Zwischen Schulstart und Selbstregulation – Was steckt hinter den Gefühlen meines Kindes?

Shownotes

Andra* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie ihren sechsjährigen Sohn nach einem Umzug und dem Schulstart in seinen Emotionen verständnisvoll begleiten kann.

Wie viel Selbstregulation können Kinder mit sechs Jahren überhaupt schon leisten?

Wie verstehe ich, was hinter dem Frust meines Kindes steckt?

Was braucht mein Kind, um sich sicher und zugehörig zu fühlen?

*Name geändert

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Transkript anzeigen

00:00:05: Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrank.

00:00:11: Ich bin Katja Salfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von vier Söhnen.

00:00:17: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.

00:00:23: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag groß und klein.

00:00:30: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.

00:00:39: Hallo und herzlich willkommen zum Familienrat-Podcast mit Katja Saalfrank und Bob Blume.

00:00:45: Hallo zusammen.

00:00:46: Hallo, Katja.

00:00:47: Hallo.

00:00:48: Wie geht's dir in der Übergangszeit im Herbst?

00:00:53: Mir geht's eigentlich ganz gut.

00:00:55: Man muss aber auch dazu sagen, dass wir hier unten in Süddeutschland noch verschont werden.

00:00:59: Ab und zu bricht dann doch noch mal die Sonne raus.

00:01:02: Und hier bei so ein bisschen Sonnenschein zwischen den ... Weinbergen durchzugehen ist dann doch, also macht es einem so ein bisschen einfacher den Übergang, genau.

00:01:14: Ja, schön.

00:01:14: Ja, so erlebe ich es auch, auch in Berlin gab es jetzt eine lange Zeit nochmal, wo es jetzt nicht super warm war, es gab auch noch mal ein paar warme Tage, aber die Sonne ist da und es ist der Herbstwald einfach da und es ist dadurch, dass es eben nicht so dunkel ist, es ist halt früh dunkel, ja.

00:01:33: Aber es ist irgendwie schön, dass die Sonne noch mal da ist.

00:01:35: Das empfinde ich auch so.

00:01:37: Gucken wir mal, wie es im November dann ist.

00:01:39: Wirklich, ab Anfang Oktober ist es immer dann ganz klar.

00:01:44: Jetzt ist Herbst.

00:01:45: Also ganz selten kommt dann mal noch mal so eine kleine Woche spät, spät, so mal dazu.

00:01:52: Aber insofern bin ich mich ja schon fast dran gewöhnt.

00:01:56: Aber ja, insofern, das ist ganz schön.

00:01:58: Und ich habe ja letzte Folge schon gesagt, da sind noch die Nachwirkungen.

00:02:02: dass ich Manuskript abgegeben habe.

00:02:04: Das hat mir meine Brust auch noch mal etwas leichter gemacht, weil letzten

00:02:08: Endes ... Ja, schön.

00:02:09: ... will man ja auch immer das auch schaffen.

00:02:12: zur Dateline.

00:02:12: Ich hörte zwar schon von Autorinnen und Autoren, die das dann ein Jahr lang nach hinten verzögern, aber das möchte ich immer nicht.

00:02:22: Ich möchte schon immer, dass das genau passt.

00:02:23: Das

00:02:23: ist auch nicht so mein Weg, ja.

00:02:25: Ich würde auch gerne das dann irgendwann vom Tisch haben.

00:02:28: Aber wenn du das so sagst, fällt mir noch mal so ein, dass ich so dieses Jahr ganz bewusst nicht gegen den Biorhythmus mich stemme.

00:02:37: Also ich weiß, dass ich, ich weiß nicht, ob du das kennst, aber dass man manchmal so den Sommer so doll vermisst, weil die Tage eben auch so lang sind und man dann irgendwie auch abends noch mal länger draußen sitzt und eben ja auch Warmsommerabend bis halb zehn nochmal genießt und jetzt irgendwie dann zu wissen, dass also jetzt ist es um weiß ich nicht halb acht viertel vor acht vierte nach sieben wird ja immer früher dann auch mit der zeit umstellung dann schon dunkel und dass man dann irgendwie auch guckt was mache ich denn dann eigentlich in der zeit?

00:03:10: also ist natürlich auch ein großer luxus das dann umzustellen zu können aber eben auch früher sozusagen in den Abend zu gehen und nicht noch lange irgendwie etwas zu tun, was den Körper aktiv macht, weil ich immer wieder merke, dass ich zumindest sehr auf diesen Biorhythmus und auf das, was im Außen auch passiert, reagiere.

00:03:28: Meine Erfahrung ist, je weniger ich mich innerlich dagegen stemme und mit künstlichem Licht irgendwie noch lange arbeite, also je weicher ich da irgendwie bin, desto besser komme ich dann auch mit diesen Übergängen klar.

00:03:39: Ist mir nur gerade irgendwie eingefallen, weil du das so erzählt hast.

00:03:42: Du hast total recht, aber ich fand, was du gesagt hast, ist also ein wichtigstes Wort war daran irgendwie auch Luxus.

00:03:51: Also Luxus das einteilen zu können von der Struktur, von der Arbeit und was weiß ich und ich musste spontan sagen, als du auch über künstliches Licht gesprochen hast.

00:03:59: Ich habe ja mal für drei Jahre im Nordschwarzwald auf über tausend Meter Höhe gewohnt und da war es dann verschneit.

00:04:09: sehr dunkel und sehr früh sehr dunkel auch.

00:04:12: Und damit habe ich mir eine Tageslichtlampe gekauft.

00:04:15: Hier noch mal ein Shoutout an Tageslichtlampen für alle Leute, die das Gefühl haben, dass sie sobald es etwas dunkler draußen wird, auch etwas melancholischer werden.

00:04:25: Ich habe die ja dauernd an.

