Hobbys – Wie stärke ich mein Kind, ohne zu drängen?
Shownotes
Nico* hat uns geschrieben und gefragt, wie er seinen fast fünfjährigen Sohn begleiten kann, der Fußball liebt, sich beim Training aber nicht immer auf den Platz traut und lieber “nur” mitfiebert. Wie erkenne ich, ob mein Kind gerade Ermutigung oder Zeit braucht? Wie unterscheide ich zwischen meinen eigenen Erwartungen und den Wünschen meines Kindes? Wie gestalten wir Übergänge und Freizeittermine so, dass der Spaß im Vordergrund steht? *Name geändert
Wenn ihr auch Fragen an Katia Saalfrank habt, dann schickt sie gerne an familienrat@mitvergnuegen.com
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Transkript anzeigen
00:00:06: Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.
00:00:09: Dem Familienpodcast von Mit Vergnügen.
00:00:12: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.
00:00:18: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.
00:00:24: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag groß und klein.
00:00:31: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.
00:00:40: Hallo und herzlich willkommen zum Familienrat-Podcast mit Bob Blume und Katja Saalfrank.
00:00:46: Hallo zusammen.
00:00:49: Hi Katja.
00:00:50: Schön dich zu sprechen im Advent.
00:00:54: Ist nicht unfassbar.
00:00:56: Dann steht Weihnachten schon wieder vor der Tür.
00:00:59: Da jetzt ist erstmal Advent, aber ich finde schon sehr erstaunlich, wie schnell das wieder gefühlt rumgegangen ist.
00:01:05: Und gestern war der erste Advent und heute wird das erste Türchen aufgemacht.
00:01:10: Ja, genau.
00:01:10: Und es gibt ja auch schon länger sozusagen die Kekse und so weiter.
00:01:15: Also deshalb dieses vor der Tür stehen, das ist ja so.
00:01:18: Es geht ja doch immer wieder ziemlich schnell, finde ich.
00:01:22: Und dann ist schon wieder das neue Jahr.
00:01:24: Ja, genau.
00:01:24: So weit wollte ich jetzt gar nicht antizipieren.
00:01:26: Ich versuche ja immer zu entschleunigen und im Hier und Jetzt zu sein.
00:01:31: Und da bin ich in der Orientierung erst mal sehr überrascht, dass jetzt tatsächlich Advent ist.
00:01:36: Und ich finde es aber auch sehr schön.
00:01:38: Ich mag das ja sehr.
00:01:39: In Berlin gibt es ja immer wieder viele Diskussionen, wie das mit dem Strom und dem Licht und so weiter ist.
00:01:44: Aber es ist alles erhält und der Weihnachtsmarkt ist eröffnet und ich mag das sehr.
00:01:51: Ich finde es sehr schön.
00:01:52: Eine sehr schöne Vorbereitung, ein schöner Übergang in die Weihnachtszeit
00:01:55: rein.
00:01:56: Ja, ich glaube, der Grund, warum ich gerade immer schon ins nächste Jahr luke, ist, weil da neue Bücher von mir kommen und da bin ich dann immer sehr erwartungsfroh.
00:02:05: Vor zwei Wochen ist tatsächlich sogar noch mal eine Taschenbuchausgabe meines letzten großen Buches erschienen.
00:02:11: Zehn Dinge, die wir jetzt an der Schule ändern müssen, sozusagen für alle, die gleichzeitig wütend und konstruktiv wissen wollen, was könnte man eigentlich daran verändern?
00:02:21: Ja, oder einfach nur begeistert sind,
00:02:23: dass es überhaupt
00:02:24: möglich ist, was zu verändern.
00:02:26: Und das ist sehr auch schön, weil gerade im neuen Jahr überlegt man ja immer, was kann ich verändern?
00:02:31: Und da passt es ja dann auch fürs neue Jahr, dann auch Veränderung anzustoßen.
00:02:34: Und wenn du da so schön einen Leitfaden hast, zehn Dinge, herrlich.
00:02:39: Genau.
00:02:40: Könnte man verschenken auch an Weihnachten.
