Umgang mit Fremden – Wie kann ich mein Kind dafür sensibilisieren, dass nicht alle ihm Gutes wollen?
Shownotes
Minna* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie ihr Kind für den Kontakt mit Fremden sensibilisieren kann, ohne ihre eigenen Ängste und Sorgen zu übertragen.
Wie finde ich ein Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Freiraum für mein Kind? Was kann ich präventiv tun, um mein Kind vor Grenzüberschreitungen zu schützen? Wie unterstütze ich mein Kind, seine Grenzen zu kennen und dadurch Grenzüberschreitungen zu erkennen?
*Namen geändert
Werbepartner & Rabatte: https://linktr.ee/familienrat
Wenn ihr auch Fragen an Katia Saalfrank habt, dann schickt sie gerne an familienrat@mitvergnuegen.com
Katias Buch ‘Die Reise zur glücklichen Eltern-Kind-Beziehung’: https://bit.ly/3PZfhRB
Katias App ‘Kinder besser verstehen’: https://apple.co/3AWdIcI | https://bit.ly/30DtRHu
Affirmations- und Verbindungskarten: https://bit.ly/Verbindungskarten
Katias Kinder-besser-verstehen-Kurse (Pädagogische Grundausbildung für Eltern und Fachleute, Modul 1 - 3 Kleinkind/Schulkind/Pubertät): https://bit.ly/KBV-Kurse und Beraterausbildung: https://bit.ly/3Rge4EP
Katias Akademie Kinder besser verstehen (von der Erziehung zur Beziehung). https://sommerakademie-kinderbesserverstehen.de/
In Katias Onlineshop findet ihr Karten und weiteres pädagogisches Material für einen bindungs- und beziehungsorientierten Alltag mit Kindern: https://katiasaalfrank.de/online-shop/
Transkript anzeigen
00:00:01:
00:00:06: Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.
00:00:09: Dem Familienpodcast von Mit Vergnügen.
00:00:12: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.
00:00:18: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.
00:00:24: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag mit Groß und Klein.
00:00:31: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.
00:00:38: Hallo und herzlich willkommen zum Familienrat Podcast.
00:00:41: Ich freue mich, dass wir widersprechen.
00:00:43: Hallo, Bob.
00:00:43: Hi
00:00:44: Katja, ich freue mich auch.
00:00:47: Jetzt haben wir gerade überlegt, wer fängt an, ne?
00:00:49: Genau.
00:00:49: Und dann habe ich mich einfach durchgesetzt und wir mussten drei mal ansetzen.
00:00:52: Aber jetzt haben wir es.
00:00:53: Jetzt haben wir es geschafft.
00:00:55: Ja, ich meine, es ist doch auch ein wahnsinniges Faszinosum.
00:00:58: Diese Kommunikation, auch die Kommunikation über das Internet, es ist immer wieder irre, wie sehr wir uns eigentlich daran gewöhnt haben an so eine an eigentlich etwas, was wir uns wahrscheinlich von ein paar Jahren noch gar nicht so hätten vorstellen können, oder?
00:01:12: Ja, absolut.
00:01:13: Also, man kann es immer wieder nur sagen, Corona hat dann eine Menge möglich gemacht.
00:01:17: Übrigens auch für Familien.
00:01:18: Ich erlebe das immer wieder.
00:01:20: dass da eine große Flexibilität von Arbeitgebern auch jetzt da ist, dass Eltern nochmal mehr die Möglichkeit haben, ihren Alltag zu gestalten im Homeoffice und so.
00:01:28: Und das dann natürlich wieder neue Themen aufkommen, wie Grenzen, Verabschiedungen, Trennung, wo arbeite ich, wie kann ich die Atmosphäre herstellen, wie kann ich mich von den Kindern dann verabschieden, wenn die da auch in der Wohnung sind oder dann reinkommen.
00:01:41: Also das sind Sachen, mit denen habe ich mich schon beschäftigt, als die Als meine Kinder klein waren, weil ich meine Diplomarbeit zum Beispiel schreiben musste in der Zeit und dann zu Hause eben auch im Arbeitszimmer saß.
00:01:52: Und das war dann auch so mein kleines Corona, mein kleiner Homeoffice-Zeit schon damals.
00:01:56: Da habe ich so manche Jacke angezogen und mich verabschiedet und bin nur eine Tür weitergegangen.
00:02:02: Ja, das ist, also ich glaube, wenn man darüber nachdenkt, das war schon echt eine irre Zeit.
00:02:07: Auf der anderen Seite, was ... Was mir auffällt, wenn es auch so um Aufnahmen, Remote, wie man sie nennt, also in der Entfernung angeht, dass es trotzdem immer ganz wichtig ist, wenn es zumindest was Längerfristiges ist, so wie bei uns, dass man sich auch immer mal sieht.
00:02:24: Also
00:02:25: was echt spannend wäre, wäre nochmal, das muss ich irgendwann nochmal machen, unsere ersten beiden Folgen zu hören, die Gastfolgen, weil wir uns damals ja eigentlich fremd waren.
00:02:37: Ich sag jetzt Waren, weil wenn man so viel miteinander spricht, finde ich, dann geht so eine Fremdheit auch verloren.
00:02:43: Sind wir uns
00:02:44: schon näher gekommen, nicht wahr?
00:02:45: Wir sind uns schon ein wenig näher gekommen, aber hier jetzt keine Boulevardausführung davon.