00:04:26: Also damit will ich nur sagen, absolut richtig daran zu denken, dass das so ist.

00:04:34: Manchmal klappt es halt nicht, sich da so ...

00:04:39: Auf der anderen Seite klappt doch mehr als man glaubt und hat es auch mit der inneren Einstellung zu tun.

00:04:46: Mehr in Ruhe zu kommen.

00:04:47: Natürlich können wir nicht ohne künstliches Licht auskommen, wenn es draußen dunkel wird.

00:04:53: Und trotzdem ist so die Frage, arbeite ich einfach so weiter, wie ich das in der Sommerzeit tue oder bin ich einfach auch mit den Kindern in dem Rhythmus so.

00:05:00: Also ich finde eben auch mehr sich zurückzuziehen, mehr dann eben auch Dinge zu tun, die der Jahreszeit angemessen sich anschüllen oder auch früher.

00:05:11: und entspannter dann manchmal auch in den Abend zu gehen.

00:05:13: Also wenn ich da so an die Zeit zurückdenke, als ich noch aktiv Mutter war sozusagen.

00:05:19: Das ist eben dann, man auch nicht so unter Druck stand irgendwie, ach jetzt die Sonne scheint noch und man muss aber schon die Kinder irgendwie ins Bett bringen, weil die Uhr halt was bestimmtes sagt und die Kinder am nächsten Tag wieder raus müssen, sondern man eben eigentlich eher in eine Innere.

00:05:33: Veränderung kommt und gar nicht so sehr jetzt dann den Stift fallen lässt, aber es ist schon ein bisschen.

00:05:39: die Frage ist, also wie lebe ich, wir hatten das neulich mit den Jahreszeiten-Tischen, wie lebe ich das, was ich im Außen, was im Außen sich abbildet, auch irgendwie in den Räumen, aber auch in unserem Inneren, so das, was mir dazu einfällt.

00:05:52: Und da war ich halt oft sehr im Widerstand.

00:05:55: Den Stift würde ich übrigens an eurer Stelle nicht fallen lassen, sondern in die Hand nehmen.

00:06:00: Freuen uns nämlich immer noch über Fragen von euch für die dreihundertste Folge Familienrat.

00:06:05: Und zwar könnt ihr die schicken entweder an ad-familienrat unterstrich podcast bei instagram oder per whatsapp.

00:06:12: Ich sage jetzt einmal die Nummer.

00:06:14: Vielleicht müsst ihr euch merken, an welcher Stelle der Podcast dann war, um dann das nächste Mal nochmal das zu wiederholen.

00:06:19: Und zwar ist das die plus fourneun, eins, sechs, null, neun, sieben, neun, sieben, zwei, neun, fünf, acht.

00:06:27: Und ihr könnt dann direkt die Fragen schicken.

00:06:29: Übrigens auch direkt per Sprachnachricht.

00:06:31: Wenn ihr im Familienrat mit Katja Saalfrank erscheinen wollt und dann versuchen wir bei der dreihundertsten Folge mal ein Special, in der wir dann die Fragen... relativ schnell beantworten.

00:06:43: Wir freuen uns auf jeden Fall, oder?

00:06:45: Ja, ich freue mich sehr darauf.

00:06:46: Und ich freue mich auf eure Stimmen.

00:06:48: Genau, ich

00:06:49: freue

00:06:49: mich auch.

00:06:50: Ich freue mich jetzt aber auch auf die Frage für diese Folge.

00:06:54: Und zwar schreibt Andra.

00:06:57: Ich habe eine Frage beziehungsweise folgendes Problem.

00:07:00: Ich habe zwei Söhne.

00:07:01: Hanno, sechs Jahre, ist letztes Jahr in die erste Klasse gekommen.

00:07:06: Leider haben wir immer wieder kleinere Probleme.

00:07:09: Er wird noch sehr von seinen Gefühlen gesteuert.

00:07:12: Wenn ich mich mit ihm streite und ihn in irgendeiner Art und Weise sauer mache, dann hat er die Angewohnheit, dass er dann immer erst mal wegläuft oder er schreit und kontrolliert durch die Gegend.

00:07:23: Er braucht immer einen Moment, um sich zu beruhigen und wieder zu sich selbst zu kommen.

00:07:28: In der Schule haben wir oft das gleiche Problem.

00:07:30: Wenn er sich mit Kindern streitet, wird er oft handgreiflich.

00:07:33: Also er versucht sich in irgendeiner Art und Weise zu verteidigen.

00:07:37: Ich habe mit der Klassenlehrerin jetzt schon öfter Kontakt aufgenommen.

00:07:40: Sie gibt mir die Rückmeldung, dass er in vielen Situationen einfach nicht auf ihre Anweisungen hört oder sich einfach nicht zurücknehmen kann.

00:07:47: Wenn er über die Strenge schlägt und sie dann sagt, so jetzt ist aber gut, findet er einfach nicht den Punkt mit dem Quatsch machen, mit den komischen Stimmen, mit dem Augenverdrehen aufzuhören.

00:07:57: Ich weiß einfach nicht, inwieweit ich ihn positiv beeinflussen kann.

00:08:00: Ich versuche ihm natürlich zu erklären, dass er damit den Unterricht stört und sie dann keine tollen Sachen machen können.

00:08:05: Aber wenn er eben in diesem Tunnel steckt, kommt er da immer nicht so leicht raus.

00:08:10: Er versucht oft seine Unsicherheit durch, hey, hier bin ich, ich bin der starke und größte und stärkste und ich hau euch um, wenn ihr blöd seid, zu überdecken.

00:08:17: Wir sind dieses Jahr erst hier hergezogen und er... ist dann in die Klasse gekommen und kannte eigentlich nur den Nachpass jung.

00:08:24: Alle anderen Kinder kannte er noch nicht.

