Gewalt in der Schule – Wie schütze ich mein Kind vor körperlicher Gewalt?
Shownotes
Rona* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie damit umgehen kann, wenn ihr Kind in der Schule immer wieder Gewalt erfährt.
Wie kann ich meinem Kind in Situationen helfen, in denen ich nicht vor Ort bin? Wie ermutige ich mein Kind, für sich einzustehen? Welche Pflichten haben Institutionen und wie kann ich sie in die Verantwortung ziehen?
*Namen geändert
Werbepartner & Rabatte: https://linktr.ee/familienrat
Wenn ihr auch Fragen an Katia Saalfrank habt, dann schickt sie gerne an familienrat@mitvergnuegen.com
Katias Buch ‘Die Reise zur glücklichen Eltern-Kind-Beziehung’: https://bit.ly/3PZfhRB
Katias App ‘Kinder besser verstehen’: https://apple.co/3AWdIcI | https://bit.ly/30DtRHu
Affirmations- und Verbindungskarten: https://bit.ly/Verbindungskarten
Katias Kinder-besser-verstehen-Kurse (Pädagogische Grundausbildung für Eltern und Fachleute, Modul 1 - 3 Kleinkind/Schulkind/Pubertät): https://bit.ly/KBV-Kurse und Beraterausbildung: https://bit.ly/3Rge4EP
Katias Akademie Kinder besser verstehen (von der Erziehung zur Beziehung). https://sommerakademie-kinderbesserverstehen.de/
In Katias Onlineshop findet ihr Karten und weiteres pädagogisches Material für einen bindungs- und beziehungsorientierten Alltag mit Kindern: https://katiasaalfrank.de/online-shop/
Transkript anzeigen
00:00:01: Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.
00:00:09: Dem Familienpodcast von Mit Vergnügen.
00:00:12: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.
00:00:18: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.
00:00:24: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag mit Groß und Klein.
00:00:31: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.
00:00:38: Herzlich willkommen zum Familienrat-Podcast mit Bob Lumer.
00:00:42: Und Katja Salfrank.
00:00:44: The one and only.
00:00:46: Jo, jo.
00:00:48: Ja, schön, dich zu sehen.
00:00:49: Wie geht's dir, Bob?
00:00:50: Schön, dich zu sehen.
00:00:51: Mir geht's fantastisch.
00:00:52: Ich bin wie du das ja auch kennst von dir und von mir immer auf verschiedenen Planeten unterwegs.
00:00:59: Es ist total spannend.
00:01:00: Ich find's aber gleichzeitig immer so schön, wenn man ... Wir hatten's in der letzten Folge davon.
00:01:07: Perspektiven einbringen kann.
00:01:09: In meinem Buch spreche ich von Schubsen.
00:01:11: Es gibt aus dem Marketing, das ist ja jetzt immer ein bisschen schwierig, das eine auf das andere zu übertragen, aber gibt es aus dem Englischen ein Begriff, der heißt Nudging.
00:01:19: Das heißt zum Beispiel, wenn du in einem Supermarkt die Bäckerei ganz vorne hin machst, dann hast du den leckeren Brotduft in der Nase und wenn du dann in den Laden reingehst, dann kaufst du mehr ein.
00:01:30: Aber dieses Nudging Das sehe ich eben auch so als schöne Form, Perspektiven zu geben.
00:01:36: Weil du kannst niemals keiner Wirt, gehe ich nicht von aus, ne, eine Folge Familienrat hören oder den Buch lesen oder mein Buch lesen und sagen, ah ja, am nächsten Tag mache ich eine Hundert-Achzig-Grad-Wendung, aber sozusagen dieses kleine freundliche Schubsen, als Form des Perspektivwechsels, das finde ich immer ganz schön und deshalb tanze ich.
00:01:58: Natürlich auch auf vielen Hochzeiten, um eben vielleicht auch Vorurteile abzubauen und Perspektiven zu geben, wie es auch geben kann.
00:02:05: Und gerade im Bereich der Schule ist das ja so wie in der bindungsorientierten Erziehung auch oder in diesem Ansatz, dass es eben erstmal wichtig ist zu hören, es geht auch anders.
00:02:16: Heißt das denn Schubsen?
00:02:18: Der englische Begriff
00:02:19: übersetzt?
00:02:20: Übersetzt nicht.
00:02:20: Aber ich glaube so ähnlich.
00:02:23: Aber ich habe das für mich als kleinen Schubster übersetzt.
00:02:28: Ich weiß gar nicht, ob das alle so freundlich betrachten wie ich, aber ich finde das ganz schön, dass man sich so einen kleinen Schubst macht.
00:02:34: Das machen Freunde ja zum Beispiel auch.
00:02:36: Sozusagen dieses Shaker und man plötzlich steht man so ein bisschen in einer anderen Position und sieht die Welt anders.
00:02:43: Deshalb fand ich das irgendwie ganz schön.
00:02:46: Ja, ich bin ja eher der Mensch der kleinen Schritte und auch der eigenen Schritte.
00:02:50: Deswegen ist dieses Schubsen für mich so ein Bild.
00:02:54: Also wenn ich jetzt jetzt auf meinen Beratungsraum übertrage, dann wäre es für mich nicht so gut, wenn Menschen sich geschubst fühlen.
00:03:03: Ich habe da eher so dieses Bild.
00:03:05: wie man so in den siebziger Jahren die Kinder vom Einmeterbrett geschubst hat und gesagt hat,
00:03:10: auch nur
00:03:10: ein kleiner Schubster, aber mit großer Wirkung ins kalte Wasser.
