Lüge oder Wahrheit – Wie schaffe ich es, dass mein Kind mich nicht anlügt?

Shownotes

Vera* hat uns geschrieben und gefragt, was dahinter steckt, wenn ihr Kind sie anlügt.

Wie kann ich meinem Kind zeigen, dass es alles mit mir besprechen kann? Was ist der Unterschied zwischen Beschützen und Begleiten? Wie kann ich damit umgehen, wenn ich mein Kind bei etwas „Verbotenem” erwische? Wie kann ich meinem Kind Raum geben, Dinge heimlich zu tun?

*Namen geändert

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Transkript anzeigen

00:00:01:

00:00:06: Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.

00:00:09: Dem Familienpodcast von Mit Vergnügen.

00:00:12: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.

00:00:18: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.

00:00:24: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag mit Groß und Klein.

00:00:31: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.

00:00:38: Hallo und herzlich willkommen beim Familienrat Podcast mit Katja Saalfrank.

00:00:43: Ich sage es heute mal so rum und ich hätte bei einer gesagt, wir haben einen Gast heute.

00:00:48: Hallo,

00:00:50: heute darf ich Vertretung sein.

00:00:51: Ich habe mich total gefreut, dass ich Vertretung sein darf.

00:00:54: Hallo.

00:00:55: Ich habe richtig den ganzen Morgen schon dran gedacht und dachte erstens habe ich mich gefragt, können wir es noch?

00:01:01: Das ist die große Frage.

00:01:04: Können wir es noch?

00:01:05: Und ich finde es ja auch schön, so Vertretungssachen zu machen.

00:01:09: Ich könnte mir vorstellen, öfters Vertretungssachen zu machen.

00:01:11: Man hat nicht, ich mag so Vertretungssachen.

00:01:14: Ich glaube auch früher in der Schule, Vertretungslehrer, das waren immer Leute, die man gerne gesehen hat.

00:01:19: Ja, weißt du warum?

00:01:20: Weil man nicht die volle Verantwortung hat wahrscheinlich, ne?

00:01:22: Man springt einfach nochmal rein in so ein gemachtes Nest.

00:01:25: Ja.

00:01:25: und pflückt das reife Obst und dann geht man wieder.

00:01:29: Genießt und geht wieder.

00:01:30: Genießt und geht.

00:01:31: Das ist mein... Das ist doch herrlich.

00:01:34: Ich hoffe, du hast dich auch gefreut, Katja.

00:01:36: Ihr sagt doch, dass du dich auch gefreut.

00:01:37: Ich hab mich sehr gefreut.

00:01:38: Ich hab mich sehr gefreut.

00:01:39: Na ja, ich sag mal so, das ist natürlich... Für mich ist es immer so ein bisschen zweischneidiges Schwert, weil natürlich, wenn ich sage, ich freu mich, dass du da bist, dann freu ich mich, dass Bob nicht da ist.

00:01:48: Also ich... Also ich freue mich auf jeden Fall, dass wir uns mal so wiedersehen in dieser Form.

00:01:53: Ich bin sehr gespannt, ob wir es noch können.

00:01:56: Und natürlich freue ich mich für Bob, der ist im Urlaub und der soll das auch genießen.

00:02:00: Und ehrlich gesagt haben wir es ja auch schon ein bisschen angeteasert mal.

00:02:04: Und insofern, ja, es fühlt sich gut an, so wie früher.

00:02:09: Ja,

00:02:09: so wie früher.

00:02:10: Und trotzdem

00:02:10: anders.

00:02:13: Ich bin auf jeden Fall erholt und du?

00:02:16: Bist du durch mit dem Sammach?

00:02:17: Also ich bin erholt, aber ich war gar nicht nicht erholt, habe ich jetzt so das Gefühl.

00:02:22: Der Sommer in Berlin ist ja immer wunderbar, weil gefühlt oder vielleicht auch tatsächlich alles ein bisschen leerer ist.

00:02:31: Ja, ich habe so das Gefühl, es ist eine andere Energie, da ist so ein Flirren da und nicht so so diese Hektik und dieses volle und enge und Hupen und viele Autos und so, auch wenn es dann viele Baustellen hier und da gibt, so Sommerbaustellen.

00:02:44: Aber ich fand es oder finde das ganz wunderbar.

00:02:46: und ja, jetzt geht es schon wieder so ein bisschen Richtung Abschied, Herbst und so.

00:02:51: Da liegen schon ein paar Blätter auf dem Boden.

00:02:54: Aber das Wetter ist ja noch ganz gut.

00:02:56: Schauen wir mal, schauen wir mal, wie es wird.

00:02:59: Ist für dich der Sommer so eine Zäsur auch?

00:03:02: Es gibt ja diese Zeit zwischen Weihnachten und Neuer, wo man so runterkommt und sich was vornimmt und so weiter.

00:03:07: Und ich kenne das natürlich jetzt durch ein schulpflichtiges Kind, diese wahnsinnige Aufregung am ersten Schultag, die dann vor ein paar Wochen war.

00:03:14: Also wie so ein neuer Mensch, der jetzt in die Schule geht und guckt, wie sehen die anderen aus.

00:03:20: Man ist ein bisschen größer, man hat ein bisschen andere Klamotten an.

00:03:23: Und das ist irgendwie, ich finde das irgendwie vergleichbar mit... Wenn man dann das erste Mal im Januar ins Büro geht oder ins Studio oder wie auch immer im Praxis, es fühlt sich ja irgendwie so neu an, für mich zumindest, kenne ich das.

00:03:40: Und ich kenne das jetzt aber auch inzwischen so von den nach den Sommerferien, dass das auch so sich so ein Gefühl von, irgendwie fängt jetzt was Neues an, irgendwie, es gibt nochmal so ein Versprechen.

00:03:51: Also ich muss tatsächlich sagen, dass für mich vielleicht auch dadurch, dass ich ja keine Zäsur habe mit, ach jetzt sind Sommerferien und ach jetzt ist irgendwie Urlaub und jetzt kommen wir zurück und die Kinder bereiten sich auf die Schule vor und so, das habe ich ja alles nicht.

00:04:04: Also insofern sind es für mich eher so Fluide-Übergänge und bei mir war es dann einfach so, dass jetzt auch über den Sommer hinweg gar nicht... keine Praxis war, sondern es waren so andere Sachen.

00:04:14: Also ich konnte mal mehr auch wieder Hausbesuche machen zu denen, die eben dann da waren oder es gab dann auch tatsächlich fachliche Vernetzung, nicht alle Kitas oder auch Ämter haben ja geschlossen und so.

00:04:26: Es gab so ein paar Sachen, die ich einfach mal so dann am Stück machen konnte, wo man so einen halben Tag braucht oder wo man auch mehrere Stunden oder mehrere Tage hintereinander braucht.

00:04:34: Und das ist oft dann im Praxisalltag nicht so möglich.

00:04:37: Und es ist so ein bisschen vor sich hin.

00:04:39: geplätschert.

00:04:40: Es war eigentlich so eine richtig gute Work-Life-Balance.

00:04:43: Und jetzt merke ich auch noch nicht, jetzt ist ja die Schule wieder losgegangen.

00:04:47: Ich weiß, dass es dann zum, also spätestens ab Oktober wird es dann wieder sehr voll eben, weil die Schule wieder begonnen hat und weil die Einschulungen stattgefunden haben und dann die Eltern auf einmal ja oft besorgt sind oder auch die Kinder merken, ach, Schule, das war ganz schön, die Einschulung war ganz okay, aber jetzt da jeden Tag hinzumüssen, ja, wir haben vorhin schon gesagt, das sind ja oft wie eine volle Stelle.

00:05:09: das ja oft, also allein schon von der Zeit dahin zu gehen.

00:05:12: Und deswegen ist es für mich eigentlich gar nicht wie so eine Zäsur.

00:05:15: Ich glaube, es ist eher so das Ernte-Dank-Fest oder so.

00:05:20: Weißt du, so Ende Oktober, wenn dann halt wirklich es kalt ist und man die Jacke wieder wechseln muss und ich eben, ja, dann muss man andere Schuhe anziehen und man kann eben nicht mehr so weiß ich nicht, so einen Tanktop an haben oder so, sondern man muss halt dann wirklich, man holt die Pullis raus und es gibt vielleicht, die Sonne ist noch so ein bisschen warm und es ist wirklich alles golden und so.