00:08:26: Er ist oft unsicher, weil alle anderen sich aus dem Kindergarten schon lange kennen.

00:08:30: Die Lehrerin gibt aber auch die Rückwältung, dass er sehr konzentriert ist und super seine Aufgaben macht.

00:08:36: Ist es normal, dass Kinder in diesem Alter emotional noch nicht so weit sind, dass sie sich ein bisschen mehr zurücknehmen können?

00:08:42: oder kann ich hier irgendetwas tun?

00:08:44: Wie kann ich es für ihn leichter machen?

00:08:46: Mit meinem großen Sohn hatte ich diese Probleme nie.

00:08:49: Er war auch schon mal aufmüpfig, aber er hat sich Erwachsenen gegenüber nicht so verhalten.

00:08:53: Er ist angepasster in seinen Reaktionen als der kleine.

00:08:56: Viele Grüße, Andra.

00:08:58: Ja, also die kurze Antwort, wir haben ja vorhin über die Quickies gesprochen, die wir gerne beantworten wollen in der dreihundertsten Folge.

00:09:05: Die kurze Antwort ist ja, es ist normal, dass Kinder sich in diesem Alter noch nicht selbst regulieren können und dass sie sich auch an verschiedenen Stellen noch nicht zurücknehmen können.

00:09:16: So, vielen Dank, dass ihr heute zugehört habt.

00:09:18: Unschüss.

00:09:20: Unschüss,

00:09:20: genau.

00:09:21: Ja, alle, die den Podcast hören, die wissen ja, oder schon länger hören, die wissen ja, dass wir ganz viel über Co-Regulation, über Gefühle, über Selbstregulation auch von uns Erwachsenen sprechen und auch über die Erwartung, die wir oft an Kinder herantragen.

00:09:37: Und das, was ja als Allererstes jetzt mal wahrscheinlich für andere schwierig ist oder neu ist, ist, dass eben der ältere Sohn sich da gar nicht eingereit hat.

00:09:48: Also dass da eben offensichtlich die Anpassung... leichter ging.

00:09:54: und vielleicht ist das auch was, was sich im Familienalltag abbildet, dass der ältere eben anpassungsfähige erscheint.

00:10:00: Und vielleicht kann man da auch noch mal hingucken, ob da dann auch, ja, man manchmal auch über Grenzen hinweggeht.

00:10:07: Also ich kenne das von zu Hause und in Familien, dass wenn einer eben auch anpassungsfähige erscheint, man eben auch schneller über die Grenzen hinweggeht, während eben hier der Jüngere ein Kind zu sein scheint, was auch für seine für seinen Widerstand einzustehen scheint.

00:10:26: Also auch mal sagt stopp es hierhin und nicht weiter und eben auch vielleicht tatsächlich die Gefühle stark wahrnimmt und ja auch in einem Alter ist, wo das auch noch total nachvollziehbar ist.

00:10:37: von der Entwicklung her.

00:10:38: Wissen wir, dass Kinder im Vorschulalter ja erst beginnen, überhaupt die wichtigen, kognitiven Vernetzung zu entwickeln, indem sie dann dafür da sind, auch schwere oder starke Gefühle zu halten, besser zu halten, besser regulieren zu können.

00:10:56: Trotzdem sind Kinder eben sehr lange auf Korrigulation angewiesen.

00:11:00: Und dann geht es natürlich auch immer um Bedeutung.

00:11:04: Welche Dinge führen denn dazu, dass wir streiten?

00:11:09: Das wäre jetzt meine erste Frage an Andra, weil hier geschrieben wurde, also gerade wenn wir uns streiten, wenn ich mich mit ihm streite oder ihn in irgendeiner Weise sauer mache, also wenn er sich ärgert, dann werden die Gefühle stark und dann passiert etwas im Außen, nämlich er läuft weg oder er schreit erst mal rum.

00:11:33: Für mich erstmal ein Signal dafür ist, dass er offensichtlich in eine Hilflosigkeit gerät.

00:11:40: Ja, dass er nicht weiß, was soll ich jetzt sagen, was soll ich jetzt machen und dann renne ich erst mal weg.

00:11:45: Wir wissen ja, dass Hilflosigkeit zu unterschiedlichen Reaktionen führen kann.

00:11:50: Ja, die kann auch zur Rückzug führen oder die kann auch zur Erstarung führen.

00:11:53: Ich mache gar nichts, kann aber eben auch dazu führen, dass ich erst mal weg renne, dass ich die Flucht ergreife und dass ich dann eben auch mit meinen starken Gefühlen erst mal unkontrolliert für mich bin.

00:12:04: Das ist das, was ich erst mal abbildet.

00:12:08: Ich hab auch was zu sagen und ich weiß nicht, ob das zu weit führt.

00:12:13: Aber ich würde es mal ausprobieren.

00:12:14: Du kannst mich dann ja koregulieren.

00:12:17: Ja, schauen wir mal.

00:12:18: Ich habe auch noch einiges auf dem Zettel, aber wir tasten uns ran.

00:12:21: Genau.

00:12:22: Also erstmal ganz grundsätzlich wollte ich nur sagen, es ist ja interessant, dass es immer mal um Anpassungsfähigkeit geht.

00:12:28: Denn Schule ist ein Raum, in der eine hohe Anpassungsleistung gefordert wird und das ist nicht zwangsläufig gut.

00:12:35: Also das heißt... Es

00:12:35: ist schön, dass du das nochmal sagst.

00:12:38: Genau, sag ich auch gleich noch mal was

00:12:39: zu.

00:12:40: Einfach sich sozusagen hinsetzen zu müssen und so manche Kinder können das, manche brauchen einfach Bewegung.