00:03:14: Genau, ich weiß aber, dass du es so natürlich nicht meinst und ich finde dieses Bäckerei... Beispiel eigentlich total schön.
00:03:19: Ich habe immer dieses Bild von, wenn wir von bindungs- und beziehungsorientierter Perspektive und Pädagogie sprechen, dass wir so was wie ein Waldspaziergang machen und wir auf der Lichtung stehen und uns den Bereich angucken, in denen wir dann reingehen und den wir uns angucken.
00:03:37: Und das ist tatsächlich ja auch schon dann eine andere Aussicht, eine andere Perspektive.
00:03:42: Und es macht im besten Falle Lust, wie du sagst.
00:03:45: Wenn ich den Duft rieche, dann bekomme ich auch Lust irgendwie.
00:03:49: Und es ist was Lustvolles, sich mit neuen Dingen zu beschäftigen.
00:03:55: Man kann es auch genießen.
00:03:57: Also das Bäckereibahlspiel passt da, finde ich, ganz gut.
00:04:00: Ja, ich weiß aber, was du meinst mit dem Schubsen.
00:04:02: Das ist natürlich, ich glaube ehrlich gesagt bei deinem Thema muss man schubsen, weil es geht auch nicht um therapeutischen Prozesse, sondern es geht um viele Strukturen, die eingefahren sind.
00:04:12: Und ich glaube, da ist ein kleiner Schubs oder ein Hinweis oder so wie du sagst, so unter Freunden, so ein... Mal so mit dem Ellenbogen so ein Knuff.
00:04:22: Genau, mal so.
00:04:23: Moment, irgendwie guckt doch mal in die andere Richtung.
00:04:26: Das braucht es wahrscheinlich schon bei dem Thema.
00:04:28: Das würde ich schon auch so sehen.
00:04:31: Schule ist auch ein Thema, das uns jetzt gerade beschäftigen wird.
00:04:36: Und zwar mit einem nicht ganz so schönen Themenbereich.
00:04:41: Und zwar schreibt Hona, die natürlich eigentlich anders heißt.
00:04:45: Hallo ihr Lieben.
00:04:46: Mein Sohn wurde letzte Woche mit noch sechs Jahren eingeschult.
00:04:50: Eine Woche nach der Einschulung hatte er seinen siebten Geburtstag.
00:04:53: Er ist sehr freundlich und höflich im Umgang, mit klein und groß.
00:04:57: In seiner Klasse ist ein Mädchen, das ihn seit dem ersten Tag schlägt und bedroht.
00:05:01: Er hatte auf der Wange einen blauen Fleck und wollte es mir nicht sagen.
00:05:05: Erst am dritten Schultag, nachdem ihn das Mädchen in den Schritt getreten hatte, hatte er mir alles geschildert.
00:05:10: Sie boxt ihm täglich ins Gesicht, tritt ihm in den Hintern, zeigt ihm ständig den Mittelfinger.
00:05:14: Das Ganze geht auch in der Betreuung und im Hort weiter.
00:05:18: Ich habe der Klassenlehrerin eine Mail geschrieben und der Hort ist auch informiert.
00:05:21: Mit der Mutter des Mädchens habe ich auch sofort gesprochen.
00:05:24: Leider alles ohne Erfolg.
00:05:26: Die Mutter sagte mir, dass ihre Tochter niemals Auffälligkeiten hatte.
00:05:31: Die Klassenlehrerin hat nur kurz mit dem Mädchen und meinem Sohn vor dem Klassenzimmer gesprochen.
00:05:35: Das Mädchen hat alles abgelehnt und wollte sich nicht entschuldigen.
00:05:38: Das war's.
00:05:39: Mehr kann die Klassenlehrerin nicht tun.
00:05:41: Mein Sohn möchte sich nicht wehren.
00:05:43: Er versucht mit dem Mädchen ins Gespräch zu kommen und das Mädchen sagt ihm, lass mich in Ruhe.
00:05:48: Mein Sohn geht gerne in die Schule und ist von der Klassenlehrerin begeistert.
00:05:51: Jedoch fragt er mich jeden Morgen, ob er zu Hause bleiben kann und schildert mir seine Angst vor dem Mädchen.
00:05:57: Ich bin zwar sehr froh, dass er mir bislang alles erzählt hat, aber gleichzeitig auch sehr traurig und hilflos.
00:06:03: Ich versuche mit ihm zu reden, ihn zu stärken und erkläre ihm, dass er nicht das Problem ist.
00:06:08: Wie kann ich meinem Sohn beibringen, mutiger zu werden und sich auch zu wehren?
00:06:12: Meine Einstellung ist ganz klar, er muss sich wehren.
00:06:15: Auch wenn alle sagen, dass Gewalt keine Lösung ist.
00:06:17: Und es wird nicht geholfen.
00:06:19: Vielen lieben Dank für eure Unterstützung, Rona.
00:06:23: Oh, auch schwierig.
00:06:24: Ja, also wir haben ja in den letzten Wochen immer mal wieder schwierige Konstellationen.
00:06:31: Und hier sehe ich jetzt die Schwierigkeit darin, dass wir ja als Eltern nicht mehr auf dem direkten Spielfeld der Kinder mit sind.
00:06:40: Ich habe jetzt in diesem Schulalter immer ein ganz schönes Bild entwickelt, was ich in den Beratungen auch mit den Eltern nochmal immer wieder neu entwickeln, nämlich so dieses In der Kita sind wir mit auf dem Spielfeld, auf diesem Fußballfeld, wo die Kinder sich bewegen, was das Leben so ein bisschen symbolisieren soll.