00:05:43: Das ist dann wirklich so der Abschied irgendwie und das ist für mich dann so eine Zäsur eher so in der Jahreszeit als so in dem, was im Außen stattfindet.

00:05:51: Ah, verstehe, okay.

00:05:53: Also das Gutes hat natürlich wirklich einen Unterschied.

00:05:55: Wenn man nicht daran gebunden ist, wie sowas wie Schule oder genau solche Sachen, dann kann man das irgendwie freier gestalten.

00:06:02: Also sind wir, so ein bisschen stehen wir am Hafen und winken dem Sommer schon so langsam.

00:06:08: Der ist schon da, man sieht ihn schon so den Herbst.

00:06:12: Also ich würde sagen, ich bin schon mal zum Hafen gegangen und sehe die Sonne noch am Himmel stehen.

00:06:17: Das Winken kommt vielleicht in ein paar Wochen.

00:06:22: Dann setze ich mich auf die Bank und dann kommt das Winken.

00:06:24: Immer alles schön entschleunigt.

00:06:27: Siehst du?

00:06:27: Ich vergaß, Katja, siehst du?

00:06:29: Ja, ja.

00:06:31: Ja, das ist doch schön.

00:06:32: Kommst du ab und zu hier in den Podcast zurück und dann entschleunigen wir wieder

00:06:35: ein bisschen.

00:06:37: Ich hier auf meinem Dampffahrrad, klein schrittig, erst mal hinsetzen, noch nicht winken, erst mal nur den Kaffee trinken.

00:06:45: Erst mal nur an den Hafen gehen.

00:06:46: Erst mal nur an den Hafen gehen, stimmt, noch nicht mal den Kaffee.

00:06:48: Ich habe eine Frage, also beziehungsweise Vera hatte eine Frage und ich würde mal versuchen, die Frage vorzulesen.

00:06:59: Mal sehen, ob das noch klappt.

00:07:02: Hallo, liebe Katja.

00:07:03: Hallo, lieber Matze.

00:07:04: Ich habe einen Sohn, zehn Jahre alt, den ich seit ca.

00:07:08: two-tausendzwanzig Bedürfnis orientiert erziehe bzw.

00:07:13: es versuche.

00:07:14: Ich begegne ihm mit viel Verständnis und möchte verstehen, was ihn umtreibt und welche Bedürfnisse hinter seinen Gefühlen und seinem Verlangen liegen könnten.

00:07:24: Er schafft es manchmal selbst schon gut zu erkennen, was er braucht.

00:07:27: Wir sind in guten und engen Kontakt.

00:07:30: Er kann mir von seinen Sorgen und Problemen mit Schulkameraden erzählen.

00:07:33: Starke Gefühle lebt er bei uns zu Hause extrem lautstark aus.

00:07:37: Er kann sich zum Beispiel, wenn ich ihn bei etwas ertappt habe und er sich vermutlich schämt, oder wenn er sich ungerecht behandelt, führt

00:07:44: etc.,

00:07:45: unheimlich reinsteigern.

00:07:46: Er liegt dann am Boden und schreit und weint.

00:07:49: Manchmal will er sich selbst verletzen oder hyperventiliert und bekommt eine Art Panikattacke.

00:07:54: Es ist schwer, ihn aus diesen Situation wieder herauszuholen.

00:07:59: Gestern hatten wir wieder so eine Situation.

00:08:01: Erst nach der Schule zu seinen Großeltern in die Wohnung über uns gegangen.

00:08:05: Diese waren nicht zu Hause, bei uns hängt jedoch ein Schlüssel.

00:08:08: Dort hat er vermutlich ferngesehen, bis ich nach Hause kam und ihn gesucht habe.

00:08:13: Bei uns kann er seit kurzem nicht mehr schauen, wenn wir den Fernseher nicht freischalten.

00:08:17: Er kam, nachdem ich gerufen habe, runter und meinte, er wäre noch an der Bushaltestelle gewesen und sei gerade heimgekommen.

00:08:24: Als ich fragte, wo der Schlüssel von Opa und Oma ist, hat er ihn aus der Tasche gezogen.

00:08:30: Ich habe ihn mit meinem Verdacht konfrontiert und gefragt, ob er oben war.

00:08:34: Er konnte es nicht zugeben und verfiel in rasende Wut.

00:08:38: Erst, als ich ihm versichert habe, dass ich die Sache schon wieder vergessen hätte und wir beide wahrscheinlich auch einfach wahnsinnig hungrig sind, hat er sich langsam beruhigt.

00:08:47: Ich würde gerne noch mit ihm über diesen Vorfall sprechen, jedoch weiß ich nicht, wie, ohne dass er sich verurteilt und er tapf fühlt.

00:08:54: Meine Frage, warum meint er, mir nicht die Wahrheit sagen zu können?

00:08:59: Er muss keine Strafe fürchten, warum tut er solche Dinge heimlich?

00:09:02: Wir sind schon streng, was Medien betrifft und es gibt Medienfreitage und an den anderen Tagen sind die Zeiten auf seinem Tablett beschränkt.

00:09:10: Das haben wir mit den Kindern gemeinsam ausgerhandelt.

00:09:13: Der Fernseher war bis vor kurzem nicht regulierbar.

00:09:15: Deshalb hat es sich hier versucht, bei jeder Gelegenheit zusätzliche Medienzeit zu ergaunernen.

00:09:21: Anführungsstrichen.

00:09:22: Danke für eure Hilfe und eure wertvolle Arbeit, Vera.

00:09:26: Ja, vielen Dank erst mal für die Frage.

00:09:31: Ich sehe hier zwei Themenbereiche erst mal.

00:09:35: Das erste Thema ist ja die Frage im Wahrheit oder Pflicht.

00:09:44: Was ist Wahrheit?

00:09:45: Was ist Lüge?

00:09:46: Wie können wir im Vertrauen mit unseren Kindern in Kommunikation kommen?

00:09:50: Worum geht es dann?

00:09:51: Und die Frage jetzt hier von Vera ist ja, warum meint er mir nicht, die Wahrheit sagen zu können?

00:09:56: Das ist ja erstmal eine gute Frage.

00:09:58: Und das zweite Thema, was ich aber hier sehe, ist das Thema, an dem sich diese Frage nach Lüge oder Wahrheit so ein bisschen aufhängt, nämlich das Thema Medien.

00:10:09: Diese beiden Themenbereiche würde ich gerne besprechen.

00:10:12: und zum Dritten, was ich jetzt gerade nochmal am Schluss aufgefallen ist, ist, dass Vera schreibt, wir haben das mit den Kindern besprochen.

00:10:19: Das heißt da, es gibt mehrere Kinder.

00:10:22: Wir sprechen aber nur über eins.

00:10:24: Ich habe einen Sohn, zehn Jahre alt und unten lese ich dann am Schluss, wir haben das mit den Kindern gemeinsam ausgehandelt.

00:10:31: Das irritiert mich irgendwie.

00:10:32: Also gut, sie kann ja einen Sohn haben und dann hat sie vielleicht noch zwei Mädchen oder ein Mädchen.

00:10:38: Aber es ist ein System.

00:10:39: Es ist ein Geschwistersystem.

00:10:40: Das ist vielleicht also... Einfach nur für den Hinterkopf, wer weiß, ob wir da noch hinkommen.

00:10:45: Ich habe es mir auch gesehen.

00:10:46: Wäre natürlich schon auch ganz interessant zu wissen, ist das jetzt das älteste Kind, ist das jüngste Kind?

00:10:51: so einfach, weil das nächste, was wir ja hier erfahren, ist... dass das Kind über das wir sprechen, zehn Jahre alt ist und seit zwanzig zwanzig ein Klammern erst.

00:11:02: Hier steht jetzt bedürfnisorientiert.

00:11:03: Ja, wir reden ja explizit nicht über bedürfnisorientiert, sondern bindungs- und beziehungsorientiert.

00:11:09: Also was ist konstruktiv für die Beziehung und wie hängen sozusagen Bindung und äußere Einflüsse, Konstellationen, Themen und so weiter miteinander zusammen.

00:11:20: Deswegen bindungs- und beziehungsorientiert.

00:11:22: Und natürlich gucken wir auch auf die Grundbedürfnisse.

00:11:25: Aber die sind eben nicht alles, das geht nicht nur darum.

00:11:28: Was ich damit sagen will, ist, dass er ja schon zehn ist.