00:12:45: Und ich weiß jetzt nicht, wie viel Bewegung er braucht, aber alleine das Hanno, der natürlich eigentlich anders heißt, zum Beispiel auch so dann rumrennt und so, der hat ja einen sehr starken Bewegungsrang.

00:12:54: Ist übrigens auch oft nicht immer auch so eine Jungensache, also noch mal, nicht immer.

00:13:00: Und dennoch ist es so, dass ich zum Beispiel, ich hatte eine siebte Klasse, da habe ich alle zwanzig Minuten gesagt, Wer möchte steht jetzt auf dem Rente einmal um die Schule rum.

00:13:11: Einfach nur und manchmal und mit denen habe ich auch Bewegungspausen gemacht und Meditation und so weiter.

00:13:15: Also ich will damit einfach nur sagen, das ist ja erstmal grundsätzlich so.

00:13:18: Ich habe noch einen anderen Punkt, aber vielleicht, dass ich nicht zu lange monologisiere, sag du mal.

00:13:24: Ja, ich würde gerne da ergänzen, dass wir auch ja wissen, dass die kognitiven Strukturen sich nicht durch reines Sitzen und kognitives Aufnehmen von Wissensinhalten entwickeln, sondern dass die durch ganzheitliche Bewegung entstehen.

00:13:40: Also da finde ich beißt sich die Katze so ein bisschen in den Schwanz, dass wir im Grunde die Kinder ja sehr lange sitzen lassen.

00:13:46: Aber diese Zeit, wenn die Kinder in die Schule kommen, eine Zeit ist, wo sich eben dann auch bis bis über zwanzig, ja, die ganzen kognitiven Strukturen vor allen Dingen über Bewegung auch vernetzen.

00:13:59: Und das ist nicht mitgedacht beim Schulkonzept wie so einiges andere auch.

00:14:03: Und deswegen, ja, fallen natürlich dann die Kinder auf, die in ihrer Entwicklung da etwas benötigen, die den Drang haben, sich zu bewegen.

00:14:11: Und das macht aber auch Sinn.

00:14:13: Ich verstehe, dass das für Lehrer und Lehrerin anstrengend ist.

00:14:16: Und dann muss man eben gucken, wie gehe ich damit um.

00:14:19: Du hast das eben schon so eine Möglichkeit genannt.

00:14:22: Aber dass eben oft in der Schule ein ganz körperliches, ganzheitliches Lernen eben nicht möglich ist, sondern dass da eben dann sehr isoliert Fähigkeiten trainiert werden, das ist natürlich ein Problem für sich.

00:14:34: Und ja, insofern kann ich das nur unterstreichen.

00:14:37: nochmal, was du auch gesagt hast.

00:14:39: Das ist eben bei manchen Kindern, das ist auch oft dann eben ein Argument, was dann von Lehrern und Lehrern oder auch von Eltern kommt.

00:14:45: Bei manchen Kindern klappt das, weil die eben vielleicht anders konstituiert sind, weil sie vielleicht auch ansonsten Ausgleich haben, weil sie eben vielleicht auch anpassungsfähiger sind, was sich dann besser anfühlt in der Situation, vielleicht aber auch nicht unbedingt besser ist.

00:15:02: Das muss man ja auch noch mal in Frage stellen.

00:15:04: Ja, man muss ja auch immer sagen, anpassungsfähiger an was.

00:15:07: Also die Kinder, die sozusagen in der Form anpassungsfähig sind, werden in der Waldschule oder so, wo vielleicht dann mehr Bewegung erfordert wird, eben diejenigen, wo man sagen würde, die bewegen sich ja gar nicht so sehr, wie wir das eigentlich wünschen.

00:15:22: Also das hat immer auch mit Erwartungshaltung zu tun.

00:15:24: Mhm, absolut.

00:15:26: Ja.

00:15:27: Okay, du wolltest noch was sagen.

00:15:29: Ja, und da muss ich jetzt ein bisschen vorsichtig sein.

00:15:32: Ich, eine kleine ... Ich habe in meinem Elternbuch verschiedene Bereiche von Schule und so weiter abgedeckt und habe mich sehr eingehend auch mit Neurodivergenz beschäftigt.

00:15:45: Und jetzt ist es so, dass es ja verschiedene Formen von Neurodivergenz gibt, Autismus, ADHS, also Autismus-Spektrum, ADHS mit und ohne Hochbegabung und so weiter und so fort.

00:15:56: Also es gibt da sehr, sehr unterschiedliche Formen.

00:16:01: Und das ist tatsächlich so, dass ich auch hier, dass auch noch mal so neu gelernt habe, dass alle Gehirne einfach sehr, sehr unterschiedlich sind.

00:16:10: Was ich nur spannend fand, waren zwei Dinge, dass es auf der einen Seite high ist.

00:16:16: In vielen Situationen kann er sich nicht zurücknehmen.

00:16:21: Was ich total spannend finde, weil das oft etwas ist, was Lehrkräfte auch lernen müssen, dass da jemand nicht etwas Böses will, sondern dass er eben, ich meine, haben wir auch schon gesagt, er hat auch jetzt erstmal nicht mit Neurodivergenz zu tun oder mit ADHS, dass er keine Intention hat, da will jemand nicht stören.

00:16:36: oder der will nicht Klassenclown sein, sondern er hat einfach Schwierigkeiten, sich da selbst zu stoppen.

00:16:41: Und auf der anderen Seite heißt es dann, und das hat mich so ein bisschen ins Nachgedenken, dass er sehr konzentriert ist und super seine Hausaufgaben macht, was man so als Hyperfokus auch kennt.

00:16:51: So, ich habe gesagt, ich möchte vorsichtig sein.

00:16:54: Ich kann keine Ferndiagnose stellen, aber wenn das... Wir können

00:16:59: gar keine Diagnose stellen.

00:17:00: Überhaupt gar keine Diagnose und auch nicht fern.

