Tante sein – Wie finde ich als Bezugsperson ohne Erziehungsauftrag meinen Platz?
Shownotes
Jette* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie ihre Nichte begleiten kann, ohne selbst ungeduldig zu werden oder in die elterliche Erziehung hineinzurutschen.
Wie kann ich die Beziehung zu meinem Neffen oder meiner Nichte stärken, wenn wir uns nur selten sehen und in herausfordernden Momenten trotzdem verbunden bleiben? Wie bleibe ich geduldig und offen im Kontakt, wenn ein Kind sich abgrenzt, diskutiert oder „dickköpfig“ wirkt? Wie finde ich als Tante oder Onkel eine stimmige Rolle zwischen Nähe und Abgrenzung, ohne die Zuständigkeit der Eltern zu untergraben?
*Name geändert
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Transkript anzeigen
00:00:06: Herzlich willkommen beim Familienrat mit Katja Saalfrang.
00:00:09: Dem Familienpodcast von Mit Vergnügen.
00:00:12: Ich bin Katja Saalfrang, Diplompädagogin und Musiktherapeutin in eigener Praxis, Autorin und Mutter von Viersöhlen.
00:00:18: Und ich bin Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer, Podcaster und Familienvater.
00:00:24: Wir treffen uns hier jeden Montag und beantworten eure Fragen rund um Erziehung, Beziehung und den Alltag groß und klein.
00:00:31: Danke fürs Einschalten und viel Spaß mit der heutigen Folge.
00:00:40: Hallo und herzlich willkommen zum Familienrat Podcast mit Katja Salfrank und Bob Blume.
00:00:46: Ich freue mich.
00:00:47: Herzlich willkommen an euch alle.
00:00:49: Hallo,
00:00:50: Hallo.
00:00:50: Hallo, lieber Bob.
00:00:51: Wir haben den zweiten Advent.
00:00:53: Ja, ich habe ja das letzte Mal nicht drüber gesprochen.
00:00:55: Aber ich bin ja.
00:00:57: sozusagen in den letzten zehn Jahren versuche ich, mich wieder an Weihnachten und Adventszeit heranzutasten.
00:01:06: Also ich hatte lange, lange Probleme mit.
00:01:09: Was daran lag, dass wir sozusagen als große Patchwork-Familie über Weihnachten oftmals nicht ganz so einfach mit mir und meinem Vater zum Beispiel.
00:01:21: Und ich hab das Gefühl, das hat sich dann irgendwann so eingeschliffen, dass ich so denke, boah, die Zeit kann einfach nur weg.
00:01:28: Letzten Endes ist das aber natürlich blöd, vor allem, wenn man selber Kinder hat, die sich darüber freuen.
00:01:33: Und mittlerweile schaffe ich das auch ganz gut.
00:01:36: Aber es ist jetzt leider nicht so dieses, manche haben ja auch jetzt nicht nur Kinder, die ja sowieso, aber so diese Freude und die Lichter und das gute Essen und so.
00:01:46: Und ich bin, sagen wir mal, hab das Thermometer zumindest auf mich.
00:01:53: Ich hätte jetzt meiner gesagt, mich fakt ist nicht total ab.
00:01:58: Aber jedenfalls, also, da ist es ja auch nicht mehr.
00:02:02: Aber ich übe noch, ich übe noch.
00:02:04: Ja, ich muss sagen, dass ich eben so den November manchmal so schwer finde, haben wir ja schon mal drüber gesprochen.
00:02:10: Und das ist ja dieses Jahr irgendwie ein bisschen anders gewesen.
00:02:13: Und ich dann eben den Dezember wieder ganz schön finde mit diesem Advent und mit den Lichtern.
00:02:20: Und man ist dann auch so in diesem Rhythmus angekommen.
00:02:23: Es ist spät hell, früh dunkel so.
00:02:27: Ja, und du hast natürlich völlig recht mit Kindern, ist das immer noch mal, so empfinde ich das auch, eine ganz andere Qualität, weil wir ja für die Kinder dann auch diese Zeit schön gestalten können und dadurch eben auch sie noch mal viel sinnvoller oft.
