Medienkonsum (Live) – Wie begleite ich mein Kind bei TikTok & Co.?

Shownotes

Alex* hat uns geschrieben und gefragt, wie er seinen 13-jährigen Sohn begleiten kann, wenn TikTok, Instagram & Co. immer mehr den Alltag bestimmen. Gleichzeitig möchte er seine vierjährige Tochter behutsam an Medien heranführen.

Wie kann ich Medieninhalte einordnen – was ist harmlos, was grenzwertig, was schädlich? Wie finden wir gemeinsame Regelungen, die schützen und gleichzeitig Freiraum lassen? Wie finde ich einen altersgerechten Umgang mit Medien für ein jüngeres Kind, während das ältere Geschwisterkind schon viel online ist? *Name geändert

Mehr Infos, Materialien und Unterstützung rund um sichere Mediennutzung findet ihr hier: https://www.saferinternet.de/, https://www.klicksafe.de/ https://digitale-helden.de/ Und: Es ist immer in Ordnung, sich Hilfe und Beratung zu holen – gerade dann, wenn es euch mit dem Thema nicht gut geht oder ihr alleine nicht weiterwisst.

Wenn ihr auch Fragen an Katia Saalfrank habt, dann schickt sie gerne an familienrat@mitvergnuegen.com


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Transkript anzeigen

00:00:06: Untertitel im Auftrag des ZDF Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang,

00:00:09: dem Familienpodcast von Mit Vergnügen.

00:00:12: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhnen.

00:00:18: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.

00:00:24: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag mit Groß und Klein.

00:00:31: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.

00:00:46: Ja, hallo und herzlich willkommen zum Familienrat Podcast mit Bob Lume und

00:00:52: Kathia Saalfrunk.

00:00:53: Ja, diejenigen, die uns hören jeden Montag wissen, dass wir uns so ganz häufig begrüßen.

00:00:59: Und heute ist es ein bisschen besonderes, weil wir sind nicht alleine, sondern wir sitzen hier auf der Bühne im Kolosseum und haben Teile der Community mit dabei, was aufregend ist und schön ist, weil ein bisschen Energie mit dabei ist.

00:01:15: Wir versuchen trotzdem ganz fokussiert unsere Fragen zu beantworten.

00:01:20: Genau.

00:01:21: Und wenn jetzt sich jemand fragt, wieso ist das mit Energie und so, es ist so, dass Katja und ich, als wir uns kennengelernt haben, das schon remote gemacht haben, das sprechen wir oder sprachen, muss man jetzt auch sagen, in der dreihundertsten Folge drüber.

00:01:33: Aber wenn man miteinander schwingt, wie Katja es, glaube ich, auch formuliert, hat das immer noch ein bisschen was anderes, als wenn wir ja meistens ich in Süddeutschland sitzen und Katja in Berlin aus dem Fenster gucken, es ist grau.

00:01:47: Und wir versuchen aber trotzdem gute Laune zu bekommen.

00:01:49: Ganz kurz zur Laune, das machen wir immer mal wieder.

00:01:51: Katja, wie sieht es bei dir gerade aus?

00:01:53: Samstag Nachmittag.

00:01:54: Also Laune wäre jetzt für mich fast ein bisschen so oberflächlich.

00:01:58: Ich merke gerade einfach, dass mein Nervensystem reagiert und dass ich aktiviert bin in einer guten Art und Weise und dass tatsächlich diese Schwingen, also im Echtkontakt zu sein, im Raum, Diejenigen, die sich an Corona noch erinnern, können es vielleicht nachvollziehen, wie das ist, wenn man wirklich im Raum ist mit Menschen und dass das manchmal dazu führt, dass die Aktivierung auch einen rausbringt.

00:02:25: Aber ich gerade merke, ich bin ganz bei mir und freue mich bei euch sein zu dürfen.

00:02:30: So geht es mir

00:02:33: gerade.

00:02:34: Mir geht's auch so.

00:02:35: Mir geht's schon seit mehreren ... Immer wenn's mir zu gut geht, guck ich kurz in meine Facebook-Kommentare.

00:02:41: Geht's wieder?

00:02:43: Für diejenigen, die nicht wissen, was Facebook ist, das war früher mal so ein ... Plattform, wo jetzt immer noch Leute sind.

00:02:51: Aber heutzutage sind da eher Leute, die ihre Selbstwirksamkeit auf unterschiedliche Art und Weise dann darbieten.

00:02:58: Katja, ich versuch ja nur wieder so eine Art von ...

00:03:00: ... Moderation.

00:03:02: Moderation, Überleitung, wollte ich eigentlich sagen.

00:03:05: Denn das heutige Thema, das ist ja nicht nur ein Dauerbrenner bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen.

00:03:10: Jetzt hab ich's nicht ganz geschafft.

00:03:11: Aber ich sag trotzdem, was Alex schreibt.

00:03:13: Ja, mach mal.

00:03:14: Okay.

00:03:16: Alex, der Anders heißt eigentlich, schreibt, liebe Katja, lieber Bob, wir kämpfen beim Thema Medien an so vielen Fronten, dass ich nicht mehr weiter weiß.

00:03:28: Wir haben zwei Kinder, Maja, Vier und Emil, Dreizehn.

00:03:32: E-Mail hat seit der siebten Klasse ein Smartphone.

00:03:35: Anfangs lief es okay.

00:03:37: Inzwischen fühlte es sich an, als würde sein Tag von TikTok, Instagram und Discord bestimmt.

00:03:43: Er sagt alle seinen dort, sonst sei man außen vor.

00:03:46: Ich sehe wie sein Feed-in immer mehr fesselt.

00:03:48: Schnelle Clips, Alpha Talk, spätische Memes über Frauen, Fitnessversprechen.

00:03:54: Der Ton zu Hause ist robiger geworden, besonders gegenüber seiner Schwester.