00:02:43: Genau, für alle, die irgendwas mit Schule zu tun haben, ist das natürlich super, genau.
00:02:48: Genau.
00:02:48: Aber deshalb gucke ich da, deshalb luke ich aber jetzt schon sozusagen ins neue Jahr, weil ich bin dann immer so ein bisschen aufgeregt und angespannt, wenn so ganz neue Sachen kommen.
00:02:57: Na ja, sprechen wir vielleicht dann auch irgendwann noch mal darüber.
00:02:59: Aber es ist schön, dass du so in der Gegenwart bist.
00:03:02: Das fällt mir ja manchmal ein bisschen schwer.
00:03:05: Genau, ich versuche das, weil ich sonst sehr in den Kopf gerate und man ja dann auch oft schon in In Erwartung eines Ereignisses, was Wochen noch vor einem liegt, eigentlich so vergisst, was außen rum tatsächlich gerade im Hier und Jetzt passiert.
00:03:21: Und da hilft mir das immer sehr, mich zu orientieren.
00:03:25: Und ich finde auch den Wald jetzt wieder so schön.
00:03:27: Ich weiß nicht, ob du noch rausgehst, ob du noch läufst.
00:03:30: Wie ist das bei dir?
00:03:32: Laufen.
00:03:34: Du hast doch erzählt, dass du läuft hast im Sommer.
00:03:36: Ja, ich gehe ins Fitnessstudio.
00:03:38: Ich bin über vierzig.
00:03:39: Ich muss auf meine Knie aufpassen.
00:03:41: Also, das heißt, ich bin tatsächlich auf so einem Cross-Trainer aus guten Gründen.
00:03:45: Okay, verstehe.
00:03:46: Weil ich laufe nämlich und zwar im Wald.
00:03:49: Ja,
00:03:49: das ist super.
00:03:50: Das ist
00:03:51: wunderbar.
00:03:52: Das ist wirklich so schön.
00:03:53: Ich gehe auch spazieren im Wald.
00:03:55: Und das ist wirklich ganz, ganz toll.
00:03:57: Ich finde, dass auch dieses Jahr noch mal, habe ich das so bewusst wahrgenommen.
00:04:01: Dass es im Grunde so ist, wie das ja die Waldorfpädagogik oft macht, du kennst dich ja aus damit.
00:04:06: Dass es so die Jahreszeitentische gibt, um eben auch im Innen der Räume sozusagen die Jahreszeit, die sich im Außen abbildet reinzuholen.
00:04:15: Und für mich war das jetzt, also eigentlich jeden Tag bin ich sozusagen in den Jahreszeiten Tisch, in den Jahreszeiten Dimensionen gelaufen und spaziert.
00:04:25: Und es ist einfach sehr, sehr schön, das so wahrzunehmen, wobei du ja noch viel ländlicher wohnst, als ich jetzt in Berlin.
00:04:32: Aber wir haben da einfach auch ganz viel Grün.
00:04:36: Kann ich auch gut die dunkle Jahreszeit irgendwie gerade für mich annehmen?
00:04:40: Das ist schön.
00:04:41: Dann haben wir doch jetzt schon ein paar Impulse, nämlich rausgehen, bewegen, ein bisschen außerhalb des Kopfes geraten und vielleicht, wenn man dann wieder zu Hause ist, ein gutes Buch lesen, zum Beispiel Katjas Reise oder meine zehn Dinge, die wir jetzt an Schule ... So, jetzt hör ich auf mit dieser Werbung und komm zu der Frage, nämlich die von Nico.
00:05:01: Der schreibt, liebe Katja, lieber Bob, mein Name ist Nico.
00:05:05: Und natürlich heißt er eigentlich anders.
00:05:06: Und ich wende mich heute an euch, weil ich ihren Rat bezüglich meines Sohnes Lukas benötige, der bald fünf Jahre alt wird.
00:05:14: Lukas braucht in neuen Situationen und bei neuen Menschen oft etwas länger, um warm zu werden, was sich auch in seiner Kita-Zeit zeigt.