00:02:43: erleben, weil die Kinder da so diese Begeisterungsfähigkeit haben und viele große und kleine Geheimnisse und dann kommen die Wichtel und ja, alles ist einfach sehr stimmungsvoll.
00:02:55: Ja, wenn man je älter die Kinder werden, desto mehr muss man sich da selbst vielleicht auch auf sich besinnen und für mich ist es eben auch ein in der Jahreszeit eben auch so was wie Ja, wieder ein Übergang zu etwas Neuem, also ein Abschluss von etwas und dann wieder hin zu etwas Neuem, nämlich einem neuen Jahr.
00:03:16: Dann kommt der Januar und der Februar, das ist ja immer schwer, finde ich auch.
00:03:19: Aber wir haben ja gesagt, wir gucken nicht so weit nach vorne.
00:03:22: Aber insofern finde ich tatsächlich jetzt auch so diesen ... Also, Countdown klingt schon wieder so energetisch und so.
00:03:28: Aber so diese Zeit der Vorbereitung Advent heißt ja nichts anderes als Vorbereitung auf etwas, ja.
00:03:35: Und das eben ja auch eigentlich in Stille, also eigentlich ruhiger zu werden.
00:03:41: Und eigentlich ist es gegenläufig zu dem, was wir in der Gesellschaft erleben.
00:03:44: Ja, das stimmt.
00:03:44: Die dann alle sagen,
00:03:45: Gehaltsspurt
00:03:46: bis, ja, so.
00:03:47: Und dann abbremsen sozusagen Vollbremse und kurz vor Weihnachten.
00:03:52: Und das gelingt mir jetzt tatsächlich natürlich dadurch, dass die Kinder nicht mehr klein sind und man andere Themen hat und man sein Leben hat, noch mal ganz anders da wieder mehr in der Entschleunigung zu kommen, mehr Raum zu haben.
00:04:06: Ja,
00:04:07: ich finde das auch gut.
00:04:08: Das ist übrigens was, was mich an Weihnachten auch immer so genervt hat und manchmal auch immer noch nervt, dass es so zwei so gegenläufige Pole gibt.
00:04:16: Der eine Pole ist so, jetzt müssen die ganzen Geschenke irgendwie gekauft werden und so.
00:04:20: Und der andere Pole ist.
00:04:22: Es ist die Zeit der Besinnung.
00:04:24: Und ich denke so, ja, ja, aber oft ist es echt die Zeit auch der Besinnungslosigkeit.
00:04:29: Und ey, Marzia selber in der Hand ist schon klar, ne?
00:04:32: Aber ich lass mir
00:04:33: auch so... Nee, man hat es tatsächlich nicht immer selbst.
00:04:35: Ja, manchmal auch nicht.
00:04:36: Und ich lass mir das auch so ungern so vorschreiben.
00:04:38: Ja, so, sei jetzt besinnlich.
00:04:41: Ja, ich meine, das mit der Besinnung, ja, gut.
00:04:44: Also wie auch immer, jedenfalls, ich finde, also... Wenn ich mich daran zurück erinnere, dann hat man ja doch eine Weihnachtsfeier nach der anderen.
00:04:53: Und jeder will das unterbringen.
00:04:54: Und man hat noch hier einen Elternabend und da einen Elternabend.
00:04:56: Und es werden noch Arbeiten geschrieben in der Schule und so.
00:04:59: Also der Stress und die Hektik und dieses Endspurtgefühl, das ist ja gerade bei Eltern in Familien noch größer.
00:05:07: Weil wir eine ganze Menge, kennst du ja auch, an Verantwortung eben haben, das zu gestalten.
00:05:12: Und da immer wieder auch abzubremsen.
00:05:15: Und morgens ... gucken, wie komme ich in den Tag?
00:05:19: Das ist so ein bisschen das, was ich zurzeit viel mit Eltern bespreche.
00:05:23: Dass ich auch immer in dieser Zeit liebe, das dann auch mit den Eltern so dieses Bild zu geben, zündet doch morgens eine Kerze an.
00:05:31: Jetzt, also nicht erst im Advent, sondern schon, wenn es eine dunklere Zeit ist, dass man so schon mal so in diese Besinnung, also wie kommt man zur Besinnung, in denen man Sinne anregt, ja?