00:03:58: Beim Lernen springt er zwischen Apps, verliert den Faden und schläft schlechter, weil er abends nur noch kurz was checken will und daraus schnell eine Stunde wird.

00:04:07: Unsere Regeln, Handy nachts raus, feste Zeitfenster, Erstaufgaben dann Medien.

00:04:13: Sobald wir das ansprechen, landen wir in Diskussion oder erschummelt sich drumrum.

00:04:17: Hotspot, zweite Count und so weiter.

00:04:19: Wir tracken Bildschirm, Zeit und Standort.

00:04:21: Er sagt, wir vertrauen ihm nicht.

00:04:23: Wir fühlen uns belogen und kontrollieren mehr.

00:04:25: Es ist ein Teufelskreis und schadet unserer Beziehung.

00:04:29: Maya, wir erinnern uns ganz kurz, sie ist vier, ist sensibel und bisher ein Hörspielkind.

00:04:35: Seitdem sie im Kindergarten ist, will sie immer öfter Peppa Pig oder Bluie gucken.

00:04:40: Manchmal zeigt Emil ihr nur schnell was Lustiges auf seinem Handy.

00:04:44: Kurz laute Reels überreizen sie sofort.

00:04:46: Danach braucht sie gefühlt ewig zum runterfahren.

00:04:49: Ich möchte sie nicht komplett fernhalten.

00:04:51: in Kita und Schule wird das Thema ohnehin größer, habe aber Angst, dass der Bildschirm den ganzen Nachmittag einnimmt.

00:04:57: Gleichzeitig will ich auch keinen doppelten Standard zwischen den Kindern.

00:05:02: Wie unterscheiden wir harmlose, grenzwertige und schädliche Inhalte?

00:05:06: Und wie helfen wir Emil dabei, das selbst einschätzen zu können?

00:05:09: Welche konkreten Regeln funktionieren wirklich, um Schlaffokus und unsere Beziehung zueinander zu schützen, ohne Machtkämpfe?

00:05:17: Woran erkennen wir Überforderungen bzw.

00:05:19: riskantes Nutzungsverhalten?

00:05:20: Und ab wann würdet ihr externe Beratung empfehlen?

00:05:24: Und wie führen wir Maja behutsam an Medien und Bewegbild heran, auch neben den Regeln für ihren Bruder?

00:05:30: Danke euch und viele Grüße, Alex.

00:05:32: Und an der Stelle nochmal, alle Namen sind geändert.

00:05:36: Ja, Gott ja, das ist eine relativ einfache Frage.

00:05:39: Ja, sag mal.

00:05:42: Nein, also ich dachte gerade auch, ja, die Fragen, die auch kommen, die füllen ja nicht umsonst auch Bücher.

00:05:47: Gucken wir mal, wie wir das in dreißig Minuten hinkriegen.

00:05:51: Ja, ich hätte ja Zeit, also ich könnte noch länger, aber wir haben eine begrenzten Zeitslot auch für die Aufmerksamkeit natürlich.

00:05:59: Ich habe Die Frage, diesmal im Vorfeld, mir auch angeguckt und merke, dass das gar nicht so richtig gut ist, weil sonst sag ich immer, such du aus und dann kommt das und dann ist das relativ spontan.

00:06:10: Ich finde, Mediennutzung hat so viele Dimensionen.

00:06:15: Also die Mediennutzung oder überhaupt Medien haben ja unser komplettes Leben verändert.

00:06:20: Und im Grunde ja auch das ... worum es im geht, Beziehung.

00:06:25: Beziehung, Kontakt, Kommunikation und entsprechend vielfältig sind auch die Fragen und entsprechend vielfältig auch die Ängste.

00:06:34: Und schon in dieser Frage sind ja ... Ganz viele Ängste auch mit angesprochen.

00:06:39: Also, welche Bilder bekommen unsere Kinder mit?

00:06:42: Welche Einstellungen werden dort vermittelt?

00:06:46: Welche Gefahren lauern da?

00:06:48: Und gleich zum Anfang der erste Satz ist wir kämpfen.

00:06:52: Anfronten.

00:06:53: Anfronten, ja.

00:06:55: Und ehrlich gesagt ... Für mich ist das gut nachvollziehbar, weil es fühlt sich manchmal einfach so an, weil natürlich immer wieder ähnliche Fragen kommen.

00:07:03: Wenn man mehrere Kinder hat, auch unterschiedliche Entwicklungen, unterschiedliche auch technische Entwicklungen wieder dazu kommen, auch unterschiedliche Strömungen dazu kommen.

00:07:12: Also es ist ein Thema, wo man eben nicht sagen kann, okay, so machen wir es und dann ist gut.

00:07:16: Sondern es hat eben sehr viel mit Beziehungen auch zu tun.

00:07:22: Vielleicht kann man noch mal so grundsätzlich sagen, weil das, was wir beide oder die Perspektive, die wir beide immer versuchen einzunehmen, ist ja die bindungs- und beziehungsorientierte Perspektive.

00:07:33: Und wenn wir da auf den Eisberg schauen und noch mal so auf die Bedürfnisbereiche schauen, dann geht es hier ja darum, dass Emil der Ältere vor allen Dingen gerne seine Gestaltungsmöglichkeiten ausprobieren möchte.

00:07:48: Und so eine Art von Freiraum.

00:07:50: gerne experimentieren möchte.

00:07:52: Wenn

00:07:52: ich ganz kurz rein darf für diejenigen, die jetzt nicht immer hören, also dieses Eisbergmodell von Katja auch aus ihrem Buch, beschreibt eben das Verhalten an der obersten Stelle, die darunter liegenden Emotionen und darunter eben die Bedürfnisse.

00:08:07: Und das ist deshalb wichtig, weil wir, wenn es um Erziehung geht, oftmals ja sehr schnell erst mal ein Verhalten sehen und möglicherweise auf dieses Verhalten reagieren, anstatt uns zu überlegen, was liegt da eigentlich drunter?