00:05:21: Dort war ich der letzte Elternteil, der vor der Tür warten musste, bis er bereit war, alleine zu bleiben.
00:05:27: Er besucht mittlerweile die musikalische Früherziehung, wo er schon geschafft hat, alleine im Raum zu bleiben.
00:05:32: Allerdings ist es dort oft Tages abhängig, wie gut es klappt.
00:05:36: Anfangs wollte er überhaupt nicht hingehen, da er ein sehr häusliches Kind ist.
00:05:41: Mit etwas Unterstützung hat er sich dann aber überbunden.
00:05:44: Fußball ist eine große Leidenschaft von Lukas.
00:05:46: Er spielt begeistert und schaut auch gerne Spiele mit uns an.
00:05:50: Das Spielverständnis bringt er bereits gut mit, allerdings zeigt er ein sehr wechselhaftes Verhalten beim Fußballtraining.
00:05:56: Wir waren bisher sieben Mal dort, aber nur zweimal hat er vollständig mitgemacht und diese Male lagen nicht hintereinander.
00:06:02: Oft ist es so, dass er nicht hin möchte, sich widerspenstig anzieht.
00:06:06: Dann aber doch das Training mitmacht für mich ein Rätsel.
00:06:09: An anderen Tagen wiederum geht er bereitwillig mit zum Platz, nimmt dann aber nicht teil.
00:06:14: Ich habe den Eindruck, dass er sich selbst stark unter Druck setzt, weil er immer alles perfekt machen und gewinnen möchte.
00:06:20: Das blockiert ihn oft.
00:06:21: Hinzu kommt, dass die meisten anderen Kinder bereits fünf oder sechs Jahre alt sind.
00:06:25: Er schaut gerne zu und fiebert mit, aber selbst aktiv teilzunehmen scheint ihm schwer zu fallen.
00:06:30: Nun zu meiner Frage.
00:06:31: Wie kann ich Lukas am besten unterstützen, damit er Freude am Training hat und regelmäßig teilnimmt?
00:06:36: Ich möchte ihn nicht unter Druck setzen, aber es wäre schön, ihn auf dem Platz spielen zu sehen, da er wirklich Spaß am Fußball hat und auch gut spielt.
00:06:44: Ich freue mich auf euren Rat und bedanke mich im Voraus für Ihre Unterstützung.
00:06:48: Herzliche Grüße, Nico.
00:06:51: Ja, ich musste gerade nochmal nachdenken, werden besonders werden wir oft geduht, ne?
00:06:54: Ja, wir sind beim Du, lieber Nico.
00:06:56: Genau.
00:06:57: Das mache ich jetzt einfach mal so.
00:06:59: Also
00:06:59: fürs nächste Mal, also wenn wir jetzt darüber sprechen und Du uns schreibst, wie es gelaufen ist, dann kannst Du uns beim nächsten Mal geduzt haben.
00:07:05: Genau, genau.
00:07:07: Also erst mal vielen Dank.
00:07:09: Das sind sehr spannende Aspekte, eine interessante Frage.
00:07:13: Und auch immer wieder höre ich das in meinen Beratungen.
00:07:17: Egal, in welchem Alter die Kinder sind, wie können wir die Kinder dabei unterstützen, an Dingen dran zu bleiben, die Dinge zu tun, die ihnen Spaß machen, in Musikunterricht, in Sport oder auch andere Sachen, die dann am Nachmittag stattfinden.
00:07:31: Und hier finde ich immer, gibt es... verschiedene Aspekte, die man sich angucken kann und die dann, die wir vielleicht hier sozusagen mal auf den virtuellen Tisch vor uns legen können.
00:07:42: Und Nico, du kannst dann vielleicht am Ende mal gucken, was nimmst du mit?
00:07:45: Was lässt du vielleicht auch liegen?
00:07:47: Was fühlt sich stimmig an?
00:07:49: Wo denkst du vielleicht auch für dich noch mal weiter drüber nach und beobachtest dich oder auch deinen Sohn?
00:07:56: Und dann, ja, schauen wir mal.
00:07:58: Also, ich würde gerne einsteigen und erst mal noch mal darauf hinweisen, dass Lukas vier ist.