00:06:58: Und in der Schule ist es dann so, dass wir im Grunde auf der Tribüne sitzen und das Spielfeld auch leer ist und die Kinder uns nur beschreiben, wo findet jetzt welche, Spielzug.
00:07:08: Stadt in der Schule und in der Freizeit.
00:07:12: Und wir können da nicht mehr so mit reingehen.
00:07:15: Das ist auch das, was Rona ja beschreibt, dass sie das Gefühl hat, sie ist da hilflos und wehrlos und ohnmächtig und kann gar nicht so viel für ihren Sohn tun.
00:07:25: Und hat jetzt da die Einstellung gewonnen, dass er auf dem Spielfeld sich wehren muss.
00:07:31: Und da ist natürlich so ein bisschen die Frage, wenn man in diesem Fußballbild bleibt.
00:07:35: fordert sie jetzt ihren Sohn auf, zurück zu faulen bei so einem Fußballspiel oder geht es darum, klare Spielzüge zu machen und einem Faul auch zu entgehen.
00:07:48: Also das ist so ein bisschen meine Frage, die ich gerade habe, denn so ein bisschen klingt es der letzte Satz.
00:07:55: Er muss sich wehren, auch wenn alle sagen, dass Gewalt keine Lösung ist und es wird nicht geholfen, also das aus der Hilflosigkeit heraus jetzt.
00:08:03: sozusagen sie ihren Sohn auffordert sich zu wehren und zwar eben auch mit körperlicher, ich sag jetzt mal Gewalt, auch wenn ich immer denke, wir reden hier nicht von Vierzigjährigen, wo das ja dann auch justizial ist.
00:08:17: Jetzt geht's darum, wie können denn eigentlich sechs und siebenjährige ihre Konflikte in der Schule lösen und was braucht es dafür auch von den Erwachsenen?
00:08:26: Ja, ich würde gerne mal die institutionelle Perspektive kurz einnehmen, denn ich finde die Frage zwar nachvollziehbar, aber die verschiebt die Verantwortung komplett.
00:08:35: Also nicht die Mutter verschiebt die Verantwortung, die Rona, sondern die Fragestellung verschiebt die Verantwortung.
00:08:42: Die Eltern haben genauso einen Erziehungs- wie Bildungsauftrag wie die Schule.
00:08:47: Und es ist Aufgabe der Schule, diesen Bildungs- und Erziehungsauftrag diesem nachzukommen.
00:08:54: Und das bedeutet zu überlegen, wie kann mein Sohn sich einer Situation entziehen, die eigentlich den gesamten Tag beeinflusst.
00:09:04: Das ist zwar nachvollziehbar, wäre aber ein bisschen so, wie wenn ich sagen würde, wie kann ich noch eine noch bessere Verkehrserziehung machen während die Autos rasen.
00:09:15: Das kann man zwar tun, aber es geht darum, Schilder aufzustellen.
00:09:19: Und das heißt jetzt erst mal ganz konkret, das ist mir wichtig, das zu sagen.
00:09:23: Das war's, mehr kann die Klassenlehrerin nicht tun, doch das kann sie.
00:09:27: Und das ist ihre Verantwortung.
00:09:29: Und wenn sie das nicht tut, dann würde ich den institutionellen Weg gehen.
00:09:34: Der heißt folgendermaßen noch ein Gespräch mit der Klassenlehrerin und der Mutter.
00:09:38: Denn die Klassenlehrerin wird auch wissen, dass diese Mutter vielleicht die andere Mutter ein Problem damit hat, das Fehlverhalten ihres eigenen Kindes einzuschätzen.
00:09:47: Und wenn das nicht möglich ist.
00:09:49: ist die nächste Instanz, das ist die Rektorin, vielleicht auch mit der Klassenlehrerin.
00:09:54: Und dann gäbe es sogar noch Instanzen darüber, aber jetzt denke ich, dass es schon auch wichtig ist, sage ich gleich noch was zu, das auf eine Form auch zu klären, damit sozusagen nicht, ich sag jetzt mal, die ganze Schule mit einbezogen wird.
00:10:10: Das heißt, aus meiner Sicht ... dass es schon extrem wichtig ist, unabhängig davon, dass es natürlich toll ist, wenn der Sohn sich nicht alles gefallen lässt und möglicherweise über Strategien nachzudenken, ganz klar zu sein, die Verantwortung liegt, sobald das Kind in der Schule ist, bei der Schule und bei den dort handelnden Personen.
00:10:29: Und jetzt kommt es, was ganz wichtig ist.
00:10:32: Die Kommunikation gegenüber einer Lehrperson, die Schutzbefohlen ist, muss aus meiner Sicht sehr zugewandt stattfinden.
00:10:44: Das heißt, fragend, neugierig, aussagend, also in einer Form, wir sind verzweifelt.
00:10:51: Aus meiner Sicht sollten wir uns wirklich dringend noch einmal treffen.
00:10:55: Die Situation ist folgendermaßen, so hat mein Sohn es mir gesagt, im Hintergedanken hat man, ich weiß, dass das auch nur eine Seite der Story ist, obwohl man vielleicht weiß, dass sie richtig ist.
00:11:06: Und wie können Sie uns helfen?
00:11:08: oder ... können wir uns noch zu einem weiteren Gespräch verabreden, damit sozusagen nicht in der Anfrage selbst schon die Schuldzuweisung ist.
00:11:20: Sie helfen meinem Sohn nicht.
00:11:21: Sie sind Schuld und so weiter.