00:17:02: und alles andere bei Küchenpsychologie.

00:17:04: Aber als ich diese beiden scheinbar gegensätzlichen Dinge gehört habe, habe ich gedacht, dass es vielleicht interessant wäre, sich mit zu beschäftigen und vielleicht auch noch mal eine Beratung zu holen, diesbezüglich, wenn sich das nicht innerhalb einer bestimmten Zeit, ich weiß nicht, ich finde den Begriff Verwachsen so komisch, wenn das nicht in einer bestimmten Zeit reguliert wird.

00:17:34: Also ich höre das, was du sagst.

00:17:36: Und ich bin jetzt grad mal als Mutter da und bei mir merke ich, dass jetzt als Mutter grade was losgeht, dass ich irgendwie denke, ach, Herr Geh, das ist irgendwie alles nicht normal.

00:17:45: Ich muss das irgendwie, muss da aufpassen, ich muss da vielleicht was beobachten.

00:17:49: Ich weiß, dass du das nicht auslösen möchtest.

00:17:52: Ja, aber Katja, ich möchte vor allen Dingen sagen, dass das ja etwas ist bei Eltern von Kindern, die dann tatsächlich ADS haben, wo die drunter leiden, dass sie das Gefühl haben, oh Gott, das ist nicht normal.

00:18:03: Ich finde, das ist eher ein gesellschaftliches Problem, dass man das überhaupt denkt.

00:18:06: Es wäre doch erstmal okay, einfach was zu beobachten, um zumindest die Möglichkeit offen zu haben, begleitet zu werden.

00:18:15: Ja, meine Erfahrung, das wollte ich jetzt eigentlich sagen, meine Erfahrung ist, und das habe ich ja eingangs auch schon gesagt, dass es sich in der Regel... Und wenn man dann genauer hinguckt mit den Eltern, also man muss immer gucken, mit welchem Ziel mache ich irgendeine Diagnostik und mit welchem Ziel beobachte ich das genauer, weil du hast ja auch gesagt, Gehirne sind sehr unterschiedlich und mit welchem Ziel kategorisiere ich das dann ein.

00:18:37: Das muss ja auch irgendwo hinführen.

00:18:39: Das, was wir jetzt hier vorliegen haben, sage ich jetzt mal sehr klar, ist ja etwas, was sich total im Rahmen bewegt.

00:18:48: Das haben wir ja beide auch schon gesagt.

00:18:50: Das, was wir auch hören, ist, dass die Lehrerin eine Aussage trifft zu der Lernleistung.

00:18:57: Also, dass er fokussiert ist, dass er seine Aufgaben super macht.

00:19:01: Und das, was dann eben, wenn wir sagen, das ist alles im Rahmen, dass er starke Gefühle hat, dass er gerne ankommen möchte in der Gruppe.

00:19:08: Das sind ja für mich alles Hinweise, die hier Andra schreibt.

00:19:13: Er ist gerade erst hingezogen, bevor er in die Schule kam.

00:19:16: Er möchte gerne in einer Gruppe ankommen und wir vergessen ja hier dann total die Bedürfnisse.

00:19:21: das Bedürfnis nach Verbindung, nach Zugehörigkeit, nach Anerkennung in einer Gruppe.

00:19:27: Und das erscheint mir viel nachvollziehbarer, dass da vielleicht auch unter Umständen eine Lehrende ist, eine Lehrkraft ist, die das nicht mit berücksichtigen kann oder nicht mit berücksichtigt, weil es natürlich störend ist, wie du schon sagst, kein Kind will stören, weil das Kind ja ... das Bedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit hat.

00:19:49: Aber hier in dem Fall erscheint es mir eher so, dass man erst mal sich zurücklehnen kann und sagen kann, all das Verhalten, was hier ansonsten als vielleicht auffällig und bemerkenswert dargestellt wird, ist das eine.

00:20:04: Aber die Schulleistung ist davon erst mal nicht betroffen.

00:20:07: Er hat jetzt keine schlechten Noten, er kommt nicht irgendwo nicht mit oder so, sondern da ist er fokussiert, wenn er interessiert ist und wenn er mitgenommen wird.

00:20:15: Und das finde ich ist erst mal eine gute Botschaft, eine gute Nachricht.

00:20:19: Und das andere, das ist eben, ja, das ist eben meine Erfahrung aus der Praxis, dass da eben wenig Verständnis dann dafür ist, dass Kinder... eben auch von der von uns erwarteten Entwicklung und Leistung im sozialen, also sich an Regeln zu halten, aufzuhören mit einem Verhalten, Rücksicht zu nehmen, Einsicht zu haben, sich zu stoppen, dass das eben abweicht von dem, was eigentlich an Erwartungen dann von uns Erwachsenen da ist.

00:20:49: Also ich erlebe das immer wieder jetzt gerade.

00:20:52: Ich meine, wir sind jetzt im Oktober.

00:20:53: Da ist meine Praxis wieder voll, genau mit den Kindern im Grunde.

00:20:57: Deswegen passt die Frage eigentlich auch sehr gut, weil da dann die ersten Wochen rum sind und die ersten Themen dann auf dem Tisch sind.

00:21:04: Und jetzt ist hier, wenn ich das richtig verstehe, Hannu ja schon in der zweiten Klasse.

00:21:09: weil es hieß ja davon, dass er letztes Jahr in die Erste gekommen ist.

00:21:13: Ich habe jetzt ganz viel mit Eltern von Kindern zu tun, die eben gerade erst in die Schule gekommen sind und wo dann genau die gleichen Themen vorliegen und wo es wirklich darum geht, dann auch die Lehrer und Lehrerinnen nochmal dafür zu öffnen.