00:08:08: Also er wird bald fünf, er ist aber vier.
00:08:12: Jetzt, hier und jetzt, wir haben ja heute schon etwas hier und jetzt gesprochen und darüber, dass man nicht so weit nach vorne gucken soll, weil man eben dann oft den Fokus in dem Moment verliert.
00:08:24: Und wenn ich jetzt das höre, was Nico hier geschrieben hat, Erlebe ich oder stelle ich mir einen vierjährigen, quirligen, begeisterungsfähigen, fröhlichen, beweglichen, bewegelungsfreudigen Kerl vor, der begeistert ist von, vor allen Dingen auch Fußball.
00:08:47: Und wir können ja nochmal so einen Schritt zurückmachen, auch die Beschreibung davor, dass er ein bisschen Zeit braucht, ein bisschen warm zu werden mit neuen Situationen.
00:08:58: auch das noch mal so ein bisschen einzuordnen, Nico und dir zu sagen, dass das entwicklungsgerecht ist, nicht nur für Kinder ab diesem Alter, sondern eben auch oft etwas ist, was Eltern individuell an ihrem Kind erleben und zwar dann auch im Verhältnis zu dem, wie sie vielleicht auch die Umwelt erleben mit ihren Kindern.
00:09:23: Was mir auffällt bei der Beschreibung bei der Mail, die du vorgelesen hast, ist, dass immer mal wieder im Verhältnis zu miterzählt wird.
00:09:32: Also Nico sagt, er war der letzte Elternteil, der an der Tür warten musste, bis Lukas bereit war, auch alleine zu bleiben.
00:09:40: Das macht viel Druck uns, weil wir das Gefühl haben, wir sind nicht richtig, die anderen haben es schneller geschafft, die haben es besser geschafft, die anderen Kinder sind vielleicht normal und wir sind nicht normal in Anführungsstrichen.
00:09:54: Und dieses im Verhältnis zu ist eben häufig etwas, was uns als Eltern Druck macht.
00:09:59: Und wenn Druck bei uns im System ist, dann geht das in der Resonanz zu den Kindern oft ohne, dass wir das merken, unbewusst auch mit rein.
00:10:10: unabhängig davon, dass Lukas seine Zeit braucht.
00:10:14: Also das ist, finde ich, ein wichtiger, ein feiner Aspekt, den wir immer wieder noch mal bedenken können, dass wir auch mit unserem Druck arbeiten.
00:10:22: So wie es jetzt hier eben auch dann in der zweiten Situation, wenn es dann eigentlich um das Fußballtraining geht, wo Nico eben auch noch mal schreibt, die anderen machen alle mit, die anderen sind alle älter, er macht nicht mit, er ist noch der Jüngere und ... Das ist der eine Aspekt, der Druck machen könnte.
00:10:41: und der zweite ist, er wünscht sich so sehr, dass Lukas spielt.
00:10:46: Er will ihn so gerne spielen sehen.
00:10:49: Und die Frage wäre, die du dir mal stellen kannst, was wärst du denn ohne diesen Gedanken, dass er spielen soll?
00:11:00: Ja, sondern was würde für Raum entstehen, wenn du einfach da bist und ihn in seiner Begeisterung mitzufiebern, dass die anderen jetzt auf dem Platz sind?
00:11:11: Also begleitest und nicht so sehr selbst etwas willst in dieser Situation.
00:11:18: Weil wenn du, Nico, was möchtest, ganz doll, dann kann es sein, dass der andere von dem du das willst, nicht mehr will.
00:11:27: Wenn man ganz doll sollen muss, dann will man irgendwann nicht mehr wollen.
00:11:37: Das ist interessant, dass du das sagst, weil man so sehr nachvollziehen kann, dass das aus dieser Betrachtung kommt.
00:11:45: Mensch, er liebt doch Fußball.
00:11:47: Ich würde mir so sehr wünschen, dass er jetzt auch mitspielt.
00:11:50: Aber sozusagen gleichzeitig dann der Wunsch, vielleicht ihn oder wie du es gesagt hast, in dieser Übertragung auch seinen Sohn blockieren kann.
