendig für mich, sich anfühlt mittags, um wieder irgendwie in Erholung zu kommen, herzustellen.
00:17:17: Ich musste gerade daran denken, Nora Imlau, ja, den Zitat zu deinem Buch, glaube ich, auch verfasst hat, dass auf dem Buchkaber ist, die hat ein Buch geschrieben, meine Grenze ist dein Halt.
00:17:30: Und jetzt kann ich natürlich das gesamte Buch nicht paraphrasieren, aber das hat mich daran erinnert, weil eben ein wichtiger Punkt dabei ist, zu sagen natürlich ist es in der Bindungsorientierung wichtig auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen.
00:17:45: Nicht auf das Verhalten, auf die Bedürfnisse, auf die dahinterliegenden, aber man hat als Eltern eben auch Bedürfnisse.
00:17:52: Und du hast ja gerade schon darüber gesprochen, wie wichtig dieses Bedürfnis der Ruhephase für die Mutter in dem Fall ist, weil ja ansonsten Alles, was danach kommt, sehr viel anstrengender noch mal ist.
00:18:06: Und dann ist ja genau das, was du gerade gesagt hast, kommt in die Waagschale.
00:18:10: Habe ich jetzt mal zwanzig Minuten in Fernseher an und da wird gedudelt, kann mich aber selber ein bisschen erholen und hab dann eben die Kraft, mit dem Kind weiter was zu machen.
00:18:20: Oder bin ich gestresst, weil jetzt sing ich und es geht immer noch nicht und ich versuch's noch mal und dann versuchts der Mann und es geht trotzdem nicht.
00:18:28: Und ich muss ja dann trotzdem den Rest des Tages für das Kind da sein.
00:18:32: Also es ist ja nicht so, dass das dann irgendwie dazu führt, dass man sagt, jetzt habe ich eine Stunde, versuch dich ins Wett zu bringen und zu singen.
00:18:38: Jetzt bin ich für den Rest des Tages weniger ansprechbar.
00:18:40: Das geht ja auch nicht.
00:18:42: Ja, genau.
00:18:43: Aus diesem Grund finde ich auch diesen Begriff bindungsorientiert oder bedürfnisorientiert nicht ausreichend.
00:18:48: Deswegen ist ja auch die Pädagogik, über die wir sprechen, hier bindungs- und beziehungsorientiert.
00:18:53: Weil wenn ich weiß, dass es um Bedürfnisse geht, dann weiß ich auch, dass Kinder noch nicht die Möglichkeit haben, viele Strategien anzuwenden, die konstruktiv sind, um ihre eigenen Grundbedürfnisse zu erfüllen.
00:19:06: Und dass ich aber diejenige bin, die so lange die Kinder das noch nicht sicher können, Strategien mit dem Kinderarbeiter oder sozusagen auch Strategien finde, diese Bedürfnisse zu beantworten.
00:19:17: Und das schaffe ich nur, wenn ich eben den zweiten Teil nämlich die Beziehungsorientierung mit reinnehme.
00:19:22: Also was ist jetzt konstruktiv für unsere Beziehung?
00:19:25: Weil das, was Josefine hier beschreibt, ist ja, dass die Beziehung belastet ist, dass es in einen Machtkampf reingeht und das am Schluss keiner geschlafen hat.
00:19:33: Und das ist sozusagen weder bindungsorientiert, also ist der erste Teil dabei.
00:19:37: Ich spüre das Bedürfnis, aber die Frage ist, eben schon, was ist der nächste konstruktive Schritt für die Beziehung?
00:19:44: und aus meiner Sicht ist der nächste konstruktive Schritt wirklich zu gucken, eine Ruhe reinzubringen und eben auch nochmal sich zu überprüfen, warum will ich das jetzt nicht mit dem Fernsehen machen, habe ich da einen zu hohen Anspruch an mich, was ist meine Haltung zu medien, was ist da genau meine meine Angst, welche Befürchtung habe ich da genau und kann ich das nicht mal zurückstellen, was wäre, wenn die nicht da wäre, könnte ich das dann mal experimentieren und diesen Raum vielleicht doch schaffen und dann eben in Ruhe reinkommen.