00:05:43: Also... eine Kerze anzündet, ein Duftkerze macht, sich Zeit nimmt.
00:05:48: Da muss nicht der ganze Tag komplett entschleunigt sein.
00:05:52: Und trotzdem Beziehungsinseln herzustellen und Verbindungsmomente zu gestalten, sich anzugucken, ein bisschen zu entschleunigen.
00:06:00: Das ist dann vielleicht nicht die Besinnung, so, die du jetzt meinst.
00:06:04: Man muss ja nicht durch den Tag schweben und trotzdem ab und zu sich zu erden und zu sagen, hey, ich freue mich aber über den Tag heute und über dich und dass wir gerade zusammen sind.
00:06:13: So, es geht's mir nämlich gerade, dass ich mich über dich freue und dass wir zusammen sind.
00:06:18: Ich mich auch.
00:06:19: Und ich mein, das ist ja so ein bisschen der Unterschied, dass man bei der einen Sache kann man es sich halt selber aussuchen.
00:06:25: Das sind Wahlverwandtschaften und bei den anderen Verwandtschaften dann ja oft nicht.
00:06:31: Ja,
00:06:31: das
00:06:32: stimmt.
00:06:33: Aber das ist ja dann eher das Fest an sich, ne?
00:06:36: Genau, ja, genau.
00:06:37: Aber das ist jetzt auch schon die Überleitung.
00:06:39: Jette schreibt, liebe Katja, lieber Bob.
00:06:42: Ich bin eine begeisterte Hörerin eures Podcasts.
00:06:46: Das freut uns sehr.
00:06:47: Da ich selbst keine Kinder habe, aber Tante bin, würde ich mich sehr über eine Folge zu diesem Verwandtschaftsverhältnis freuen.
00:06:54: Mir ist bewusst, dass ich nicht für die Erziehung meiner Nichte verantwortlich bin.
00:06:58: Aber ich stoße in den Interaktionen immer wieder an meine Grenze.
00:07:01: Ich möchte nicht ungeduldig oder hart sein mit ihr.
00:07:03: Da ich in einer anderen Stadt wohne, sehen wir uns relativ selten und dann meistens für längere Zeit.
00:07:08: Da sie aber einen dick Kopf hat und auch schon ein wenig vorpuppeter ist, gibt es immer wieder schwierige Situationen.
00:07:14: Ich würde mich über Rat dazu freuen.
00:07:17: Herzliche Grüße, Jette.
00:07:20: Jette heißt natürlich auch anders.
00:07:21: Und Jette, jetzt mal eine kleine Kritik hier von meiner Seite.
00:07:24: Na,
00:07:25: nicht Kritik, aber die sitzen auf dem Trocknen.
00:07:29: Genau, also, ja jetzt, also ich darf auch Kritik sagen, ich bin ja eigentlich auch von Haus aus Lehrer.
00:07:34: Also so ein paar mehr Informationen wären da natürlich total sinnvoll gewesen, weil das einzige auch, was wir jetzt über das Alter wissen, ist vor Pubertär.
00:07:43: Und meine Tochter ist auch vor Pubertär, das ist so neun, aber gehört auch so neun bis elf sein oder so.
00:07:49: Aber wir versuchen natürlich trotzdem unser Bestes zu geben.
00:07:51: Ich wollte das nur deshalb sagen, also um zu sagen, dass wir auch jetzt ein bisschen natürlich nachfragen müssten eigentlich erstmal.
00:07:59: Genau, genau.
00:08:00: Also wir haben trotzdem die Frage ausgewählt, weil wir auch einfach das Thema spannend finden, auch jetzt vor Weihnachten.
00:08:06: Und die Frage auch, wie können wir mit Kindern umgehen, wenn es nicht unsere eigenen sind und wir selber auch keine haben.
00:08:14: Und insofern vielen Dank, Jette, für deine Frage.
00:08:16: Und wir freuen uns natürlich auch, dass du hiermit reinhörst.