00:11:59: Ich fand was interessant.
00:12:00: Und zwar du hast gesagt, das sind Momente, die beschrieben wurden, die in Beziehung oder in Relation zu anderen sind.
00:12:07: Wir haben ja jetzt auch schon öfter über Übergänge gesprochen.
00:12:12: Meine direkte Assoziation, weil das sind auch immer ... Übergänge, also musikalische Frühjahrziehung alleine zu sein, Kindergarten in dieser Phase, der Ablösung und auch Fußball.
00:12:24: Selbst wenn man da immer noch bei ist, das ist ja immer so ein Kontextwechsel.
00:12:29: Also oder der Übergang von wir sind zusammen zu, plötzlich bin ich ja nicht alleine, aber unter anderem.
00:12:35: Selbst, ja, genau.
00:12:38: Ich wollte noch zu dem Druck ergänzend sagen, dass es deswegen auch noch ein wichtiger Aspekt zu sein scheint, weil ja Nico auch sehr feinfühlig wahrnimmt, dass eben auch Lukas sein Sohn unter Druck zu stehen scheint.
00:12:54: Ich habe den Eindruck, dass er sich stark unter Druck setzt, weil er immer alles perfekt machen und gewinnen möchte.
00:13:00: Und da kommt Druck und Druck, erzeugt eben eher einen zusätzlichen Druck.
00:13:06: Und deswegen wäre es um so wichtiger, sich selbst zu beobachten nochmal und eher bei sich selbst den Druck rauszunehmen und nicht so sehr etwas für das Kind zu wollen, sondern mehr Raum zu geben für etwas Eigenes, was da entstehen kann.
00:13:21: Festzustellen, dass es eben auch okay ist, jetzt erstmal nur mitzufiebern.
00:13:25: und zu sitzen und darauf zu vertrauen, dass Lukas den Impuls verspüren wird, wie er ihn auch schon mehrfach gezeigt hat, wenn auch nicht hintereinander in den Trainings nämlich mit auf den Platz zu gehen.
00:13:40: Und das ist ja auch eine ganz schöne Herausforderung, finde ich.
00:13:45: Also das sind, wenn man die Prozesse mal entschleunigt, ist das ja bei uns auch etwas, was wir, wenn wir jetzt in einen neuen Sportverein kommen oder eine neue Gruppe reinkommen.
00:13:55: die sich verbindet über ein gemeinsames Tun, dass es etwas anderes ist, erst mal zu gucken, wie sich die Gruppe organisiert und wer da welchen Raum einnimmt, welche Rolle hat usw.
00:14:08: und am Rand zu gucken, heißt erst mal sich zu orientieren.
00:14:12: Und dann mit in die Gemengelagereien zu springen sozusagen und dort auch selbst ein Teil der Gruppe zu werden, ist der nächste Schritt.
00:14:21: Im Sinne von den Übergängen, die du gerade auch angesprochen hast.
00:14:25: Und er fordert ja auch eine andere innere Einstellung.
00:14:28: Also ein Beobachter im Außen zu sein, ist etwas anderes und sich da erst mal wohl zu fühlen und dann im nächsten Schritt auch mal was zu probieren, mit dabei zu sein.
00:14:38: Und das gelingt eben am besten, wenn wir nicht schubsen und drücken und ziehen.
00:14:43: Ich meine, es macht ja jetzt Nico nicht bewusst und auch nicht körperlich, vielleicht mit seiner Haltung, dass du das nochmal überprüfst, Nico.
00:14:54: Und der zweite Punkt, und da hast du völlig recht, diesen Übergang, den es ja auch innerlich braucht, in ein neues Setting zu kommen, in einen anderen Kontext zu kommen, eine andere Rolle einzunehmen, die ist ja auch in der Struktur gegeben.
00:15:07: Also das wäre für mich auch nochmal eine Frage und vielleicht auch ein allgemeiner Aspekt nochmal für alle Hörerinnen und Hörer zu gucken, wann und wie liegen denn diese Unternehmungen, die unsere Kinder am Nachmittag machen?