00:08:21: Und das Verhalten ist ja sozusagen nur das Ergebnis von Gefühlen, von einer Reaktion, was mit einer Bedürfnis-Ebene zu tun hat und was eben auch mit dem Nervensystem, was ja vorhin auch schon mal angeklungen ist, zu tun hat.

00:08:34: Und letztendlich kann man es runterberechen auf Selbstregulation.

00:08:39: Und die Frage ist ja hier auch, wie können wir Kinder eigentlich ... Dabei begleiten, sich selbst zu regulieren in Bezug auf ihren eigenen Körper, in Bezug auf Beziehungen, in Bezug auf Konflikte, in Bezug eben zu dem, was ihnen begegnet, eben auch Medien.

00:08:56: Kann ich dir kurz was sagen, was so ein bisschen kontraintuitiv ist an dem ersten Teil von dem, was der Alex schreibt?

00:09:02: Ja?

00:09:04: Pass auf, du kannst sofort reinspringen.

00:09:07: Zwei Sachen erstens.

00:09:09: Art in der siebten Klasse das Smartphone bekommen, heißt das dort?

00:09:13: Da dachte ich erst mal, wow, das ist ganz schön spät, das ist gut.

00:09:16: Und vielleicht nur als Hinweis, oftmals ist das ja in der fünften Klasse so.

00:09:20: Und über neunzig Prozent der Eltern sagen, wenn die anderen Eltern das auch nicht rausgeben würden, das Smartphone, dann würden wir es auch nicht machen.

00:09:28: Also das ist oftmals so ein Kollektiver.

00:09:32: Und hier ist es in der siebten.

00:09:33: Und das andere ist, das wollte ich nur als Hinweis.

00:09:36: Natürlich ist das nicht toll, dass er schnelle Clips, Alpha Talk, spöttische Memes über Frauen.

00:09:42: sich anschaut.

00:09:43: Aber Alex weiß es ja anscheinend.

00:09:45: Zumindest der Hinweis wird jetzt nicht so gesagt, aber er geht nicht in sein Zimmer, macht die Tür zu und tschüss, sondern anscheinend wissen sie ja, dass es eben Inhalte sind, die durchaus problematisch sind.

00:09:56: Das ist doch eigentlich schon mal eine Voraussetzung.

00:09:58: Ja, also da findet offensichtlich ein Kontakt drüber statt.

00:10:02: Ich wollte noch einmal kurz eine Rolle rückwärts machen, weil mir so wichtig ist, dass wir nochmal über die Grundbedürfnisse sprechen.

00:10:08: Also ich hatte eben gesagt, diese Freiheit Und diese Autonomie, diese Selbstwirksamkeit, die ja im Smartphone in diesem kleinen Gerät eine unglaubliche Wirkung entfaltet.

00:10:20: Also ich schaue etwas und klicke irgendwo drauf und ich kann etwas schneller abspielen, ich kann etwas langsamer abspielen, ich kann es noch mal abspielen, ich kann es speichern.

00:10:30: Und es ist mein Feed.

00:10:32: Und dann kommt der Algorithmus dazu.

00:10:34: Das ist eben dann die Manipulation, die dann passiert.

00:10:38: Das wissen ja viele nicht.

00:10:40: nicht.

00:10:41: Man wundert sich dann immer, man bleibt bei irgendwas eine Minute, eine Sekunde länger hängen und auf einmal hat man ganz viele Dinge zu diesem Thema da drin und auf einmal ist die Welt mit diesem Thema durchzogen.

00:10:52: Also das ist das, was bei Emil stattfindet und bei den Eltern und das ist für mich total nachvollziehbar, findet ja auf der Eisberg-Spitze ein Verhalten statt, nämlich die Kontrolle.

00:11:03: Und die Kontrolle, das können wir für uns festhalten, ohne das jetzt zu bewerten als gut oder schlecht, richtig oder falsch.

00:11:10: Aber Kontrolle wird in diesem Fall letztlich zu einer Notstrategie um sich Sicherheit zu verschaffen.

00:11:17: Und es ist eine Pseudosicherheit, eine vorläufige Sicherheit, die Ja, aber eben nur vorläufig ist.

00:11:26: Und dann eben auch in eine Spirale von Misstrauen und von noch stärkerer Kontrolle und dann eben auch in der Beziehung dazu führt, dass Emil eben dann in die Täuschung geht oder in die Vermeidung geht.

00:11:40: Also, da sind dann Strategien, die eigentlich alle an dem authentisch vorbeigehen, worum es wirklich geht, nämlich letztlich Transparenz zu machen, was es für ein Medium ist.

00:11:52: Also, es wäre gut, dass was du eben, deswegen spring ich da jetzt rein, dass was du gesagt hast, so sie sind im Kontakt dazu.

00:11:59: Ja, und dass die Eltern, also ich glaube, es geht auch um eine Selbstregulation von uns selbst, dass wir, ich sag jetzt mal so ein bisschen landläufig die Kirche im Dorf lassen.

00:12:09: Es ist ein Smartphone, ja, da ist die große weite Welt drin, es ist nicht vom Himmel gefallen.

00:12:14: Wir haben das den Kindern gegeben und jetzt können wir feststellen, wir haben uns vielleicht nicht über alles Gedanken machen können.

00:12:20: im Vorfeld.

00:12:22: Und jetzt brauchen wir irgendwie eine Möglichkeit im Kontakt mit den Kindern, Dinge transparent zu machen, die sowieso im Raum sind, nämlich der eine will mehr und wir haben Sorge.

00:12:32: Und das... Transparenz zu machen und schnell und unbewusst ablaufende Prozesse.

00:12:37: Nämlich ich will in diesen Feed.

00:12:39: Ich will das nutzen.

00:12:40: Es ist ja nicht nur Instagram und TikTok, sondern es gibt ja auch WhatsApp Chats.

00:12:44: Es gibt Kommunikation und das zu differenzieren.

00:12:48: Wofür nutzt du das?