00:11:24: Und wie gesagt, bei allem, was wir besprechen, ist es mir ganz wichtig zu sagen, der Sohn ist hier das Opfer, das andere Kind ist diejenige, die warum auch immer die Päterin ist und es ist Aufgabe der Schule, sich darum zu kümmern, bevor man sich Gedanken darüber macht, wie kann mein Kind sich eigentlich wehren?
00:11:43: Ich höre dir zu und man kann diese Perspektive einnehmen.
00:11:47: Ich würde gerne nochmal ein bisschen das ins Verhältnis setzen.
00:11:51: wie meine Erfahrung ist und worüber wir hier sprechen.
00:11:54: Wir sprechen von Kindern, die Beziehungserfahrungen in einem neuen sozialen Raum machen und die Unterstützung brauchen.
00:12:02: Und wenn wir von Anfang an von Opfer und Täter sprechen, dann haben wir eine Kommunikation.
00:12:09: die eigentlich in das Justizsystem gehört.
00:12:12: Und wir sind dann ganz schnell auch bei Sanktionierungen, bei Strafen und so weiter.
00:12:16: Deswegen höre ich da immer sehr genau zu.
00:12:20: Erst mal hören wir, dass es einen Konflikt gibt offensichtlich zwischen den beiden Kindern oder bei einem dieser Kinder, den wir nicht verstehen.
00:12:31: Weil es gibt ja offensichtlich erst mal das, was der Junge erzählt ist ja, dass er sozusagen eigentlich nicht im Konflikt ist.
00:12:39: Wir wissen aber auch darüber zu wenig.
00:12:40: Wir haben jetzt hier eine relativ knapp zusammengefasste Situationsbeschreibung.
00:12:46: Wir wissen zu wenig darüber, wo sitzt das Kind, wann passiert das, passiert es in den Pausen, passiert es im Unterricht und so weiter.
00:12:53: Aber es geht hier erst mal um einen Konflikt von Kindern.
00:12:56: Wir sprechen auch nicht von Schülern, die jetzt in der achten oder in der zehnten Klasse sind, sondern wir sprechen von Erstklässlern.
00:13:01: Das ist mir nochmal Total wichtig, das zu sagen, weil wir eben schnell in so einer Kommunikation sind, die dann ja auch.
00:13:09: manchmal habe ich dann das Gefühl, wir tun dann so, als ob es kleine Erwachsene sind.
00:13:15: Nichtsdestotrotz ist es so, dass du völlig recht hast.
00:13:19: Die Verantwortung liegt bei der Schule und auch da möchte ich es noch mal ins Verhältnis setzen.
00:13:24: Ich weiß, du bist Lehrer, du kennst das System von innen, auch wenn ich in Schulen schon gearbeitet habe.
00:13:29: Das ist auch schon sehr lange her mit Verlaub.
00:13:32: Aber muss ich sagen, dass ich als Mutter das anders erlebt habe.
00:13:35: Also man kann immer wieder feststellen, dass die Verantwortung bei der Schule liegt, bei den Lehrern liegt, bei den Lehrerinnen, bei den Einzelnen.
00:13:42: Und trotzdem ist man ja abhängig davon.
00:13:45: Ich kann nicht, wie wir eingangs jetzt dieses Beispiel in dem Bäcker hatten, ich kann nicht sagen, bei dem Bäcker riecht es nicht gut oder bei dem schmecken mir die Brötchen nicht.
00:13:52: Ich gehe zum nächsten.
00:13:54: Sondern mein Kind ist ... Darauf angewiesen, dass in der Schule, in diesem Schulbetrieb Menschen sind, die, du hast es so schön sachlich gesagt, die den Erziehungs- und Bildungsauftrag... ernst nehmen und sich diesem auch hingeben und zuwenden.
00:14:09: und das wiederum und da sind wir wieder bei beziehung ist ja die frage wie mache ich das?
00:14:14: wie gestalt ich beziehung?
00:14:16: und da sind wir uns glaube ich einig drüber dass es eben sehr unterschiedliche menschen in diesem system gibt und die auch unterschiedlich an unterschiedlichen entwickelungen stehen an unterschiedlichen stellen stehen.
00:14:27: Und mal unabhängig davon, wie komplex und schwierig es auch heute ist oder schon immer auch war, Lehrer oder Lehrerinnen zu sein in diesem System.
00:14:36: Trotzdem ist es ja wichtig, die Frage, wie gestalt ich Beziehung und wie gehe ich mit Konflikten um?
00:14:41: Was mir so wichtig ist, mir geht es ja, und man hat vielleicht meine Emotionen da auch ein bisschen rausgehört, mir geht es nicht darum, fortzuschlagen, wie die Lehrkraft zusammen mit den Eltern dann vorgeht.
00:14:54: Denn das ist ja auch ein... möglicherweise ein Missverständnis, was viele haben, wenn es zu einer solchen Situation kommt, die ja nicht nur ein Konflikt ist, sondern wirklich eine dauerhafte Belastung jetzt für das eine Kind.
00:15:08: Wir können es Konflikt nennen, aber ich würde bei Konflikt, es gibt ja viele, viele Konflikte in der Schule und die lassen sich klären, in einer solchen Situation, wo jemand jemand auf dem Ticker hat, wie man so sagt.
00:15:20: Ist es ja manchmal auch nicht mit einem Gespräch getan.
00:15:22: Das ist aber dann Sache der Lehrkraft.
00:15:24: Also eine Strategie, selber sich zu überlegen, zusammen mit den Beteiligten, wie man dazu kommt, dass die Situation aufhört.
00:15:33: Und deshalb ist es mir auch wichtig zu sagen, den Punkt, den du gerade gemacht hast, dass das eben keine Erwachsenen sind, sondern Kinder.