00:08:20: Und deswegen haben wir auch, also hab ich ein paar Gedanken dazu, unabhängig davon, dass wir jetzt nicht genau wissen, wie alt deine Nichte ist.
00:08:28: Und ich weiß auch nicht genau, auch das müsste ich noch mal nachfragen, was eigentlich die Grenze ist.
00:08:34: Also, wo ist das Thema?
00:08:37: Was ich höre, ist, dass du ab und zu ungeduldig wirst und dann das Gefühl hast, dass du hart werden musst oder ... was auch immer das heißt, konsequenter oder klarer oder was auch immer und dass sie einen Deckopf hat.
00:08:51: Also, dass ihr in der Kommunikation, in der Interaktion, in der Beziehung immer mal wieder an Dinge miteinander zu stoßen scheint, wo ihr anderer Meinung seid oder wo der eine nicht so will wie der andere.
00:09:04: Was ich aber auch raushöre, ist, dass sozusagen sie sich dann in der Rolle aber ... Also nicht weiß, wie kann sie erzieherisch in anführenden Strichen wirken, weil das sozusagen, die sehen sich selten, aber dann länger.
00:09:20: Und ich meine jetzt mal was ganz anderes, der Bruder von meiner Mutter.
00:09:25: Also mein Onkel, der kommt die auch manchmal besuchen dann für eine Woche, weil er dann auch meine Oma, also seine Mutter auch besuchen kann.
00:09:34: Und das ist auch nicht immer Zuckerschläcken, der ist herzensgut.
00:09:38: Aber dann hat man sozusagen ja andere Perspektiven.
00:09:41: Da bist du zum
00:09:41: Vorpuppertieren.
00:09:44: Nee, ich jetzt gar nicht, sondern wenn der meine Mutter besucht.
00:09:47: Aber ich will damit nur sagen, dass an sich ist ja jetzt erst mal keine Neuigkeit, dass wenn man eher erst mal alleine ist und dann kommt jemand dazu, dass man sich aufeinander einstehen muss.
00:09:57: Und ich glaube, dass was hier so dieses Ding ist, bin ich eigentlich, man könnte fast sagen, erziehungsberechtigt.
00:10:04: Ja, das bin ich auch einen wichtigen Punkt, genau.
00:10:07: Könnte darauf hindeuten, dass es eben um Themen geht, wo Jette vielleicht doch das Gefühl hat, ich mir ist zwar klar, dass ich hier nicht erzieherisch wirken muss und gleichzeitig fallen ihr Sachen auf, wo sie dann überlegt, sollte ich da nicht hart werden, was auch immer das heißt.
00:10:25: Ich bin da immer so ein bisschen irritiert oder ungeduldig.
00:10:28: Auf jeden Fall ist so ein bisschen die Frage nach der eigenen Rolle da.
00:10:32: und nach der Interaktion und der Kommunikation und der Frage, wie können wir damit umgehen?
00:10:38: Ja, vielleicht machen wir einen Teil zwei dazu, wenn Jette uns noch mal schreibt und uns ein paar mehr Informationen, vielleicht auch ein, zwei ganz kleine Situationen mal schildern, dann könnten wir da noch tiefer reingehen.
00:10:48: Was ich erst mal grundsätzlich sagen möchte dazu ist, dass das nicht nur wichtig ist, dass Jette das bewusst ist, dass sie nicht für die Erziehung verantwortlich ist, also dass sie das noch mal als Privileg auch sehen darf.
00:11:04: Also sie muss nicht in Konflikte reingehen, die vielleicht etwas sind, was die Eltern in der Beziehung zu ihrer Tochter klären können.
00:11:15: Ich bin ja sowieso jemand, das ist ja allen bekannt hier im Familienrat, dass es hier weniger um Erziehung als um Beziehung geht.
00:11:23: Und die Frage ist immer, was ist eigentlich meine Beziehung zu meiner Nichte, zu diesem Kind?
00:11:33: Und was will ich?
00:11:35: Also ich kann mit meiner Nichte oder meinem Neffen ganz andere Sachen machen, weil ich sozusagen eine Ausnahmebezugsperson bin, die eben auch ausnahmsweise da ist, auch wenn ich über längeren Zeitraum da bin und dann auch Ausnahmeregelungen finden.