00:12:50: Wofür ist es gedacht?

00:12:52: Wie geht es dir dabei?

00:12:54: Was für Prozesse hast du dabei?

00:12:56: Und da geht's wieder um die Beziehung.

00:12:57: Wie gut sind wir in Verbindung?

00:12:59: Wie gut sind wir in Beziehung?

00:13:01: Weil das ist eben nur besprechbar, wenn ich auch das Gefühl hab, der andere hört mir zu.

00:13:05: Der andere ist wirklich interessiert, der ist offen und auch ein Stück wertfrei.

00:13:10: Wenn da jedes Mal mitschwingt, find ich richtig doof.

00:13:13: Dann hab ich keine Lust mehr, das zu erzählen.

00:13:17: Interessanterweise ist es so, dass ... über vierzig Prozent der Kinder und Jugendlichen unter sogenannten Fubbing leiden.

00:13:25: Fubbing bezeichnet den Aufmerksamkeitsverlust durch Erwachsene, weil die wiederum am Handy sind.

00:13:31: Wir wissen darüber jetzt gar nichts.

00:13:32: Aber das ist letzten Ende sozusagen diese Perspektive, wie du gerade sagst.

00:13:36: Fubbing,

00:13:36: kannst du das nochmal übersetzen?

00:13:37: Ja, es ist im Prinzip so, dass ich sozusagen auf mein Handy gucke.

00:13:42: Also ich gucke da drauf und ignoriere sozusagen das Kind.

00:13:44: Also das soll jetzt gar nicht...

00:13:45: Ja, das nennt man die Soziation im Grunde.

00:13:48: Also ich bin sozusagen nicht mit meiner Präsenz, mit meiner emotionalen Präsenz verfügbar, sondern ich bin anwesend körperlich, aber emotional und geistig nicht verfügbar, sondern in dem Handy.

00:13:59: Genau, und ich habe das nur deshalb gesagt, weil du gerade gesagt hast, in Beziehung treten.

00:14:03: Ich kenne

00:14:03: den Begriff nur nicht, deswegen fand ich jetzt spannend, wo der herkommt.

00:14:07: Aber weißt du, aber auch nicht.

00:14:08: Da hast du mich jetzt erwischt.

00:14:10: Die

00:14:10: Definition, weil sich jetzt leider gerade

00:14:11: auch mitmacht.

00:14:12: Nee, nee, ist schon okay.

00:14:14: Okay, das heißt aber, wenn du das jetzt gerade noch mal in Bezug auf den E-Mail sagst, also du sagst auch, das ist ja klar, die Sorge ist berechtigt, man muss in Beziehung gehen und das transparent machen, aber in gewisser Weise versuchen sie es ja auch.

00:14:27: Also zum Beispiel hier Handy nachts raus, übrigens aus meiner Perspektive, ich bin ja viel in der Medienpädagogik auch unterwegs, ganz wichtige Sache, weil das Handy ja sogar Aufmerksamkeit zieht, wenn man es gar nicht benutzt.

00:14:40: Feste Zeit, wenn es da erst Aufgaben dann Medien, also der Versuch ist ja da, dass sie sozusagen, ich sage mal konstruktiv etwas mit E-Mail machen.

00:14:49: Ja und vielleicht ist es zu wenig besprochen, zum einen und zum anderen, ja du sprichst ja auch noch mal an die eigene Nutzung.

00:14:59: Also, das war zumindest was, was in meiner Mutterschaft für mich auch ein Mehrgewinn war und immer wieder auch ist, zu gucken, wie gehe ich eigentlich damit um?

00:15:10: Weil wir ja auch sehr unbewusst, wie du sagst, deswegen fand ich den Begriff so spannend, mit diesem Handy auch umgehen.

00:15:16: Also, im schlechtesten Fall, man könnte so einen Comic machen, absurderweise, dass man so selbst aufs Handy guckt und dem Kind sagt, kannst du bitte dein Handy ausmachen?

00:15:25: Und man selbst, aber eigentlich beschäftigt es die ganze Zeit.

00:15:28: Also es ist schon sehr spannend, weil es geht ja letztlich nicht nur um Regeln.

00:15:33: Regeln sind ja sehr, sehr star.

00:15:35: Und im schlechtesten Fall sind sie von uns Eltern gemacht und dann sind es eben eigentlich keine Regelungen.

00:15:42: also etwas gemeinsam zu finden, was könnte eine gute Regelung sein?

00:15:48: Regelungen werden gemeinsam gefunden, werden gemeinsam auch experimentiert, sind vorläufige Regeln, die man eben auch wieder verändern kann, wo man zusammenkommt und sagt, wie ist es dir ergangen und vielleicht auch vorher festlegt, was könnten Hürden sein, was könnten Schwierigkeiten sein, wie gehen wir damit um, wenn es soweit ist?

00:16:07: Ja, also so was wie ein Experimentierraum und wo, wie ich mich auch als Eltern teil nicht rausnehmen.

00:16:13: Also wie geht es mir?

00:16:14: Ist es überhaupt realistisch bei uns, dass wir abends um sieben Cent die weglegen?

00:16:18: Weil keine Ahnung, welchen Beruf man ist oder so.

00:16:22: Aber wenn wir es von den Kindern verlangen, dann kann das zumindest besprochen werden.

00:16:26: Und an so einer Stelle dann auch nochmal, also was was ich auch wichtig finde, sind so Übergänge.

00:16:32: Also die Erwartung, dass weiß nicht, wie es euch geht, wie es dir geht, aber in diesem Ende zu finden.

00:16:38: Es ist ja auch oft so, das ist ja hier auch beschrieben.

00:16:41: Ich guck noch mal kurz rein und dann wird es eine Stunde.

00:16:43: Doomscrolling.

00:16:45: Wer kennt das?

00:16:46: Einmal Hand hoch.

00:16:48: Okay, ich sag mal ganz kurz für das Hörpublikum.