00:21:28: nicht alle, aber einige, dass eben das nicht möglich ist, was sie sich vorstellen, dass die Erwartung einfach nicht richtig ist und dass nicht das Kind nicht stimmt, sondern die Frage ist, wie kann ich darauf eingehen?

00:21:40: Also wie kann ich, wenn ich ständig die Erwartung habe, dass ich mein Kind oder dass ich das Kind, was ich unterrichten soll, stoppen soll, indem ich jetzt sage, jetzt ist aber mal gut?

00:21:51: Ja, und das funktioniert nicht.

00:21:53: Dann bin ich ständig frustriert und... Ich bin aber auf einer ganz anderen Ebene, in einer ganz anderen Dimension unterwegs, weil das ist offensichtlich nicht hilfreich, sondern es wäre eher die Frage, was... Was kann ich jetzt genau mit diesem Kind tun, damit es zur Ruhe kommt?

00:22:11: Braucht es einen anderen Sitzplatz?

00:22:12: Braucht es vielleicht eine kurze Ansprache?

00:22:14: Ich meine, du bist da ja viel erfahrener als ich jetzt in der Schule in diesem Rahmen.

00:22:19: Und trotzdem manchmal braucht es eben gar nicht so viel von der Zeit her, sondern nur eine andere Ebene.

00:22:24: Und eben nicht diese Erwartung, das Kind muss sich jetzt anpassen, weil ich einen Stopp setze.

00:22:29: Alles, was du sagst, stimme ich zu.

00:22:31: Ich wollte nur diese eine Perspektive aufmachen, und wenn das so wäre, dass man das Gefühl hat, das ist etwas, was uns sozusagen in unserem gemeinsamen Zusammenleben oder in der Schule Schwierigkeiten macht, dann wäre das Kind ja auch nicht falsch.

00:22:44: Ich wollte nur sozusagen diese Perspektive einmal aufmachen, ob das dann so ist oder nicht.

00:22:48: Ich hab halt als Mutter und auch in meiner Praxis oft die Erfahrung, dass Eltern da schnell verunsichert sind, wenn sie dann sozusagen in eine Diagnosekategorie eine Aufmerksamkeit legen.

00:22:59: Und für mich ist das, was ich jetzt hier höre von Andra, Entwicklungsgerecht, total in der Norm und weicht halt eben eher von der Erwartung ab, die die Erwachsenen haben.

00:23:10: Und das ist mir eigentlich wichtig, dass das anderer hört und erst nochmal für sich wahrnimmt, dass eben ihr jüngerer Sohn anders ist als eben der ältere.

00:23:20: Ja, der vielleicht nicht so starke Gefühle hatte.

00:23:23: Also es gibt ein wunderbares Buch von Nora Imlau.

00:23:26: So viel Freude, so viel Wut, wo es um gefühlsstarke Kinder geht.

00:23:30: Und es ist eben nicht so einfach.

00:23:32: Und jetzt mal unabhängig davon, ob die in irgendeinem Spektrum von Neurodivergenz liegen oder nicht, müssen wir eh mit den Gehirnen und mit dem Körper und mit der Persönlichkeit und mit dem, was unser Kind uns zeigt, umgehen.

00:23:45: brauchen vielleicht erst mal gar nicht an so einer Stelle irgendeine Einordnung oder eine Kategorie.

00:23:52: Ja, deswegen habe ich das jetzt noch mal so zur Seite gestellt, ohne dass die Perspektive jetzt nicht sein darf, sondern aus meiner Sicht ist es halt alles.

00:24:02: alles nachvollziehbar aus den Entwicklungen, die ich weiß und auch das, was hier Andra schreibt.

00:24:09: Und deswegen habe ich versucht es nochmal so nachzu, wie soll ich sagen, herzuleiten aus dem, was wir auch eingangs gesagt haben, dass es total entwicklungsgerecht ist.

00:24:18: Aber würdest du dann sagen, dass mal unabhängig davon, dass das aber nochmal mit der Lehrerin auch thematisiert werden kann, weil du gesagt hast, na ja, vielleicht ist das der Lehrerin auch nicht so klar, dass es eben so eine doppelte Anpassungsleistung braucht, weil eben umgezogen wurde und so weiter.

00:24:38: Also die Frage ist halt, wie offen ist die Lehrerin für diese emotionale Ebene, für diesen sozialen Aspekt, dass Kinder also Zugehörigkeit Anerkennung suchen, wie offen ist sie dafür?

00:24:54: weiß ich nicht.

00:24:54: Es klingt jetzt für mich auch so, als ob anderer eben auf die Lehrerin zugegangen ist und nicht umgekehrt.

00:25:00: Vielleicht sieht die Lehrerin gar nicht als so ein großes Thema, aber erzählt es dann eben, wenn nachgefragt wird.

00:25:05: Das kann natürlich sein.

00:25:07: Es wäre auf jeden Fall gut, mehr den Fokus auf die Anerkennung und die Zugehörigkeit, diesen Wunsch zu legen und auch auf die Gefühle.

00:25:16: Und ich würde es gerne auch noch mal ein bisschen sortieren.

00:25:19: Also, weil Andra hat ja erzählt, sie streitet, er wird sauer, er wird sauer gemacht, ja.

00:25:26: Und da würde ich gerne nochmal auch sagen, es gibt eben Themen und Gefühle und Korrigulationen zu Hause.

00:25:35: Und die gibt es dann eben auch in der Schule.

00:25:38: Das ist aber unterschiedlich gelagert.

00:25:40: Und so, wie wir mit unseren Kindern zu Hause sind und Strategien entwickeln und auf die Kinder zugehen, Da machen sie natürlich im besten Fall eine gute Beziehungserfahrung und können das dann auch mit in den schulischen Kontext nehmen.

00:25:54: bzw.

00:25:54: wir können dann... in der Rückschau mit den Kindern auch überlegen, wann ist er denn mit den Kindern in Kontakt geraten, in Konflikt geraten?