00:11:53: Also das ist ja auch das Besondere, was wir mit Großeltern oft haben.
00:11:59: Da darf es eben dann auch Ausnahmen geben.
00:12:01: Ja, da haben wir dann wieder andere Konflikte zwischen den erwachsenen Eltern und den Großeltern.
00:12:07: Aber sich das erstmal bewusst zu machen, dass es eine Ausnahmesituation ist, Ausnahme im Sinne von besonderer Situation und dass da eigentlich es ja fast ein bisschen bedenkenswert ist, dass Jette sagt, da kommen wir so in in unbequemes Miteinander.
00:12:25: Also muss das sein, worum geht es da genau?
00:12:28: Was für eine Vorstellung hat da Jette, was für eine Erwartung hat sie?
00:12:32: Also da könntest du jetzt dich selbst nochmal so ein bisschen beobachten, indem was bei dir mitläuft an Gedanken, an Erwartungen, an Einstellungen, wie das zu sein hat oder wie deine Nichte zu sein hat, wie die Situation sich gestalten soll.
00:12:48: Und auch nochmal schauen, wo kommt denn deine Ungeduld her?
00:12:52: Und dann die Idee da, ich sag jetzt mal an Anfangsstrichen hart werden zu müssen.
00:12:57: Das ist im Grunde auch, ich sag jetzt mal immer, keine gute Voraussetzung.
00:13:03: in einer Beziehung hart zu werden, heißt nämlich, dass Verbindung weggeht.
00:13:08: Also ich kann durchaus mich positionieren und sagen, was ich möchte und was ich nicht möchte, ohne dass ich innerlich hart werde, also ohne dass Verbindung weggeht.
00:13:20: Ja.
00:13:20: Ja, und darum geht es ja, glaube ich, hauptsächlich, wenn man über Dickköpfe spricht, oder?
00:13:24: Also das ist so, also zumindest stelle ich mir das so vor.
00:13:28: Da steht ja, es kommt immer wieder zu schwierigen Situationen und Dickkopf.
00:13:33: So, jetzt müssen wir uns das ausmalen.
00:13:34: Was könnte eine schwierige Situation sein?
00:13:36: Versahren oder
00:13:36: scheißen?
00:13:36: Du, lass
00:13:37: uns doch jetzt mal bitte was essen.
00:13:39: Nee, ich habe keinen Hunger, ich will nicht.
00:13:41: Ja, aber es wäre schon gut, dass wir was essen.
00:13:43: Nee, ich will nicht.
00:13:44: Dann halt nicht.
00:13:45: Und dann ist die Beziehung weg.
00:13:46: Also so stelle ich mir das mit dem Dick so ein bisschen vor.
00:13:50: Es gibt im Grunde genommen, gibt es zwei Perspektiven, die eine unterschiedliche Richtung zeigen.
00:13:57: Und das ist ja die Aufgabe irgendwo auch von so einer Beziehung, von einem Beziehungsaufbau, der dann versuchten Konsens herzustellen, zu sagen, wie können wir es eigentlich jetzt schaffen?
00:14:11: Zu einer gemeinsamen handlung zu kommen also zum beispiel eben was zu essen eine halbe stunde später halt oder wie auch immer?
00:14:18: genau da ist man dann vielleicht schon auch sehr schnell bei einem kompromiss oder bei einer lösung.
00:14:23: und vielleicht jetzt wenn du hier in unseren podcast kosmos reinkommst dann gibt es ja zahlreiche podcast auch zum thema welche entwicklung machen kinder eben in dieser phase die wir jetzt vor Pubertär nennen oder die Wackelzahn Pubertät, ja, zwischen, das ist immer so zwischen fünf, sechs, und Bob hat vorhin das Ende genannt, dann so kurz vor der Pubertät, dann elf, zwölf, ja.
00:14:48: Da kannst du auch nochmal schauen, mit Stichworten auch suchen, wo könnte da vielleicht nochmal Informationen sein, weil die Kinder natürlich auch wichtige Entwicklungen mit sich machen.