00:16:50: Es waren siebenachtzig, drei Prozent, also doch relativ viel.

00:16:54: Ja, und es ist wirklich schlimm, weil man merkt, es schon währenddessen und denkt nur noch den, nur noch den, nur noch den.

00:17:01: Ach, interessant.

00:17:02: Furchtbar.

00:17:03: Kannst du, ich weiß nicht, ob du dich jetzt an die drei Fragen erinnern kannst, aber du sprichst ja gerade, das finde ich total interessant, zumindest bei Emil, weil er auch schon dreizehn ist, von einer gemeinsamen Reflexion eigentlich.

00:17:14: Und du hattest gerade die Frage, warum machst du das, aber eben nicht als Rechtfertigung, sondern also wie fühlst du dich dabei?

00:17:20: Sind das so Fragen, die man... die man vielleicht auch zusammen besprechen könnte, um zu so einer Regelung, wie du es gesagt hast, zu kommen.

00:17:27: Absolut.

00:17:28: Und auch nicht sozusagen, das läuft ja nebenbei mit immer wieder die Fragen.

00:17:34: Also, was ich wichtig finde, ist auch, Mechanismen aufzuklären.

00:17:38: Aufzuklären, was ist das Ziel von Instagram, was ist das Ziel von Facebook, von diesen ganzen Medien?

00:17:44: Da gibt es Algorithmen, da gibt es auch Menschen, die meinen es nicht nur gut mit uns.

00:17:50: dieser Perspektivwechseln sich nicht von Medien nutzen zu lassen, sondern wirklich selber Medien zu nutzen.

00:17:58: Also wofür möchte ich das haben?

00:18:00: und zumindest in die Wahrnehmung zu kommen, also diese unbewussten Prozesse ins Bewusstsein zu holen, dass man sich wieder hat, reinziehen lassen und dass es auch eine Sogwirkung hat.

00:18:11: Also das wirklich auch Transparenz zu besprechen und dann eben zu gucken, was fällt dem ein oder dem anderen schwer und was ist auch das Interesse.

00:18:20: Also was ist wirklich das Interesse?

00:18:22: und dann aufzudecken letztlich, wenn ich mich weiß ich nicht für Schiffsbau oder für Bassmusik oder für Tanzen interessiere, dann wird mir das eingespielt.

00:18:31: Ja, wenn ich aus Interesse oder bei Juristen muss irgendetwas gucken, wo ich denke, oh mein Gott, was ist das denn?

00:18:37: Dann bekomme ich diese, oh mein Gott, was ist das denn?

00:18:40: Video ist die ganze Zeit auch eingespielt.

00:18:43: Das ist übrigens einer der Gründe, warum ich immer wieder dafür plädiere, dass Lehrkräfte mal so zwei Wochen auf TikTok gehen sollen.

00:18:49: Da ernte ich nicht nur Applaus für, aber eben nicht, weil ich gerne möchte, dass diese chinesische Plattform unterstützt wird, sondern damit man diesen Soak auch mal selber für sich spürt.

00:18:58: Weil wie du das gesagt hast, der Soak kann aus Angel-Videos bestehen, aus alten Fokostreifen oder aus allem, was man sich vorstellen kann.

00:19:07: Jetzt haben wir aber ja noch Maya.

00:19:09: Und das Problem ... Also ich weiß nicht, ob die das auch so gegangen ist.

00:19:12: Ich hatte das Gefühl, es geht gar nicht um Majas Nutzungsverhalten, Hörspielkind, werden viele auch kennen, sondern darum, dass diese Grenze schwerzusetzen ist, dass Emil ihr was zeigt, sie ist viel so, sie kann sich vielleicht in Anführungsstrichen nicht richtig wehren und ist dann so überreizt von diesen schnellen Reals und so weiter.

00:19:32: Ist das etwas, was man dann, ich sag jetzt mal auch, nur mit Emil... Also, wie kann man da eine Grenze ziehen, dass Maya, die ja E-Mail auch dauernd wahrscheinlich am Handy sieht, irgendwie nicht das Gefühl hat, ich komme hier nicht hinterher.

00:19:47: Auch das ist das Thema Übergänge und auch Raum.

00:19:50: Wann nehme ich mir Raum für mein Handy, für meinen Smartphone?

00:19:55: Auch das ist ja verführerisch, dass es letztlich eigentlich permanent mitläuft.

00:19:59: Und wenn wir in der Bahn fahren, dann sehen wir eben Menschen, die alle dissoziiert sind in ihren Inhalten und dann mag vielleicht der eine oder andere auch irgendeinen Medium lesen und sich mit klugen Sachen beschäftigen.

00:20:09: Aber die meisten lassen sich ja berieseln und reinziehen und sind gar nicht in der Bahn, in dem Moment im Hier und Jetzt.

00:20:16: Und da wäre es eben schon auch gut zu gucken, wann Und wie geschieht denn diese Handynutzung?

00:20:22: Und wo ist denn dann die Vierjährige?

00:20:25: Und wie viele Clips werden dann gesehen?

00:20:27: Also das Transparenz zu machen, es geht nicht immer sofort um eine Lösung.

00:20:31: Also dann zu sagen, wir dürfen das jetzt nur noch so oder so zu machen, sondern es erst mal bewusst zu machen.

00:20:37: Und nochmal, was wirklich auch entscheidend ist, ist wahrscheinlich den Absprung zu kriegen.

00:20:41: Also einen Anfang hin zu der Mediennutzung.

00:20:46: Die Kinder nutzen das ja offensichtlich, so ist es hier, zumindest erzählt, noch ein bisschen anders als wir.

00:20:51: Weil unser Handy ist ja immer dabei.

00:20:53: Also ich hab tatsächlich überlegt, ob ich mir das Handy ja eigentlich hin oder nicht.

00:20:57: Und jetzt ist es in der Tasche, fühlt sich auch super an, aber ich bin ja auch beschäftigt jetzt.