00:15:38: Das ist ja genau der Wichtige, in dem der Hinweis eben ist, die Kinder können manchmal auch selber diese Konflikte lösen.
00:15:48: Wenn es aber ein solches Ungleichgewicht ist, wie es jetzt scheint, das muss man ja dann auch erst mal klären, dann ist es ganz wichtig, dass eben die Lehrperson, die diese beiden Kinder eben dauerhaft sieht, auch in Verantwortung genommen wird, eine Strategie zu entwickeln, wie sich das Problem auflöst.
00:16:06: Und deshalb bin ich so sehr an dieser, das war's, mehr kann die Klassenlehrerin nicht tun, gestoppt, weil ich dachte, doch das kann sie, doch das kann sie und das muss sie.
00:16:17: Ich glaube, hier ist halt die Frage, was kann sie denn auch tun?
00:16:21: Also und nicht welche Möglichkeiten hat sie, sondern was kann sie als Person wirklich leisten?
00:16:27: Weil das, was ich hier höre, aus der Mail ist, dass sie sich mit beiden Kindern zusammengesetzt oder gestellt hat vor dem Lehrerzimmer und beide Kinder gehört hat und das eine Kind hat, offensichtlich kann ja nur das nehmen, was du jetzt vorgelesen hast, gesagt, ich werde hier ständig bedroht oder geschlagen und das andere Kind hat gesagt, nein, und damit war die Situation erledigt.
00:16:46: Wenn die Lehrperson andere Strategien hätte, Hätte sie vermutlich an dieser Stelle weitergefragt und gesagt, na ja, wir haben jetzt hier einen Konflikt.
00:16:53: Also, wenn das nicht so ist, dann weiß ich nicht, warum wir hier stehen.
00:16:58: Also, es muss ja irgendwie weitergehen.
00:16:59: Ja
00:17:00: klar, aber so kann es ja nicht aufhören.
00:17:02: Also, wenn ich ihn als Lehrperson...
00:17:04: Und also hören, glaube ich, ganz viele Konflikte in der Schule leider auf.
00:17:07: Ja, ja, genau.
00:17:07: Aber deshalb... Ja,
00:17:08: das ist ja das Problem.
00:17:09: Genau, aber deshalb ist ja mein Punkt auch nicht.
00:17:12: Weißt du, du hast gerade gesagt, was kann die Lehrkraft tun?
00:17:15: Da werde ich jetzt mal ein bisschen polemisch.
00:17:16: Und
00:17:17: so ist sie fähig.
00:17:18: Ja, aber das ist sozusagen ... Das ist ... Ihre Aufgabe, sich das zu überlegen, nachdem sie noch mal in Verantwortung genommen wird.
00:17:27: Mir ist nur so wichtig, dass sich das nicht bei der Mutter hängen bleibt und sagt, wie kann ich meinem Kind Selbstverteidigung beibringen?
00:17:33: Nee, das ist schon klar.
00:17:35: Nur ich spüre halt sehr diese Mutter, die irgendwie sagt, wir kommen da nicht weiter.
00:17:40: Und zwar nicht, weil die Lehrerin ihrer Verantwortung gar nicht wahrnimmt, sondern weil sie offensichtlich Konflikte nicht ... nachhaltig ansprechen und klären kann.
00:17:49: Und da ist jetzt halt die Frage, bringt es dann, was zur Direktorin zu gehen, bringt es was?
00:17:53: Also ich bin trotzdem deiner Meinung, dass es wichtig ist, weiterhin Gespräche anzustoßen und dass es jetzt nicht darum geht, dem jungen Selbstverteidigung beizubringen und dann auf der Ebene auch zu antworten, weil mich würde schon interessieren, wie kommt es zu diesen beiden unterschiedlichen Wahrnehmungen, der Kinder, wo passiert das, wie passiert das, was ist mit dem Mädchen los?
00:18:14: Das ist sozusagen das jetzt die Situation sich so darstellt.
00:18:18: Und da bin ich ganz bei dir, dass natürlich die Erwachsenen in ihrer Verantwortung sind.
00:18:23: Ich habe nur auch als Mutter und auch als Familienberaterin immer wieder erlebt, dass es sehr davon abhängig ist, welche Möglichkeiten Menschen selbst an Strategien haben, um eben damit umzugehen und dann eben schnell auch so dieser Punkt da ist, dass man denkt, man kommt einfach nicht weiter.
00:18:43: Und ich habe schon auch Familien erlebt, die dann eben auch sozusagen gescheitert sind, gar nicht an dem Schulsystem, sondern an Persönlichkeiten, weil die Situation so war, wie sie war.
00:18:54: Trotzdem gebe ich dir recht, dass ich denke, das ist vielleicht noch nicht ausgeschöpft.
00:18:57: Es wäre trotzdem gut, da beharlich zu bleiben.
00:19:00: Und ich finde auch dein Hinweis noch mal wichtig, weil natürlich wir als Eltern sehr emotional sind und uns da sehr an die Seite unserer Kinder stellen und auch stellen sollten.
00:19:10: Und gleichzeitig ist eine offene, fragende Haltung wichtig.
00:19:14: Absolut.
00:19:15: Weil natürlich auch die Lehrer und Lehrerin in ihrer Position sich oft angegriffen fühlen und wir ja in Dialog kommen
00:19:21: wollen.
00:19:21: Und das ist ein ganz wichtiger Punkt gerade.
00:19:23: Du hast gerade ein ganz wichtiges Wort gesagt eigentlich im Bezug auf die Kindernamlich Wahrnehmung.