00:20:11: Das ist übrigens interessant, als das mit dem Fernsehen steht.
00:20:15: Das sehe ich aber auch nicht als eine gute Möglichkeit, da wissen wir gar nicht warum.
00:20:18: Also wir können es uns irgendwie denken, weil das, weil man irgendwie ein schlechtes Gewissen hat, dass das Kind jetzt irgendwie da vor der Flimmerkiste sitzt, wie auch immer.
00:20:25: Und dann steht noch mein Mann übernimmt mittags die Ruhepause, wenn es bei Alu und mir nicht klappt, aber auch das ohne Erfolg.
00:20:32: Das heißt, das hört sich auch schon wieder so nach so einer Aufgabenstellung an.
00:20:37: Das finde ich so wichtig hier an dieser Stelle, weil wir da immer darüber sprechen können, der Perspektivwechsel, den wir oftmals gestalten, das ist ja der, den du schon ganz am Anfang gesagt hast.
00:20:48: Wenn Kinder zur Ruhe kommen sollen, müssen wir selbst in der Ruhe sein.
00:20:53: Aber wenn es sozusagen zu einer Aufgabenstellung wird, von dem einen oder dem anderen, ist es ein bisschen so wie in der Folge über den Toilettengang, der nicht geklappt hat, über die wir gesprochen haben.
00:21:04: dass man quasi das Kind einem Druck aussetzt, den man selber erzeugt, weil man so sehr möchte, dass etwas in einer ganz bestimmten Art und Weise passiert.
00:21:13: Und dann ist es eben das Gegenteil, was dann an der Arminde kommt.
00:21:16: Genau, das ist der Erwartungsdruck.
00:21:18: Und da, finde ich, ist Josefine auch richtig auf einer guten Spur, nämlich dass sie ja sagt, es ist an der Autonomiefase.
00:21:25: Manchmal ist es ja so, dass Kinder auch sich diesen Raum der Autonomie und der Selbstwirksamkeit nehmen, wenn sie merken, dass wir eine hohe Erwartung haben und Druck entstehen.
00:21:34: oder auch etwas wollen von ihnen, dass sie dann eben ihre Willenskraft unabhängig davon von dem, was das dann ist, auch dagegen setzen.
00:21:43: Und deswegen ist mir so wichtig zu gucken, hey, Moment mal, worum geht es hier?
00:21:46: Und es geht eigentlich um eine Erholung für Josefine, dass sie nicht in diese Stresssituationen gerät, Wüten zu werden, zu Strafen, Dinge zu sagen, die sie nicht sagen will, in ihre Wut reinzukommen.
00:21:57: Und das wird ihr besser gelingen, wenn sie für sich sorgt an dieser Stelle und eben guckt, was brauchst du dafür?
00:22:02: Und nochmal überprüft, ist es mit dem Medien jetzt wirklich so eine schlechte Idee?
00:22:07: Und nochmal, es wird nicht über Jahre so sein, sondern es wird sich auch verändern.
00:22:12: Ich finde das übrigens nochmal ganz gut an der Stelle, weil du gerade auch den positiven Weg von Josephine gesagt hast.
00:22:18: Oftmals ist es aus meiner Sicht so, und zwar übrigens in Beziehung, bei Erziehung und in meinem Bildungsthema.
00:22:27: dass der erste Schritt für eine Veränderung ja überhaupt eine Bewusstwertung ist.
00:22:31: Und sie sagt zwar von sich, na ja, ich komme dann irgendwie zum Strafen, aber sie fühlt ja selber oder sie reflektiert, dass das eben keine richtige Möglichkeit für sie darstellt.
00:22:43: Also insofern auch hier nochmal so eine Bestärkung von mir an der Stelle, dass man ja wirklich das Gefühl hat, dass sie zwar in einer gewissen Verzweiflung ist, weil es halt nicht so klappt, aber doch das Bewusstsein dafür hat, wie es eben anders gehen könnte.
00:22:58: auch.
00:22:58: Ja, genau.