00:21:01: Aber wo sind eure Handys?

00:21:02: Die werden schon dicht an euch dran sein.

00:21:04: Und das ist für die Kinder eben auch die Frage, gibt es zum Beispiel einen Platz, wo das Handy seinen Platz hat?

00:21:11: Wenn man reinkommt, gibt es einen Platz, wo die Handys abends hingelegt werden.

00:21:16: Und zwar vielleicht alle, dass man eben so, wie man den Hausschlüssel auch aufhängt, weiß, da liegt das.

00:21:21: Und gibt es dann eben auch eine Zeit, wo er dann das gucken darf.

00:21:24: Und was ist denn seine Freude?

00:21:26: Also, wenn ich sage, du hast mich vorher noch mal gefragt, was dieses, was mit ihm in Kontakt gehen, was interessiert ihn?

00:21:34: Was ist seine Begeisterung?

00:21:35: Was ist seine Freude?

00:21:36: Was macht ihm am meisten Freude?

00:21:38: Und gibt es auch Dinge, wo er merkt, Das hat er eigentlich gar nicht gewollt oder das kommt zufällig rein.

00:21:44: Und was ist sein Impuls, wenn er seiner Schwester Maja was zeigt?

00:21:48: Und ist es denn auch dann das, was er möchte?

00:21:51: Also, weil Maja ja mit ihren vier Jahren noch ganz andere Rückmeldungen gibt, als wenn die Mama das machen würde oder der Papa.

00:21:58: Also, das ist ja auch wieder eigentlich eine gute Sache, etwas zu teilen auf was, was man gesehen hat.

00:22:04: Das ist natürlich die Frage, was sind das für Inhalte?

00:22:06: Und dann ist das so nebenbei und dann sind das schnelle Bilder.

00:22:10: Diese Sachen sich entschleunigt anzugucken und zu überlegen, wie wollen wir das gemeinsam gestalten?

00:22:15: Was würdest du davon halten, das jetzt nur so ins Blaue gesprochen, da auch so ein bisschen Ritual draus zu machen?

00:22:20: Also vielleicht zum Beispiel beim Essendstisch ohne Handy zu sagen, was haben wir heute was gefunden, was uns irritiert oder begeistert oder versch... Verstört würde man wahrscheinlich nicht sagen, aber bleiben wir mal bei irritiert.

00:22:35: Also eben, um so einen stetigen Reflexionsprozess zu haben, weißt du, nicht einmal zu sagen, so wie sprechen jetzt darüber und dann hat sich das Thema für immer geklärt.

00:22:43: Das ist ja auch nicht so.

00:22:44: Nein, und das Thema läuft einfach mit.

00:22:46: Also ich glaube, es gibt beim Kartoffelschälen, beim, weiß ich, beim Basteln, beim Kochen, es ist einfach, also auch in unserer Kommunikation ist es ja so, dass wir ständig irgendwelche Memes, irgendwelche Zitate, also das kenne ich jedenfalls ganz oft, Leute sagen, ich habe gerade auf Instagram das und das gesehen.

00:23:02: Das beschäftigt mich und so.

00:23:04: Das wäre jetzt künstlich, das nicht zu machen oder künstlich das extra zu machen.

00:23:08: Aber wirklich die Themen, die die Kinder haben, das gilt nicht nur für den Medienkonsum oder für das, was sie in den Medien entdecken, sondern überhaupt das.

00:23:16: Was hatte ich heute beschäftigt?

00:23:17: Wie geht es dir mit dem Handy?

00:23:19: Warum braucht er das noch am Abend?

00:23:21: Ist es wirklich nur der Konsum von Videos oder gibt es da noch Kommunikation mit Freunden, dafür sich wirklich zu interessieren?

00:23:30: Und nochmal, um zu der Schwester zu kommen, also erst mal klingt das total gemütlich, dass sie ein Hörspielkind ist.

00:23:38: Und Sie sagen auch, Sie führen Sie behutsam an Medien und bewegt Bild dran.

00:23:42: Ja, müssen Sie wahrscheinlich gar nicht, weil das passiert ja im Grunde, weil es ist ja um Sie herum, also das ist ja schon die Behutsamkeit.

00:23:50: Und ich will nur noch mal darauf hinaus, dass natürlich Der Emil, als er so alt war wie Maja, diesen Satz wahrscheinlich nicht erzeugt hätte bei den Eltern.

00:24:00: Wir führen ihn behutsam ran an Bewegtbild, sondern da haben die das halt entschieden, dass er irgendwann was bekommt.

00:24:07: Und so ist das.

00:24:08: Ich als Vierfachmutter, ich hatte auch den Erdanspruch beim ersten Kind, kein Sogar, kein Fernsehen und so weiter.

00:24:15: Beim vierten Kind war das gar nicht mehr möglich.

00:24:17: Das war einfach um uns rum.

00:24:19: Und sich dann nicht als schlechte Mutter zu fühlen.

00:24:22: Und zu denken, oh jetzt, der ein halbes Jahr und sitzt schon beim Sandmännchen mit dabei oder liegt hier an der Brust.

00:24:26: Ja, so ist das dann eben.

00:24:29: Und das sind einfach andere ... Umstände dann und da aber eben dann trotzdem zu differenzieren.

00:24:34: Ich glaube, es geht auch viel um Differenzierungsarbeit und darum erst mal besser zu verstehen und dann diesen Raum zu halten.

00:24:42: Es ist ein Raum des Experimentierens, des gemeinsamen Experimentierens und des Bewusstmachens von sehr schnell und unbewusst ablaufenden Prozessen in mir und auch sehr unbewusst bei mir ablaufenden Prozessen in was ich da reingezogen werde.

00:24:59: Ich versuche mal einen ganz kleinen Rap-Up schon.

00:25:01: Also, dieses Wie unterscheiden wir harmlose und grenzwertige und schädliche Inhalte.