00:19:28: Deshalb habe ich diesen institutionellen Weg, den ich gerade etwas vorstagesstellt habe.
00:19:33: Den möchte ich nicht so verstanden wissen, als dass man sozusagen eskalierend die Hierarchie hinaufklettert, sondern nur erst mal zu wissen, es gibt noch weitere Ansprechpartner.
00:19:45: Und wenn wir zu der Wahrnehmung kommen, das finde ich zum Beispiel auch einen ganz wichtigen Punkt.
00:19:50: zu der Klassenlehrerin zum Beispiel auch noch mal zu schreiben.
00:19:53: In meiner Wahrnehmung nach hat sich das noch nicht gelegt, mein Sohn berichtet von, ja, ohne Bewertung.
00:19:59: Nicht im Sinne von, das kann doch nicht wahr sein und jetzt macht doch mal was, sondern mein Sohn berichtet von, es hat sich noch nicht gelegt.
00:20:05: Wie ist Ihre Wahrnehmung?
00:20:07: Wie sehen Sie diese momentane Situation?
00:20:11: aus Ihren Augen schon besser geworden.
00:20:13: Denn das nimmt die Lehrkraft ja auch schon in eine Verantwortung, ohne, ich sage jetzt mal, konfrontativ zu werden und sofort zu sagen, morgen müssen wir übrigens noch
00:20:21: mal uns zum Gespräch übertragen.
00:20:22: Oder um so sofort einzugreifen.
00:20:24: Es geht jetzt erstmal darum, für die Situation zu sensibilisieren.
00:20:26: Und du sprichst den Punkt, an den ich mir auch notiert hatte, nämlich was nehmen denn die anderen wahr?
00:20:31: Wie nehmen das denn?
00:20:32: Sie hat mit dem Hort gesprochen, sie hat mit der Lehrerin gesprochen.
00:20:35: Wie ist denn da überhaupt die Wahrnehmung?
00:20:37: Kriegt das jemand mit?
00:20:38: Findet das im Verborgenen statt?
00:20:40: Also fällt es eher unter Mobbing, was man aufdecken muss, damit es irgendwie besprochen werden kann?
00:20:46: Oder ist das ein offener Konflikt?
00:20:48: Also ich finde auch da ist jetzt hier.
00:20:50: aus der Mail geht zu wenig hervor.
00:20:53: Und mir ist noch ein Punkt aufgefallen, denn Rona schreibt, mein Sohn geht sehr gerne in die Schule und ist von der Klassenehrerin begeistert.
00:21:01: Das ist für mich nicht so ganz stringent, denn wenn ich abhängig bin von einem Menschen, der mich dann in einem Gespräch, wo es eigentlich darum geht, mich zu schützen, meine Interessen zu vertreten, mir bei Konfliktlösungen zu helfen, nicht unterstützt, sondern das Gespräch so stehen lässt und es geht dann einfach weiter, dann bin ich nicht begeistert von dieser Person.
00:21:21: Sondern dann sage ich, die Frau Müller hilft mir auch nicht.
00:21:25: Und dann gehe ich auch nicht mehr gerne in die Schule.
00:21:28: Also ich finde diese Differenzierung zwischen Er geht sehr gerne in die Schule und ist begeistert von der Lehrerin.
00:21:35: Und trotzdem möchte er jeden Tag zu Hause bleiben, weil er mit dem Kind nicht klarkommt.
00:21:40: Da könnte man auch noch mal genauer hingucken.
00:21:43: Also was heißt das denn?
00:21:45: Ist das eine Interpretation jetzt von der Mutter?
00:21:49: Also von Rona an dieser Stelle?
00:21:51: Oder ist es sozusagen die Botschaft, er würde eigentlich gerne gehen?
00:21:54: Das einzige Problem ist dieses Mädchen.
00:21:59: würde ich noch mal auch in der Beratung jetzt hinterfragen, was das genau heißt, weil die Situation, die wir gerade besprechen und wir merken das ja in unserer Erregtheit, du bist sehr klar und emotional und ich sozusagen habe auch viele Gefühle, wenn es um Schule geht.
00:22:13: Die Situation ist untragbar, wenn sie so ist, wie Ronan das beschreibt und der Junge diese Erfahrungen in der Schule tagtäglich macht und keine Unterstützung, keine Begleitung und keine Hilfe bekommt.
00:22:24: Das ist ganz klar.
00:22:25: Auf der anderen Seite bietet sich da vielleicht ja sogar auch in gewisser Weise zumindest ein Weg an.
00:22:34: Weil du hast es gerade selber gesagt, wir wissen nicht, in welchen Situationen das stattfindet.
00:22:37: Ich kann mir vorstellen, dass das eher in unbeaufsichtigsten Situationen ist, weil wenn jetzt wirklich so Hauen und Mittelfinger zeigen und so weiter mitten im Unterricht passiert, da wird interveniert, wie auch immer.
00:22:49: Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da keiner interveniert.
00:22:52: Aber dass man dann eben auch zum Beispiel mit der Lehrkraft absprechen könnte, gerade weil der Sohn, die er mag, zu sagen, ich fühle mich zum Beispiel sicherer, wenn ich in der Pause an einen Ort gehen kann, wo ich das Gefühl habe, ich bin sicher.
00:23:08: Und das muss jetzt nicht, man muss jetzt nicht, auch in der ersten Klasse ist es vielleicht nicht so schön, sich direkt neben einem Lehrer zu stellen.