00:22:59: Und gut, dass du das jetzt auch noch mal ansprichst, weil es ja mit Bewusstsein und Kognition zu tun hat und auch damit, dass wir so ein bisschen die Verantwortung auch übernehmen für die Atmosphäre, die wir hier stellen, weil Josefine schreibt hier vom Kakao-Gespräch und vielleicht gibt es nicht alle Hörer, in die, was damit anfangen können, vielleicht noch mal so.
00:23:21: Das ist eigentlich das Küchenkakao-Gespräch, das ist aus allen meiner Bücher, da habe ich das beschrieben.
00:23:25: Das Küchen-Kakau-Gespräch ist so was wie ein Dialog, wenn wir einen Dauerkonflikt haben mit einem Kind, z.B.
00:23:32: Hausaufgaben oder zum Essen kommen.
00:23:35: Wenn irgendwo im Alltag man das Gefühl hat, da geraten wir immer wieder in so einen Machtkampf rein und um da wieder mal auf Null zu gehen, so ähnlich wie wir das jetzt auch neulich in der Folge hatten, sich noch mal hinzusetzen und zu sagen, ich möchte den Druck noch mal rausnehmen, mir geht es nicht gut damit, dass wir da immer wieder an diese Stelle geraten, wie geht es dir eigentlich damit?
00:23:54: Und Küchenkakao spricht deshalb, weil ich das tatsächlich in der Praxis vor vielen Jahren mit einer Mutter begleitet habe, dass sie ihre Tochter ... eingeladen hat in die Küche zu einem Kakao.
00:24:05: Und deswegen wurde daraus dann das Küchen-Kakao-Gespräch.
00:24:07: Das kann aber auch ein, weiß ich nicht, Tee-Deckengespräch oder ein Limo-Couch-Gespräch sein.
00:24:13: Und ich will das nur noch mal aufgreifen, weil ich denke, dass Josefine zwar eine gute Idee hatte, den Druck rauszunehmen und mit Alu eine Vereinbarung zu finden oder zu hören, irgendwie, wie können wir weitergehen.
00:24:26: Und auf der anderen Seite erscheint mir Alu in seiner Autonomiefase und auch in seiner Kognitivität.
00:24:31: Entwicklung vermutlich noch zu klein, zu jung, zu wenig in der Kognition entwickelt, als das das Küchenkakaugespräch an dieser Stelle schon... hilfreich sein kann.
00:24:44: Vielleicht auch so wie wir es dann führen, weil wir ja sehr zielorientiert dann sagen, pass auf, ich möchte, dass die Mittagspause ist, wir können was machen.
00:24:51: Und das unter Umständen ja doch die Kinder überfordert oder ist ja auch ein lösungsoffenes Gespräch.
00:24:57: Also eher so dieses, wenn die Kinder älter sind, zu sagen, mir ist diese Mittagspause wichtig.
00:25:03: Und tatsächlich die Frage, wie können wir es machen?
00:25:05: oder wie geht es dir eigentlich?
00:25:06: Was brauchst du eigentlich, um zur Ruhe zu kommen?
00:25:08: Und du merkst schon, das sind natürlich alles Fragen, die für diese Dialoge wichtig sind, nicht weil die Kinder sie schon beantworten könnten im Detail, sondern weil sie darüber nachdenken könnten und weil wir eine Idee bekommen, wie es den Kindern geht.
00:25:21: Und das ist eben bei Alo vermutlich in dem Alter noch nicht so möglich.
00:25:26: Der ist in seiner Autonomiefase und der ist einfach mittags aufgedreht.
00:25:30: Ich weiß gar nicht, ob der auch in die Kita geht.
00:25:33: Also das wäre ja zum Beispiel auch noch mal eine Frage, was passiert eigentlich vormittags.
00:25:37: Ist er da mit Mama zusammen oder ist er da unterwegs?
00:25:40: Weil dann würde sich das ja auch... fast noch mal anbieten, mehr in Körperkontakt zu gehen, zu kuscheln, runterzukommen.
00:25:47: Und selbst wenn es nicht der Fall ist, also wenn sie den ganzen Tag zusammen verbringen, ist es ja.