00:02:52: Weil das doch dann immer auch eine Herausforderung ist, über die Distanz mit fremden Personen zu sprechen, also mit erst mal fremden Personen und sich so einzubeiben.
00:03:02: Weil man, glaube ich, wenn man so in Präsenz ist und diese Körperlichkeit hat, vielleicht noch mal mehr vom anderen sieht, auf die Feinheiten achten, kann vielleicht auch unterbewusst, dann ist das schon was anderes.
00:03:13: Das ist einfach eine andere Energie.
00:03:14: Also ich mache ja viel Online-Beratung auch.
00:03:16: Also wirklich viel, es hat sich ... auch seit Corona natürlich noch mal erhöht, aber ich habe das schon vorher auch viel angeboten und war da auch am Anfang, dachte ich so, wie wird das sein?
00:03:26: So als therapeutischen Background kommt, da geht es ja immer darum, dass Menschen sich bewegen, aus ihrem Raum raus bewegen und schon mal auch eine inkörperliche Bewegung kommen und in einen echten Raum reingehen.
00:03:37: Und ich muss sagen, dass ich mittlerweile da sehr Also ein gutes Setting gefunden haben, ein gutes Gefühl zu bekommen für Menschen, die hinter der Glasscheibe sitzen und da sozusagen über ein Thema auch relativ schnell einen, klar, die haben auch ein Anliegen, ist nochmal anders als wenn man jetzt gar keinen Anliegen hat, aber wir hatten ja auch eins, aber da eben auch ein relativ gutes Setting zu haben, um ein Gefühl dazu bekommen, wie ist denn der andere?
00:04:02: Also das heißt zu fragen, wie seid ihr auf mich gekommen?
00:04:05: Das sind alles so Entree-Fragen.
00:04:07: die mir inhaltlich eine Information geben, die aber auch den anderen zum Sprechen bringen und eine Körperlichkeit deutlich machen und eben mir das, was ich vielleicht im Raum auch auf über andere Sinne wahrnehmen kann, mir eine Information verschaffen über den Bildschirm und dann eben auch eine Nähe über das Thema auch herzustellen.
00:04:26: Also das ist eine Erfahrung, die ich habe, dass tatsächlich über den Bildschirm doch auch eine ganze Menge Nähe entstehen kann.
00:04:34: Auch wenn ich sagen würde, Die Sonne auf dem Bildschirm ist nicht warm, also sie bildet sich ab.
00:04:39: Das betrifft aber eher auch tatsächlich so das... Das bewegt Bild, weil wenn wir jetzt miteinander sprechen, dann entsteht ja auch zwischen uns irgendwie sowas wie eine Herzverbindung, eine emotionale Verbindung.
00:04:51: Und ich kann durchaus auch eine Wärme, eine Berührung von dem spüren, was das gegenüber gerade bewegt.
00:04:58: Das ist zwar ein bisschen gefiltert oft, weil es ja auch nur eine Abbildung ist als im Echtraum, aber es ist möglich.
00:05:05: Und das finde ich schon sehr erstaunlich, wie möglich das ist.
00:05:08: Und wenn man da achtsvermittelt ist und wirklich auch behutsam damit umgeht und da immer wieder auch Settings herstellt.
00:05:15: Also es ist tatsächlich so, dass ich neulich hatte, ich hatte eine ganz wunderbare Mutter, da die keine Möglichkeit hatte, ihr kleines Baby oder ihr kleinen Kind von zwei, anderthalb zwei Jahren unterzubringen.
00:05:27: bei mir auftauchte auf dem Bildschirm.
00:05:30: Und ich dann überlegt habe, was mache ich denn jetzt?
00:05:33: Also ich habe den Druck der Mutter gemerkt, dass sie sagt, sie hat ein Thema und sie möchte das gerne besprechen.
00:05:37: Ich habe aber auch den Druck gemerkt, dass sie eigentlich gerade gar nicht zur Verfügung stehen kann, weil eine Gleichzeitigkeit entsteht mit dem Baby.
00:05:43: Und ich habe auch gemerkt, dass es für mich schwierig ist, weil ich mir Gedanken über die Mutter mache, da aber gerne zur Hilfe sein möchte.
00:05:52: Gleichzeitig denke es ist mein Setting und ich muss schauen.
00:05:56: Ich habe auch Verantwortung für die Klientin, für mich.
00:05:58: und für das Setting, um zu gucken, dass es das bestmögliche Setting ist.
00:06:02: Und dann haben wir darüber gesprochen, warum sie das Kind, warum das Kind da ist.
00:06:05: Und dass es jetzt heute schwierig war und dass sie war auch ein bisschen kurzfristig.
00:06:08: Und dann haben wir die Stunde einfach auch kostenfrei verschoben.
00:06:11: Und das war eine sehr gute Lösung.
00:06:13: Wir haben ein sehr gutes Gespräch geführt und der Druck war erst mal weg.
00:06:16: Und ich glaube, dafür Verantwortung zu übernehmen, wie du auch sagst, sich zu sehen oder auch zu gucken, was braucht es jetzt gerade, um die Nähe wiederherzustellen oder überhaupt herzustellen zu können.
00:06:28: gut zu machen, das tun wir ja auch.
00:06:30: Auch wenn wir uns heute und wenn du in Berlin bist, leider nicht sehen konnten.
00:06:34: Aber wir sehen uns über den Bildschirm.
00:06:36: Jetzt sieht man halt, wie viel verbunden ist mit Kontaktaufnahme, mit der Kontaktaufnahme zu fremden Personen, wenn man erwachsen ist.