00:26:04: Ja, also auch da nochmal zu sortieren.

00:26:05: Es gibt Dinge zu Hause, es gibt Dinge in der Schule, die im sozialen Kontakt mit Kindern stattfinden.

00:26:10: Und es gibt dann auch Dinge, die im Konflikt mit der Lehrerin darstellen, weil er sich in der Gruppe so oder so verhält.

00:26:17: Das sind ja drei verschiedene Felder.

00:26:19: Ja, und da nochmal zu Hause zu gucken.

00:26:24: Worüber streiten wir?

00:26:25: Wie streite ich mit meinem Kind?

00:26:28: Bin ich da abwertend?

00:26:29: Bin ich belehrend?

00:26:30: Gebe ich Raum auch für die Meinung, für das Gefühl, für die Ansicht, die das Kind eben auch vertritt?

00:26:40: Frage ich nach, ja?

00:26:42: Oder bin ich da zack, zack, zack, zack?

00:26:43: Also ich mach jetzt so schwarz-weiß, ne?

00:26:45: Dass wir uns da selbst auch noch mal so beobachten.

00:26:48: Und was macht denn mein Kind sauer?

00:26:51: Gibt es da einen roten Faden, den ich erkennen kann, wo eine Entwicklung stattfindet oder wo eine Bedeutung groß wird?

00:26:59: Wie kann ich damit umgehen?

00:27:01: Ist es nachvollziehbar?

00:27:02: Kann ich im Perspektivwechsel sein?

00:27:05: Weil das sind alles Dinge, die Hanno noch nicht kann.

00:27:08: Ja, also er hat, das ist ja, aber die drei großen Ars, die wir besprechen, ne?

00:27:13: Die Antizipation, die Assoziation und die Abstraktion.

00:27:16: Damit ist er noch nicht so sehr vertraut, weil die kognitiven Strukturen noch nicht da sind.

00:27:21: Und umso dringender braucht er jemanden, der im Perspektivwechsel das erst mal versteht und dann entschleunigt mit ihm auch seinen Ärger sich anguckt.

00:27:31: Was hat dich genau geärgert?

00:27:33: Das wusste ich nicht.

00:27:34: Das tut mir leid.

00:27:35: Ja, das ist ärgerlich.

00:27:38: Und da ist noch keine Lösung da, aber da ist Verbindung wieder da.

00:27:43: Und das ist das, was zu Hause nochmal beobachtet und vielleicht auch in der Selbstwahrnehmung nochmal klarer werden kann und nochmal justiert werden könnte.

00:27:53: Und dann im zweiten Schritt oder im zweiten Bereich auch nochmal zu gucken, was erlebt er denn eigentlich in der Schule?

00:28:00: in den sozialen Kontakten.

00:28:02: Er wird handgreiflich.

00:28:05: Gut, jetzt könnte man, also wir haben keinen Vierzigjährigen vor uns, dann würde man sagen, das ist justiziabel.

00:28:11: Es sind Kinder, ich will es nicht kleiner machen als es ist, aber auch nicht größer.

00:28:15: Ja, und wenn ich in einer starken Emotion bin als Kind und keine Worte habe und keine Möglichkeit habe zu sagen, was in mir vorgeht, dann werde ich aggressiv unter Umständen oder ich kann mich halt nur zurückziehen.

00:28:28: Ja, und das heißt ja auch bei Selbstverteidigung, ne?

00:28:30: Das steht da ja auch, also erbettankreiflich als Selbstverteidigung.

00:28:33: Ja,

00:28:33: genau, genau.

00:28:34: Also auch da müsste man nochmal genauer hingucken.

00:28:36: Wie laufen denn solche Streitigkeiten ab?

00:28:38: Ist das immer wieder eine Gruppe?

00:28:40: Ist das immer wieder ein Kind?

00:28:41: Also man könnte da wirklich nochmal so, wir haben jetzt hier nur die Adlerperspektive und die auch nicht so genau.

00:28:46: Die versuchen wir jetzt zu sortieren.

00:28:48: Aber da auch nochmal quasi mit dem Adler runter zu fliegen und im Nab.

00:28:53: noch mal zu gucken, worum geht's denn da genau und wie erlebt sich denn Hannu da selbst, was bräuchte?

00:28:59: Und dann kriegt man auch noch mal ein Gefühl dafür, wie wichtig ihm die Zugehörigkeit ist, wie er versucht in Verbindung zu kommen und ihn vielleicht auch zu unterstützen.

00:29:08: Kinder mal am Nachmittag einzuladen oder auch zu fragen, welches Kind magst du denn, da mehr Raum auch ihm zu geben für die Dinge, die für ihn eben wichtig sind, um mehr zu erfahren über ihn.

00:29:22: Und dann den dritten Bereich.

00:29:24: Noch mal mit der Lehrerin zu vielleicht jetzt nicht direkt zu sprechen, weil es gibt ja schon viele Informationen, aber auch ihnen mal zu fragen, wie geht es dir denn im Unterricht?

00:29:31: Wie ist es, wenn die Lehrerin dich unterbricht?

00:29:34: Was passiert da bei dir?

00:29:36: Warum ist es so schwer für dich da zu unterbrechen?

00:29:38: Oder wie geratet ihr überhaupt in die Situation?

00:29:41: Was war da dein Ziel?

00:29:42: Was war dein Anliegen?

00:29:44: Also das eben auch in der Rückschau quasi mit ihm anzugucken, mit dem Ziel auch da mehr zu antizipieren.

00:29:50: Das ist das, was Andra machen kann, weil sie ist ja in der Schule nicht mit dabei.

00:29:54: Aber sie kann es mit ihm wohlwollend interessiert an seiner Seite im Perspektivwechsel besprechen und mitfühlen, wie sich das anfühlt.