00:11:32: Und jetzt haben wir zwanzig, vierundzwanzig, also seit vier Jahren, aber er ist schon zehn.

00:11:37: Also das heißt, die ersten sechs Jahre wissen wir nicht, in welcher Form Beziehung stattgefunden hat.

00:11:43: Und ich gehe mal fast davon aus, dass es da vielleicht eben ein bisschen autoritärer.

00:11:51: zugegangen ist.

00:11:52: Also ein bisschen machtvoller, dass da doch vielleicht auch eine Anpassung anders von Vera und ihrem Mann, dem Vater des Kindes, an ein gewolltes Verhalten stattgefunden hat.

00:12:03: Und das wäre, also das ist jetzt nur eine Vermutung, das können wir jetzt nicht sagen, aber ich finde diesen Wechsel manchmal so von, sehr ein Perspektivwechsel, von du bist nur okay, so wie ich dich will.

00:12:18: Und wenn du nicht so bist, wie ich, es will, dann passe ich dich an, weil ich habe dazu die Mittel und ich bin machtvoll hin zu dem, ich bin interessiert daran, was du denkst und fühlst.

00:12:32: Aha, interessant.

00:12:33: Du ärgerst dich?

00:12:34: Worüber?

00:12:36: Was können wir gemeinsam tun?

00:12:37: Das ist ja eine ganz andere Perspektive, das Verhalten als ein Signal zu nehmen, auf die Emotion und über die Emotionen zu reden, als ausschließlich über das Verhalten zu sprechen.

00:12:47: und dann zu belehren, zu bevormunden, unter Umständen abzuwerten und dann mit einer Maßnahme, mit einer Sanktion das Verhalten zu beantworten und dadurch es anzupassen an einem von einem selbst gewolltes Verhalten.

00:13:03: Und jetzt komme ich mal zu, vielleicht ich überlege gerade erst mal zu den Medien.

00:13:09: Okay.

00:13:09: Ist das erstmal nachvollziehbar für dich?

00:13:11: Das ist

00:13:11: total nachvollziehbar.

00:13:13: Absolut ist nachvollziehbar.

00:13:14: und ich werde jetzt bei den Lügen wäre ich da eingestiegen, weil mich interessiert hätte, auch dann, ob dieses vielleicht früher andere Erziehungsmodell damit zu tun haben könnte, dass das Kind eben meint, lügen zu müssen.

00:13:36: Also, und wie lange so ein altes System, manchmal in Anführungsstrichen, noch wirkt, obwohl man ja schon seit vier Jahren anders in Beziehung ist.

00:13:47: Ich finde deine Frage total schön.

00:13:48: Und da kommen wir auch zu, jetzt konkret hier auf diesen Fall bezogen.

00:13:52: Du hast eben gesagt, du würdest gespannt finden, wie lange ein altes System noch wirkt, wenn man jetzt seit vier Jahren schon anders lebt.

00:14:00: Und jetzt habe ich uns beide gerade so angeguckt und dachte, wo kommen wir noch mal her?

00:14:04: Haben wir einen bindungs- und beziehungsorientierten Umgang erlebt?

00:14:07: Und wann hat denn aufgehört, dieses System zu wirken?

00:14:11: Ja, also ich will damit nur sagen, klar, es geht da jetzt um Entwicklung und es ist natürlich auch sehr gut, wenn man in der Entwicklung, so ist es ja auch in der Elternschaft, dass wir ja erst Eltern werden sozusagen und uns entwickeln mit den Kindern gemeinsam und dann auch oft eben eine neue Beziehungserfahrung machen und unsere alten wirksamen, unbewusst wirksamen, sehr schnell unbewusst wirksamen Mechanismen erst im Kontakt mit den Kindern so richtig.

00:14:39: bemerken und sie dann auch wenn wir die Fähigkeit haben ins Bewusstsein holen.

00:14:43: und dann auch wenn wir die Fähigkeit haben.

00:14:46: Zu verändern und das ist ja das was Vera beschreibt was sie gemacht hat.

00:14:50: und deine Frage ist natürlich völlig richtig ist es möglich wie wirkt das noch?

00:14:55: wie kann man sozusagen dann in diesen jungen Jahren in der Entwicklungsphase.

00:14:59: Ein neuen Umgang miteinander etablieren?

00:15:02: und ich nehme das mal so ein bisschen vorweg es können es.

00:15:05: vermutlich ist es schon so dass.

00:15:08: An dieser Stelle deutlich wird, dass die Beziehung gelitten hat.

00:15:12: Denn es geht ja Vertrauen weg.

00:15:15: Wenn wir einen strafenden, sanktionierenden Umgang haben miteinander, dann geht das Vertrauen weg.

00:15:21: Und es kommt eben die Kontrolle.

00:15:24: Und es kommt das Misstrauen.

00:15:27: Und es kommt eben das Gefühl, ich bin nicht okay, so wie ich bin.

00:15:30: Ich kann mich nicht so zeigen mit dem, was ich eigentlich möchte und was ich nicht möchte.

00:15:35: Und dann wird es eben so was wie ein... Ja, dann überlegt sich erst das System, wenn die Kinder klein sind, überlegt sich das System eine Strategie.

00:15:43: Das kann eben sein, dass ein Kind ganz zurückgeht, die Gefühle wegdrückt und sich anpasst.

00:15:49: Ja, das sind dann die angepassten, die angenehmen Kinder, weil die stören nicht.

00:15:52: Oder auf der anderen Seite der Range sind dann die Kinder eben gehen nach vorne, werden aggressiv, werden laut.

00:15:58: Das sind die unangenehmen Gefühle, die bei uns dann auch ankommen.

00:16:01: und die störenden, in Anführungsstrichen störenden Kinder, die eben dann laut werden und sagen, stopp bis hierhin und nicht weiter, hier stimmt was nicht.

00:16:08: Und die dann aber eben unter Umständen trotzdem die Gefühle nicht gereguliert bekommen oder auch wieder Sanktionen bekommen.

00:16:15: für diese starken Gefühle und das Verhalten, was daraus resultiert und dann eben doch auch wieder Strategien haben, diese Gefühle abzuschneiden und eben nicht, sage ich jetzt mal, sie gesund regulieren können.

00:16:28: Ja, das kann eben eine Folge noch sein.

00:16:32: Und ich möchte gerne auch noch etwas auf, ja, Decken klingt jetzt so, als ob es so klar ist, aber ich möchte gerne nochmal so ein bisschen da schimmert etwas durch.

00:16:41: Also das Thema, um das es geht, sind ja Medien.

00:16:44: Und ich höre hier, Werra sagt, wir sind schon streng, was Medien betrifft.

00:16:50: Jetzt könnte man über den Begriff streng sprechen.

00:16:54: Was ist streng?

00:16:55: Ist das eng?

00:16:57: Ist das autoritär?

00:17:01: Ist das klar?

00:17:03: Also was genau ist streng?

00:17:06: Ja, es gibt so Momente, da wird mir das dann auch immer gesagt so.

00:17:09: Also wenn ich irgendwie... irgendwo im Fernsehen zu sehen bin.

00:17:13: oder wenn ich mich äußere zu Beziehungen oder so dann oder auch im Umgang dann sagen manchmal Menschen dann so ja du hast so streng gewirkt oder du bist da so streng.

00:17:24: und ich denke immer also ich weiß kann mit diesem Begriff nicht so viel anfangen weil ich nicht genau weiß was streng ist.

00:17:31: also streng verbinde ich mit ja du siehst mich jetzt gerade wie ich mich aufrecht hinsetze und und irgendwie so.

00:17:38: also das so wie strammen still gestanden, stramm gestanden, so streng, das ist so, es fühlt sich so eng an.

00:17:45: Und es geht ja eher um eine Klarheit, um eine Klarheit, in dem was ich möchte und in dem was ich nicht möchte.

00:17:51: und ich habe genauso eine Klarheit, dass ich nicht strafen möchte, dass ich den anderen nicht verletzen möchte, dass ich keine Grenzen überschreiten möchte, da bin ich auch klar mit mir.

00:18:00: Ja, also und ich höre aber jetzt hier streng, könnte ja jetzt in diesem Kontext tatsächlich etwas sein, was Unter Umständen aus Hilflosigkeit, weil sie nicht genau wissen, wie sie damit umgehen sollen, doch etwas Kontrollierendes hat und damit unter Umständen auch etwas ist, was aus diesem alten System des Strafen, des Sanktionierenden, des Verhaltensorientierten so ein bisschen übrig geblieben ist und vielleicht unbewusst auch mitläuft.