00:06:46: Also wie viele Reflexionsprozesse das insgesamt sind.
00:06:51: Das wiederum können Kinder ja oftmals noch nicht.
00:06:54: Und das führt mich zu der Frage die Männer.
00:06:56: uns gestellt hat.
00:06:57: Sie schreibt.
00:06:58: Hallo Katja und Bob.
00:07:00: Zunächst einmal möchte ich mich bei euch für den wirklich wunderbaren Podcast bedanken.
00:07:04: Ich nehme jedes mal neue und wertvolle Impulse für unseren Familienalltag mit.
00:07:09: Wie schön.
00:07:10: Vielen Dank.
00:07:10: Ja, das freut mich auch sehr.
00:07:12: So
00:07:12: soll es sein.
00:07:13: Nun wende ich mich mit einem Thema an euch, das uns als Familie aktuell beschäftigt.
00:07:18: Wir sind eine vierköpfige Familie und unsere beiden Söhne drei und fünf.
00:07:22: Wir sind sehr offene und aufgeweckte Kinder.
00:07:25: Sie schließen, wenn wir unterwegs sind, schnell neue Freundschaften und auch wir als Eltern kommen gerne mit anderen Menschen ins Gespräch.
00:07:32: Aus solchen Begegnungen haben sich schon einige Freundschaften entwickelt.
00:07:36: Bislang habe ich mir keine Gedanken über die Offenheit meiner Kinder gemacht.
00:07:41: Vor kurzem waren unsere Söhne auf dem Spielplatz in Rufweite, aber außer Sichtweite, unseres Hauses während mein Mann und ich im Vorgarten beschäftigt waren.
00:07:50: Nach einiger Zeit kam der große Sohn wieder.
00:07:52: Der kleine wollte aber auf dem Spielplatz bleiben, da er dort ein etwa gleich altes Mädchen kennengelernt hatte und mit diesen auf dem Spielplatz im Sand spielte.
00:08:01: Die Großeltern des Mädchens boten an, er könne mitspielen und sie würden aufpassen und ihn auch zurückbringen.
00:08:06: Das Angebot nahm ich an.
00:08:08: Die beiden spielten wunderschön bis zum Abendbrot.
00:08:10: Unser großer Sohn wird im Sommer sechs Jahre alt und möchte immer mehr alleine tun.
00:08:15: Zum Beispiel darf er alleine eine vorgegebene Runde in der verkehrsberuhigten Nachbarschaft mit dem Fahrrad fahren, und kleine Besorgung zum Beispiel beim Bäcker tätigen, worauf er mächtig stolz ist.
00:08:26: Nun haben die Großeltern Bedenken geäußert.
00:08:28: In einem Gespräch erzählten sie von vielen Übergriffen in der Region auf Kinder und Jugendliche und von ihrer Angst, dass unsere Söhne durch ihre offene Art ein leichtes Opfer wären.
00:08:39: Seit diesem Gespräch bekomme ich die Schreckensbilder nicht mehr aus dem Kopf und frage mich, Ob unsere positive, offene und menschenzugewandte Art unsere Kinder tatsächlich bislang zu wenig aufmerksam für potenzielle Gefahren gemacht hat.
00:08:52: Ich möchte nicht, dass sie mit Angst durchs Leben gehen, aber nun frage ich mich, was, wenn noch einmal ein solcher Täter mit Schokolade auf dem Spielplatz oder der Straße auftaucht, wie kann ich meinen Kindern beibringen, wie und wann sie sich zu wehren haben?
00:09:06: Bislang habe ich auf meinen und ihr Gefühl vertraut, dass sie schon selbst gut unterscheiden können, was sich richtig oder falsch anfühlt.
00:09:13: Ist das zu blauäugig?
00:09:15: Mich würde es freuen, wenn ihr dieses Thema beleuchten und aufzeigen könntet, wie ich meine Kinder da sensibilisieren kann.
00:09:22: Vielen Dank und liebe Grüße, Mina.
00:09:25: Ja, vielen Dank auch von unserer Seite für dieses Thema.
00:09:29: Also, ich finde, das Thema ist der Ambivalent, weil natürlich wir in unserer Elternschaft im Vertrauen sein müssen.
00:09:38: Auch das klingt jetzt schon komisch, also im Vertrauen sein dürfen.
00:09:41: Wenn wir keinen Druck machen wollen, dann klingt es auch besser, wenn wir sagen, wir dürfen im Vertrauen sein.
00:09:46: Und wenn wir merken, wir kommen aus dem Vertrauen raus, dann gehen wir in die Kontrolle.
00:09:50: Und das fühlt sich oft eng an und das fühlt sich oft auch, weil da unten drunter die Angst liegt.
00:09:55: Wenn ich Angst habe, dann werde ich, oder wenn ich unsicher bin, dann kriege ich Angst und dann gehe ich in die Kontrolle.
00:10:00: Und das ist jetzt eigentlich die Frage, wie viel muss ich kontrollieren, wie viel muss ich vorbauen, wie viel Vertrauen darf ich haben und wie viel Kontrolle muss ich ausüben.
00:10:09: Und deswegen ist das für mich so ein bisschen ambivalentes Thema.
00:10:13: Und es gibt ja auch einfach schreckliche Meldungen.
00:10:16: Es gibt schreckliche Geschichten.
00:10:18: Also an Mehdi zum Beispiel erinnere ich mich ja vor Jahren, die aus einer Ferienanlage verschwunden ist und so weiter.