00:25:50: trotzdem höre ich ja trotzdem, dass es eine gute Möglichkeit ist und dass da runter kommen würde.
00:25:54: Also Körperkontakt ist immer etwas, was Kinder, wenn wir selbst auch in der Ruhe sind, auch mit runter regulieren kann.
00:26:02: Also das dazu noch.
00:26:04: Und dann würde ich gerne noch auf den Abend eingehen.
00:26:06: Haben wir noch ein paar Minuten Zeit, dass ich dazu noch mal sagen kann?
00:26:09: Ja, sagen wir mal.
00:26:10: Anderthalb bis zwei Minuten.
00:26:12: Anderthalb bis zwei Minuten.
00:26:13: Da musst du ja ein bisschen schneller reden.
00:26:15: Da müsst ihr jetzt den Podcast ein bisschen langsamer drehen.
00:26:17: Also weil hier jetzt nochmal auch die Frage zum Abend kam.
00:26:20: Als achtzehn Uhr gibt es Abendbrot und um einundzwanzig Uhr wird geschlafen.
00:26:25: Es ist erst mal sehr sinnvoll, sich die Schlafenszeiten als Inseln sozusagen vorzustellen, so wie Josefine das auch gemacht hat, das sie jetzt hier auch uns beschrieben hat.
00:26:33: Wenn er mittags nicht schläft, wird er quengelig, wir essen um acht Uhr Abendbrot und dann ist er aber noch bis einundzwanzig Uhr wacht.
00:26:40: Das heißt, diese Quengeligkeit und dieses Überdrehtsein zieht sich dann ein bisschen.
00:26:44: Wenn sie jetzt mittags diese Ruhe wieder schafft und wieder herstellt, kann es sein, dass sich das am Abend noch mal verschiebt, weil er ja dann auch mehr in der Erholung ist, kann aber auch sein, dass es gar kein Einfluss hat.
00:26:56: Was ich gerne noch anregen wollen würde, ist, dass Josefine, noch mal unabhängig davon, was jetzt Mittags ist, noch mal schaut, was eigentlich zwischen achtzehn und einundzwanzig Uhr passiert.
00:27:06: Also, wo in diesem Zeitfenster gibt es Stellen, wo Arlo noch mal ausbüxt emotional?
00:27:16: Ja, ich höre das ganz oft und berate das auch viel in meinen Sessions, dass dann Eltern sagen, ja, wir haben dann um achtzehn Uhr Abendbrot, um halb sieben sind wir dann so fertig und dann kommen die Kinder noch mal so ins Spiel und ich räume die Küche auf oder wir lesen noch mal ein Buch oder der Papa kommt nach Hause und damit ist natürlich oder auch die Mama, also gibt ja sehr unterschiedliche Konzepte.
00:27:37: Aber dass wir noch mal so gucken und uns vorstellen, wenn wir wollen, dass die Kinder, wenn der Wenn mir das Abendessen der Einstieg in die Ruhephase ist und schon mit dazugehört, also wie so ein Schloss, was ich aufschließe, wie so ein Raum, der sich dann öffnet, dann muss ich auch schauen, dass ich einen Tempo
00:27:55: finde.
00:27:57: was sozusagen Sicherheit gibt, was Reiz rausnimmt, also keine Besuche mehr, keine Telefonate mehr, keine Spielsachen mehr auf dem Boden ausbreiten und noch in ein vertieftes Spiel kommen, weil sonst muss ich wieder unterbrechen und muss sozusagen wieder die Ruhe herstellen, weil Spiel bedeutet für die Kinder ja immer noch mal... innere Bilder, eine Geschichte, eine Erregung.
00:28:18: Und da noch mal zu schauen, was findet denn da noch statt?
00:28:21: Weil auch da kann es sinnvoll sein, dann wirklich zu gucken, wie kann ich ein Körperkontakt herstellen?
00:28:27: Wie kann ich nach dem Essen die Kinder... Ich sag manchmal so in der Mannendeckung oder Traudeckung zum Umziehen bringen.
00:28:35: Manchmal ist es auch gut, wenn wir schon vor dem Abendessen uns umziehen, dass der Körper auch schon so weiß, dass es jetzt passiert da nichts mehr.