00:18:28: Und

00:18:28: sich dann bei diesen Thema Medien, weil das ist eben streng, das ist eben den Anführungsstrichen noch alt.

00:18:34: oder näher am Alten dran, wenn wir da den Unterschied ziehen.

00:18:37: Und deswegen verhält sich der Kleine so und sagt sich, okay, hier oder es ist jetzt vielleicht nicht bewusst, sondern eher unbewusst.

00:18:47: Hier gibt es eine Strenge, hier brauche ich eine Strategie, wie ich das früher auch unter Umständen brauchte und dann deswegen reagiere ich genau.

00:18:55: Hier

00:18:55: gibt es eine Strategie, genau.

00:18:57: Und die Strategie kann nicht sein, ich möchte gerne Fernsehen gucken.

00:19:01: So oder die strategie kann nicht sein.

00:19:03: ich finde es irgendwie doof.

00:19:04: also dieser dieser letzte teil den du vorgelesen hast.

00:19:08: Wir sind schon streng was medien betrifft und es gibt medienfreie tage und an den anderen tagen sind die zeiten auf seinem tablet beschränkt.

00:19:16: Es gibt medienfreie tage.

00:19:18: sie wollen medienfreie tage und sie haben die durchgesetzt.

00:19:22: Also es klingt so, als ob diese Medienfreien Tage vom Himmel gefallen sind.

00:19:25: Die sind ja nicht vom Himmel gefallen, die gestalten wir ja.

00:19:27: Also wir sagen das unseren Kindern, dass wir das nicht wollen.

00:19:31: Und dann kommt noch ein Satz, den du vorgelesen hast.

00:19:34: Das haben wir mit den Kindern gemeinsam ausgehandelt.

00:19:38: Und das ist eben auch oft in Anführungsstrichen eine kleine Lüge.

00:19:43: Also die Frage ist, ich höre da immer sehr genau hindern, wie haben wir das ausgehandelt?

00:19:48: Also wir haben vielleicht den Kindern ... eine Zustimmung abgerungen.

00:19:53: Wir haben vielleicht ein Tauschgeschäft gemacht, so.

00:19:56: Aber im Grunde sind ja die Kinder oft nicht einverstanden mit dem, was gerade was Medien betrifft, was Eltern da wünschen oder auch durchsetzen.

00:20:07: Und das müssen wir auch zur Kenntnis nehmen.

00:20:09: Also nur weil die Kinder sagen, ja, okay, dann machen wir es so.

00:20:11: Heißt es nicht, dass wir beide einverstanden sind damit, sondern der Schwächere gibt nach.

00:20:17: Ja, was sollen die Kinder machen?

00:20:19: Der

00:20:20: Verbrecher sagt ja auch nicht, okay, toll, tolle Strafe, Hammer, ich mach' dich gerne.

00:20:26: Ja, wobei, das ist ja jetzt auch wieder, würde ich fast, also ich weiß, was du meinst und würde ich aber fast gerne sehr voneinander trennen, weil der Verbrecher sozusagen, auch da konnte man wieder drüber sprechen, also der Grenzenbrecher.

00:20:42: der gesellschaftliche Grenzen, menschliche, wie auch immer, also irgendetwas Justiziales getan hat, ist ja nicht das, worüber wir sprechen, wenn Kinder... sozusagen Strategien entwickeln oder Systeme in Kindern Strategien entwickeln, um ihre Bedürfnisse auszudrücken oder um ihre Gefühle auszuhandeln.

00:21:00: Also das ist mir immer noch mal ganz wichtig, weil das eben oft so parallel verhandelt wird und das ist aber der Staat und der Staat hat keine warme nahe Beziehungen.

00:21:10: Es ist für den nicht interessant, was denken und fühlen wir.

00:21:13: Ja, sondern der setzt Rahmenbedingungen und da ist das ist justiziabel, wenn jemand über Grenzen geht, also nicht das, nicht automatisch, aber es gibt einfach festgelegte Grenzen, die dann justiziabel sind, wenn Erwachsene darüber gehen und Erwachsene sind voll verantwortlich für ihr Verhalten, während ein zehnjähriger noch nicht an dieser Stelle ist.

00:21:31: Der ist gleichwertig und nicht gleichberechtigt und lebt in einem warmen Nahensystem, wo eben schon die Frage ist, was denkst du, was fühlst du?

00:21:40: Und das sagt Vera ja auch.

00:21:42: Sie möchte gerne wissen, was er denkt und was er fühlt und möchte ihm nah sein und seine Gefühle wissen.

00:21:50: Also ich sag mal so, wenn wir diese beiden Systeme vergleichen, der verurteilte, der muss damit nicht einverstanden sein, weil es wird recht oder unrecht gesprochen.

00:22:00: So, und das interessiert den Staat auch nicht.

00:22:03: Man kann dann juristische Mittel einlegen, Widerspruch einlegen und so.

00:22:07: Und das ist eben genau die Challenge in unseren Familien oder in der nahen Beziehung, dass wir natürlich, wenn wir die Kontrolle oder das Gefühl haben, wir können es nicht kontrollieren und wir haben Angst.

00:22:19: Also wir verlieren die Sicherheit, stell dir den Eisberg noch mal vor.

00:22:24: Unten die Sicherheit, wir verlieren die Sicherheit, wir bekommen Angst.

00:22:28: Cocktail ist noch Schmerz, Trauer, bin ich eine gute Mutter, mach ich das richtig?

00:22:34: Was hab ich erlebt?

00:22:35: Vielleicht kommt es auch noch mit dazu.

00:22:36: Und dann ist auf der Verhaltensebene auf einmal, ich beschränke das.

00:22:40: So, und das muss ich jetzt in Anführungsstrichen aushandeln.

00:22:44: Also, es kommt eine Kontrolle oben auf der Verhaltensebene, weil die Angst unten drunter liegt und die Sicherheit weggeht.

00:22:50: Und es ist dann eine vermeintliche Sicherheit, die eben dann entsteht.

00:22:54: Und die ja jetzt der zehnjährige ... Umgang hat.

00:22:59: Also der Fernseher unten in der Wohnung, der ist nicht benutzbar, weil er nicht freigeschaltet ist.

00:23:06: Und das erst seit Kurzem und darauf wollte ich eigentlich auch noch mal eingehen, weil der Junge ist jetzt zehn und eigentlich wäre es ja jetzt umgekehrt.

00:23:16: Also ich verstehe, wenn man sozusagen sich das erleichtert, das gab es jetzt, als ich Mutter war in der Form, noch nicht solche Klar konnte ich Svelan ziehen, aber ich war ja auch mal froh, dass es Svelan überhaupt gab.

00:23:27: Also meine Kinder sind ja jetzt schon, also mein Ältester ist reißig.

00:23:31: Also kann man sich vorstellen, da gab es noch nicht wirklich diese ganzen Themen.

00:23:36: Irgendwann, als die Kinder in die Schulen kamen, gab es mal Handys so.

00:23:40: Insofern kann ich das gut nachvollziehen, weil man ja auch irgendwann keine Lust mehr hat zu diskutieren.

00:23:44: Und dann sagt man eben, es ist nicht freigeschaltet und es ist wie so eine Grenze von außen eben gesetzt.

00:23:52: Gleichzeitig ist der Junge jetzt zehn.

00:23:55: Also wann, wenn nicht jetzt, wäre es gut, irgendwie eine Möglichkeit zu finden, ins Vertrauen zu kommen, Räume für ausprobieren, für Experimente, für Gespräche.

00:24:06: Was macht Fernsehen mit mir?

00:24:07: Warum schaust du das denn, wenn du nach der Schule nach Hause kommst?

00:24:10: Was passiert da bei dir?

00:24:11: Was genau schaust du?

00:24:13: Und da auch ein Stück... mehr ins Gespräch zu kommen und nicht einfach nur zu sagen, wir haben Medienfreie Tage.

00:24:20: Die Medienzeit, die du jetzt hast, die gebe ich dir zwar, aber die darfst du gar nicht frei auf irgendwelchen Geräten nutzen, sondern die darfst du nur auf dem Tablet nutzen, dass der Fernseher ist sowieso nur dann, wenn ich den freischalte.