00:10:25: Und man könnte, dass dieses Thema sozusagen von allen Seiten her beleuchten.
00:10:30: Man könnte jetzt sagen, Wenn wir uns zum Beispiel den Fall Mehdi angucken, da haben die Eltern ja im Grunde, soweit wir wissen, alles getan.
00:10:37: Und trotzdem ist das irgendwie passiert.
00:10:40: Also wir können nicht rund um unsere Kinder permanent rumkreisen, sondern wir brauchen auch das Vertrauen und die Intuition.
00:10:48: Und gleichzeitig gibt es auch Situationen, wo wir vielleicht im Nachhinein sagen würden, das war jetzt irgendwie leichtsinnig.
00:10:56: Als du das eben vorgelesen hast mit den Großeltern, die da mit dem Kind auf dem Spielplatz waren, da wird Mina ein gutes Gefühl gehabt haben und jetzt nicht das Gefühl gehabt haben, dass sie sich in einem Thriller befindet, wo vielleicht ein älteres Ehepaar, ein anderes Kind als Köder ansetzt und dann ihr Kind irgendwie mitnimmt.
00:11:12: Weißt du, was ich meine?
00:11:13: Also man kann so viele Bilder entwickeln aus der Angst heraus, dass man dann irgendwann wirklich ganz, ganz eng wird und nur noch mit dieser Angst durchs Leben geht.
00:11:22: Und ich verstehe natürlich jetzt die Großeltern oder die Eltern von Männer, die ja darauf aufmerksam gemacht haben, nur es ist nicht abschließend zu beantworten.
00:11:33: Es gibt einfach Menschen auf dieser Welt, die uns nichts Gutes wollen und wenn wir den begegnen, dann können wir gut vorbereitet sein und es kann gut ausgehen und es kann aber eben auch anders sein.
00:11:44: Wir können uns nicht vor allem schützen, das wollte ich damit sagen.
00:11:47: Ja, ich würde aber trotzdem gerne zwei Bereiche einbringen, die auch keine abschließende Beantwortung sind, aber die Bedenkenswert sind aus meiner Sicht.
00:11:57: Ich habe nämlich letztens ein Buch gelesen von einem amerikanischen Professor.
00:12:01: Da geht es eigentlich um die Verhaltensänderung von Kindern und Jugendlichen seit den zwei Tausend Zehnern Jahren, als es Smartphones gibt.
00:12:11: Aber gleich geht es eben auch darum, wie Kinder und Jugendliche draußen sich bewegen können.
00:12:17: So wie ich das gelesen habe lässt sich das gar nicht so auf Deutschland übertragen.
00:12:21: Da wird nämlich davon berichtet, dass es viel mehr kontrolliert und überbehütet ist und das sogar noch gesetzesmäßig nachverfolgt wird.
00:12:29: Also wenn da jemand sozusagen sein Kind zum Bäcker lässt, kann es sein, dass er eine Anzeige kriegt und das Kind nicht behütet hat und so weiter.
00:12:37: Und die Argumentation von diesem Professor ist eben, dass es eine Überbehütung im Draußen gibt und eine zu wenige Behütung bei Smartphones, das ist aber jetzt nicht unser Thema.
00:12:49: Und er sagt, das ist auch deshalb gekommen, weil solche Fälle, er nimmt nicht den Fall, er nimmt andere Fälle, Massenmedial so stark präsentiert worden sind, schon in den Neunzigerjahren durch das TV, dass die Angst davor zumindest irrational groß ist.
00:13:08: Und das fand ich einen wichtigen Punkt.
00:13:10: Nicht zu sagen, Kinder können nicht verschwinden.
00:13:15: Aber die Angst müsste wahrscheinlich größer sein, dass das Kind die Treppe runterfällt, als dass es von jemandem Fremden mitgenommen wird.
00:13:22: Das ist der eine Punkt.
00:13:23: Also sich zu vergegenwärtigen, dass man natürlich Angst hat.
00:13:27: Und übrigens ich als Papa, ich würde sowas von... zum Helikoptern tendieren.
00:13:32: Wenn ich mir nicht immer wieder sagen würde, nee, das ist wichtig, die sind jetzt gerade draußen.
00:13:36: Ich muss nicht ständig da sein.
00:13:37: Wir haben auch einen Spielplatz in der Nähe vom Haus und manchmal ist es wirklich auch höherweite oder es müsste jemand zu mir rennen.
00:13:44: Und das machen die dann ja auch.
00:13:45: Da hat sich jemand weh getan so.
00:13:47: Der zweite Punkt ist, dass ich es dennoch wichtig finde sozusagen für das Kind, aber auch für die Eltern, sich mal Gedanken darüber zu machen, ob es nicht vielleicht sogar mit der Schule so Coachings gibt's.
00:14:04: Da gibt es ganz tolle Sachen.
00:14:06: Also meine Tochter zum Beispiel, die haben das in der Schule, da ging's um die eigenen Stärken und um Nein sagen, um sogar eine ganz bewusste Form der Abgrenzung.
00:14:15: Halt, stopp, ich will das nicht.
00:14:17: Ja, und auch um das Bewusstsein.
00:14:19: Was mache ich eigentlich, wenn jemand auf mich zukommt?
00:14:23: und ich möchte das nicht so?
00:14:25: Das heißt, für mich jetzt aus meiner Perspektive von dem... Wie ich mich damit beschäftigt habe, finde ich beide Sachen wichtig, die Bewusstwertung der eigenen möglicherweise irrationalen Angst in der Überbetonung, aber auch die Überlegung, wie kann ich meinem Kind Werkzeuge an die Hand geben, die in einer sehr, sehr unwahrscheinlichen Situation dann aber zum Einsatz kommen können.