00:14:59: Und dazu gehört eben auch, sich zu positionieren und auch in Kontakt zu kommen, auch in Konflikte zu gehen.
00:15:06: Und dann braucht es einen Dialog unter Umständen auch für... Die Möglichkeit eben Kompromisse und Lösungen wie ob sie gerade angesprochen hat auch zu finden.
00:15:16: also noch mal eher zu fragen was möchtest du und warum ist dir das so wichtig?
00:15:22: oder das wahrzunehmen auch warum ist es denn deinen nicht gerade so wichtig?
00:15:27: und du kommst ja auch von außen als tante in einen.
00:15:31: Ablauf rein und es wird sicherlich, also es gibt immer Gründe dafür, dass Menschen sich so oder so verhalten.
00:15:38: So wie du gute Gründe hast dafür, dass du ungeduldig wirst, gute Gründe im Sinne von überprüfe mal deine Erwartung, ist diese Erwartung realistisch, ist deine Denkweise gerade sozusagen abgestimmt auf die Situation, da kannst du bei dir arbeiten.
00:15:58: Und auf der anderen Seite eben auch diese Dinge einfühlsam und wertschätzend mit deiner Nichte besprechen.
00:16:06: Manchmal fällt mir gerade noch ein.
00:16:09: Manchmal ist es auch gar nicht so einfach, wieder Kontakt zu knüpfen, wenn man nicht so oft da ist.
00:16:15: Und die Kinder eben auf einmal nicht mehr drei sind oder sechs oder acht, sondern auf einmal elf sind.
00:16:22: und dann eben auch Du hast jetzt gesagt, Dickkopf, ja, ich würde jetzt mal sagen, hat sich ein Glückwunsch.
00:16:29: Dickkopf heißt ja auch erst mal, ich habe eine Meinung.
00:16:33: Ja, und den kann man auch dick im, die Meinung kann man dick im Kopf haben.
00:16:38: Und dann ist die Frage, wie wird denn dann jemand zum Dickkopf?
00:16:41: wahrscheinlich dadurch, dass der andere das gar nicht hört oder respektiert oder damit ein Interesse da ist, das zu hören.
00:16:51: Und vielleicht kommt ein bisschen mehr Weichheit rein.
00:16:54: wenn dieser zweite Teil stattfindet oder dieser Zwischenteil stattfindet, nochmal in den Dialog zu gehen und zu sagen, Mensch, ich merke, das ist dir richtig wichtig.
00:17:04: So, dass es dick im Kopf ist.
00:17:08: Und dann nochmal zu fragen, Mensch, was ist dir daran genauso wichtig?
00:17:11: Interessant.
00:17:13: Das wusste ich nicht, dass dir das so wichtig ist.
00:17:16: Dann schauen wir mal.
00:17:17: Ja und damit ist wieder ein Raum da und es ist ein Perspektivwechsel da und es ist ein Miteinander da und es muss eben nicht hart gegeneinander gegangen werden, sondern man kann miteinander Lösungen unter Umständen finden.
00:17:31: Im Dialog den man auch nochmal sozusagen über Stichwort Soho suchen könnte, weil wir haben schon ganz viel über Dialog auch gesprochen.
00:17:40: Das ist etwas, was mir auffällt, was immer mal wieder auch in der Beziehung von Lehrkräften zu Schülern eine Rolle spielt und Schülerin.
00:17:50: Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Dialog, das ich einen Vortrag gehalten hatte vor, ich glaube, ganz vielen Lehrkräften und dann kam am Ende jemand und sagte, ja, du hast ja auch von der Schülerperspektive gesprochen.
00:18:03: und dann, wie soll ich denn anfangen?
00:18:07: Damit.
00:18:08: Und dann habe ich gesagt, Du fragst die Schülerinnen und Schüler doch einfach mal.
00:18:14: Also da ging es, glaube ich, auch so um die Situation des Drucks.
00:18:18: Also wie geht es euch?
00:18:19: Und was interessiert euch eigentlich gerade?
00:18:24: Und ich weiß, das hört sich vielleicht für den einen oder anderen banal an, ist es aber eigentlich gar nicht.