00:24:34: Ja, also ich gebe dir das okay, dann darfst du den nutzen.

00:24:39: Und es widerspricht so ein bisschen der Autonomieentwicklung, die Kinder ja in diesem Alter sehr intensiv in sich machen.

00:24:48: Und diesem Wunsch, ich will entscheiden.

00:24:51: Und nur wenn ich entscheiden kann, kann ich ja mich auch mal gegen etwas entscheiden.

00:24:57: Und wenn ich gar nicht das, was mir wichtig ist, zur freien, also ich gehe jetzt gar nicht darum, dass es immer zur freien Verfügung ist, ich will nur den Mechanismus klarmachen.

00:25:06: dass wenn ich nicht die Möglichkeit habe, mich gegen etwas zu entscheiden, weil ich gar nicht die Entscheidungsgrundlage habe.

00:25:13: Also der Fernseher ist gar nicht verfügbar, also kann ich gar nicht entscheiden.

00:25:15: Nee, heute gucke ich nicht.

00:25:17: Dann kommt die Mama nach Hause und der Junge sitzt vielleicht in seinem Zimmer und liest und dann sagt sie, oh, du hast ja gar keinen Fernseher geguckt.

00:25:23: Nee, ihr hatte heute keine Lust.

00:25:24: Aber das geht vielleicht gar nicht, wenn Kinder nicht erst mal durch so eine Phase gegangen sind, wo sie eben jeden Tag gucken und wo man dann auch sagen kann, ah.

00:25:33: Okay, interessant.

00:25:34: Seit wann bist du denn zu Hause?

00:25:37: Und das zu begleiten und zu sagen, was hast du geguckt und wie geht es dir dabei?

00:25:41: Und auch darüber zu reden, wie kann man eigentlich entspannen?

00:25:45: Nach so einer Zeit in der Schule.

00:25:47: Anspannung, Entspannung.

00:25:49: Riesenthema bei uns Erwachsenen, weil wir in der permanenten Anspannung sind.

00:25:54: Und es ist ein gutes Thema für die Kinder und es ist ein gutes Thema auch für uns, mit den Kindern darüber zu sprechen.

00:26:00: Und das alles wird uns zum einen genommen.

00:26:03: Und zum anderen wird es eben einfach beschlossen.

00:26:06: Nochmal, es geht nicht darum, jetzt zu sagen, bitte alle Medien freischalten und die Kinder gucken und machen lassen, was sie wollen, sondern mir geht es nur darum, dass wir uns bewusst sind darüber, dass wir uns etwas erzählen, was nicht stimmt.

00:26:19: Denn die Kinder haben nur zugestimmt, weil es keine andere Möglichkeit gibt.

00:26:24: Und so wie sich es hier darstellt, ist es auf jeden Fall eine Maßnahme, die sehr kontrollierend ist.

00:26:32: Wo ist die Grenze zwischen kontrollierend und beschützend, was das betrifft?

00:26:38: Und dann würde ich einen Unterschied machen zwischen Fernsehen und sowas wie Tablet oder auch Handy.

00:26:46: Weil wir merken ja selber, also ich merke das bei mir zumindest, ich habe jetzt auch ein Programm auf meinem Handy, das mich davor beschützt, zu viel am Handy zu sein.

00:26:57: Weil ich gemerkt habe, okay, wenn ich, ich will irgendwie was machen, ich will mal ganz kurz, kurz was checken und

00:27:04: Zack,

00:27:05: sitze ich irgendwie fünfzehn Minuten weg und ich denke, ich wollte doch eigentlich nur ganz kurz Michael antworten.

00:27:13: Und zu merken, ist total schwierig.

00:27:16: Wenn man jetzt nur an Jüngere denkt, also wenn ich schon merke, ich als erwachsener Mann, der eigentlich ein ganz gutes, so meine ich zumindest, weiß, was er so will und was er nicht will, wenn ich merke, irgendwie ich krieg es nicht auf die Ketten.

00:27:28: Also, hä?

00:27:30: Und dann hilft mir ... Opal heißt, das hilft mir, mich zu beschränken und hilft auch so meiner Bitch am Zeit runterzukriegen.

00:27:36: Wie wär's jetzt, wenn Stefanie zu dir sagen würde, Matze, das ist ja gut und schön, dass du jetzt hier bist, ja, deine Frau, genau.

00:27:45: Und die würde jetzt zu dir sagen, das passt mir aber nicht, wie du am Handy hängst.

00:27:49: Das ist echt ganz schön viel.

00:27:51: Ich hab jetzt hier mir eine Erbrunter geladen und die kontrolliert dein Handy und du hast nur noch dann und dann Zeit.

00:27:57: Also das wäre auf jeden Fall ganz stark, wenn wir das tun würden.

00:27:59: Das würde ich sagen.

00:28:01: Danke, Stefanie.

00:28:02: Das ist eine wunderbare Art und Weise, mir was zu sagen.

00:28:04: Das mache ich doch glatt, so lieb.

00:28:06: Nein.

00:28:08: Hast du auch sofort, hast du auch sofort an meinem Gesicht gesehen, wo die inneren Messer sind, schon aufgegangen.

00:28:13: Ich

00:28:13: sehe das.

00:28:13: Du hast richtig Farbe gekriegt gerade, ja.

00:28:16: Ja.

00:28:17: Zack.

00:28:17: Das liegt am guten Licht hier.

00:28:19: Ja, und ich finde, da wird es noch mal so deutlich.

00:28:22: Natürlich seid ihr beide selbst verantwortlich für euer Leben und auch da für euch zu reflektieren und ... auch zu spüren, wann ist mir was zu viel?

00:28:33: Nur, ich nehme mal an, dass es gar nicht so einfach war für dich oder auch für mich, das weiß ich bei mir, wenn Begrenzungen und kontrollierende Begrenzungen einfach da sind, dann später ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann ist mir was zu viel?

00:28:50: Also ein Bewusstsein zu kommen, weil du bist eigentlich die ganze Zeit dabei, deine inneren Messer zu wetzen.

00:28:56: weil jemand anders dich bevormundet, weil jemand anders dir vorschreibt, wie es zu tun ist und du spürst gar nicht mehr die Sache, du willst nur etwas und du spürst, ich darf nicht und ich werde klein gemacht und ich mir wird auch nicht zugetraut, dass ich in irgendeiner Weise damit umgehen kann.

00:29:11: Und ich denke immer, der Spielraum oder dieser Raum der Familie ist ja ein wunderbarer Raum, um weitere Räume für diese Experimente zur Verfügung zu stellen, weil wenn du von Beschützen sprichst und vom Fernsehen und also von zu viel Fernsehen, dann ist das für mich fast ein bisschen overdunnt.

00:29:31: Also das klingt für mich so ein bisschen, weil was sollte passieren?

00:29:35: Also was sollte passieren?

00:29:37: Beim Fernsehen glaube ich, ist das, da würde ich wirklich nochmal wegschieben.

00:29:42: Ich meine auch wirklich Handy oder Tablet.

00:29:44: und da meine ich auch, da finde ich schon auch wichtig zu Jetzt sich zu fragen, was ist auf diesem Handy drauf?

00:29:51: Was ist auf diesem Tablet drauf?

00:29:52: Und da zu gucken, ich glaube, da gibt es ja auch jetzt gerade ein sehr berühmtes Buch von Jonathan Hyde.

00:29:59: Ich weiß gar nicht, wie das Buch heißt, wo es darum ging, welchen Schaden es hat, wenn Kinder bis zum Gewissen in einem bestimmten Altersgehorte zu viel am Handy sind.

00:30:12: Also welchen Schaden ist aufs Gehirn?

00:30:15: Und so haben wir das Gespräch zum Beispiel mit unserem Sohn geführt, dass wir gesagt haben, guck mal, wenn man zu viel in einem bestimmten Alter am Handy ist, hat das einen Schaden hier nachweislich.

00:30:25: Und dann geht man ein anderes Gespräch rein.

00:30:27: Es ist nicht so, ich beschränke dich und sage, du sollst nicht, du darfst nicht, sondern es gibt, weil natürlich ist und möchte den Kind ja auch nicht krank werden.

00:30:37: Kinder sind ja schon, wenn es draußen kalt ist, sagen sie auch nicht, ich gehe mir in eine kurze Hose rein und möchte danach ein Fieber haben, sondern da versteht sich auch ein Kind, dass man sich wem mal anziehen muss.