00:14:52: Ja, vielen Dank für die Impulse und diese ganzen Aspekte.
00:14:55: Ich habe jetzt so ein bisschen darüber nachgedacht, während ich dir zugehört habe.
00:14:59: Ich finde, diese Formulierung, die du gemacht hast, nämlich, dass die Angst irrational groß ist, nicht die Gefahr.
00:15:09: Also die Angst davor, dass etwas passiert.
00:15:12: scheint irrational groß zu sein.
00:15:14: und wenn ich da so weiter drüber nachdenke, habe ich das Gefühl, dass es auch etwas damit zu tun haben könnte, dass wir die Illusionen, dass wir sicher sind in dieser Welt immer größer gemacht haben.
00:15:25: Also die ist immer größer geworden.
00:15:28: haben uns Räume geschaffen, wir haben technische Möglichkeiten geschaffen, wir tracken uns gegenseitig, wir tracken die Kinder.
00:15:35: Ich weiß noch, es gab dann irgendwann, als diese Apps auf dem Markt kam, auch eine Anfrage an mich, ob ich nicht werben möchte für eine Tracking-App.
00:15:43: Es gibt auch Uhren, wo man Kinder irgendwie tracken kann und ich verstehe die Eltern.
00:15:47: Es ist nicht so, dass ich die Eltern nicht verstehe.
00:15:50: Ich weiß nur, und da bin ich ganz bei dir, dass wir damit Räume nehmen den Kindern.
00:15:56: Und dass das, was wir zum Beispiel erlebt haben, noch vielleicht, weiß ich nicht, du sagst mal, du bist Landkind, ich bin ja auch so auf dem halben Land quasi groß geworden.
00:16:05: Entschuldigung, Stadtkind.
00:16:06: Ich bin jetzt sozusagen zum Landkind geworden.
00:16:09: Ja, also bei mir war es umgekehrt, ich bin jetzt ein Stadtkind, liebe aber auch das Land und kann mich nicht so richtig entscheiden, wo ich eigentlich hin will, weil ich beides irgendwie schön finde, passend finde, aber ich bin tatsächlich als Kind auf dem Land groß geworden.
00:16:22: Beim Bauern haben da Milch geholt, die Kätzchen gesehen, die da geboren wurden.
00:16:26: Und das war eine Routine, die zum Tag mit dazugehörte, auf Bauernhof zu sein.
00:16:30: Und es gab eben auch Wälder, wo wir eben auch sein durften.
00:16:34: Und das war schon so.
00:16:35: in dem Alter, also vielleicht nicht drei, aber zwischen vier, fünf und sieben, acht so, sechs, sieben, acht war das schon so.
00:16:41: Und das hat sich einfach sehr frei angefühlt.
00:16:44: Und natürlich bin ich da auch hingefallen, hab mir weh getan, hab auch Erfahrungen gemacht.
00:16:48: Und ich bin übrigens auch Menschen begegnet.
00:16:50: wo ich gemerkt habe, die meint es nicht so gut mit mir.
00:16:52: Also kann ich jetzt auch froh sein, dass es gut ausgegangen ist.
00:16:55: Aber ich glaube, wir brauchen das Wissen darum, dass Kinder auch Räume für sich brauchen.
00:17:00: Insofern kann ich mir da eigentlich nur bestärken, auch dieses, dass sie ihrem Sohn die Möglichkeit gegeben hat, mit einem Kind auf dem Spielplatz bis zum Abend wunderschön zu spielen und da ein Raum geschaffen hat und da auch im Vertrauen war, dass das alles so sein wird.
00:17:15: Das ist so das eine.
00:17:16: Also die Illusionen... die größer geworden ist, dass wir sicher sind.
00:17:21: Sicher ist im Grunde, dass nicht sicher ist und wir haben immer wieder Möglichkeiten, uns vorläufig sicher zu machen und wir können immer mal wieder nachgucken.
00:17:29: Rufweite oder du sagst, jemand kommt dann zu dir, was mir zu dem zweiten Aspekt einfällt.
00:17:36: Diese Trainings, die wir mit Kindern machen, dass sie sagen, Stopp, Halt, ich will das nicht.
00:17:44: Diese Abgrenzung.
00:17:46: Da muss ich sagen, bin ich immer ein bisschen nachdenklich drüber, weil ich glaube, dass es eine natürliche Abgrenzung gibt von Kindern.
00:17:58: Und das ist ja, also ich frage mich, wie viele Kinder führen das dann als eine Handlung aus, die auf diese Situation geprägt wird?
00:18:09: Also wenn dir jemand zu nahe kommt und der kommt dir nicht geheuer vor, dann musst du stopp sagen.
00:18:17: Ich glaube, dass es wichtiger wäre, einen Schritt davor zu gehen.
00:18:20: Wann dürfen unsere Kinder Nein sagen?
00:18:22: Wann dürfen die Stopps sagen?
00:18:24: Wann dürfen die sagen, ich will das nicht?
00:18:26: Da sind wir auch bei sexuellen Übergriffen oder so.
00:18:30: Also die beste Prävention ist, wenn unsere Kinder zu Hause nein sagen dürfen.
00:18:34: Wenn sie ihre Intuition folgen dürfen und wenn das Nein gehört wird.
00:18:39: Das heißt nicht, dass wir nicht über das Nein dann diskutieren.