00:25:05: Ich glaube, das ist immer schwierig, übrigens, weil in den Feeds auch immer mal wieder kleine Videos reinkommen, die da überhaupt nichts verloren haben.

00:25:13: Welche konkreten Regeln funktionieren?

00:25:15: Wir haben gerade über Regelungen gesprochen und ich ... Ich fand das super, dass du gesagt hast, eigentlich geht es um eine Form von gemeinschaftlicher Reflexion, gemeinschaftlicher Reflexion, auch in Bezug auf das eigene Nutzungsverhalten.

00:25:28: Dann stand ja noch ein Satz da, den ich übrigens, wo ich jetzt einfach nur mal sagen möchte, das ist schwierig, woran erkennen wir?

00:25:33: über Forderung beziehungsweise riskantes Nutzungsverhalten.

00:25:37: Ungefähr twenty-fünf Prozent der Schülerinnen und Schüler ein riskantes Nutzungsverhalten haben.

00:25:42: Ungefähr drei Prozent sind bei tatsächlicher Abhängigkeit.

00:25:46: Das können wir aber, glaube ich, nicht einfach so raushauen.

00:25:49: Da muss man auch schauen, was gibt es dafür Kategorien.

00:25:51: Ich würde aber sagen, dass wenn man sich wirklich trotz gemeinsamer Anstrengung ist, nicht schafft, auch mal das Smartphone aus der Hand zu legen, dann sollte man zumindest darüber nachdenken, ob man einen weiteren Schritt macht, oder?

00:26:07: Ich finde vor allen Dingen dieses nur da drin zu sein in dieser Welt.

00:26:11: Und das hat aber dann ja auch mit mir als Elternteil zu tun, wenn ich keine Beziehungen, kein Raum zur Verfügung stelle.

00:26:17: Und ich denke mal in der Schule wird es ja sowieso so sein, dass da ein echter Beziehungsraum ist.

00:26:22: Ich glaube, dass wir da auch ohne das Kleiner machen zu wollen, als es ist.

00:26:27: Im Gegenteil, ich finde das alles nachvollziehbar.

00:26:31: Und gleichzeitig, finde ich, ist es... einfach wichtig, dass wir die Möglichkeit haben, auch zu experimentieren mit den Kindern.

00:26:38: Und an der Stelle eben, die Kinder nicht so von Angst getrieben sind letztlich.

00:26:44: Es ist ja auch eine eigene Angst, die wir dann haben.

00:26:47: Und sich immer wieder dafür zu interessieren, was sieht mein Kind da, was interessiert ihn daran?

00:26:52: Und selbst daran zu arbeiten, das klingt jetzt ein bisschen anstrengend, aber selbst immer wieder sich zu beobachten, bin ich jetzt im Hier und Jetzt.

00:27:00: Das ist eine der häufigsten Dinge, die ich in eine Beratung mit Eltern bespreche, dass den Elternverhalten auffällt.

00:27:07: und wenn wir dann das sozusagen sortieren und einzelne Strenge uns angucken, die Eltern merken, wie sehr sie selbst im Betreiben sind, dass sie im Grunde morgens schon mit dem Gedanken auf der Arbeit sind und diese kleinen Beziehungsinseln wie zum Beispiel ein Frühstück oder eine Kerze anzünden und jetzt bei der Dunkelheit morgens nochmal zu verharren, sich anzugucken.

00:27:31: Und zu sagen, hey, wie hast du geschlafen?

00:27:33: Was hast du geträumt?

00:27:34: Und wo geht's jetzt hin?

00:27:35: Und wann sehen wir uns wieder?

00:27:37: Und dafür ein Raum und eine Ruhe und ein Einchecken wirklich miteinander.

00:27:42: Und dafür braucht es eben auch eine körperliche und eine emotionale Präsenz.

00:27:47: Und damit hast du im Grunde genommen, ja ... Ich weiß jetzt bei euch allen nicht, ob ihr den Familienrat mit Katja Saarfrank, ich muss immer den ganzen Titel auch sagen, schon mal gehört hat.

00:27:57: Aber es ist ja eben nicht so, dass wir sagen, also Folgendes sind jetzt die fünf Punkte, die ihr auf jeden Fall machen müsst.

00:28:03: Folgende Regeln an den Kühlschrank.

00:28:05: Und ich habe aber gerade, als du auch noch mal drüber gegangen bist, gedacht, das ist doch eigentlich der... Der Hauptpunkt, dass es nämlich bei der Frage um Mediennutzung gar nicht nur um sozusagen dieses technische geht, klar, wir haben über Regelung und Reflexion gesprochen, sondern dass es auch um die eigene und die gemeinschaftliche Aufmerksamkeit geht und zwar erstmal unabhängig vom Medium, weil wenn man bei sich ist, das kenne ich zumindest von mir, wenn ich sehr bei mir bin oder... wir sprechen oft über die Natur und so weiter, dann ist die Nutzung auch eine andere, weil ich mich sozusagen nicht so schnell da rein saugen lasse oder weil ich merke, okay, das ist gerade ein bisschen viel und vielleicht sollte ich es mal weglegen.

00:28:47: Ja, also vielleicht ist noch mal wichtig zu sagen, dass die Ängste auch oft daher kommen, dass wir dann denken, oh, der ist jetzt dreizehn und das ist jetzt seine Nutzung.

00:28:56: Und es bleibt jetzt so, bis der vierzig ist.

00:28:58: Und dann findet er überhaupt gar keine Arbeit und der macht die Schule nicht fertig und so.

00:29:02: Also das sind manchmal so Gedanken, die man hat und die können so mitlaufen und man dann in dieser Angst getrieben sozusagen dann anfängt zu kontrollieren und sagt, es geht nicht.

00:29:10: Ja, die Leute gibt es ja, die sind wie gesagt bei mir am Facebook Account.

00:29:15: Das Ergebnis meinst du dann?

00:29:16: Ja, genau.

00:29:17: Ja, ja, die gibt es.