00:30:46: Aber es ist vielleicht schon so, dass es auch mal rausgeht und eben friert.

00:30:50: Das einmal testet.

00:30:51: Ja, genau.

00:30:52: Und einmal rausgefunden hat, auf jeden Fall, glaube ich auch.

00:30:54: Und ich glaube schon, dass wir Eltern deswegen fraglich auch zwischen was ist, beschützen und was ist kontrollieren.

00:31:01: Und gerade wenn ich, also ich merke als Erwachsener, Ich brauche Apps, die mich beschützen, davor.

00:31:09: Sonst kann das maßlos werden unter Umständen.

00:31:13: Und wenn man sich anguckt, dass jetzt Handyzeiten bei erwachsenen Menschen teilweise höher sind als die Schlafzeit, dann merkt man, okay, das ist einfach verrückt, was da, also was diese Maschinen machen und können und so weiter.

00:31:26: Und da zu gucken, deswegen...

00:31:28: Absolut, ja.

00:31:30: Also ich sage mal so jetzt, wenn du jetzt so erzählst von deiner App, bei mir ist es so, dass ich... denke was für?

00:31:38: also ich denke das für mich das ist super wenn du die strategie hast.

00:31:41: für mich wäre es fast so was wie ein armutszeugnis wenn ich mir jetzt rein machen müsste.

00:31:47: Nicht mehr ans handy zu gehen oder mich dazu beschränken.

00:31:49: deswegen frage ich mich eher was mache ich am handy.

00:31:53: Und versuche dann die App so einzustellen, dass das, was gerade die Gehirnfunktion angesprochen hat, sobald irgendeine Farbe aufleuchtet, sobald irgendeine Nachricht kommt, springt bei uns im Gehirn etwas an, was sozusagen eine Leichtigkeit, eine Lebendigkeit, eine Neugier, ein Glücksgefühl irgendwie hervorruft.

00:32:11: Und wir müssen das wissen.

00:32:13: Das heißt, ich habe zum Beispiel bei WhatsApp alle Benachrichtigungen ausgestellt.

00:32:18: Ja, aber es taucht nirgendwo auf nicht mal ne eins gar nicht.

00:32:21: Das ist jetzt wirklich und das heißt aber eben auch das und ich krieg dann manchmal Rückmeldung.

00:32:26: Ja, du hast es nicht gelesen.

00:32:28: Ja,

00:32:28: stimmt.

00:32:29: Ich war nicht am Handy.

00:32:30: Ich habe einfach nicht gelesen.

00:32:32: Ja, ich bin jetzt auch im Podcast.

00:32:33: Ich habe es nicht gelesen, die ist nicht mal angekommen, also von dem anderen.

00:32:38: oder auch bei Instagram auch.

00:32:41: Das haben wir jetzt ja auch im Sommer mitbekommen.

00:32:43: Weiß nicht, ob du das auch mitbekommen hast, dass Leute das Idee installiert haben für die Sommerzeit, weil sie eben wissen, sie werden da reingezogen.

00:32:50: Das, was du sagst, ist genau der Punkt.

00:32:52: Wenn wir Kinder einfach nur beschränken, indem wir diese Grenze setzen und ich höre, dass wir haben das gemeinsam ausgehandelt.

00:33:01: Ich finde diese Gespräche extrem wichtig und ich glaube auch, Dinge zu experimentieren.

00:33:07: ist verantwortbar.

00:33:10: Also wenn man jetzt sagt, also das, was jetzt hier passiert ist ja, die Frage ist, warum meint er mir nicht die Wahrheit sagen zu können, weil Vera dein Sohn das Gefühl hat, er kommt mit der Wahrheit nicht weiter.

00:33:20: Er möchte eigentlich mehr Fernsehen gucken, wie du merkst.

00:33:25: Und er kann das aber nicht offen kommunizieren, weil eure Haltung da streng ist.

00:33:29: Und streng heißt vielleicht auch, wir haben das ausgehandelt, also was wäre, könntest du dich mal fragen, wäre was wäre, wenn er kommen würde und sagen würde, ich möchte gerne nach der Schule Fernsehen gucken.

00:33:39: So, dann würdest du wahrscheinlich, weiß ich nicht, aber in meiner Welt jetzt, so wie ich die Mail verstanden habe, könnte es sein, dass du dann sagst, aber wir haben das doch besprochen, das möchte ich nicht, das ist doch nicht gut für dich, das geht nicht.

00:33:52: So, damit ist das Gespräch für dich beendet.

00:33:54: Du hast nochmal an die Erinnerung, an die Vereinbarung, die ihr ausgehandelt habt, in deiner Wahrnehmung erinnert.

00:34:00: Und damit ist es vielleicht vorbei.

00:34:02: Und das ist da auch anstrengend für jemanden, der abhängig ist, immer wieder nochmal seinen Bedürfnis, seinen Wunsch zu äußern.

00:34:09: Also sein Wunsch, das Fernsehen zu gucken, sein Bedürfnis ist Autonomie.

00:34:13: Das selbst entscheidet

00:34:13: sich.

00:34:14: Und abhängig heißt aber abhängig von ihr, nicht abhängig vom Gerät.

00:34:17: Genau, abhängig davon, dass jemand anders sagt, ja, du darfst.

00:34:22: Und das ist der Grund, weshalb er glaubt, da nicht das erzählen zu können.

00:34:27: und natürlich fühlt er sich adept.

00:34:29: und die Frage ist ja auch, warum will Vera das jetzt unbedingt wissen?

00:34:33: Also was möchtest du mit ihm nochmal besprechen?

00:34:36: Möchtest du ihm dann nochmal sagen, das geht nicht, das finde ich nicht in Ordnung.

00:34:40: oder möchtest du anführst, nur die Wahrheit wissen, weil Ehrlichkeit so ein hohes Gut ist bei dir in deinem Wertesystem?

00:34:47: Also die Frage ist ja so mit welchem Ziel?

00:34:52: Mein Hinweis oder mein Impuls wäre, wenn du mit ihm noch mal darüber ins Gespräch kommen möchtest, wäre es gut, wenn, wenn du dich noch mal vorher ein bisschen reflektierst, gäbe es die Möglichkeit, bei dir dieses Thema noch mal aufzumachen.

00:35:05: Und dürfte dein Sohn mit dir darüber sprechen, wie er sich den Fernsehkonsum, wir bleiben jetzt mal hier beim Fernsehen, weil es ja hier ums Fernsehen geht, dass ihr noch mal darüber sprecht und zwar lösungsoffen.

00:35:16: Ja was mag er daran so?

00:35:18: was ist für ihn interessante serie?

00:35:21: was schaut der?

00:35:22: und das heißt aber offen und unvoreingenommen in dieses gespräch reinzugehen.

00:35:26: Eigene engste eigene kontroll impulse die sofort kommen eigene bilder die sofort kommen mal zu sagen was ihm gesagt schützen ja also ich weiß du was du meinst die medien also ein gesundheitsschutz.

00:35:40: Aber trotzdem, es geht ja darum auch, dass die Kinder später gut mit sich umgehen können und dafür brauchen wir diese Gespräche.

00:35:48: Und dann erstmal zu hören, wie er sich es vorstellt und dann nicht sofort mit einer festen Meinung zu kommen und zu sagen, nein, das möchte ich nicht oder ich habe da Angst, das oder so, sondern auch in Kauf zu nehmen, dass vielleicht in den nächsten drei Wochen, wenn sie nach Hause kommen, der Fernseher erstmal läuft.

00:36:05: Oder man eben auch sagt, ja, das ist eine Stunde, können wir uns das vorstellen?

00:36:09: und dann nicht zu kontrollieren, sondern sich wieder zusammenzusetzen und zu sagen, wie ist es dir ergangen?

00:36:14: Konntest du die Stunde einhalten?

00:36:16: Hast du es dir aufgeschrieben?

00:36:17: Was hast du geschaut in der Stunde?

00:36:19: Was fällt dir schwer beim Ausmachen?

00:36:21: Was machst du nach dem Ausmachen?

00:36:23: Also es geht um Übergänge von der Schule.

00:36:27: ins zuhause, von der Anspannung in die Entspannung, vom Fernsehen wieder in das Leben zurückzukommen, von der Freude, das läuft nicht nur schönes im Fernsehen, aber es läuft ja auch, oft gucken die Kinder ja auch ganz interessierte, gute Sachen.