00:23:15: Aber in einer Situation, wo man das Gefühl hat, ich bin beaufsichtigt und ich kann schlechter angegangen zu werden, ich finde, dass eine weitaus stimmigere Möglichkeit als jetzt Wie soll ich sagen, darüber nachzudenken, wie kann ich mich physisch, wie kann ich mich physisch wehren, auch wenn ich den Wunsch nachvollziehen kann?
00:23:35: Ja, also ich glaube, es wäre erst mal wichtig zu gucken, ob die Lehrerin überhaupt sozusagen die Beaufsichtigung und den Schutz geben kann.
00:23:44: Ja, ja klar.
00:23:45: Das wäre ja auch wichtig.
00:23:46: Also das finde ich auch, fände ich auch einen guten einen guten Ansatz den Jungen zu fragen.
00:23:53: Als Mutter, wo fühlst du dich denn sicher?
00:23:55: Also wir wissen ja nicht, wo das passiert.
00:23:57: Ich werde auch vorsichtig.
00:23:58: Natürlich wird es wahrscheinlich nicht so auffällig sein.
00:24:02: Gehen wir jetzt mal davon aus.
00:24:03: Ich habe aber auch schon andere Situationen erlebt, wo es eben auch Lehrer und Lehrerinnen stehen ja nicht immer sozusagen mit ihrer vollen Aufmerksamkeit vor der Gruppe, sondern man dreht sich auch weg.
00:24:13: Und wir wissen das selbst auch aus unserer Schulzeit, dass es dadurch Dynamiken hinterm Rücken gibt, obwohl sozusagen jemand ist.
00:24:20: Also insofern hier gilt es nochmal tatsächlich, das Vergrößerungsglas draufzulegen, wann passiert das, wie passiert das, wer könnte unterstützen, wie könnten wir jetzt als Eltern auf der Tribüne sitzen, den Schiedsrichter, den Trainer, wen auch immer ansprechen, um eben zu gucken, dass die Dynamik auf dem Spielfeld sich verändert.
00:24:40: Und da mehr nochmal hingeguckt wird und Konflikte wirklich geklärt werden, weil nochmal so ist es ein Spieß oder hört sich an wie ein Spießroutenlauf für den So ... und der wird nicht mehr lange gerne in die Schule gehen und vielleicht auch nicht mehr lange begeistert sein von der Lehrerin, wenn er da keinen Schutz und keine Unterstützung erfährt.
00:24:58: Also wäre mein Hinweis eigentlich, kann das nur noch mal unterstreichen, auch was du vorhin gesagt hast.
00:25:03: nicht aufzugeben, sondern hartnäckig, beharrlich zu sein und mit der Lehrerin zu sprechen, die Wahrnehmung dort zu erfragen, auch mit dem Hort noch mal zu gucken und unter Umständen auch mit dem Kind gemeinsam hinzugehen.
00:25:18: Ja, also vielleicht erst mal ein Elterngespräch, also auf einer Elternewachsenebene zu führen, aber dann eben auch die Kinder ins Gespräch zu bringen miteinander.
00:25:26: Das wäre am besten, weil es geht hier nicht um Täter und Opfer erst mal, sondern es geht um ein Konflikt.
00:25:32: offensichtlich da ist und eine Begleitung braucht, um das aufzulösen.
00:25:36: Und da muss man vielleicht auch sagen, dass ich in dem Fall verantwortlich dafür bin, das Pferd von hinten aufgezäumt zu haben.
00:25:44: Das heißt, das, was du jetzt gerade gesagt hast, wären eigentlich die ersten Schritte.
00:25:47: Ich möchte nur, dass die Mama im Hinterkopf hat.
00:25:49: Wir sind danach, wenn das nicht funktioniert, trotzdem nicht ohnmächtig.
00:25:54: Dieser Gang zur Direktion, da sitzt ja dann auch nicht sozusagen ein dicker Mann mit weißem Bad und Nickelbrille und packt einen Stock aus, sondern der Gang zur Direktion ist... Einfach auch ein Mittel, das möglich ist in Konflikten, die sich über diesen ersten Kontakt, über diese Besprechung.
00:26:19: nicht klären lassen.
00:26:19: Das ist auch der Job.
00:26:21: und deshalb das im Hinterkopf zu haben und zu wissen, auch wenn meine ersten Strategien, die wir wie gesagt andersrum jetzt gerade ausgeführt haben, auch wenn die nicht funktionieren, bin ich trotzdem nicht hilflos, sondern habe noch andere Möglichkeiten.
00:26:35: Das finde ich auch noch mal wichtig.
00:26:36: Ja,
00:26:37: also das sind ja dann auch schon Rahmenbedingungen oder wie sagt man, das sind dann fast rechtliche Möglichkeiten.
00:26:43: Also das sind ja dann auch wirklich Strukturen und Elemente, die man dann nutzen kann.
00:26:50: Auch da kann ich nur noch mal sagen, ich höre das alles, was du sagst und ich habe das auch immer im Hinterkopf gehabt als Mutter und trotzdem bin ich an einigen Stellen einfach gescheitert.
00:27:00: Auch das war dann kein dicker Mann mit Brille und Bart und Stock in der Hand, aber das ist vielleicht Stock im Rücken wie auch immer.
00:27:10: Das war sehr, sehr schwierig und es ist sehr schwierig und es hängt immer von den Menschen ab, die diese diese Position begleiten.
00:27:18: und es gibt wunderbare Lehrerinnen und Lehrer, denen ich auch vielfältig begegne.
00:27:24: Und es gibt eben auch Lehrerinnen und Lehrer, bei denen es schwierig ist, wo wir eben nicht in Dialog kommen, wo wir nicht in Kontakt kommen, die auch überlastet sind und die dann eben nicht die Möglichkeit haben, sich dem zuzuwenden.