00:15:22: Weil oft ist es gerade, wenn die Kinder so klein sind, ja relativ früh am Nachmittag, dann sind die Kinder vielleicht gerade aus der Kita gekommen, jetzt sind die Kinder hier auch fünf und sechs, vielleicht gibt es ja schon Schulkinder mit dabei.
00:15:34: Da sind ja auch Übergänge mit dabei, die unter Umständen dann eben keine Entspannung vorher zugelassen haben.
00:15:42: Also ich gehe direkt von der Schule oder ich gehe direkt von der Kita und da eben auch nochmal zu gucken, wie gestalten wir diese Übergänge.
00:15:50: Auch sich das nochmal entschleunigt anzugucken, weil ja Übergänge nicht nur Entspannung und Spannung sozusagen wechseln, sondern auch ein Bild im Kopf, ein Bildwechsel haben und ein, wie du es so schön gesagt hast, ein Kontextwechsel auch.
00:16:07: Ich gehe von zu Hause oder eben von der Kita in einen anderen Kontext.
00:16:12: Und das sich auch nochmal entschleunigt anzugucken.
00:16:16: und es mehr zu begleiten und den Raum zu gestalten für den Übergang, als da vielleicht inhaltliche Vorstellungen zu haben, was da dann stattfinden soll in dem anderen Kontext.
00:16:30: Das sind so meine Gedanken.
00:16:32: erstmal dazu.
00:16:33: Wenn ich nochmal zu dem Punkt davor komme, also das eine Übergang, finde ich, hast du ja gesagt, mit Struktur zu tun, das andere, wenn man dann überlegt, wie kann man das modellieren, hat auch mit der Haltung zu tun und da bist du ja zuerst drauf reingekommen.
00:16:49: Nur, dass das nochmal deutlich wird.
00:16:51: Erwartungsfrei zu sein, heißt ja dann auch, Also, da kommt sozusagen ein Fragezeichen an, zu akzeptieren, wenn man dann zum Fußballtraining fährt und er eben nur zuguckt.
00:17:03: Ja.
00:17:04: Und dann sozusagen gemeinsam zu beobachten und zu sagen, das war doch jetzt schön, da zu
00:17:10: beobachten
00:17:12: oder die Frage
00:17:12: zu stellen.
00:17:12: Mit dabei zu sein.
00:17:13: Genau,
00:17:13: mit dabei zu sein.
00:17:15: Hast du Lust nochmal zu versuchen oder wird das gar nicht machen, sondern vielleicht kommt er da selber dann drauf?
00:17:21: Ja.
00:17:22: Also das sind so Norsen, die könnte Nico sich selbst mal fragen, ob das zu viel wäre oder ob er das Gefühl hat, das ist sozusagen eine Ermutigung, die vielleicht den nächsten Schritt einleiten könnte.
00:17:35: Also dass das sozusagen Lukas das brauchen könnte, so eine Erlaubnis oder so ein Gedanke von ihm als Vater.
00:17:44: Weil meine Vermutung ist, dass er es eigentlich nicht braucht.
00:17:47: Und dass es eher noch mal auch so in die Abläufe reingehen könnte.
00:17:51: Ja, also da müssten man jetzt wissen, zieht er sich denn schon um zum Spielen oder sitzt er ausschließlich am Rand und müsste er sich jetzt nochmal umziehen, wenn er entscheidet, dass er jetzt dann doch heute spielen möchte.
00:18:04: Ja, solche.
00:18:04: Das sind dann so kleine Feinheiten, die Nico für sich nochmal gucken kann.
00:18:09: Wie gestaltet ihr das, wenn er im umgezogenen Trikot da sitzt?
00:18:13: Dann gibt es ja gar keinen Grund, letztlich zu sagen, willst du nicht doch noch mitspielen.
00:18:17: Ich nehme mal an, dass das so ein Gedanke ist, den Lukas kennt und der ihm jetzt nicht neu ist, der ihm vielleicht auch nicht hilft.