00:18:41: Aber wir leben ja in einer Welt, wo wir den Kindern eigentlich das Nein nicht zugestehen.
00:18:46: Das heißt, wir suchen ständig die Kooperation.
00:18:49: Wir gehen ständig über Grenzen von Kindern hinweg und dann... Geht die intuition ja auch weg.
00:18:55: darf ich überhaupt nein sagen oder muss ich in die kooperation gehen?
00:18:58: und dann steht mir ein erwachsener gegenüber in der schule machen wir genau das gleiche.
00:19:02: in der schule sagen wir den kindern du musst mit den lehrern mit den lehrerinnen kooperieren auch wenn die manchmal metoden haben die wehtun oder die anderen wehtun ja.
00:19:10: also ich finde das ist echten zweischneidiges schwer und es ist nicht stringent.
00:19:15: und ich glaube wenn wir die haltung mehr haben dass kinder nein sagen dürfen und dass sie in ihrem nein gehört werden ist das die beste für Menschen die Grenzen von unseren Kindern überschreiten und die Möglichkeit, dass die Kinder dann auch in ihrer Intuition bleiben, weglaufen, sagen, ich will das nicht stoppen.
00:19:36: Weißt du, was ich meine?
00:19:37: Ja, ich weiß, was du meinst.
00:19:39: Anekdotische Evidenz.
00:19:40: Ich hab das bei meiner Tochter erlebt, die hat dieses Training gemacht und die nutzt das einfach.
00:19:44: Also in der Situation mit anderen Kindern, weil sie hat ja keinen Bruder, also rede ich mir ein, dass ich sie auch mal ein bisschen nerven kann und sie sagt, Papa, halt, stopp, ich will das nicht.
00:19:54: Und zwar sehr deutlich und laut und da freue ich mich immer.
00:19:57: Weil ich so denke, ja, genau.
00:20:00: Aber ich glaube,
00:20:00: dass bei deiner Tochter es ja so sein, du wirst ja jetzt nicht, ich glaube, neun ist sie, sie wird jetzt acht, sie ist doch jetzt nicht mit acht Jahren zum ersten Mal damit konfrontiert, dass sie meinen Sagen darf, sondern ich glaube, dass ihr ja Eltern seid, die von Anfang an die Grenzen eurer Tochter auch respektiert habt.
00:20:17: und mein Aufruf gilt nur dahin, dass wir bewusster.
00:20:20: Ich sage nicht, dass das Training gut oder schlecht ist, weil es sind ja auch dann geübte Handlungsmuster, in die wir reinkommen.
00:20:26: Also wenn wir in Schrecken bekommen, dann gehen wir in Freeze und wir wissen nicht, was wir machen sollen.
00:20:31: Im schlimmsten Fall laufen wir nicht mal weg.
00:20:33: Also deswegen ist das, ich sage nicht, dass das nicht sinnvoll ist.
00:20:37: Ich sage nur, dass es auch wichtig ist, dass wir das zu Ende denken und dass wir nicht sozusagen doppeldeutig den Kindern sagen, an der es böse da darfst du nein sagen, aber ansonsten sagt bitte immer ja.
00:20:49: finde ich noch mal so als Haltung und als Unterbau einfach wichtig.
00:20:54: Ich glaube auch, dass das, was du gesagt hast und das, was ich gesagt habe, sich gar nicht zwangsläufig widersprechen.
00:20:59: Weil das eine ist sozusagen eine Form der Sozialisation, in der es sowieso schon mal darum geht, du kannst Nein sagen und ein Nein ist okay und wir nehmen das an.
00:21:11: Das andere ist eine Form von noch mal zusätzlicher Bewusstwertung für eine Gefahrensituation.
00:21:18: Und das habe ich deshalb besprochen, weil es hier, also oft geht es im Familienrat ja um ein bestimmtes Verhalten oder eine Konfliktsituation.
00:21:29: Und ich hatte das Gefühl, dass hier der größte Punkt ist, dass die Mutter sich in sozusagen Schreckensszenarien rein denkt.
00:21:40: Und etwas, was vorher okay war, nämlich, dass die so offen sind und mit anderen spielen und die sind auch, wird plötzlich zu einer potenziellen Bedrohung.
00:21:48: Und deshalb glaube ich, dass die Dinge, die wir gerade gesagt haben, wichtig sind.
00:21:51: Ich hätte witzigerweise einen weiteren Gedanken, der deinem scheinbar fundamental widerspricht, aber eigentlich nicht.
00:22:00: Du hast nämlich gesagt, Sicherheit ist komplett eine Illusion.
00:22:03: Da würde ich erst mal sagen, stimme ich dir zu.
00:22:05: Sicherheit war und ist immer eine Illusion.
00:22:08: Ich würde aber trotzdem sagen, wir leben in der sichersten aller Welten.
00:22:13: Aber in einer Welt, die, wenn etwas passiert, das natürlich riesig macht auch.
00:22:19: Und das erzeugt dann sozusagen die Bilder.
00:22:22: Und das nur deshalb, weil ich glaube, dass es auch wichtig ist in der Situation, in der sich Minder beschäftigt.
00:22:29: Natürlich nicht zu sagen, jetzt geht und das macht sie auch nicht.
00:22:34: Und ich gehe jetzt nicht nur in den Garten, ich fahre jetzt nach zu freuen, die drei Stunden weg.
00:22:38: Das macht sie auch nicht.
00:22:39: Dennoch die Situation in gewisser Weise realistisch einzuschätzen.