00:18:28: Weil wenn man sozusagen irgendwann zu sehr versteift ist in einer Perspektive, ich weiß, was zu tun ist.
00:18:34: dann kommt man in gegeneinander.
00:18:36: Also ich weiß, was zu tun ist und wenn die keine Lust haben, dann drücke ich noch mehr.
00:18:41: Und das ist was ganz anderes, als wenn man sagt, so was interessiert euch gerade, dann kann es natürlich immer noch sein, dass man sagt oder dass man erst denkt, boah, wie soll ich das eine denn jetzt mit dem anderen verbinden.
00:18:51: Aber selbst das ist auch wieder eine Frage der Kommunikation, dass ich sage, okay, Ich habe jetzt gehört, also ich mache jetzt mal ein konkretes Beispiel, das ist nicht so abstraktisch, ich habe jetzt gehört, euch interessiert gerade die Haftbefehl, Doku, aber wir sind eigentlich gerade beim Thema Kurzgeschichten, so, ich bin jetzt gerade ein bisschen überfragt.
00:19:06: Also egal, aber jedenfalls, genau,
00:19:08: kommen wir jetzt von einem zum anderen.
00:19:10: Genau, aber jedenfalls sozusagen eine Einladung in die gemeinsame Reflexion.
00:19:16: Ja, schön.
00:19:17: Jetzt ist natürlich der Unterschied nochmal, dass es eine Gruppe ist, die zu führen ist und die um eine Einzelbeziehung geht.
00:19:23: Und gleichzeitig hast du einen extrem wichtigen Punkt angesprochen.
00:19:28: Nämlich, dass wenn wir einen Dialog führen, beide drin vorkommen.
00:19:33: Beide Beziehungspartner, ob das jetzt eine Gruppe ist oder im eins zu eins kommen drin vor.
00:19:39: Das heißt, es könnte sein, Jette, dass dieser dicke Kopf entsteht, dieser Knoten zwischen euch, zwischen dir und deiner Nichte entsteht, weil deine Nichte sich nicht wahrnimmt in eurer Kommunikation.
00:19:53: Und du vielleicht, das könntest du für dich mal überprüfen, aufgrund bestimmter Einstellungen, Erwartungen wie auch immer, einer bestimmten Haltung, vielleicht in sowas wie ein Monolo kommst.
00:20:04: Und da deine Nichte nicht mehr so wirklich drin vorkommt bzw.
00:20:08: sie sich nicht drin vor... nicht fühlt, dass sie drin vorkommt.
00:20:13: Und dann machen Menschen manchmal, das kennt man auch so im Gesprächen, wenn man da die Körpersprache liest, dann sitzen manche Menschen mit verschränkten Armen sich gegenüber.
00:20:22: Und da merkt man auch schon, da ist der Dialog nicht so im Fluss, sondern da ist eher eine Haltung dann da und etwas Schützenes.
00:20:30: Und dann schützen sich eben Menschen.
00:20:32: Und dann ist Verbindung nicht mehr so gut möglich.
00:20:34: Also vom Monolog hin zum Dialog.
00:20:38: Und da ist auch die Parallelität zu dem, was du auch gerade gesagt hast, dass die Schüler mit drin vorkommen dürfen.
00:20:46: Im schlechtesten Fall hat der Lehrer gar keine Chance, wenn die Klasse mit ganz anderen Sachen beschäftigt ist, dann ist zwar auf der Sachebene vielleicht das Thema da, aber emotional sind die Kinder ja mit was ganz anderem besetzt.
00:20:58: Ja, und der Witz an der Sache ist ja, dass eine gemeinsame Reflexion oder der Dialog auch zu einem Verständnis führen kann, der dann wiederum wichtig ist, zu sagen, ah ja, schade, das klappt nicht.
00:21:14: Und zwar in dem Fall tatsächlich zu der Frage so, ah, dann können wir doch nicht später Mittagessen in einem Zweier, in einer Zweierkombination zu.
00:21:22: Haftbefil wäre jetzt sehr interessant, aber gerade ist es wirklich schwierig, da den Bogen zu machen, aber ich schreib's mir auch, vielleicht geht das nächstes Mal.