00:18:27: Was wir jetzt gar nicht haben drin, und das ist aber vielleicht einfach nochmal ein allgemeiner Gedanke.
00:18:32: Wie geht denn die Gruppe damit um?
00:18:35: da ein Kind am Randsitz, wie geht der Trainer damit um?
00:18:38: Also, weil letztlich geht es ja auch darum, dass da dann ein paar Nervensysteme auf dem Platz sind und ein Trainer ist, dem ich ja auch ein Stück vertrauen muss, dass der mich sieht, dass der mich mit einbezieht, dass der mich vielleicht auch mit reinholt.
00:18:53: Also, das wäre vielleicht auch noch eine Möglichkeit.
00:18:56: Und wenn der Trainer eben ihn begrüßt und sagt, ach, wie schön, dass du da bist und schauen wir mal, was heute passiert, du kannst ja dich erst mal hier hinsetzen.
00:19:04: oder möchtest du gleich mit auf den Platz kommen?
00:19:06: Ich finde, das wäre nochmal eine andere Form von Ermutigung und Überbrückung, also Überbrückung im Sinne von Übergang, ihn mit reinzuholen, als wenn der Vater sozusagen sagt, willst du nicht doch mit spielen.
00:19:20: Und vielleicht auch nochmal eine sprachliche Feinheit, weil schon der Gedanke, dass er nur am Rand sitzt und das okay ist.
00:19:31: Ja, könnte schon unserem System signalisieren, dass es eben eigentlich ein Defizit ist und dass wir uns eigentlichs anders wünschen.
00:19:39: Also er darf zum Fußballtraining gehen und dort am Rand sitzen, mitspielen, mit dabei sein, teilhaben, begeistert sein, mitfiebern, auch schauen, welches Kind gefällt ihm besonders, welche Position gefällt ihm besonders.
00:19:54: Also so ein bisschen entschleunig da.
00:19:57: sich das alles anzugucken und dann auch zu gucken, wo könnte denn da mein Platz sein?
00:20:04: Ja, ich meine, das ist sozusagen, das finde ich, was sich da jetzt durchgezogen hat.
00:20:09: Ich finde, um vielleicht diesen Punkt auch einmal zu machen, dass man, wenn es nicht um Fußball geht, sondern in der Beschreibung, dass Nico sein Kind begleitet hat zum Kindergarten.
00:20:23: oder bei der Frühjahrziehung, da zeigt er ja auch, dass das auch durchaus wertschätzend ist.
00:20:28: Aber wir haben ja also wertschätzend, in dem Sinne, er schafft auch schon alleine mal im Raum zu bleiben.
00:20:33: Und das ist nicht so, er hat es nur einmal geschafft, im Raum zu bleiben, sondern dass das sozusagen diese Perspektive schon da ist.
00:20:40: Aber letzten Endes haben wir im Grunde genommen sehr viel über Nikos Haltung und Perspektive gesprochen, letztlich über Erwartungen und über die Frage, wie wir es schaffen.
00:20:53: Übergänge aus einer Haltung heraus, aber eben vorzunehmen, die nicht sofort in die Bewertung gehen, sondern die eher ins Beobachten und in die Begleitung gehen und den Raum geben.
00:21:06: Ja, sehr schön.
00:21:07: Danke, dass du das dahin schon mal zusammengefasst hast, weil ich habe tatsächlich noch einen wichtigen Aspekt, den du vielleicht auch kennst, wenn du mit Eltern über Ja, die Frage, wann Hausaufgaben, wie Hausaufgaben, wie gestrukturiert man das am Nachmittag und so weiter, sprichst nämlich, dass die Kinder ja oft Termine haben und Aktionen und Ereignisse in ihrem Terminkalender, die nicht ihre eigenen sind.
00:21:33: Also die nicht ihre eigene Entscheidung sind.
00:21:36: Also es gibt Studien, die herausgefunden haben, oder die besagen, dass eben der Stress nicht durch die vielen Termine entsteht, oft die wir alle haben oder auch die Kinder haben, sondern eher dadurch entsteht, dass es nicht unsere eigenen sind.