00:36:44: Und da nochmal offen zu sein und dann das eher zu begleiten.

00:36:48: Und du hast gesagt, wo ist der Unterschied zwischen kontrollieren und beschützen.

00:36:52: Für mich gibt es ganz klare Situationen, wo wir die Kinder beschützen müssen, wenn sie auf die Straße laufen oder wenn wir das Gefühl haben, jetzt ist er zehn.

00:36:59: Wenn er mal vierzehn, fünfzehn ist, dann kommen Alkohol dazu, dann kommen vielleicht auch noch andere Drogen dazu.

00:37:06: Da geht es wirklich um Schutz und da geht es darum, dass wir irgendwo hinfahren, dass wir die Kinder wirklich beschützen.

00:37:12: Ja, also das ist sozusagen so ein Alarmbegriff für mich.

00:37:16: Und ich finde bei diesen alltäglichen Sachen, wie die ja in unserem Alltag auch drin sind, da geht es eher um Begleitung, um dann später, dass die Kinder selbst einen guten Umgang damit finden.

00:37:27: Und da ist es nicht so dramatisch, wenn mal eine Zeit so, ja, wenn mal eine Zeit irgendwie der Fernseher einen größeren Fokus bekommt, da wird das Gehirn nicht sofort völlig deformiert sein, sondern das Gehirn macht ja auch eine wertvolle Erfahrung durch die Gespräche und das Begleiten dieses Experiments.

00:37:44: Beim Schlafen ist es ja auch so, was für ein Schlaftyp bin ich.

00:37:48: Also muss ich wirklich um acht im Bett sein und das Licht ausmachen.

00:37:52: Also bei vier Kindern, da war jeder unterschiedlich.

00:37:55: Und dann auch in Kauf zu nehmen, dass eben um halb elf noch Licht ist und halt am nächsten Morgen, wenn man früh aufstehen muss, tiefe Augenrender da sind.

00:38:04: Ich meine, das weiß nicht, wie es bei dir ist, aber das sind immer wieder Themen, die uns ja auch im Erwachsenenalter begegnen.

00:38:10: Wenn ich abends nicht früh ins Bett komme, kann ich morgens nicht gut Sport machen.

00:38:13: So, Punkt.

00:38:14: Nehme ich in den Kauf gerade, bin nur ich.

00:38:18: Das sind Erfahrungen, die eben Kinder auch brauchen.

00:38:22: Und dafür ist es gut, wenn wir nicht zu eng sind und wenn wir nicht einfach Grenzen setzen, die dazu führen, dass wir Gespräche nicht mehr führen, sondern dass wir das Thema einfach nur rausnehmen.

00:38:35: Und dann noch so tun, als ob wir eine Vereinbarung getroffen hätten.

00:38:40: Ja.

00:38:42: Ich habe noch eine Frage zum Schluss.

00:38:46: Wie wichtig ist es, dass ein Kind auch in dem Alter einfach auch mal was heimlich tut?

00:38:54: Gute Frage.

00:38:57: Oder zumindest das Gefühl auch hat, er tut das heimlich.

00:39:00: Also es kann ja sein, dass man als Eltern schon genau weiß, er ist jetzt oben und guckt Fernsehen.

00:39:05: Genau.

00:39:05: Und er hat jetzt da gerade was heimlich gemacht.

00:39:10: Aber dass er zumindest oder sieht, dass Kind das Gefühl hat, jetzt habe ich mal was heimlich gemacht.

00:39:15: Ja, also ich bin glaube ich tatsächlich so zwei Aspekte, die ich in deiner Frage so mitbekomme.

00:39:20: So das eine ist das, was du jetzt auch nochmal sagst, so dieses Gefühl, einen heimlichen Raum zu füllen.

00:39:26: und eben auch darin nicht entdeckt zu werden und mit sich selbst in der Heimlichkeit zu sein sozusagen.

00:39:33: Das kann ja was ganz Spannendes haben und hat auch was mit Autonomie zu tun und ja auch mit einer Verbindung zu sich selbst.

00:39:42: Also deswegen glaube ich, es ist gar nicht so unwichtig, dass wir auch Räume haben, wo wir Dinge in der Heimlichkeit tun können als Kinder.

00:39:52: und das andere ist, dass ja Eltern oft diesen hohen Wert haben, dass eine Ehrlichkeit da sein muss.

00:40:00: Und das wiederum würde bedeuten, wenn wir unsere Kinder in einem heimlichen Raum entdecken, beim Süßigkeiten essen, beim Länger aufbleiben, beim Schulaufgaben nicht machen oder beim heimlichen Fernseh gucken, dass wir so das Gefühl haben, wir müssen die überführen.

00:40:15: Und ihnen dann nochmal sagen, du musst ehrlich sein.

00:40:17: Es passiert da nichts, du kriegst keine Strafe, aber du musst ehrlich sein.

00:40:21: Das hatten wir jetzt auch bei Vera ja so ein bisschen in der Mail.

00:40:24: hatte ich das so anklingen hören.

00:40:26: Und ich bin da nicht so ein großer Freund von, weil ich glaube beide wissen, der zehnjährige Sohn und wäre wissen, was passiert ist.

00:40:34: Und es ist nicht so wichtig, dass das jetzt auf den Tisch kommt und dass er das in Anführungsstrichen zugibt.

00:40:40: und sich damit noch mal klein macht.

00:40:42: Also das Thema Charme ist hier, glaube ich, ganz groß, ja, gesehen zu sein dann in diesem Raum und in diesem Wunsch, den er sich jetzt erfüllt hat, indem er ganz geschickt den Schüssel genommen hat und nach oben gegangen ist.

00:40:54: Und das kann sie ja zur Kenntnis nehmen.

00:40:56: Und das ist eben mein Hinweis dieses Verhalten und diesem Konflikt eher als ein Signal dafür nehmen, Wow, er hat da eigentlich einen anderen Wunsch, er hat eigentlich ein anderes Bedürfnis und vielleicht geht das, was wir gerade vereinbart haben, in welcher Form auch immer vorbei an dem, was eigentlich eine Lebensrealität ist und es lohnt sich da nochmal drüber zu sprechen.

00:41:21: Und ganz konkret könnte sie eben sagen, ich würde mit dir gerne nochmal über die Situation sprechen und mir geht es überhaupt nicht darum, war das jetzt so oder war das nicht so, sondern mein Eindruck ist, dass Ja, das ist irgendwie keine gute Regelung ist, oder?

00:41:35: Wie geht's denn dir mit der Regelung jetzt, dass wir unten hier gar kein Fernsehen haben und dass das begrenzt ist?

00:41:40: Und dann würde ich das gerne mal hören von ihm und dann ist der Raum da, dann kann er in Anführungsstrichen die Wahrheit sagen, dann kann er von sich erzählen.

00:41:49: Ja, nur wäre vielleicht, braucht es nochmal eine innere Arbeit, da dann nicht sofort irgendwie in was, in was Strenges zu kommen oder in was Kontrollierendes zu kommen, sondern eher in was Offenes und wirklich zu sagen, ach.

00:42:01: guck interessant du das wusste ich gar nicht.

00:42:03: und wie kam es dann zu der vereinbarung die wir getroffen haben oder zu dem warum hast du dann zugestimmt?

00:42:08: ja ging ja nicht anders.

00:42:10: also auch da erfahren wir ja etwas über uns.

00:42:12: hab

00:42:12: ich nicht getraut

00:42:13: hat mich nicht getraut?

00:42:14: genau könnte sein ja oder.

00:42:16: manchmal ist ja auch so dass man denkt es reicht vielleicht und es hört sich ganz gut an und dann geht man den weg und denkt nee geht eigentlich nicht.

00:42:23: aber wenn man dann schon a gesagt hat muss man ja auch b sagen weil man hat ja schon sozusagen die vereinbarung geschlossen.

00:42:29: Ich finde es auf jeden Fall auch gut von ihm, muss ich sagen.

00:42:32: Also wenn ich das so beobachte, denke ich, wenn wir auch cool, dass er sich da nimmt, dass sich diesen Schlüssel geht da hoch, setzt sich da hin, auf dem Sessel, macht sich da ein Fernseher an, hat sich vielleicht was zu trinken geholt und sitzt da und guckt sich da irgendwie nachmittags Programm an und geht dann wieder runter.