00:29:19: Okay, aber das ist nicht realistisch, würde ich jetzt mal sagen.

00:29:22: Aber Katja, ich möchte eine Sache noch sagen.

00:29:24: Ich finde das wahnsinnig wichtig und gut, gemeinsam Medienreflektion zu machen.

00:29:29: Aber ich finde, und auch wenn das hier gar nicht der Podcast dafür ist, liebe Grüße an die Plattformbetreiber, die müssen ihrer Verantwortung auch mal nachkommen, denn letzten Endes, wie du es schon gesagt hast, sind diese Maschinen gerade so aufgebaut, die Gehirne von jungen Menschen genau so zu manipulieren, dass wir eigentlich deshalb dauerhaft dieses Thema haben.

00:29:49: Ja.

00:29:50: Ja, ich will, wie gesagt, es auch nicht kleiner machen, als es ist.

00:29:53: Aber auch nicht größer, weil sie helfen uns ja auch.

00:29:55: Deswegen der Perspektivwechsel.

00:29:57: Wir nutzen die Medien und nicht wir lassen uns einfach wie Schafe benutzen.

00:30:02: Und ich finde wichtig, um es noch mal zusammenzufassen, ich hab mir ein paar Notizen gemacht auch noch mal.

00:30:08: Das ist darum geht, wirklich Mechanismen zu erkennen.

00:30:11: Also, dass wir Kinder quasi mit reinnehmen in diese Mechanismen, die ja auch spannend sind.

00:30:17: Also, die Sogwirkung ist spannend, aber zu erkennen, wie man reingezogen wird, ist ja noch spannender.

00:30:22: Das ist zum einen, uns beobachten und die Dinge besprechen.

00:30:26: Und zwar offen und wertfrei und immer auch im Interesse.

00:30:32: Das Interesse haben daran, was fasziniert sich.

00:30:35: Das kann ich verstehen.

00:30:37: Viele Eltern sagen, ich kann es aber gar nicht verstehen.

00:30:39: Dann müssten wir vielleicht daran arbeiten zu gucken.

00:30:42: Warum können wir das nicht verstehen?

00:30:44: Weil das ist ja wichtig.

00:30:45: Das hat ja auch was mit Verbindung zu tun, wirklich aus der Sicht des anderen zu verstehen, warum ist das wichtig?

00:30:51: Weil er sucht ja auch nach Zugehörigkeit, weil er weiß auch noch nicht genau, was für ihn wichtig ist.

00:30:57: Und dann finde ich aber, und das geht vielleicht noch mal in deine Richtung, es gibt einfach auch Dinge, wo man sich positionieren darf.

00:31:06: Also ich bin ein großer Freund von Regelungen besprechen und Mechanismen deutlich machen und so weiter.

00:31:12: Und gleichzeitig braucht es ja einen Raum, in dem das Ganze passieren kann.

00:31:16: Das heißt, Sicherheitssysteme für bestimmte Seiten bin ich auch ein großer Freund von.

00:31:22: Ja, weil wir lassen ja Kinder auch nicht im Dunkeln alleine mitten auf der Verkehrsinsel stehen und sagen, komm mal alleine nach Hause, sondern wir ... Wie können wir es gestalten?

00:31:33: Und da auch ganz klar zu bleiben und immer wieder noch mal zu gucken, ist das auch sicher.

00:31:40: Da klar, da kann man Sicherungen einbauen.

00:31:43: und aber auch sich positionieren und noch mal sagen, warum einem das wichtig ist, nicht zu viel erklären.

00:31:48: Wir Frauen neigen leider dazu immer wieder zu erklären noch mal und auch Verständnis haben zu wollen, aber sich zu positionieren und damit zu rechnen, dass die Kinder und Jugendlichen auch dran vorbeikommen.

00:31:59: Aber wichtig ist ja, dass wir dann auch in irgendeiner Form das miteinander besprechen und nicht einfach wieder nur abschneiden, sondern uns wieder positionieren.

00:32:08: Wer der Orientierung braucht, für den machen wir noch Safer Internet.

00:32:11: Klicksafe oder die digitalen Helden in die Show-Notes, da kann man dann auch mal nachgucken, wie viele Stunden ist eigentlich in Ordnung, was kann man vielleicht auch proaktiv tun, welche Themen gibt es noch?

00:32:23: Liebe Katja, das fühlte sich für mich gerade so an wie vierenhalb Minuten, aber es ist tatsächlich jetzt schon durch.

00:32:30: Ich bedanke mich sehr für diese Folge, diese erste Live-Folge.

00:32:36: das Familienrats mit uns beiden überhaupt.

00:32:37: Ja,

00:32:38: es war sehr, sehr schön.

00:32:39: Und mein Nervensystem hat sich beruhigt und ich könnte jetzt noch eine machen.

00:32:44: Gut.

00:32:44: Ja, was das Publikum noch nicht weiß, die bleiben jetzt direkt auch hier.

00:32:49: Vielen Dank euch allen.

00:32:50: Vielen Dank.

00:32:58: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.

00:33:01: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:33:03: Neue Folgen

00:33:04: gibt es jeden

00:33:04: Montag überall dort, wo es Podcasts

00:33:07: gibt.

00:33:07: Wenn es euch gefallen hat, freuen wir uns, wenn ihr den Familienrat mit Katja Saalfrank abonniert.

00:33:13: weiter empfehlt oder Bewertungen und Kommentare hinterlasst.

00:33:16: Wenn ihr auch eine Frage habt, dann schickt sie uns gerne an familienratetmitvergnügen.com.

00:33:22: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.

00:33:28: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.

00:33:33: Wir freuen uns sehr auf

00:33:34: euch.

00:33:35: Der Familienrat mit Katja Saalfrank ist ein Podcast von Mit.

00:33:38: Vergnügen.

00:33:39: Produktion und Redaktion, Amelie Kern.

00:33:42: Schnitt und Mix, Falk Andreas.

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