00:21:49: Dass wir uns fremdbestimmt fühlen.
00:21:51: Ja, und diesen Aspekt möchte ich noch mal mit einfließen lassen, weil die musikalische Früherziehung... ist auch ein Teil, der offensichtlich den Eltern wichtig ist und vielleicht auch irgendwie Lukas Freude macht, vielleicht ist der Sport... Aber das, was ihn wirklich begeistert.
00:22:11: Also, wenn ich das hier zugehört habe, hatte ich das Gefühl, da hat Nico wirklich diese Begeisterung berichtet, mit der Lukas unterwegs ist, mit der er dahingeht, mit dem Mitfiebern.
00:22:22: Und da ist ja wirklich eine Energie und eine Freude und eine Begeisterung, eine Neugier da und eben auch dann zusammen vorm Bildschirm zu sitzen oder im Stadion zu sein und da mit den Eltern gemeinsam.
00:22:33: Also, ich bin auch in unserer Familie, ist das auch ein Thema und auch etwas, was wir miteinander teilen.
00:22:39: Und diese Begeisterung zu haben miteinander ist ja viel, viel mehr als nur für Sport sich zu interessieren oder für die Sache an sich, sondern das Miteinander, das gemeinsam zu erleben, hat ja auch einen großen Mehrwert.
00:22:54: Ja, und ich will einfach noch mal sagen, dass es so wichtig ist, dass wir da die Begeisterung erhalten.
00:23:00: Also, dass das eben genau mit diesem Ziel, wir das ja alles besprochen haben, damit eben Lukas nicht das Gefühl hat, er tut etwas für seine Eltern, ja, weil dass er da jetzt hingeht und aufs Spielfeld geht und das eben genauso macht, wie sich das vielleicht Nico vorstellt, sondern dass er in seiner Begeisterung abgeholt wird.
00:23:18: und seine Begeisterung liegt eben nicht ausschließlich jetzt darauf, Stürmer zu sein und die Tore zu machen.
00:23:23: über Spitze oder auf dem Spielfeld zu sein, sondern sich für die Sache zu interessieren und sich in seinem Tempo anzunähern.
00:23:32: Und da vielleicht links und rechts mal andere Eltern aus dem vorzulassen und da nicht zu vergleichen, sondern sich über die Begeisterung des eigenen Kindes zu freuen oder mitzufreuen, daran zu freuen und das als gelungen anzusehen.
00:23:46: Immer wieder.
00:23:47: Ich glaube, das könnte nochmal ein wichtiger Punkt sein.
00:23:49: Ja, dann ... glaube ich, dass das sozusagen das ist, was am wichtigsten ist, da diese ja vielleicht auszuatmen und in diese Reflexion zu gehen und zu schauen, inwiefern das vielleicht auch eine direkte Wirkung schon zeigt, wenn das nächste Mal ja entweder zur musikalischen Früherziehung gegangen wird oder eben zum Training.
00:24:12: Ja, und Musik ist übrigens auch was sehr Schönes.
00:24:14: Dafür kann man sich auch begeistern, wenn man Raum hat.
00:24:18: Und ich hab jetzt nochmal gedacht, wie ist es eigentlich bei diesem Wetter?
00:24:21: Spielen die da noch auf dem Platz oder gehen die dann in die Halle?
00:24:24: Weil da ist es ja auch wieder anders.
00:24:25: Ja, meine Tochter spielt ja auch Fußball und die sind jetzt sozusagen schon seit ein, zwei Wochen in der Halle.
00:24:33: Siehst du?
00:24:34: Genau, da ist es dann wieder anders.
00:24:36: Also auch nochmal eine andere Situation, obwohl man das Gleiche tut.
00:24:42: So, lieber Nico, alles Liebe und euch da draußen eine schöne erste Adventswoche und wir hören uns nächste Woche.
00:24:51: Genau, bis dann, ciao.
00:24:53: Tschüss.
00:24:55: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.
00:24:58: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:25:00: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts
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00:25:19: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:25:25: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in Austausch geht.
00:25:30: Wir freuen uns sehr
00:25:31: auf euch.
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