00:42:52: Jetzt hat er den Schlüssel nicht vorhin gelegt, aber es ist ja auch eine Leistung, das irgendwie so zu machen und sich da denn Er hat einen Bedürfnis, was er vielleicht gar nicht nennen kann.

00:43:03: Aber er hat eine Strategie gefunden, wie er das irgendwie kriegt.

00:43:07: Und das ist schon auch irgendwie ... Hat er einen Weg gefunden, wie er da ... Respekt.

00:43:12: Respekt.

00:43:14: Man.

00:43:15: Ja, und es macht eben deutlich, dass er ... eigentlich gerne was anderes.

00:43:19: Und die Frage ist ja wirklich, was wäre daran jetzt so schlimm?

00:43:23: Also dieser Konjunktiv, der macht Bilder bei uns im Kopf und ich finde, das setzt es einfach nochmal so ein bisschen in Realität zu dem, was wir befürchten.

00:43:32: Ja, was wäre so schlimm daran, das zu experimentieren oder nochmal zu öffnen oder auch zu gucken oder auch zu sehen nochmal, dass er jetzt gerade in der Phase ist, wo er einfach viel experimentiert und das sich eben gemeinsam anzugucken und dafür braucht nicht... Also natürlich ist es gut, wenn zwischen den beiden Vertrauen ist.

00:43:49: Vera braucht auch Vertrauen in sich, dass sie das schon machen wird und dass sie ihn gut begleiten wird und dass sie ein gutes Verhältnis hat zu ihm, eine gute Beziehung hat zu ihm, um das miteinander zu besprechen.

00:44:05: Ach, das ist so spannend wieder.

00:44:06: Ich finde es immer so interessant, dass diese Themen mit dem Fernsehen so auf mich zukommen, weil ich ja so Fernsehaffin bin.

00:44:10: Ja, ich

00:44:11: weiß.

00:44:11: Und das

00:44:12: klingt dann immer so, als ob ich gerne immer den ganzen Tag Fernsehen gucke, aber das ist gar nicht der Punkt.

00:44:16: Aber ich kann das so gut verstehen, weil bei uns war Fernsehen auch so verpönt.

00:44:20: Und es war so, ich durfte es nicht gucken.

00:44:22: Und ich weiß noch, dass die ersten Jahre, als ich dann alleine gelebt habe, und es war relativ früh, wirklich der Fernseher durchlief.

00:44:28: Und ich irgendwann dachte so, Gott, was kommt denn da alles?

00:44:30: Also dann fing es ja an, da musste man ja gucken, was will ich gucken, was will ich nicht gucken.

00:44:33: Und heute ist ja noch schlimm.

00:44:34: mit den ganzen Streamingdiensten, dass man da wirklich gut sortieren muss.

00:44:38: Ja, aber dann ist dann irgendwann eher so, man hat dann so viel Möglichkeit, dass man irgendwann sagt, also bei uns, ne gar kein Bock.

00:44:45: Jetzt irgendwie, dass wir jetzt anfangen durch diese ganzen Streamer durch und was guckt man denn heute oder irgendwas?

00:44:50: Und im Fernsehen läuft auch Quatsch.

00:44:51: Ach, wollen wir ein Spiel spielen?

00:44:54: Ja.

00:44:54: Ja, machen wir was anderes.

00:44:56: Lass uns was anderes machen, deswegen finde ich das auch.

00:44:59: Aber das ist in unserer Generation auf jeden Fall war der Fernseher auf jeden Fall das große Thema und natürlich eben auch die Verdummung der Kinder und all das.

00:45:07: Ja,

00:45:08: da gab es auch solche Untersuchungen mit das deformiert das Hirn und so.

00:45:13: Also das Buch kenne ich jetzt nicht, was du gerade beschrieben hast.

00:45:16: Ich bin immer nur ein bisschen vorsichtig, weil es halt so wahnsinnig angstauslösend ist.

00:45:20: Und dann Eltern eben oft aus dieser Angst heraus, wenn sie so eine These hören, gibt ja auch verschiedene andere Psychater, die da immer mal wieder so angstauslösende Thesen in den Raum stellen und dann Eltern eben ja so Untergangsszenarien vorführen.

00:45:34: Und dann finde ich immer so, es geht ja nicht darum, dass wir nicht gucken, sondern wie wir gucken.

00:45:40: Wie wir mit der Welt umgehen und dieses wie müssen wir irgendwie rausfinden dafür Referenzpunkte finden.

00:45:47: und die finden wir nicht indem wir das kontrollierend bis zum achtzehnten Lebensjahr irgendwie den Kindern zur Verfügung stellen sondern indem wir mit ihnen ja fluide.

00:45:57: Grenzen fluiden umgang irgendwie und immer wieder eine reflektion so wie geht es mir eigentlich damit probieren gemeinsam

00:46:04: microp.

00:46:05: liebe katja.

00:46:06: Würde ich sagen, vielen herzlichen Dank.

00:46:08: Schön, dass wir uns gesprungen

00:46:08: haben.

00:46:08: Ja, ich danke dir.

00:46:09: Jetzt ist schon vorbei.

00:46:10: Wir haben ein bisschen länger gemacht heute.

00:46:11: Das fand ich total schön.

00:46:13: Aber jetzt

00:46:14: ist schon vorbei.

00:46:16: Wir haben es ein bisschen rausgezogen.

00:46:18: Und

00:46:19: jetzt ist die Frage.

00:46:22: Winken oder erst mal nur langsam nach hinten gehen?

00:46:27: Ich würde sagen eins nach dem anderen.

00:46:28: Ich würde erst mal sagen an Vera.

00:46:30: Vielen Dank.

00:46:32: Ich wünsche dir.

00:46:36: Dass du gut ins Gespräch kommst mit deinem Sohn.

00:46:39: Und ich finde es wunderbar, dass du seit jetzt vielen Jahren diesen Umgang hast, dass du eher daran interessiert bist, was er denkt und fühlt.

00:46:46: Und ich bin mir sicher, ihr findet gute Lösungen und es wäre total schön, noch mal von dir hören zu dürfen.

00:46:51: Vielen Dank, dass du hier deine Frage geschickt hast.

00:46:54: Das wäre erst mal das Erste.

00:46:56: Und jetzt matzt es dich schon da und winkt.

00:46:59: Jetzt wink ich an Vera erstmal und ich winke dir zu.

00:47:02: mit einem Kaffee in der Hand und ich springe einfach ans Wasser, um beim Bild zu bleiben vom Boot.

00:47:08: Du springst... Ach so, ich geh vom Hafen weg oder wie machen wir es?

00:47:10: Ich

00:47:11: geh vom Hafen weg, ja irgendwie müssen wir das... Siehst du, das ist jetzt ein bisschen unangenehm, ne?

00:47:15: Das ist jetzt so, das Ende ist jetzt, da kommen wir... Wie machen wir es jetzt?

00:47:18: Wie ist gar nicht unangenehm, wir müssen einfach nur ein schönes Bild finden.

00:47:20: Ich würde sagen, wir winken uns und wir sagen bis zum nächsten Mal und zwar wirklich schön, dich nochmal hier haben zu dürfen, dich wieder hier haben zu dürfen und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.

00:47:30: Das wird nicht das letzte Mal.

00:47:31: Auch ein Bob-Bloomer braucht Urlaub.

00:47:33: Auch ein Bob-Bloomer braucht Urlaub.

00:47:34: Liebe Grüße an dieser Stelle.

00:47:35: Bob, Mensch, zu dir mal die... oder wo immer er jetzt ist, auf dem Mars.

00:47:39: Ich weiß gar nicht, wo

00:47:40: er ist.

00:47:40: Ich glaube, der ist unterwegs mit seinem Buch.

00:47:42: Nicht mal

00:47:43: mal im Urlaub.

00:47:45: Ein

00:47:47: Bob Blume macht keinen Urlaub.

00:47:48: Der schreibt Bücher, alles Gute dafür.

00:47:49: Ich freue mich, wenn wir uns nächste Woche wieder hier sprechen.

00:47:52: Und Matz, ich wünsche dir noch einen schönen Tag.

00:47:54: Vielen Dank für deine Zeit.

00:47:56: Ich danke dir.

00:47:56: Tschüss, tschüss.

00:47:58: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.

00:48:04: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:48:06: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts

00:48:09: gibt.

00:48:25: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:48:30: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.

00:48:36: Wir freuen uns sehr

00:48:37: auf euch.

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