00:21:30: Ich glaub, das ist so dieses bewusste, ah, okay, es geht zwar nicht.
00:21:34: Finden wir alle jetzt nicht ganz so toll, aber wir werden ernst genommen in dem, was unsere Vorstellung
00:21:39: ist.
00:21:39: Sehr, sehr schön, genau.
00:21:41: Und jetzt könnte man noch einen kleinen Mini-Schritt anschließen, nämlich die Frage, braucht es noch irgendwas, um jetzt zum Beispiel in der Schulsituation, in das andere Thema reinzukommen.
00:21:52: Also manchmal sind es ja dann auch so impulsgetriebene Gedanken, die dann Kinder haben.
00:21:57: Und das ist ja auch ... manchmal nicht so einfach, weil gerade das Beispiel, was du jetzt genannt hast, das kann ein Jahr sehr bewegen.
00:22:05: dass man mal so ein Blitzlicht macht, kurz sammelt und dann sagt, können wir uns nicht weiterzuwenden und braucht es jetzt noch irgendwas oder vielleicht auch eine Überleitung zu finden.
00:22:14: Da bist du ja Meister drin, Bob, auch hier mit unseren Gesprächen am Anfang und dann in die Folgereien zu gehen.
00:22:20: Also das ist, finde ich, fühlt sich immer sehr stimmig und schön an.
00:22:24: Und das eben auch jetzt nochmal auf Jette bezogen zu überlegen, wenn das jetzt mit dem Essen nicht funktioniert, wobei die ja nur also ausschließlich in der Zweierbeziehung sind.
00:22:34: dann auch zu sagen, was bräuchte es denn jetzt dafür, dass wir das so, dass wir das gemeinsam gut hinbekommen?
00:22:40: Also immer wieder unter diesem Aspekt, wir sitzen im selben Boot, macht ja gar keinen Sinn, dass wir uns jetzt in ein Gegeneinander begeben, weil sonst kommen wir in keine Richtung.
00:22:50: Ja.
00:22:51: Ja, liebe Jette, in diesem Sinne eine schöne weitere Adventszeit und vielleicht seht ihr euch auch in dieser Zeit und es würde mich sehr interessieren, ob du mit den Gedanken, die Bob und ich hatten jetzt was anfangen kannst ob die was bewegen.
00:23:06: wenn ja was.
00:23:07: und entweder schreibst du es in die kommentare bei spotify oder du schreibst uns nochmal und wir machen vielleicht eine zweite folge dazu nochmal konkret.
00:23:16: also vielen dank auch an dieser stelle und ganz liebe grüße gehen raus an alle die auch sich ein wenig mehr an die Vorweihnachtszeit gewöhnen müssen.
00:23:27: Wir schaffen das.
00:23:28: Ja, genau.
00:23:30: Und grüße an die, die sich freuen und aber Stress haben und vielleicht da auch ein bisschen entschleunigen können.
00:23:36: Also, alles Liebe euch.
00:23:39: Bis dann, tschüss.
00:23:42: Das war's für heute mit dem Familienrat mit Katja Saalfrank.
00:23:46: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:23:48: Neue Folgen gibt es jeden Montag überall dort, wo es Podcasts
00:23:51: gibt.
00:23:51: Wenn es euch gefallen hat, freuen wir uns, wenn ihr den Familienrat mit Katja Saalfrank abonniert, weitere Empfehle oder Bewertungen und Kommentare hinterlasst.
00:24:00: Wenn ihr auch eine Frage habt, dann schickt sie uns gerne an familienratetmitvergnügen.com.
00:24:07: Und nicht vergessen, es gibt keine schwierigen Kinder, sondern nur schwierige Situationen.
00:24:12: Und unser Ziel ist es, dass ihr mit denen nicht alleine bleibt, sondern dass ihr eure Fragen stellt und in
00:24:17: Austausch geht.
00:24:18: Wir freuen uns sehr auf
00:24:19: euch.
00:24:20: Der Familienrat mit Katja Saalfrank Frank ist ein Podcast von Mit Vergnügen.
00:24:24: Produktion und Redaktion, Amelie Kern.
00:24:27: Schnitt und Mix, Falk Andreas.
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