00:28:41: Es wird nicht mehr kalt, es wird nicht mehr umgezogen, sondern ich bin schon im Schlafanzug.
00:28:45: Und dann werden vielleicht noch Zähne geputzt und dann gibt's jetzt kommen wir schon wieder zum Fernsehen.
00:28:50: Dann gibt es vielleicht noch Sandmännchen oder irgendetwas, was sozusagen nochmal auch eine schöne Ruhezeit hat.
00:28:56: Oder wir lesen noch was, aber wir sitzen dann schon am Bett oder im Bett.
00:28:59: Und es ist so klar, dass nichts mehr passiert.
00:29:02: Also das ist keine Zeit mehr ist, wo jetzt irgendwie Leben stattfindet, was uns bewegt und was lebendig ist, sondern dass alles das, was wir dann tun, quasi so darauf hinausläuft, dass immer weniger Reize und immer mehr Ruhe entstehen kann auch.
00:29:17: Und das können wir gestalten und das wollte ich jetzt Josefine noch mitgeben.
00:29:20: weil sich das für mich nach einer sehr langen Zeitspanne anhört, wo man nochmal gucken kann, wo wird's zäh, wo macht er nochmal andere Dinge, wo kommen nochmal Reize von außen rein, die dann wieder mehr Energie kosten, sie wieder rauszunehmen und da vielleicht nochmal stringenter wirklich in die Ruhe zu kommen.
00:29:35: Wunderbar.
00:29:36: Ich hab das Gefühl, dass wir in dieser Podcastfolge zweimal... Kleines bisschen anders vorgegangen sind als sonst.
00:29:45: Zum einen waren viele Dinge, die wir besprochen haben, sind oft aufgekommen.
00:29:50: Ich glaube, die brauche ich jetzt gar nicht mehr zu wiederholen oder ich tiese es nur an, dieses zu Ruhe kommen, den Druck rausnehmen, die Gestaltung einer ruhigen Atmosphäre.
00:29:59: Zum anderen... Aber auch sehr konkret.
00:30:02: Wir halten uns sehr oft zurück mit Empfehlungen, aber in dem Fall gibt es, glaube ich, einige doch ganz konkrete Hilfestellungen, die natürlich auch dann je nach Fall individuell noch mal überdacht werden müssen, aber mit denen Josefine und Alot dann hoffentlich arbeiten können.
00:30:19: Ich fand es wieder superinteressant.
00:30:22: Ja, ich will noch mal, weil du jetzt gerade sagst, so eine konkrete Empfehlung.
00:30:24: Also ich empfehle nicht, bitte setzt die Kinder von Fernseher oder lässt euch von
00:30:27: Fernseher.
00:30:27: Das habe ich nicht so verstanden.
00:30:29: Gut, mir ist nur noch mal wichtig zu sagen, es gibt einfach, es gibt ungewöhnliche Situationen.
00:30:34: Das Leben mit Kindern bewegt sich in Wellenbewegungen und wir kommen manchmal an unsere Grenzen.
00:30:38: Und bevor wir da drüber kommen, wäre es wichtig nochmal zu gucken, welche Möglichkeiten haben wir und dann nicht den Anspruch so hoch an uns zu legen, sondern auch weich mit uns selbst zu sein und das noch mal zu überprüfen.
00:30:49: Also, Josefine, vielen Dank für diese E-Mail und es würde mich sehr interessieren oder uns würde es sehr interessieren, wie du weiter vorgehst und lass uns doch mal an deinem Prozess teilhaben.
00:30:59: Wenn du magst, würde mich freuen.
00:31:00: Absolut.
00:31:01: Liebe Katja, vielen Dank für dieses Gespräch.
00:31:03: Bob, ich danke dir.
00:31:04: Eine schöne Woche für dich und für euch da draußen.
00:31:07: Ciao, ciao.
00:31:07: Tschüss.
00:31:10: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.
00:31:13: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:31:15: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts
00:31:19: gibt.
00:31:26: Und
00:31:34: nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:31:39: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.
00:31:45: Wir freuen uns sehr auf
00:32:06: euch.
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