00:30:03: Wenn man das Gefühl hat, ich komme eigentlich in eine Gruppe nicht rein und die Kinder kennen sich alle schon lange, aber ich nicht.

00:30:09: Das sind jetzt so viele Dinge, die du gesagt hast, dass es schwierig wäre, alles noch mal zu wiederholen.

00:30:13: Aber zumindest finde ich dieser eine Punkt, der da rauskommt, noch mal so ganz wichtig, sozusagen dieser Perspektivwechsel.

00:30:19: Ich kann mal fast sagen, die Welt aus seinen Augen zu schauen und eben ihnen nicht als, hat sie auch nicht gemacht, ist ja klar, aber nicht als Problemkind, sondern ein Kind mit Problem.

00:30:30: vielleicht um das etwas zu verkürzen und eben das aus seinen Augen zu sehen und ihm den Raum zu geben, sich entsprechend eben auch oder das entsprechend auch zu formulieren.

00:30:40: Ja, also andere hat schon erkannt und das ist schon ganz ganz viel, weil es auch schon ein Teil der möglichen Lösungsschritte beinhaltet, nämlich sie hat gesagt, er ist unsicher.

00:30:53: Ja, und wenn jemand unsicher ist, macht er verrückte Sachen.

00:30:56: Das kennen wir ja auch von uns Erwachsenen, wenn wir unsicher sind.

00:31:00: Das Bekannteste sind dann so Übersprungshandlungen, dass wir auf einmal Dinge sagen oder tun, wo wir hinterher sagen, was war das denn?

00:31:09: Also wenn wir unsicher sind, wenn Sicherheit weggeht, dann ist es kein gutes Gefühl und wir brauchen Sicherheit dann.

00:31:16: Das heißt, da könnte Andra auch noch mal hingucken, wie kann sie Strategien mit ihm finden, damit er sich in der Schule unter Umständen selbst?

00:31:25: sicherer machen kann.

00:31:27: Also was würde da helfen, wenn er zum Beispiel im Konfliktgerät mit anderen Schülern und sich verteidigen möchte, muss wer in der Schule könnte denn jemand sein, an den er sich wenden kann.

00:31:39: Und nicht sagen, wende dich doch dann an die Frau Müller oder an die Lehrerin, an die Klassenererinnen, weil das muss man ja erstmal erfragen.

00:31:45: Hat man dazu Vertrauen zu der Lehrerin?

00:31:48: oder auch zu Hause nochmal zu gucken, wo im Perspektivwechsel, wenn ich jetzt in Hannos, leben rein, Springer mit den sechs Jahren, mit der Voraussetzung, die er hat, mit der Geschwisterkonstellation, die er hat, mit der Atmosphäre, in der er sich befindet, mit seiner ständigen Frustration, mit Streits und starken Gefühlen.

00:32:08: Wo sind denn da Stellen, wo er unter Umständen auch unsicher wird?

00:32:13: Und wie könnte ich da ihm noch mal Sicherheit geben, indem ich zum Beispiel sage, Hanno, ich weiß, dass das doof ist.

00:32:21: Dein Gefühl stimmt.

00:32:23: Und ich verstehe dich, ich sehe dich.

00:32:24: Ich bin nicht einig mit dir an der Stelle, aber wir finden Lösungen.

00:32:28: Liebe andere, wir hatten gerade ganz am Anfang der Folge davon, dass man den Stift rausholen muss.

00:32:33: Ich glaube, diesmal musst du den Stift wirklich zücken noch mal.

00:32:37: Wir hoffen, dass du einige Impulse bekommen hast.

00:32:42: Ich glaube, der, der am wichtigsten war, ist, dass das alles altersgerecht ist.

00:32:46: Das Kind ist nicht falsch und Schule hat einen hohen Anpassungsdruck.

00:32:53: Und wo der eine sozusagen schneller das schafft.

00:32:57: Oder auch besser.

00:32:58: Das macht ihm nicht so viel aus.

00:33:00: Wenn man sich sicher fühlt in der Gruppe, kann man sich auch anpassen, weil man dann das Gefühl hat, ich gehöre dazu.

00:33:05: Wenn man das Gefühl hat, ich gehöre nicht mit dazu, dann fällt man schneller aus der Anpassung auch raus.

00:33:12: Also als unbewusste Strategie.

00:33:15: Ja, vielen Dank für diese Frage.

00:33:17: Und ich hoffe, ihr könnt alle was damit anfangen.

00:33:19: Schreibt uns doch gerne auch bei Spotify nochmal, wie ist das denn mit euren Grundschulkindern in der sozialen Entwicklung?

00:33:28: Also Freundschaft ist ein Riesenthema.

00:33:30: Wie klären die Konflikte?

00:33:32: Geht ihr damit rein?

00:33:33: Lasst ihr die Kinder alleine?

00:33:34: Moderiert ihr das schon mal?

00:33:36: Das würde mich mal interessieren, weil das sind immer wieder Themen, die ich auch in solchen Zusammenhängen dann auch mit den Eltern bespreche.

00:33:42: Also, habt eine schöne Woche, viel Sonne.

00:33:45: Danke dir sehr.

00:33:46: Bis bald.

00:33:47: Tschüss.

00:33:49: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.

00:33:53: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:33:55: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts

00:33:58: gibt.

00:33:59: Wenn es euch gefallen hat, freuen wir uns, wenn ihr den Familienrat mit Katja Saalfrank abonniert.

00:34:04: Weiter empfehlt oder Bewertungen und Kommentare hinterlasst.

00:34:07: Wenn ihr auch eine Frage habt, dann schickt sie uns gerne an familienratetmitvergnügen.com.

00:34:14: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:34:19: Unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.

00:34:25: Wir freuen uns sehr auf

00:34:36: euch.

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