00:22:45: Hab acht, okay, aber nicht so eine ständige Alarm mit Schreckensbildern und so weiter.
00:22:51: Kann total gut mitgehen, was mit dem, was du auch gesagt hast.
00:22:54: Ich glaube, es ist halt eben schwierig, das vielleicht auch ein Thema von uns Müttern diese Bilder so einfach auszunehmen und da ein Pragmatismus zu kommen.
00:23:03: Und es ist wahrscheinlich ein Auszielieren zwischen Vertrauen und Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, eigener Intuition und dann vielleicht auch nochmal in der Kontrolle.
00:23:15: Und auch der Frage, wie übergebe ich zum Beispiel einen anderen Erwachsener?
00:23:19: Also, wenn da jetzt ein Großelternpaar ist und Minna hat da übergeben, dann vielleicht das nächste Mal auch nochmal mit mehr Bewusstsein oder mit einem anderen Bewusstsein.
00:23:29: Und auch mit der Frage, wie oft guckt sie danach?
00:23:32: Und ist sie trotzdem noch Ansprechpartner für ihr Kind?
00:23:35: Und wie können wir das auch thematisieren, wenn in dieser Region?
00:23:39: Also, es klingt ja auch schon ganz schlimm bedenklich.
00:23:41: Es klingt ja so, als wäre ... Böse Mann geht um oder böse Menschen gehen um.
00:23:46: Also wenn das tatsächlich so ist, dann gibt es ja auch altersmäßig zum Beispiel bei dem sechsjährigen schon die Möglichkeit auch mit ihm darüber zu sprechen und eben auch zu gucken, wer gehört eigentlich zu unserem nächsten Kreis, wo wir uns vertrauensvoll hinwenden können und an welchen Stellen gibt es vielleicht eben auch dann ein bestimmtes Gefühl im Körper, wo man das Gefühl hat, das stimmt alles nicht oder da muss man eben vorsichtig sein.
00:24:10: die berühmte Schokolade von anderen anzunehmen oder so.
00:24:14: Also da kenne ich das zum Beispiel auch auf dem Spielplatz.
00:24:17: Gibt es immer wieder sehr nette Menschen, die dann den Kindern Dinge anbieten.
00:24:22: Und heute ist ein Bewusstsein dafür, eher entstanden zu sagen, wir fragen erst mal die Mama, ob du das haben darfst.
00:24:28: Und nicht, weil man dem Kind nicht das zugesteht, sondern weil eben genau das Bewusstsein dafür geschaffen werden soll, dass man einfach nicht von jedem irgendetwas annimmt und da eine erste Kooperation und eine Kontaktanbahnung und vielleicht auch ein Vertrauen.
00:24:40: entsteht.
00:24:41: Was ich auch noch wichtig finde, weil die eine Frage ja, wie kann ich dem Kind das beibringen und wann es sich und wie zu wehren hat, das haben wir gerade gesagt, da gibt es eben ein Gespräch, was man dafür kann.
00:24:55: Man kann sich auch an die Schule wenden und sagen, ist das nicht was für euch, wenn wir da so einen Coach holen.
00:24:59: Was ich gerne noch sagen würde, ist bei sowas glaub ich, ist es auch total sinnvoll, sich mit anderen Eltern auszutauschen.
00:25:05: Man ist ja oftmals, hat man vielleicht in derselben Schwangerschaftsgruppe gewesen oder hat sonstige Freunde.
00:25:11: Das ist ja oft so, dass die Kinder dann so im gleichen Alter sind, einfach damit despielen, während man spricht.
00:25:16: Und das würde ich auch echt sagen, dass man da noch mal in Austausch geht und sagt, sag mal, na, hast du diese Ängste auch?
00:25:23: Siehst du das irrational?
00:25:24: Weil manchmal ... relativiert sich was und renkt sich dann auch ein bisschen ein.
00:25:29: Das zum Beispiel jetzt, ich weiß es natürlich nicht.
00:25:31: Aber die sagt, ja, klar, das war in der Region diese Sache.
00:25:34: Aber ganz ehrlich, das war das erste Mal.
00:25:37: Oder wie auch immer.
00:25:37: Aber jedenfalls, dass man da auch noch mal, vielleicht sogar auf der Grundlage dieses Podcast-Gesprächs auch noch mal in den Austausch mit anderen geht, damit man nicht alleine ist mit seiner Furcht, die sich manchmal ja noch mal so zunehmend steigern kann.
00:25:51: Und das wäre das schlechtmöglichste.
00:25:54: Ja, ich finde auch immer gut, weil du noch mal die Furcht angesprochen hast.
00:25:56: Wenn man Angst hat, das ist ja eine sehr... die Fuhrsache oft Angst.
00:26:00: Angst ist in meiner Welt, in meiner Assoziation immer wie so eine große dunkle Wolke.
00:26:05: Und wenn man in den Austausch geht, dann fängt man an, diese große dunkle Wolke sich anzugucken und in Befürchtungen zu gehen.
00:26:10: Also was ist denn genau meine Befürchtung?
00:26:13: Und oft merkt man dann schon, dass die Befürchtung, weil wenn sie konkret wird, eigentlich nicht realistisch ist oder nur bis zu einem gewissen Grad realistisch ist oder man auch die Möglichkeit hat, Dinge zu ver... Also insofern ist das noch mal ein guter Hinweis.