00:27:35: Und da verstehe ich Ronald.
00:27:38: die jetzt gerade verzweifelt ist.
00:27:40: Und trotzdem bleibt uns nichts anderes übrig, als immer wieder in den Dialog ins Gespräch zu gehen und zu gucken, dass wir unsere Kinder unterstützen bei der Konfliktlösung und da auch die Verantwortung hingeben.
00:27:51: Also da bin ich auch nach wie vor an deiner Seite.
00:27:54: Und ja, wir haben diese strukturellen Möglichkeiten auch zur Direktion zu gehen.
00:27:58: Und gleichzeitig ist es eben manchmal auch gar nicht so einfach.
00:28:02: Und ich will das nur noch mal an der Stelle sagen, dass das auch etwas ist, was zunimmt in meiner Arbeit, eine fachliche Vernetzung zu machen, dass Eltern sich jemanden an die Seite holen und ein Gespräch auch führen, wo ein Eltern- und Familienberaterin oder ein Berater mit dabei ist.
00:28:17: Und eben dann das Gefühl haben sie sind nicht so alleine in ihrer Elternposition.
00:28:22: weil so wie es Lehrer und Lehrerin-Bashing gibt, so gibt es ja auch Eltern-Bashing.
00:28:26: Das ist ja auch etwas, was stattfindet.
00:28:28: Und da wird immer gesagt, ja, die Kinder werden verhetschelt und so weiter.
00:28:33: Alle Eltern steigen auf die Barrikaden.
00:28:35: Und ich erlebe da Eltern eben sehr eher in dieser bindungs- und beziehungsorientierten Perspektive.
00:28:42: Und dass sie dann eben dieser Druck der Schule und das da oft dann die Ansprechpartner eben andere ... Referenzpunkte für Konfliktklärung haben.
00:28:52: Ich meine alleine, wir haben ja schon mal drüber gesprochen, das Ampelsystem gibt in den Schulen und da eben auch sanktionierende Maßnahmen sind und das ganze System anders angelegt ist, bringt uns ja schon in schwierige Situationen auf.
00:29:05: Also ich will damit sagen, es ist nicht so einfach, es ist machbar und aus meiner Sicht sind hier auch noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.
00:29:12: Insofern, ja bitte ins Gespräch gehen, unterstützen, klären, dranbleiben, wertschätzend, fragen, fragend und offen.
00:29:22: Ja, das einzige negative daran ist, dass du damit jetzt quasi schon die komplette Zusammenfassung gemacht hast.
00:29:30: Wir hoffen sehr, Rona, dass du damit etwas anfangen kannst, dass die Impulse dir weiterhelfen.
00:29:36: Und wie immer freuen wir uns natürlich, wenn die Folge vielleicht längst raus ist und sich etwas verändert, im besten Fall zum Guten, dass du dann gerne noch mal schreibst und sagst, wie es dir ergangen ist.
00:29:49: Ja, insofern erstmal alles Gute an dieser Stelle.
00:29:51: Ja, alles
00:29:52: Gute auch von mir.
00:29:53: Ja, und wir sind gespannt, wie es weitergeht.
00:29:55: Schreib uns gerne.
00:29:57: Das war heute emotional, Bob.
00:29:59: Wie geht's dir jetzt?
00:30:00: Mir geht's gut.
00:30:01: Also, mir geht's gut.
00:30:02: Ich freue mich, dennoch immer mit dir zu sprechen.
00:30:05: Und klar, wir haben manchmal, wie in diesem Fall, einfach Themen, die nicht ganz einfach sind.
00:30:10: Und ich finde auch diese verschiedenen Ansätze, die sich dann manchmal voneinander entfernen und dann wieder aufeinander zukommen.
00:30:18: Ich glaube, dass das für die Hörerinnen und Hörer vielleicht eine ganz, ganz schöne Art sein kann, auch selber sich nochmal zu organisieren.
00:30:27: sind unterschiedliche Perspektiven und so wenn ich auf unsere folge jetzt zurückschau habe ich das gefühl du bist so der kopf ja du hast so sehr sachlich sozusagen die möglichkeiten aufgezählt und und ich bin sozusagen dann.
00:30:41: Das Herz, ja, die Emotionen.
00:30:42: Ich hab da so bisschen auch bei mir reingespürt, die war das als Mutter und auch in meiner Praxis, wie hilflos oder wie onmächtig man sich auch als Elternteil dann fühlen kann, was ist möglich, was ist nicht möglich.
00:30:53: Und ich glaube, dass so beides auch stehen zu haben, finde ich eigentlich ein ganz, finde ich eigentlich ein schönes Schleifchen, sozusagen für unsere Folge.
00:31:00: Ja, vielen Dank.
00:31:02: Danke, liebe Katja.
00:31:03: Wir sehen uns bald wieder.
00:31:04: Wir sehen uns wieder nächste Woche.
00:31:05: Bis dahin.
00:31:06: Genau.
00:31:06: Ciao.
00:31:07: Tschüss.
00:31:08: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.
00:31:12: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:31:13: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts
00:31:17: gibt.
00:31:18: Wenn es euch gefallen hat, freuen wir uns, wenn ihr den Familienrat mit Katja Saalfrank abonniert.
00:31:23: Weiter empfehlt oder Bewertungen und Kommentare hinterlasst.
00:31:26: Wenn ihr auch eine Frage habt, dann schickt sie uns gerne an familienratetmitvergnügen.com.
00:31:33: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:31:38: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.
00:31:44: Wir freuen uns sehr
00:31:47: auf euch.
Neuer Kommentar