00:26:25: Ich möchte noch mal den vorletzten Satz aufgreifen, vielleicht zum Schluss, weil sie schreibt, bislang habe ich auf mein und ihr Gefühl vertraut, dass die schon selbst gut unterscheiden können, was sich richtig oder falsch anfühlt.
00:26:37: Und ich würde schon sagen, bei dem Dreijährigen, also wir haben es hier mit drei und sechs Jährigen zu tun, es wäre schon gut, immer auch das eigene Gefühl mit reinzunehmen.
00:26:47: Also Kinder haben ja Bedürfnis nach Verbindung und nach Autonomie und nach Sicherheit.
00:26:55: Und manchmal fühlt sich etwas in der Verbindung gut an, was aber nicht sicher ist.
00:26:59: Und manchmal brauchen sie auch die Autonomie in einer Verbindung, was dann auch vielleicht nicht die Sicherheit eigentlich bietet.
00:27:06: Also Kinder zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie sich ihre Grundbedürfnisse noch nicht immer... Also in bestimmten Altern noch gar nicht, selbst und auch vor allem mit konstruktiven Strategien verschaffen können.
00:27:17: Ja, das heißt mir wäre trotzdem noch mal wichtig, auch bei allem, was wir jetzt besprochen haben, dass wir nicht ausschließlich auf die Intuition von Kindern uns verlassen.
00:27:28: Absolut, ja.
00:27:29: Sondern ich glaube, es ist wirklich wichtig, mit unserer Intuition und mit der Intuition der Kinder auch zu arbeiten, da ins Gespräch zu gehen und schon klar auch unsere Verantwortung wahrzunehmen.
00:27:39: Gleichzeitig habe ich nicht das Gefühl, dass Männer diese Verantwortung nicht wahrnimmt.
00:27:42: Ich wollte es nur noch mal aufgreifen, wenn mir dieser Satz so in Erinnerung geblieben ist.
00:27:46: Und die Kinder sollen natürlich so frei wie möglich aufwachsen dürfen, gar keine Frage auch möglichst mit einer Offenheit.
00:27:53: Und trotzdem dürfen wir auch nicht offen sein oder auch wieder zugehen, wenn wir eben das Gefühl haben, an der Stelle ist jemand außergewöhnlich offen und geht auf uns zu.
00:28:05: So, that's it.
00:28:07: Wird's it?
00:28:09: Eine wirklich spannende, ein spannendes Thema aus meiner Sicht, weil das mal so, wie ich es gesagt habe, in Richtung geht, die sich vielleicht, auf der anderen Seite ist das ja auch bei Erziehung und Bierbeziehung oft so, dass sich Dinge auch im Kopf abspielen, aber in dem Fall vielleicht noch mal mehr und vielleicht auch mit, das kann man ja auch mal direkt dazu sagen, ich habe es gerade eben schon angedeutet, einer Furcht.
00:28:35: Die glaube ich sehr sehr viele kennen ich.
00:28:37: übrigens auch habe ich gerade schon gesagt ja also insofern ist
00:28:42: eben so schwierig weil wir haben jetzt ganz viele Aspekt wir sind so drüber geflogen mal hier gelandet mal da gelandet und dann haben wir von illusion gesprochen dass wir eine sicherheit haben eine vermeintliche sicherheit dann haben wir.
00:28:53: von Vertrauen gesprochen, dann von Kontrolle.
00:28:56: Also, es ist, glaube ich, nicht so einfach zu beantworten.
00:29:00: Und manchmal, wenn man sehr in der Angst ist und seine Bilder hat, dann fühlt man sich vielleicht nicht ernst genommen.
00:29:06: Und deswegen bin ich bei diesem Thema immer so hin- und hergerissen, diese ganzen Aspekte sozusagen auf den Tisch zu legen und dann zu sagen, nimm dir doch mal das Raus, was jetzt für dich vielleicht hilfreich ist.
00:29:15: Also, ich hoffe, Minna, dass etwas dabei war für dich.
00:29:18: Ja, das hoffe ich auch.
00:29:19: Und dass das Beleuchten dieses Themas vielleicht so ein bisschen bewus- oder auch Entspannung vor allen Dingen auch reingebracht hat.
00:29:25: Dass es bestimmte Dinge gibt, die wir tun können und dass wir an anderer Stelle eben auch im Vertrauen sein dürfen.
00:29:30: Ja, absolut.
00:29:33: Ja, Mina, auch wir würden uns freuen, wenn du gerne dich dann noch mal meldest.
00:29:37: Für uns ist das immer schön zu hören, wie das Ganze dann angekommen ist, wie es vielleicht auch weitergegangen ist.
00:29:43: Ganz herzliche Grüße, Mina, für diese Frage.
00:29:46: Und danke Katja für dieses tolle Gespräch mal wieder.
00:29:48: Ja, danke dir, Bob.
00:29:50: Eine ganz schöne Woche noch.
00:29:51: Habs schön.
00:29:52: Gute Erholung.
00:29:53: Bis dann.
00:29:54: Tschüss.
00:29:55: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.
00:29:59: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:30:00: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts
00:30:04: gibt.
00:30:05: Wenn es euch gefallen hat, freuen wir uns, wenn ihr den Familienrat mit Katja Saalfrank abonniert.
00:30:10: Weiter empfehlt oder Bewertungen und Kommentare hinterlasst.
00:30:13: Wenn ihr auch eine Frage habt, dann schickt sie uns gerne an familienratatmitvergnügen.com.
00:30:20: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:30:25: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.
00:30:31: Wir freuen uns sehr auf
00:30:42: euch.
Neuer Kommentar